DE613857C - Verfahren zur Erhoehung der Grenzfrequenz von bereits verlegten Fernkabelanlagen - Google Patents

Verfahren zur Erhoehung der Grenzfrequenz von bereits verlegten Fernkabelanlagen

Info

Publication number
DE613857C
DE613857C DEA68925D DEA0068925D DE613857C DE 613857 C DE613857 C DE 613857C DE A68925 D DEA68925 D DE A68925D DE A0068925 D DEA0068925 D DE A0068925D DE 613857 C DE613857 C DE 613857C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
coils
frequency
following
inductance
switching arrangement
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEA68925D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Willi Doebke
Dipl-Ing Hermann Staebler
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
AEG AG
Original Assignee
AEG AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by AEG AG filed Critical AEG AG
Priority to DEA68925D priority Critical patent/DE613857C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE613857C publication Critical patent/DE613857C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01BCABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
    • H01B11/00Communication cables or conductors
    • H01B11/02Cables with twisted pairs or quads
    • H01B11/12Arrangements for exhibiting specific transmission characteristics
    • H01B11/16Cables, e.g. submarine cables, with coils or other devices incorporated during cable manufacture

Landscapes

  • Cable Transmission Systems, Equalization Of Radio And Reduction Of Echo (AREA)

Description

  • Verfahren zur Erhöhung der Grenzfrequenz von bereits verlegten Fernkabelanlagen Auf pupinisierten Fernkabelanlagen pflegte man bekanntlich im Gegensatz zu Freileitungen nicht mit Mehrfachausnutzung zu arbeiten, da sich die Anlagekosten für Kabel, die für Mehrfachausnutzung geeignet sind, als so groß ergaben, daß eine Verringerung der Aderzahl der Kabel und Mehrfachausnutzung dieser keine Verbilligung gegenüber Kabelanlagen mit höherer Aderzahl und Einfachausnutzung erscheinen ließ. Eine Ausnahme bildeten die Kabelanlagen, die bereits aus Gründen der Laufzeit und der Einschwingzeit mit einer solchen Grenzfrequenz ausgerüstet werden mußten, daß ein Trägerfrequenzkanal neben dem Niederfrequenzkanal untergebracht werden kann.
  • Die Erfindung fußt nun auf der Erkenntnis, daß grundsätzlich andere Verhältnisse dann vorliegen, wenn man mit einem bereits vorhandenen Kabel nicht mehr in der Lage ist, den Bedarf an Sprechverbindungen zu decken. In diesem Fall sind nicht die Kosten einer Neuanlage für Mehrfachausnutzung mit den Kosten einer Neuanlage für Einfachbetrieb zu vergleichen, sondern es sind die Kosten einer Neuanlage für Einfachbetrieb mit den Kosten zu vergleichen, die aufgewendet werden müssen, um eine für Einfachausnutzung vorhandene Anlage so umzugestalten, daß sie für Mehrfachausnutzung geeignet ist. Diese Umgestaltung könnte nun z. B. dadurch erfolgen, daß man die vorhandene Pupinbelastung durch eine leichte Belastung ersetzt, wie sie für Weitverbindungen üblich ist, wobei dann das für Niederfrequenz wirtschaftlichste Verhältnis von Spulenkosten zu Kabelkosten oder, anders ausgedrückt, der bereits vorhandene Spulenabstand erhalten bliebe.