DE658241C - Schaltungsanordnung fuer bedarfsweises Einschalten von den Betriebszustand regelnden Einrichtungen in Leitungen, insbesondere Fernsprechfernleitungen - Google Patents
Schaltungsanordnung fuer bedarfsweises Einschalten von den Betriebszustand regelnden Einrichtungen in Leitungen, insbesondere FernsprechfernleitungenInfo
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- DE658241C DE658241C DEI43238D DEI0043238D DE658241C DE 658241 C DE658241 C DE 658241C DE I43238 D DEI43238 D DE I43238D DE I0043238 D DEI0043238 D DE I0043238D DE 658241 C DE658241 C DE 658241C
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- Cable Transmission Systems, Equalization Of Radio And Reduction Of Echo (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf Leitungssysteme des elektrischen Nachrichtenverkehrs
und insbesondere auf Schaltungsanordnungen bei der Reihenverbindung mehrerer Fern-Sprechfernleitungen.
Gewöhnlich sind für den Fernsprechweitverkehr zwischen wichtigen Orten besondere
durchgehende Leitungen vorgesehen, während beim Verkehr zwischen weniger bedeutenden
Orten zwei oder mehrere derartige Leitungen zusammengeschaltet werden. Bei einer durchgehenden
Leitung findet natürlich die größere Menge des Verkehrs zwischen den Endämtern statt. Ernste Schwierigkeiten treten
jedoch in den weniger zahlreichen Fällen auf, in denen mehrere Fernleitungen zusammengeschaltet
werden, da sich hierbei ohne weitere Vorbeugungsmaßnahmen die Übertragungsverluste,
Echowirkungen und durch Einschwingvorgänge her\rorgerufenen Verzerrungen
aller Leitungen summieren. Es ist natürlich wirtschaftlich nachteilig, jede Leitung derart zu bemessen, daß die Übertragung
noch ausreichend ist, wenn mehrere solche Leitungen in Reihe geschaltet werden. Trotzdem ist dies bisher das einzig bekannte
Mittel gewesen, um eine zufriedenstellende Übertragung bei derartigen Bedingungen zu
erreichen.
Es ist bekannt, bei zwei oder mehr in Reihe geschalteten Leitungen von Hand oder
selbsttätig Schnürverstärker zuzuschalten, um die Dämpfung des Übertragungssystems
auf den vorgeschriebenen Wert einzustellen. Bei der selbsttätigen Einschaltung der
Schnurverstärker werden den miteinander zu verbindenden Leitungen kennzeichnende
Schaltelemente zugeordnet, die je nach der Verstärkungsbedürftigkeit die Einschaltung
oder Nichteinschaltung der Schnurverstärker bewirken. Es sind auch Schaltungsanordnungen
bekannt, die zur Herstellung der gewünschten Leitungsdämpfung Zusatzglieder in Form von Verlängerungsleitungen zwischen
die zu verbindenden Leitungen legen. Um bei derartigen Schaitungsanordnungen die
Verstärkung der Schnurverstärker auf den erforderlichen Wert bringen zu können, wurde
auch schon vorgeschlagen, gleichzeitig mit der Einschaltung der Schnurverstärker aus
einer größeren Anzahl von Nachbildungen die zu den Leitungen passenden Netzwerke
auszuwählen. Es ist ferner bekannt, bei Verbindungsleitungen, die mit Endverstärkern
versehen sind, bei der Herstellung einer Durchgangsverbindung· die Endverstärker
einer Leitung auszuschalten und die Verstärker der zweiten Verbindungsleitung als
Zwischenvarstarker zwischen die Leitungen zu schalten. All diese Schaltungsanordnungen
hatten den'Zweck, die vorgeschriebene Dämpfung für das gesamte Übertragungssystem
einzuhalten. . ,
Auch bei mit Echosperren ausgerüsteten
Leitungen sind Schaltelemente vorgesehen worden, die beim Zusammenschluß von Leitungen
bzw. Leitungssystemen gewisse Echosperren, die bei der Zusammenschaltung der
Leitungen stören wurden, abschalten oder unwirksam machen.
