Fallschirm. Gestellose Fallschirme mit dauernd ge öffneter, zur Entfaltung des Schirmtuches dienender Hilfsfläche sind noch nicht be kannt. Die bekannten gestellosen Fallschirme weisen keine solche Hilfsfläche auf, und die eine solche Hilfsfläche aufweisenden Fall schirme zeigen ein zusammenlegbares Schirm tuchgestell, auf dessen Rippen mittelst eines Grestänges die Hilfsfläche wirkt, um das zu sammengelegte Gestell auseinanderzu spreizen. Fallschirme mit zusammenlegbarem Gestell beanspruchen aber zu viel Raum, als dass sie in geeigneter Weise im Luftfahrzeug unter gebracht werden könnten. Sie werden daher von Fachleuten verworfen.
Erfindungsgegenstand ist nun ein Fall schirm mit gestellosem Schirmtuch und mit einer zur Entfaltung desselben dienenden dauernd geöffneten Hilfsfläche, welche bei Nichtgebrauch des Fallschirmes das zusammen gefaltete Schirmtuch einem Panzer gleich be deckt, wodurch der Fallschirm nur wenig Raum beansprucht und ständig während des Fliegens in fester Verbindung mit dem Flie ger gehalten werden kann, ohne dessen Be wegungsfreiheit zu hindern, wobei die Anord- nung so getroffen ist, dass im Bedarfsfalle das Schirmtuch ohne weitere Handgriffe beim Verlassen des Flugzeuges sich ausbreitet und in Wirksamkeit tritt.
Die Anordnung kann so getroffen sein, dass der Pilot sich auf den Fallschirm setzen oder ihn auf dem Rücken tragen kann, wo durch er, ohne in seiner Bewegungsfreiheit beschränkt zu sein, keinen Augenblick von seinem Fallschirm getrennt ist.
Die Zeichnung veranschaulicht zwei Aus führungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes Fig. 1 zeigt den Fallschirm bei Nichtge brauchsstellung von der Seite.
Fig. 2 von oben gesehen, und Fig. 3 stellt den Fallschirm während des Entfaltens dar.
In Fig. 1 ist das zusammengeraffte Schirm tuch a nahezu vollständig unter der konkaven, dauernd geöffneten Hilfsfläche b untergebracht. Der untere Teil des Tuches ist von einem Hüllsack c umgeben. Dieser Hüllsack ist an der Kleidung des Fliegers befestigt und der Deutlichkeit wegen teilweise im Schnitt ge zeichnet. Fm die konvexe Aussenseite der Hilfsfläche 7) herum greifen vier starke, nach dem Mittelpunkt der Aussenfläche hinführende Gummibänder h, die einerends mit dem Hüll sack vernäht sind, andernends aber durch eine sich beim Verlassen des Luftfahrzeuges selbsttätig öffnende Schlossvorrichtung zu sammengehalten werden.
Die Schlossvorrich tung ist durch eine Scheibe d gebildet, die mit vier zu ihr senkrecht stehenden Stiften versehen ist, welch letztere in vier entspre chend weit gewählte Löcher der Ösen, die an den lösbaren Enden der Gummibänder be festigt sind, hineingreifen. Gemäss dem ersten Ausführungsbeispiel trägt die Scheibe d eine Schnur f, welche dazu dient, die Scheibe mit dem Flugzeug zu verbinden; gemäss dem zweiten Ausfüh rungsbeispiel ist sie aber mittelst einer Schnur mit einer kleinen danernd geöffneten Hilfs fläche e verbunden (in Fig. 1 punktiert an gedeutet).
Die Scheibe d wird für den Nichtgebrauch des Schirmes in dem Schloss gesichert durch eine an ihrem Rande etwas konische Gummi platte i. welche ihren Halt in dem Schloss teil m findet. Es kann sich also der Schirm nur dann öffnen, wenn eine gewisse Zugwir kung vorerst auf die Gummiplatte i erfolgt ist in deren nächster Folge sich dann die vierstiftige Scheibe d aus ihrer Stellung löst und die (Gummibänder freigibt. Um nun anderseits aber auch ein ungehindertes Lösen dieser konischen Gummiplatte i im Gebrauchs falle in jeder Schirmstellung zu ermöglichen, ist das Seil f bezw. die Hilfsfläche e durch eine Tuchhaube k mit der konischen Gummi platte i verbunden.
Bei einer geringen Zug wirkung des Seiles f wirkt also dasselbe zuerst durch die Tuchhaube k auf die Gummi platte i, gleichviel ob das Seil f senkrecht oder in irgend einer schrägen Richtung zur Gummiplatte i steht. Die Gummiplatte i trägt also in ihrer Mitte ein Loch, durch welches das mit der Tuchhaube k verbundene Seil zur vierstiftigen Scheibe d hinführt, in dessen ist die Öffnung in der Gummiplatte i nur so gross, dass sich die Gummiplatte schüt zend und schliessend auf die Scheibe d legt. Der Vorteil der beschriebenen Anordnung ist der. dass der Fallschirm während der Fahrt nicht in Unordnung gerät.
Verlässt der Flie ger sein Fahrzeug, so zieht bei der ersten Ausführungsform das Seil f die Stifte der Scheibe d aus den entsprechenden Löchern aus und gibt so die Gummibandenden frei bei der zweiten Ausführungsform wird das Lösen der Schlossvorrichtung durch die Fläche e besorgt. ohne dass jedoch letztere dabei den Zusammenhang mit dem Fallschirm ver liert. Das selbsttätige Öffnen der Schlossvor richtung hat den Zweck, dem Flieger jeden Handgriff abzunehmen. was dann besonders von Wert ist, wenn der Flieger unvermutet aus seinem Fahrzeug herausgeschleudert wird. Die Sicherheit der selbsttätigen Öffnung des Schirmes wird auch dadurch noch wesentlich erhöht, wenn in geeigneten Abständen vom Rande der dauernd geöffneten Hilfsfläche b Raffschnüre g nach entsprechenden Punkten des Schirmtuches führen.
Beim Fallen aus dem Flugzeug ist die Hilfsfläche b sofort dem Luftstrom ausgesetzt, bleibt hinter den üb rigen abwärtstreibenden Teilen des Schirmes zurück, wodurch das Schirmtuch sich streckt und mittelst der Raffschnüre g bald die in Fig. 3 angedeutete Lage einnimmt, worauf die Luft in der Richtung der Pfeile in das Innere des Schirmtuches eindringt und das selbe rasch aufbläht.
Die Vorteile der Erfindung sind in kurzer Zusammenfassung hauptsächlich die: Der Schirm verbindet die leichte Unterbringungs möglichkeit mit sicherer und zuverlässiger Entfaltung, ohne dass der Flieger irgend wel che Handgriffe auszuführen hat.