- Durch diese Maßnahme würde man Verbindungen mit erhöhter Grenzfrequenz bekommen und könnte in bekannter Weise über dem Niederfrequenzsprechkanal noch einen Trägerfrequenzsprechkanal unterbringen. Der Nachteil dieser Anordnung ist jedoch der, daß dabei gleichzeitig auch die Dämpfung für den Niederfrequenzsprechkanal erheblich größer wird und infolgedessen die bisherigen Verstärkerfeldlängen nicht mehr eingehalten werden können oder erhöhte Nebensprechdämpfungen erforderlich wären, die sich bei einer bereits verlegten Anlage, bei der besondere Abschirmmaßnahmen nicht mehr möglich sind, kaum erzielen lassen. Die Verstärker müßten daher enger gesetzt werden, und ein Vorteil der Umgestaltung der vorhandenen Anlage gegenüber einer Neuanlage wäre höchstens dann noch gegeben, wenn die Gebäude für die neuen Verstärkerämter alle vorhanden wären und nur die reinen Apparatekosten neu hinzukämen. Diese Voraussetzung ist aber in den seltensten Fällen erfüllt.
  • Die Erfindung wählt daher einen anderen Weg, um eine vorhandene Kabelanlage für Einfachbetrieb mit einem geringeren Kostenaufwand für Mehrfachbetrieb umzugestalten, als ihn eine weitere Neuanlage für Einfachbetrieb erfordern würde. Sie fußt auf der Erkenntnis, daß die Gesichtspunkte für die Größe des Spulenabstandes wesentlich andere sind, wenn es sich um eine bereits verlegte Anlage handelt, als wenn es sich um eine Neuanlage handelt. Die Kabelkosten sind nämlich in diesem Fall nicht mehr in Betracht zu ziehen, und es ergibt sich daher, daß man unter den Spulenabstand heruntergehen kann, der für eine Niederfrequenzverbindung allein am wirtschaftlichsten ist. Gemäß der Erfindung wird daher die Grenzfrequenz von bereits verlegten Kabelanlagen durch nachträg liches Hinzufügen von Pupinspulen mit oder ohne Auswechseln der vorhandenen Spulen dadurch erhöht, daß der Spulenabstand der Kabelanlage bei im wesentlichen gleichbleibender oder vergrößerter Induktivität je Längeneinheit halbiert bzw. noch weitergehend verringert wird. So kann z. B. zu . jeder Sprechverbindung durch Verringerung der Spulenfeldlänge auf etwa die Hälfte eine zweite Verbindung hinzugefügt werden, ohne daß Dämpfung, Lauf- und Einschwingzeit in nachteiliger Weise vergrößert werden. Entsprechend können natürlich durch Dreiteilung der Spulenfeldlänge zwei neue Sprechkanäle zugefügt werden und durch Vierteilung drei usw. Eine Grenze hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit besteht nicht. Dagegen bestehen in technischer Beziehung Grenzen, die eine Ausnutzung über ein gewisses Maß nicht empfehlenswert erscheinen lassen. Diese Grenzen sind einmal die Größe der Nebensprechdämpfung, die bekanntlich mit wachsender Frequenz abnimmt, ferner die noch zulässigen Wellenwiderstandsschwankungen, die mit der Anzahl der Spulenpunkte wachsen, und endlich die nichtlinearen Verzerrungen, die bekanntlich mit der Stromstärke wachsen und daher bei Mehrfachausnutzung und folglich mehrfacher Stromstärke stets erheblich größer sind als. bei Einfachausnutzung.
  • Da im allgemeinen die Nebensprechdämpfung im engeren Sinne von der Frequenz praktisch unabhängig ist, genügt es, wenn die Gegennebensprechdämpfung in an sich bekannter Weise an wenigen Punkten in großen Abständen durch zusätzliche Ausgleichselement a ausgeglichen wird, unter Umständen nur am Ende, und zwar erfindungsgemäß für jeden Sprechkanal gesondert. Dabei brauchen die Ausgleichspunkte für die einzelnen Sprechkanäle nicht zusammenzufallen. Auf diese Weise können die Schwierigkeiten hinsichtlieh des Gegennebensprechens einfach und sicher beseitigt werden.
  • Zweckmäßig wird man nun nicht solche Sprechkreise gleichzeitig mit den gleichen Frequenzen mehrfach ausnutzen, die hinsichtlich des Nebensprechens weniger günstig liegen, wie z. B. Stamm- und Phantomkreise desselben Vierers, sondern man wird schon in der Auswahl der Sprechkreise auf die zu erwartenden Nebensprech- bzw. Gegennebensprech.dämpfungen Rücksicht nehmen. Dies führt dazu, daß vorzugsweise nur die Stammkreise oder nur die Phantomkreise für Trägerstrombetrieb neu pupinisiert werden. Ferner wird man' in solchen Fällen, in denen nicht sämtliche Sprechkreise eines Kabels für Mehrfachbetrieb erforderlich sind, die Sprechkreise so wählen, daß sie eine möglichst geringe gegenseitige Kopplung besitzen, also z. B. nur jeden zweiten oder jeden dritten Vierer wählen oder nur aus jeder übernächsten Lage Vierer für Mehrfachbetrieb heranziehen.
