Schaltungsanordnung für Signal-, insbesondere Fernsprechanlagen. Die Erfindung bezieht sich auf Signal-, inbesondere Fernsprechanlagen mit Verstär kern in Mittelschaltung. Sie besteht darin, derartige Anlagen so auszubilden, dass die Leitungen an die Verstärker wahlweise unter Einmehaltung von Ausgleicbseinrichtungen zur Herstellung des elektrischen Gleichgewichtes der zu verbindenden Leitungen angeschaltet werden.
Dadurch wird erreicht, dass eine Minder zahl von Verstärkereinrichtungen für eine Mehrzahl von Leitungen verwendet wurden kann, ohne dass Störungen, wie Schnarren oder Pfeifen, auftreten.
Auf den Zeichnungen stellen die Fig. 1 und 2 zwei bisher gebräuchliche Mittelschal tungen dar; die Fig. 3-6 zeigen verschie dene Ausführungsformen von Schaltungen nach der Erfindung.
Bei der in Fig. 1 dargestellten - ge bräuchlichen - Schaltung ist mit A der Zugang zur Primärseite eines beliebig kon struierten Verstärkers bezeichnet und mit B der Zugang zur Sekundärseite, welche den verstärkten Strom liefert. Di, D2 sind zwei hifilare Wieldlungen einer Drosselspule, ebenso M und Di.
Ein über die Fernluitung Fi ankommen der Signalstrom durchfliesst die Wieklung U eines Übertragers und wird durch die Wick lung U2 des Übertragers über A in den Ver stärker hineingeleitet. Der verstärkte Strom verlässt den Verstärker bei B und fliesst Über die Wicklungen D1, D3 auf die Leitung Fi und übei D2, Di auf die Leitung F2. Eine Rückkoppeiung findet aber nicht statt, da der verstärkte Stroin die Wicklungen Ui, Ut in soleher Riebtung durchfliesst, dass sich die Wirkungen in den Wicklungen U2 <B>k2</B> und U3 aufheben.
Die Fig. 2 zeigt eine sogenannte Doppel rohrschaltung. Es ist zwehnal, nämlich bei T', und 1" die Anordnung der Fig. <B>1</B> an gewandt, und statt einer zweiten Fernleitung ist für jeden Verstärker ein künstliches Kabel <B>Ei</B> bezw. <B>X---,</B> derart angeschaltet, dass A7i das Ebenbild der Leitung Fi und li#i" das Ebenbild. der Leitung F:. ist. Die Sekundär- seite Bi des Verstärkers V, ist an die neu tralen Punkte N3, N4 des Verstärkers VII und die Sekundärseite B2 des Verstärkers VII an die neutralen Punkte N1, N2 des Verstärkers VI angeschaltet.
In beiden Anordnungen wird ein Pfeifen dadurch vermieden, dass die beiden Seiten (F1 F2 in Fig. 1, bezw. F1-K1 F2-K2 in Fig. 2) elektrisch ins Gleichgewicht ge bracht sind. Das Gleichgewicht kann sicher hergestellt werden, wenn stets die gleichen Fernleitungen miteinander verbunden sind.
Die Erfindung bezieht sich nun auf Mittel schaltungen, an welche wahlweise verschie dene Fernleitungen angeschaltet werden sol len. Sie besteht darin, dass mit der Anschal tung der Fernleitungen die Ausgleichsein richtungen mitangeschaltet werden.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausfüll- rungsform einer solchen Schaltung ist der Grundsatz durchgeführt, eine Leitung bei der Aiischaltung an den Verstärker auf einen Höchstwiderstand zu bringen, zum Beispiel auf den scheinbaren Widerstand (Charakte ristik) der längsten der beiden miteinander verbundenen Leitungen. V ist eine Ver stärkerschaltung, zum Beispiel wie sie Fig. 1 zeigt. Man kann natürlich auch andere An ordnungen, zum Beispiel wie nach Fig. 22 verwenden. Auf beiden Seiten des Verstär kers l' sind unterteilte künstliche Kabel an geschaltet, die in bekannter Weise aus olim- schen Widerständen B und kapazitiven Ne benschlüssen Co bestehen.
