DD125409B1 - Verfahren zur herstellung von vinylchloridpolymerisaten - Google Patents

Description

Charakteristik der bekannten technischen Lösung

Es ist bekannt, daß man das Molekulargewicht von Vinylchloridpolymerisaten durch Einsatz von sauerstoffhaltigen, speziell carbonylgruppenhaltigen Verbindungen, wie z. B. Ketone, Aldehyde, a-Hydroxyketone, cyclische Äther auf ein für die entsprechende Verarbeitung erwünschtes Maß herabsetzen kann.

Der oft geringe Kettenüberträgungseffekt dieser Verbindung erweist sich als Nachteil bei der technischen Durchführung. Zur Erzielung eines merklich herabgesetzten Polymerisationsgrades werden diese Regler in unökonomisch hohen Konzentrationen bis zu 10% eingesetzt. Dadurch erhöht sich der Anteil an flüchtigen Bestandteilen im Polymerisat und beeinflußt die Wärmestabilität nachteilig. Die unzureichende thermische Stabilität der nach diesen Verfahren hergestellten Vinylchloridpolymerisate erfordert einen höheren Grad der Stabilisierung bei der Verarbeitung. Andererseits werden einige obengenannte Verbindungen, speziell a-Hydroketone, nur beim Verfahren der Tieftemperaturpolymerisation eingesetzt, da bei höheren Polymerisationstemperaturen, wie sie bei der Emulsions- oder Suspensionspolymerisation üblich sind, die zunehmende polymerisationshemmende Wirkung dieser Substanzen einem technischen Einsatz entgegensteht.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, in ökonomisch vorteilhafter Weise Vinylchloridpolymerisate, deren mittleres Molekulargewicht herabgesetzt ist, herzustellen und eine Verringerung der Polymerisationsgeschwindigkeit, einen Einsatz hoher Reglerkonzentrationen und die dadurch resultierende verminderte thermische Stabilität des Polymerisats auszuschalten.

Darlegung des Wesens der Erfindung Die technische Aufgabe

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Vinylchloridpolymerisaten, deren mittleres Molekulargewicht durch Zusatz von Kettenreglern herabgesetzt ist, zu entwickeln.

Die Merkmale der Erfindung

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Herstellung der Vinylchloridpolymerisate mit vermindertem Molekulargewicht in Gegenwart von aliphatischen Aldehyden mit mindestens vier C-Atomen durchgeführt wird. Die Aldehydmenge beträgt 0,05-5,0 Gew.-% bezogen auf die Monomeren.

Erfindungsgemäß ist der Einsatz von aliphatischen Aldehyden mit mindestens vier C-Atomen als Kettenregler für die Herstellung von Vinylchloridpolymerisaten mit vermindertem Durchschnittsmolekulargewicht nach beliebigen, bekannten Polymerisationsprozessen in einem wäßrigen Medium geeignet. Dabei muß das Phasenverhältnis Monomer/Wasser entsprechend derverwendeten Einsatzmenge und in Anbhängigkeit von der Art des aliphatischen Aldehyds so gewählt werden, daß der Aldehydgehalt in der wäßrigen Phase < V3 der Sättigungskonzentration beträgt.

Besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß die Polymerisationsgeschwindigkeit und der Endumsatz nicht reduziert werden. Bei Einhaltung der erfindungsgemäßen Aldehydkonzentration in der wäßrigen Phase verbleibt kein Restaldehyd im Produkt und es werden Vinylchloridpolymerisate erhalten, deren Gehalt an leichtflüssigen Bestandteilen nicht erhöht ist und deren thermische Stabilität sich nicht von unter gleichen Bedingungen hergestellten ungeregelten Polymerisaten unterscheidet.

Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt die Polymerisation von Vinylchlorid oder einem Monomerengemisch, welches Vinylchlorid und andere bekannte äthylenisch ungesättigte, mit Vinylchlorid copolymerisierbare Monomere enthält.

Für die Durchführung des Verfahrens zur Herstellung von Vinylchloridpolymerisaten mit vermindertem Molekulargewicht in wäßrigem Medium können bekannte Suspensionsstabilisatoren oder Emulgatoren eingesetzt werden.

Die Polymerisation erfolgt in Gegenwart einer wirksamen Konzentration von bekannten, freie Radikale erzeugenden. Initiatoren

bzw. Initiatorsystemen. Geeignete Initiatoren für die Suspensionspolymerisation sind monomerlösliche Verbindungen und fürjg.

die Emulsionspolymerisation wasserlösliche Substanzen.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei allgemein üblichen Polymerisationstemperaturen durchgeführt.

Ausführungsbeispiel Beispiel 1:

Ein Gemisch von 750 Teilen Wasser, 1,5Teilen Methocel, 0,02Teilen Acetylcyclohexansuifonylperoxid, 0,05Teiieii Diisopropyiperoxiddicarbonat, 0,05Teilen Azoisobutyronitril, 500Teilen Vinylchlorid und 5,8Teilen ßutyraldehyd als Kettenregier wurde in einem Druckautoklaven eingefüllt. Das Gemisch wurde unter Rühren 8Std. bei 58 °C polymerisiert. Der K-Wert des Polymeren betrug 50. Die Ausbeute lag bei 86%.

Beispiel 2:

Es wird das gleiche Gemisch wie im Beispiel 1 ohne Zusatz von Butyraldehyd als Kettenregler bei 58°C polymerisiert. Nach einer Polymerisationszeit von 8Std. wurde eine Ausbeute von 88% erhalten. Der K-Wert des Produktes betrug

Beispiel 3:

Ein Gemisch von 1 OOOTeilen Wasser, 2Teilen Methocel, 1,3Teilen Azoisobutyronitril, 500Teilen Vinylchlorid und 11,75TIn. Butyraldehyd als Kettenregler wurde in einem Druckautoklaven unter Rühren 6Std. bei 61⁰C polymerisiert. Die Ausbeute lag bei 90%, und es wurde ein Polymerisat mit einem K-Wert 42 erhalten.

Beispiel 4:

Ein Polymerisationsansatz wie im Beispiel 3 wurde ohne Zusatz von Kettenreglern bei 61 "C polymerisiert. Die Ausbeute nach 6Std. betrug 88%. Das Polymerisat wies einen K-Wert von 61 auf.

Claims (1)

1. Erfindungsanspruch:

   Vei fahren zur Herstellung Vinylchlondpolymerisaten, deren mittleres Molekulargewicht herabgesetzt ist, in wässrigen Medium, in Gegenwart <on aliphatischen Aldehyden m'.t mindestens 4 C-Aicmcn, gekennzeichnet dadurch, daß bei einer Aldehydkonzentration in der wässrigen Phase, die > V3 der Sättigungskonzentration betragt, polymerisiert wird.

   Anwendungsgebiet

   Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Vinylchloridpolymerisaten, deren mittleres Molekulargewicht durch Zusatz von Kettenreglern herabgesetzt ist.