Es ist aber bisher nicht möglich gewesen, bei der Zusammenschaltung mehrerer Leitungen
diesen auf selbsttätigem Wege Schalteinrichtungen derart ' zuzuordnen, daß die Güte der Übertragung der in Reihe geschalteten
Leitungen in jeder Beziehung der der Einzelleitungen entspricht.
ao Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine zufriedenstellende Übertragung
über zwei oder mehrere in Reihe geschaltete Leitungen sicherzustellen, wenn jede dieser
Leitungen so bemessen ist, daß die Übertragung zwischen ihren Ämtern gerade noch als
ausreichend angesehen werden kann. Zu diesem Zweck ist es erforderlich, nicht nur die
Dämpfung des Gesamtsystems auf den vorgeschriebenen Wert zu bringen, sondern es müssen
auch für die übrigen elektrischen Eigenschaften,
wie Frequenzabhängigkeit, Phasenverschiebung, Laufzeit, Echo- und Rückkopplungsneigung,
bestimmte Werte eingehalten werden. Dies ist besonders wichtig, wenn es sich um sehr lange Über tr agungs systeme handelt.
Gemäß der Erfindung wird die Schaltungsanordnung für bedarfsweises Einschalten von den Betriebszustand regelnden Einrichtungen
in Leitungen, insbesondere bei der Reihenverbindung mehrerer Fernsprechfernleitungen,
derart ausgebildet, daß der Verbindungseinrichtung (Schnur) einer Vermittlungsstelle mehrere verschiedene die elektrischen
Eigenschaften (wie Dämpfung, Frequenzabhängigkeit, Phasenverschiebung,Laüf~
zeit, Echo- und Rückkopplungsneigung) des Übertragungssystems in verschiedener Weise
beeinflussende Einrichtungen zugeordnet sind. Von 'diesen Einrichtungen werden bei der Verbindungsherstellung
zwischen zwei Leitungen jeweils die erforderlichen (eine oder mehrere) selbsttätig in'Abhängigkeit von den Leitungen
zugeordneten Schaltelementen wirksam. Es werden deshalb jeder Leitung so viel
Sehaltelemente zugeordnet, als verschiedene Einrichtungen bzw. Kombinationen von Einrichtungen,
die die Übertragungseigenschaften der Leitungen in verschiedener Weise beeinflussen,
an der Vermittlungsstelle eingeschaltet werden sollen. Bei der Verbindungsherstellung
bestimmen je zwei entsprechende, zu beiden Leitungen gehörende Schaltelemente einen Stromkreis, von dem die Einschaltung
der die Übertragung beeinflussenden Einrichtung abhängig ist. Von den bekannten Schal-"tungen
weicht also die Erfindung in erster " Linie dadurch ab, daß nicht nur eine Einrichtung zur Beeinflussung einer bestimmten elek-'
irischen Eigenschaft vorgesehen ist, sondern daß mehrere derartige Einrichtungen vorhanden
sind, die es ermöglichen, mehrere für die Übertragung wichtige Eigenschaften in verschiedener
Weise zu beeinflussen. So wird es möglich, für j ede beliebige Länge einer Durchgangsverbindung
die gleiche Übertragungsgute sicherzustellen.
Ein weiteres und besonderes Kennzeichen der Erfindung besteht darin, daß durch die zu
verbindenden Leitungen bzw. die diesen zugeordneten Schaltelemente der Grad der Wirksamkeit
der einzuschaltenden Einrichtungen vorgeschrieben ist. Auf diese Weise findet eine ganz individuelle Zuteilung der die Übertragung
beeinflussenden Einrichtungen zu den Leitungen statt. Dies wird dadurch erreicht,
daß die Stromwerte der eben erwähnten
Stromkreise, die unter der Einwirkung der den Leitungen zugeordneten Schaltelemente
bei der Verbindungsherstellung zustande kommen, von der Bemessung dieser Schaltelemente
abhängig sind. Durch diese Stromkreise findet eine stromabhängige Steuerung
der einzuschaltenden Einrichtungen statt.