Jede Unterteilung der künstlichen Kabel ist an eine Klinke IM, Ka2 usw. angelegt. Die Unterteilungen der künstlichen Kabel entsprechen den Unter schieden der anzuschaltenden Fernleitungen.
Jede Fernleitung endet in einem Stöpsel bekannter Art. Soll nun die längste Leitung mit einer wesentlich kürzeren Leitung ver bunden werden, so wird der Stöpsel der längsten Leitung in die Klinke Kl1 und der Stöpsel der andern Leitung in die Klinke Kl12 eingesteckt.
Beim Stöpseln der Klinke Kai werden die Kontakte 1 und 3 geöffnet, 2 und 4 geschlossen. Die längste, Leitung liegt also unmittelbar am Verstärker. Beim Stöpseln der Klinke Kl12 werden die Kontakte 29, 30 geöffnet und 28, 31 geschlossen, so dass die kürzere Leitung über die künstlichen Kabel stücke R11, R13, Co11, R10, R,2, Co1o am Verstärker liegt. Diese künstlichen Kabel stricke ergänzen die Charakteristik der kür zeren Leitung auf die Charakteristik der längeren Leitung.
Durch eine geeignete #Vahl der künst lichen Kabel ist man auch imstande, zu sammengeschaltete Leitungen mit verschie denen Verzerrungen oder Phasen, wie Frei- und Pupinleitungen, auszugleichen.
Bei der in Fig. 4 wiedergegebenen Aus- fährungsform werden die Leitungen auf ein Mindestmass der Charakteristik herabgesetzt. Die kürzeste Leitung kann als solche Ein heit gelten und die Leitungen init höheren Widerständen werden durch Nebenschliessung von künstlichen Kabeln auf den scheinbaren Widerstand der kürzesten Leitung erniedrigt.
Mit<B>Y</B> ist eine Einrohrmittelschaltung entsprechend Fig. <B>1</B> angedeutet. Für die Leitungsanschlüsse sind Klinken Kli, 174, usw. vorgesehen. Soll zum Beispiel die kürzeste Leitung mit einer andern Leitung verbunden werden, so wird der Stöpsel der h:
ürzesten Leitung in die Klinke 331o gesteckt, so dass diese Leitung ohne Nebenschlüsse am Ver stärker anliegt, und der Stöpsel der andern Leitung wird in die Klinke<B>EI--,</B> gesteckt, wobei die Kontakte<B>5, 8</B> geschlossen werden, so dass das künstliche Kabel -[i7Iji2 als Neben- schluss zur längeren Leitung den Widerstand dieser Verzweigung aus Leitung und künst lichem Kabel auf den Widerstand der zesten Leitung erniedrigt.
Die in Fig. <B>5</B> dargestellte Ausführung ver meidet den in den Ausführungen nach Fig. <B>3</B> und 4 vorhandenen grossen Apparatbedarf, indem die künstlichen Kabel durch geeignete Vielfachschaltung allen Verbindungsstellen gemeinsam zugänglich gemacht werden. Ferner ist ein neuer Grundsatz des Ausgleiches ein geführt. Für jede Leitung befindet sich eine genaue elektrische Nachbildung (künstliches Kabel) im Amte. Bei der Zusaminenschal- tung der Leitungen werden die künstlichen Kabvl gekreuzt.
Wenn zum Beispiel die Lei tungen Nr. 12 und 17 (in der Figur nicht dargestellt) zusammenzuschalten sind, so wird das künstliche Kabel 17 zur Leitung 12 und das künstliche Kabel 12 zur Leitung 17 tiebengeschlossen. Der Vorteil der Anordnung legt in einer bequemeren Anpassung der künstlichen Kabel an die Eigenschaften der Leitungen und in einer günstigeren Herstel lung des Gleichgewichtes.
Drei Leitungen F1, F2, F3 sind über drei Arbeitsplätze P1, PII PIII vielfach geschaltet und an jedem der Plätze über Klinken FK1, FK2, FK3 zugänglich. Jedem Platz ist eine Mehrzahl Verstärker angeordnet, so EI1, VI2 zu PI; VIl1, VII2 zu PII usw. Die Verstär ker selbst können beliebiger Art sein. Die beiden Leitungsseiten jedes Verstärkers liegen an Vielfachklinken 1, 2, 3 und l' 2', 3' wobei jede Klinke beim Stöpseln ihre Arbeits kontakte a, b schliesst. Diese Arbeitskontakte führen zu Vielfaebleitungen L1, L2, L3, die ihrerseits zu den künstlichen Kabeln KK1, KK2 usw. führen, und zwar ist KK1 ein Abbild der Leitung<I>A,</I> KK2 ein Abbild der Leitung F2 und KK3 ein Abbild der Lei tung F3.
Soll am Platze PI die Leitung F2 mit F3 verbunden werden, so verbindet die Beamtin mit einem Schnurpaare die Klinke FK2 init der Klinke 3 ihres Platzes. Somit liegt die Fernleitung F2 an der linken Seite des Ver stärkers Vli und über die Klinkenkontakte von 3 ist das künstliche Kabel KK3 neben geschlossen. Ferner verbindet die Beamtin mit einem weiteren Schnurpaare die Klin ken FK3 und 2', so dass die Fernleitung F3 an der rechten Seite des Verstärkers V71 liegt und über den Klinkenkontakt von 2' das künstliche Kabel KK2 nebengeschlossen ist.
Es kommt vor, dass die gleiche Leitung einmal über eine Mittelschaltung, ein ander mal ohne eine solche verbunden werden soll. Da alle Leitungen F, zum Beispiel in Fig. 5, über die Klinken FK unmittelbar zugänglich sind, liegt nichts iiii Wege, sie durch Schnur paare auch ohne Mittelsehialtung zu verbindet).
Die Fig. 6 zeigt eine Doppelrohrschaltung ähnlich Fig. 2. Während jedoch nach dieser, die Leitungen M, F2 und die künstlichen Kabel K1, K2 den Verstärkern fest zugeord net sind, sind sie bei der Ausführung nach Fig. 6 austauschbar. Die künstlichen Kabel KK1, KK2, KK3, KK4 sind wieder Ebenbilder der Leitungen. Bei der Ausführung nach Fig. 6 ist noch der neue Gedanke zum Aus druck gekommen, kleine Unterschiede der scheinbaren Widerstände, die zum Beispiel durch Witterungseinflüsse auftreten, durch Einrichtungen, die der die Verstärker ein schaltenden Beamtin zugänglich sind, un schädlich zu inachen. Beispielsweise geschieht dies durch einen einstellbaren Nebensehluss zur Prinlärseite des Verstärkers.
F, und l2 sind zwei Verstärker; V1 hat die Priniärseite Ai und die Sekundärseite B i, weiche an die neutralen Punkte N3, N4 des Verstärkers EI angeschaltet ist. Das Ent sprechende gilt für V2.
Die Fernleitungen<I>M, A,</I> endigen in Stöpseln Fst1, Fst2, welche in die Klinken Kl eingesetzt werden, so dass sich zum Beispiel die Stöpselringe ai mit der Feder<B>8</B> der jeweils benutzten Klinke Ksl, bi init 7, ei mit 6 und di mit 5 berühren. Beim Stöp seln werden ferner zwei Arbeitskontakte 1, 2 und 3, 4 geschlossen, wobei ein künstliches Kabel an die eine Seite des Verstärkers an geschaltet wird.
Es soll nun zum Beispiel die Leitung Fi mit F--, verbunden werden. Der Stöpsel<I>Ist,</I> wird in <B>die</B> Klinke KI..! eingesetzt, so dass über<B>1,</B> 2 und<B>3,</B> 4 das künstliche Kabel Ii#Ii7L, an die rechte Seite des Verstärkers 1-, ge schaltet wird und die Leitung Fi an dessen linke Seite über die Federn<B>7, 8.</B> Der Stöp sel F.,12 wird in die Klinke 1171., eingesteckt, so dass über die Federn<B>1</B> t,
12 und<B>13,</B> 14 das künstliche Kabel KKi an die linke Seite des Verstärkers 17.-" und die Leitung Fe über die Federn<B>15, 16</B> an dessen rechte Seite angeschaltet wird. Die Leitungen l3, l4 und l17, l18 liegen an den Eingangsklemmen 41 bezw. A2 der Ver stärker V1 und V2. Über Stöpselkontakte 5, 6 in Klinke Kl2 oder 17, 18 in Klinke IM und die Stöpselringe e, d werden die Ein gangsklemmen Ai bezw. A2 mit Nebenschluss widerständen Gi, G2 in den Stöpselschal tungen Fst1, Fxt2 verbunden. Die Beaintin, welche die Verstärker einschaltet, ist also in der Lage, durch Regulieren der Widerstände Gl, G2 kleine Unregelmässigkeiten in den Leitungen Fl, F2 unschädlich zu machen.