Bei der praktischen Durchführung der Erfindung werden neben Verstärkern in erster
Linie Echo- bzw. Rückkopplungssperren und phasenentzerrende Netzwerke den Verbindungseiririchtungen
zugeordnet. Es liegt aber durchaus im Sinne der Erfindung, daß .weitere
die Übertragung bzw. die Übertragungsgüte beeinflussende Einrichtungen, deren Notwendigkeit
sich früher oder später herausstellt, den Verbindungseinrichtungen zugeordnet
werden können.
Die Einschaltung einer Echo- bzw. Rückkopplungssperre wird in Frage kommen, wenn
zwei zu verbindende- Leitungen ohne eine solche Sperre ausgerüstet sind und die Lauf- ■
zeit in den verbundenen Leitungen einen gewissen Betrag überschreitet (vgl. z. B. die
amerikanische Patentschrift 1 522912). Durch
die bereits genannte Beeinflussung der von den Schaltelementen der' Leitungen abhängigen
Stromkreise gemäß den verschiedenen Stromwerten wird vorzugsweise die Nach-Wirkungszeit
der Echosperren geregelt. Wie bekannt, gibt es im allgemeinen zwei Arten
von Echo- bzw. Rückkopplungssperren, nämlich solche, bei denen die Sperrwirkung durch
Gitterpotentialverlagerung einer Röhre und solche, bei denen die Sperrwirkung durch parallel
zu den Leitungen gelegte Widerstände
erzielt wird. Durch Beeinflussung des Gitterkreises z. B. durch Änderung einer Kapazität
und/oder eines Widerstandswertes im ersten Falle und durch. Änderung der Verzögerung
eines Einschaltrelais im zweiten Falle läßt sich eine Änderung der Nachwirkungszeit der
Echosperren erreichen.
Es werden jetzt die durch die Einschwingvorgänge in den Leitungen bedingtet Verzerrungen
und deren Beseitigung bzw. Verminderung durch phasenentzerrende Netzwerke betrachtet. Die verschiedenen Arten von
Fernsprechleitungen lassen sich allgemein in zwei Klassen einteilen, von denen die eine
eine Gegenfrequenz von ungefähr 2800 Hertz besitzt, wobei die Einschwingvorgänge eine
bedeutende Rolle spielen, während bei der zweiten die Grenzfrequenz zwischen 3500 bis
6000 Hertz liegt und der Einfluß der Ein-
so Schwingvorgänge verhältnismäßig gering ist.
Es ist einleuchtend, daß die Bemessung der Entzerrungsnetzwerke von einer großen Zahl
verschiedener Faktoren abhängig ist, so daß es im Idealfalle notwendig sein würde, für
jede Leitung ein besonderes Netzwerk anzuordnen. Es ergibt sich jedoch bei Leitungen
gleicher Charakteristik, daß durch ein und dasselbe der Charakteristisk angepaßte und
in die Leitung geschaltete Netzwerk bei verschiedenen Leitungslängen immer dieselbe
Länge ausgeglichen ist. Wenn z. B. ein phasenentzerrendes Netzwerk für eine Leitungs-Jänge
von beispielsweise 600 km bemessen ist, wobei die Leitung eine Grenzfrequenz von
2800 Hertz besitzt, und dieses Netzwerk in eine Leitung der gleichen Charakteristik, aber
von der doppelten Länge, also 1200 km, eingeschaltet
wird, so wird sich dieselbe Phasenverzerrung ergeben wie bei einer Leitung von 600 km Länge und ohne Entzerrungsnetzwerk
bzw. Phasenkompensation. Beispielsweise ist es noch statthaft, bei einem mittelschwer
pupinisierten Kabel, das eine Kapazität von 0,033 Mikrofarad/km und eine Spulenbelastung
von 177 Millihenry bei einem Spulenabstand von etwa 1,8 km besitzt, eine
Länge von etwa 600 km unkondensiert zu lassen. Wenn daher phasenentzerrende Netzwerke
den Verbindungseinrichtungen zugeordnet werden, deren Entzerrungsbereich"
einer Leitungslänge von 600 km entspricht, so wurden die Netzwerke sowohl für Leitungslängen bis 1200 km als auch für Leitungslängen unterhalb von 600 km ausreichend sein,
obgleich in letzterem Falle eine Überkompensation auftritt.