Bei der Ausführung nach Fig. 7 ist für die Anordnung nach Fig. 6 eine Einrichtung dargestellt, die es gestattet, mit weniger künstlichen Kabeln auszukommen, als die Zahl der zusammenzuschaltendeu Leitungen ausmacht.
Das künstliche Kabel KK1 (Fig. 6) ist zum Beispiel aus Widerständen R und neben geschlossenen Kondensatoren Co (Fig. 7) ge bildet. Man kann zweckmässig durch einen Drehschalter diese Widerstände R und die Kondensatoren stufenweise verändern.
In Fig. 6 bildet das Kabel KK1 eine Freileitung voll 500 km, welche durch den Drehschalter auf 450 bis 550 km verändert werden kann. Das Kabel KK2 umfasst in gleicher Weise etwa die Stufen 550 bis 650 km, ähnlich die Ebenbilder P200 und Psoo von Pupinleitungen.
Die Beamtin weiss - zum Beispiel aus Tabellen all ihrein Platz - dass die Leitung F1 eine Freileitung von 480 km Länge ist und dass F, eine Pupinleitung von 230 km Länge ist. Naturgemäss können auch andere Einheiten als die Länge der Leitungen als massgebend angegeben werden. Zur Herstellung des Gleichgewichtes wird die Beamtin, welche die Stöpsel Fsti, Fst2 bedient, über eine Dienstleitung eine andere Beamtin, welcher die Drehschalter der künstlichen Kabel zu gänglich sind, anweisen, das künstliche Ka bel KK1 auf 480 km, das künstliche Kabel KK3 auf 230 km, einzustellen.
Somit ist eine Grobeinstellung des Gleichgewichtes nach Massgabe<B>der</B> unveränderlichen elektrischen Grössen der Leitungen durch die Drehschalter vorgenommen, während der letzte Rest<B>voll</B> Ungleichheiten durch die Nebenschlüsse G1, G2 am Platze der ersten Beamtin berück sichtigt werden.
Häufig wird eine Leitung F, am ent fernten Ende mnit einer weiteren Leitung ver bunden, so dass sie zum Beispiel nicht mehr 480 km, sondern 570 km lang ist. Alsdann wird die die Verbindung herstellende Beain- tin eine andere Klinke benutzen und ein anderes künstliches Kabel auf 570 kin ein stellen lassen.
In grossen Anlagen kann die Zahl der künstlichen Kabel KK so gross werden, dass die Einrichtungen der Klinken IYI und Viel- fachleitungen L etwa nach Fig. <B>5</B> teuer wird. In solchen Fällen ersetzt man die Vielfach- felder durch Wähler, wie sie<B>für</B> Fernsprech anlagen mit Wählerbetrieb bekannt geworden sind. Die Fig. <B>8</B> zeigt eine solche Anlage. <I>V</I> ist die Mittelschaltung, KI sind die Klin ken zu ihrer Ausschaltung.
W1, W2, W3, 1174 sind Teile eines Wählers bekannterArt, IjiK sind die künstlichen Kabel. Die Beamtin kann mit Hilfe eines Nummernschalters Nu, ein beliebiges der künstlichen Kabel wählen. Selbstverständlich kann die Verbindungörich- tung des Wählers lf- auch umgekehrt sein, <B>d.</B> h. derart., dass sie den künstlichen Kabeln zugeordnet sind und die Mittelschaltung in bekannter Art als Anrufsucher aufsuchen.
Die elektrischen Grössen der künstlichen Kabel müssen natürlich stets den Grössen der G<B>1</B> esamtleitung, auch wenn diese abschnitt weise zusammengesetzt sind, entsprechen.