Eine bessere Anpassung wird bei der Schaltungsanordnung noch dadurch erreicht, daß
verschiedene Netzwerke den Verbindungseinrichtungen zugeordnet werden, die sich stufenweise
voneinander unterscheiden und von denen diejenigen eingeschaltet werden, deren'
Werte den Leitungslängen bzw. den Kompensationswerten am nächsten liegen. Die Auswahl
der entsprechenden Netzwerke findet entsprechend den durch die Schaltelemente der Leitungen bedingten Strom wer ten der
Steuerstromkreise bzw. den davon abhängigen Schaltvorgängen von Schalteinrichtungen
statt.
Im Hinblick auf die verschiedenen möglichen Grenzfrequenzen der zu verbindenden
Leitungen ist es klar, daß bei der Einschaltung eines Netzwerkes, das für eine Grenzfrequenz
von beispielsweise 2800 Hertz vorgesehen ist, sich andere elektrische Verhältnisse
ergeben, als wenn dasselbe in eine Leitung mit einer Grenzfrequenz von beispielsweise
6000 Hertz geschaltet wird. Erfindungsgemäß ist es vorteilhaft, die Netzwerke
so zu bemessen, daß sie beiden oder mehreren Grenzfrequenzen angepaßt sind oder daß eine
Reihe von Netzwerken den Verbindungsein- richtungen zugeordnet wird, die sich stufenweise
hinsichtlich der Grenzfrequenzen unterscheiden. Ob eine oder mehrere der vorgenannten
Arten von Netzwerken in einer Verbindungsstelle angeordnet werden, hängt ganz von der Zahl, Bedeutung und Art der verschiedenen
Leitungen ab, die für die Verbindung in Frage kommen.
Es ist zweckmäßig, die Anordnung so zu treffen, daß eine Reihe von Netzwerktypen
vorhanden ist, deren verschiedene Entzerrungsbereiche den Durchschnittswerten bzw.
-Charakteristiken der Mehrzahl der herzustellenden Verbindungen angepaßt sind.
Je nach Art und Zahl der zu verbindenden Leitungen wird es sich als vorteilhaft erweisen,
in den Vermittlungsstellen phasenentzerrende Netzwerke oder Echo- bzw. Rückkopplungssperren
oder auch beide zusammen mit Verstärkern in die Leitungen zu schalten. Die Regelung des Verstärkungsgrades einer Verbindung
läßt sich vorteilhaft gleichfalls in Abhängigkeit von einem Stromkreis ermöglichen,
der durch zwei entsprechende, beiden Leitungen zugeordnete Schaltelemente bedingt
ist.
Es können aber auch Fälle eintreten, wo eine Verstärkung nicht gewünscht wird, da
sich die Verstärkereinrichtungen außerhalb der Vermittlungsämter oder zumindest nicht
in den Verbindungseinrichtungen befinden. Ein solcher Fall liegt z. B. vor, wenn sich die
Vermittlungsstelle zwischen Gabelpunkten von Vierdrahtleitungen befindet oder andere
ähnliche Schaltungen (pad control system) vorhanden sjnd, so daß über die Vermittlungsstellen
reine Zweidrahtverbindungen führen. Wenn in einem solchen Falle bei der Verbindungsherstellung
selbsttätig eine. Echosperre
eingeschaltet werden soll, ergeben sich infolge Fehlens des einem Zweiwegeverstärker eigentümlichen
Vierdrahtsystems, das eine Voraussetzung für die Einschaltung der Echosperre bildet, Schwierigkeiten. Diese Schwierigkeiten
können dadurch überwunden werden,
daß den Verbindungseinrichtungen bzw. -schnüren Verstärkereinrichtungen zugeordnet
werden, die den Verstärkungsgrad Null oder ίο nur eine geringe Verstärkung besitzen und
die Echo- bzw. Rückkopplungssperren enthalten. Es kann aber auch so vorgegangen werden,
daß von-den nächstgelegenen Verstärkerpunkten durch entsprechende Abzweigung Leitungen nach dem Vermittlungsamt geführt
werden, in die durch besondere Schaltvorrichtungen die Echosperren bei der Verbindungsherstellung
gelegt werden, so daß sie auf die gleiche Weise wie die in den Verbindungseinrichtungen
liegenden Verstärkern wirksam werden. Die Einschaltung phasenentzerrender
Netzwerke ist von dem Vorhandensein von Verstärkern in den Verbindungseinrichtungen
unabhängig.
Es ist zweckmäßig, bei der Verwendung eines oder mehrerer phasenentzerrender Netzwerke
diese derart mit einer Echosperre zu kombinieren und so zu bemessen, daß eine
ausreichende Verzögerung der Echoströme eintritt und diese den Sperrpunkt der Echosperre
bereits im gesperrten Zustande vorfinden. Dies ist insbesondere wichtig für
Leitungen mit verhältnismäßig kurzer Echolaufzeit. Desgleichen können Kombinationen
zwischen Entzerrungsnetzwerken und Echobzw. Rückkopplungssperren im allgemeinen so getroffen werden, daß eine günstige und
der Leitung angepaßte Wirkung stattfindet, oder es können Echo- bzw. Rückkopplungssperren
und entzerrende Netzwerke von vornherein zu Kombinationen zusammengelegt
werden, die bei der Verbindungsherstellung aufgesucht werden.
Da es im allgemeinen nicht notwendig ist,
in alle vorkommenden Leitungsverbindungen gleichmäßig Echo- bzw. Rückkopplungssperren
und Entzerrungsnetzwerke einzuschalten, ist es wirtschaftlich zweckmäßig, die Zahl der Sperren bzw. Netzwerke, jede
für sich betrachtet, kleiner als die Zahl aller Verbindungseinrichtungen zu wählen (z. B.
kleiner als die Zahl der Schnüre, oder wenn es sich um nur verstärkte Verbindungen handelt,
kleiner als die Zahl der Verstärker). Die- Echosperren und Entzerrungsnetzwerke
werden bei der Verbindungsherstellung vorteilhaft durch selbsttätig arbeitende Wahleinrichtungen aufgesucht, die den Verbindungseinrichtungen
zugeordnet sind, worauf die Einschaltung bzw. Anpassung der aufgesuchten
Einrichtungen in die verbundenen Leitungen erfolgt. Das Aufsuchen dieser die übertragung beeinflussenden Einrichtungen
kann in verschiedener Weise stattfinden, z. B. bei gleichzeitiger Einschaltung eines Verstärkers
auch dadurch, daß die den \^erstärker aufsuchende Wahleinrichtung die Wahleinrichtungen
für die übrigen die Übertragung beeinflussenden Einrichtungen mit auslöst, wobei letztere einzeln oder in Kombination
belegt werden.
Die den Leitungen zugeordneten Schaltelemente, von deren Bemessung der Wirksamkeitsgrad
der einzuschaltenden Einrichtungen abhängig ist, bestehen gemäß der Er- findung zweckmäßig aus Widerständen, durch
deren verschiedene Werte die Stromwerte von Stromkreisen festgelegt sind, die durch das
Einführen der Verbindungsstöpsel in die entsprechenden Klinken geschlossen werden.
Diese Stromkreise verlaufen sodann von der einen Leitung über die Verbindungseinrichtung
nach der anderen Leitung.
Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung und
Darstellung eines Ausführungsbeispieles hervor. Die Zeichnung ist zum großen Teil
schematisch und nimmt nur auf das Wesentliche der Erfindung Bezug.
Das Beispiel stellt einen Fall dar, in welchem die zu verbindenden Fernleitungen
an einen besonderen Verstärkerplatz geführt sind. Hierbei ist es üblich, zwei Klinken für
jede Leitung vorzusehen, wobei die eine für die ankommende Leitung und die andere für
die Nachbildung bestimmt ist. In der Zeichnung stellen 1 und 2 die Klinken für die
Leitung und Nachbildung einer von links kommenden Fernleitung und 3 und 4 die entsprechenden
Klinken einer von rechts kornmenden Fernleitung dar. Mit 11 ist ein
Doppelstöpsel bezeichnet, der den Klinken 1 und 2 entspricht, während ein Doppelstöpsel
33 für die Klinken 3 und 4 vorgesehen ist. Die den Stöpseln entsprechenden Schnüre sind
natürlich für eine Mehrzahl von Leitungen bestimmt, so daß zwischen diesen Leitungen
beliebige \rerbindungen hergestellt werden
können. Die Hülsen der Klinken 1 und 3 sind durch je ein Umschaltrelais T1 bzw. T2
mit Erde verbunden, dessen Zweck es ist, die Fernleitungen von dem oder den Fernplätzen
an den Verstärkerplatz umzuschalten, wobei gleichzeitig ein Besetztzeichen ausgelöst wird.
Mit 5 ist eine Schalteinrichtung bezeichnet, die durch einen leicht zu übersehenden Stromkreis
über die Relais T1 bzw. T2 in Tätigkeit
gesetzt wird und der Auslösung des Besetztzeichens bzw. weiterer damit zusammenhängender
Schaltvorgänge dient. Die über die Hülsen der Klinken 2 und 4 verlaufenden Stromkreise sind über die Widerstände R3
und R5 mit Erde verbunden. Diese Widerstände
legen den Stromwert eines zur Relaiseinrichtung 6 führenden Stromkreises fest, durch welche über die Leitung 8 die Ein-S
schaltung einer Verstärkereinrichtung J und die Einstellung" des Verstärkungsgrades derselben
bedingt ist. Durch das Einführen der Stöpsel 11 und 33 in die Klinken 1 und 3 wird
ein weiterer Stromkreis geschlossen, der die
ίο Widerstände R1 und R4 enthält. Diese Widerstände
sind einerseits mit den Mittelpunkten der Vermittlungsseiten der die Leitungen abschließenden
übertrager 9 bzw. 10, andererseits mit Erde verbunden. Dieser Stromkreis
führt simultan über die Sprechadern, die Primärwicklungen der an der Verstärkereinrichtung
7 liegenden' Eingangstransformatoren 19 und 20 und von deren Mittelpunkt
zur Schalteinrichtung 18. Durch diese erfolgt eine Einschaltung der phasenentzerrenden
Netzwerke 24, 25, 26, 27. Diese Netzwerke
sind durch Leitungen mit der Verstärkereinrichtung 7 verbunden, von denen die zu
dem Netzwerke 24 führende mit 29 bezeichnet ist. Über die Leitung 28 wird die Einschaltung
der Netzwerke 24 bis 27 von Seiten der Schalteinrichtung 18 vorgenommen. Mit dem
Mittelpunkt der Vermittlungsseite der Übertrager 21 bzw. 23, durch die die Nachbildungen
N1 bzw N2 angeschlossen sind, sind die
Widerstände R2 bzw R6 verbunden.' Beim
Einführen der Stöpsel 11 bzw. 33 in die entsprechenden Klinken 2 bzw. 4 wird über diese
Widerstände gleichfalls ein Stromkreis geschlossen, der simultan über die zu den
Nachbildungen führenden Adern und über die Primärwicklungen der Transformatoren 13 und 14 und von deren Mittelpunkten nach
der Schalteinrichtung 12 verläuft. Durch diesen Stromkreis bzw. die Schalteinrichtung
r2 wird das Einschalten einer Echosperre 15
bewirkt, wobei die Steuerung über die Leitung 16 erfolgt. Den phasenentzerrenden
Netzwerken ist in dem vorliegenden Beispiel
+5 ein Vierdrahtsystem zugrunde gelegt, und die
Zuordnung der Netzwerke zu der Verstärkereinrichtung 7 erfolgt vorzugsweise derart, daß
die Netzwerke die Echosperre in solchem Sinne beeinflussen, daß zwischen Sprache und
Echos kurzer Laufzeit unterschieden wird. Dies wird dadurch erreicht, daß die Eingangskreise
der Echosperre mit den Eingangskreisen der phasenentzerrenden Netzwerke parallel geschaltet werden, während die
Sperrwirkung hinter der Ausgangsseite der Netzwerke stattfindet," so daß die Laufzeit
für die Echoströme, bevor sie den gesperrten Punkt erreichen, um die Laufzeit des Netzwerkes
vergrößert wird.
Die Widerstände R3 und R3 in dem Stromkreis
über die Klinkenhülse der Klinken 2 und 4 besitzen je einen Wert, der von den
Verlusten der entsprechenden Fernleitung abhängig ist. Die Widerstände ^1 und i?4 sind
so bemessen, daß sie sich in Übereinstimmung mit den Einschwingzeiten und Grenzfrequenzen
der Leitungen befinden, die an die Klinken 1 und 3 angeschlossen sind. Der
Grundgedanke besteht aber dabei darin, zwei gleichartige Netzwerke auszuwählen, von
denen je eines mit je einem Verstärker eines Zweiwegeverstärkers verbunden wird, wobei
die Netzwerke so beschaffen sind, daß sie so vollständig wie möglich der Charakteristik
der vollständigen Verbindung entsprechen.
Es sei angenommen, daß nur mittelschwer belastete Leitungen eine Phasenkompensation
erhalten und daß keine direkte Leitung über 600 km besteht. Jedes der Netzwerke 24, 25,
26, 27 wird dann so bemessen, daß eine Kornpensation für etwa 400 km einer mittelschwer
belasteten Leitung vorhanden ist. Die Netzwerke 24 und 25 würden eingeschaltet werden,
wenn die zur Klinke 1 gehörende Fernleitung eine größere Länge als 200 km besitzt. Somit
ist es mit dieser Anordnung möglich, eine maximale Leitungslänge von 400 km unkompensiert
zu lassen, wenn zwei Leitungen zusammengeschaltet werden.
Eine andere Anordnung ergibt sich, wenn go
zwei phasenentzerrende Netzwerke, die beispielsweise einer Leitungslänge von 160 km
entsprechen, dauernd mit dem Verstärker verbunden sind, wobei je ein Netzwerk für
jede Übertragungsrichtung vorhanden ist. Die Netzwerke 24, 25, 26, zy würden in
diesem Falle für 320 km bemessen werden, würden aber eingeschaltet werden, wenn die
Leitungen, denen sie zugeordnet werden, eine Länge von 480 km aufweisen. Auf diese
Weise könnten die verbundenen Leitungen auf eine Länge von 320 km über- oder unterkompensiert
sein.
Es ist selbstverständlich, daß die Anordnung so getroffen werden kann, daü zwei oder
mehrere verschiedene Typen von Entzerrungsnetzwerken, die verschiedenen Grenzfrequenzen
angepaßt sind, durch verschiedene Schaltmaßnahmen ausgewählt werden können, sobald
dies wünschenswert sein sollte. In dem vorliegenden schematisch betrachteten Beispiel
sind keine Einrichtungen für die selbsttätige Auswahl von freien Verstärkern, Echosperren
und Entzerrungsnetzwerken dargestellt oder angedeutet. Es ist jedoch ohne weiteres klar,
daß die Schalteinrichtungen 6, 12, 18 in den Verbindungseinrichtungen derart angeordnet
sein können, daß über die Leitungen 8, 16
und 28 nicht eine direkte Anschaltung der einzuschaltenden Einrichtungen stattfindet,
sondern veranlaßt wird, daß selbsttätig wirkende Schalteinrichtungen sich auf einen
freien Verstärker, eine Echosperre oder ein Netzwerk einstellen und diese den Verbindungseinrichtungen
zuordnen.
Obgleich die vorliegende Betrachtung sich in der Hauptsache auf Verbindungseinrichtungen erstreckt, die durch Schnüre gekennzeichnet sind, also eine Handvermittlung voraussetzen,
können die durch die Erfindung gekennzeichneten Gedanken ohne weiteres auf
ίο vollkommen selbsttätig arbeitende Vermittlungseinrichtungen
übertragen werden.
Claims (8)
- : Patentansprüche:i. Schaltungsanordnung für bedarf sweises Einschalten von den Betriebszustand regelnden Einrichtungen in Leitungen, insbesondere bei der Reihenverbindung mehrerer Fernsprechfernleitungen, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungseinrichtung (Schnur) einer Vermittlungsstelle mehrere verschiedene, die elektrischen Eigenschaften (wie Dämpfung, Frequenzabhängigkeit, Phasenverschiebung, Laufzeit, Echo- und Rückkopplungsneigung usw.) des Übertragungssystems in verschiedener Weise ■ beeinflussende Einrichtungen (z. B. Schaltmittel 6, Verstärker7) zugeordnet sind, von denen bei der Verbindungsherstellung zwischen zwei Leitungen jeweils die erforderlichen (eine oder mehrere) selbsttätig in Abhängigkeit von den Leitungen zugeordneten Schaltelementen (z. B. R3, R5) wirksam werden,
- 2. SchaltungsanordnungnachAnspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Grad der Wirksamkeit der bei der Verbindungsherstellung eingeschalteten, die Übertragung beeinflussenden Einrichtungen von den verbundenen Leitungen bzw. den diesen zugeordneten Schaltelementen abhängig ist.
- 3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,insbesondere für die Einschaltung von Echo- bzw. Rückkopplungssperren in Verbindungen ohne erforderliche zusätzliche Verstärkung, z. B. zwischen Vierdrahtgabelpunkten oder außerhalb der Verbindungseinrichtung liegenden Verstärkern, dadurch gekennzeichnet, daß den betreffenden Verbindungseinrichtungen Zweiwegeverstärkereinrichtungen mit verschwindend kleinem Verstärkungsgrad zugeordnet werden, die die Echo- bzw. Rückkopplungssperren enthalten.
- 4. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahl aller die elektrischen Eigenschaften beeinflussenden Einrichtungen kleiner ist als die Zahl aller Verbindungseinrichtungen.
- 5. SchaltüngsanordnungnachAnspruch2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachwirkungszeit der bei der Verbindungsherstellung eingeschalteten Echo- bzw. Rückkopplungssperren von den verbundenen Leitungen abhängig ist.
- 6. Schaltüngsanordnungnach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Beeinflusäung des Grades der Wirksamkeit der die Übertragung beinflussenden Einrichtungen dadurch erfolgt, daß durch die den Leitungen zugeordneten Schaltelemente die Stromwerte von Stromkreisen vorgeschrieben sind, durch die entsprechende Schalteinrichtungen in Übereinstimmung mit dem Stromwert gesteuert werden.
- "■ 7. SchaltungsanordnungnachAnspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Leitungen zugeordneten Schaltelemente aus Widerständen bestehen und daß nach der Verbindungsherstellung zwischen zwei Leitungen zwei entsprechende Widerstände, die den gleichen die Übertragung beeinflussenden Einrichtungen entsprechen, in einem Stromkreis liegen, von dem die Steuerung der die Übertragung beinflussenden Einrichtung abhängig ist.
- 8. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Stromwert eines Steuerstromkreises bzw. zweier den Leitungen zugeordneter Schaltelemente die Einschaltung und der Wirksamkeitsgrad von mehreren die Übertragung in verschiedener Weise beeinflussenden Einrichtungen, beispielsweise einer Kombination aus einer Echosperre mit einem Netzwerk, bedingt ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR658241X | 1930-12-15 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE658241C true DE658241C (de) | 1938-04-08 |
Family
ID=9008967
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI43238D Expired DE658241C (de) | 1930-12-15 | 1931-12-13 | Schaltungsanordnung fuer bedarfsweises Einschalten von den Betriebszustand regelnden Einrichtungen in Leitungen, insbesondere Fernsprechfernleitungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE658241C (de) |
-
1931
- 1931-12-13 DE DEI43238D patent/DE658241C/de not_active Expired
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