  • Die Wellenwiderstandsschwankungen können dadurch auf eine noch tragbare Größe (etwa 12% des Sollwertes des Wellenwiderstandes bei jeder Frequenz) beschränkt werden, daß die zur Pupinisierung verwendeten Spulen mit geringeren Abweichungen von ihrem Sollwert hergestellt werden, als dies bisher zulässig war, eine Maßnahme, , die beim derzeitigen Stand; der Fabrikation ohne weiteres möglich ist. Zweckmäßig verwendet man zur Neupupinisierung solche Spulen, die vom Sollwert um nicht mehr als abweichen, wobei a die bisher zulässige prozentuale Abweichung vom Sollwert bedeutet und n die Zahl der Spulen, die auf einbisheriges Spulenfeld entfallen. Außerdem kann im Bedarfsfalle auch' ein Ausgleich der Spulen- und Feldkapazitätswerte beim Einbau der neuen Spulen vorgenommen werden. Die Betriebskapazitätswerte werden dabei zweckmäßig alle möglichst nahe dem oberen Grenzwert angeglichen.
  • Die Größe der neuen Spulen wird nun so gewählt, daß die- geringsten Änderungen der vorhandenen Anlage damit verbunden sind. Diese Forderung läßt zwei Möglichkeiten offen. Die erste ist die, daß gemäß der Erfindung die kilometrische Induktivität der Anlage im wesentlichen konstant gehalten wird. Dies hat den Vorteil, daß die Dämpfung für den Niederfrequenzkanal, die Laufzeit, die Einschwingzeit und der Wellenwiderstand nach der Neupupinisierung praktisch so groß sind wie vorher, während die Grenz- j frequenz bei Halbierung- des Spulenabstandes doppelt so groß ist, bei Dreiteilung dreifach so groß usw. Nicht berücksichtigt ist dabei die etwas geänderte Frequenzabhängigkeit von Einschwingzeit, Dämpfung und Wellenwiderstand. Alle drei Größen nehmen nämlich um so langsamer mit der Frequenz zu, je größer die Grenzfrequenz ist. Dies bedingt unter Umständen eine geringfügige Änderung der Nachbildung und Dämpfungsentzerrung im Niederfrequenzkanal, wobei zu beachten ist, daß die Dämpfungsentzerrung infolge des geringen Anstiegs mit der Frequenz sich wesentlich einfacher gestaltet.
  • Die zweite Möglichkeit für die Neupupinisierung ist die, daß man die Induktivität der neu einzufügenden Spulen gleich der Größe der bereits vorhandenen Spulen wählt. Diese Maßnahme hat gegenüber der Neupupinisierung mit gleichbleibender kilometrischer Induktivität den Vorteil, daß die alten Pupinspulen nicht ausgewechselt werden brauchen, dagegen bleiben die Werte v an ' Dämpfung, Laufzeit, Wellenwiderstand nicht gleich. Die Dämpfung für den Niederfrequenzsprechkanal beträgt bei Halbierung der Spulenfeldlänge 0,7 der Dämpfung vor der Neupupinisierung, bei Dreiteilung .; 0,58 der Dämpfung usw. Entsprechend wächst der Wellenwiderstand, und zwar ist der Nominalwellenwiderstand bei Halbierung um mal größer als vor der Neupupinisierung und bei Dreiteilung um mal größer usw. Beides wirkt sich vorteilhaft auf die Übertragungseigenschaften aus. Die geringere Dämpfung erfordert auch eine geringere Verstärkung, so daß die Anforderungen hinsichtlich der Wellenwiderstandsschwankungen geringer sein können. Der größere Wellenwiderstand verringert den Einfluß der meist nicht gesondert ausgeglichenen magnetischen Kopplungen auf das -Nebensprechen und Gegennebensprechen. Neben dem Wellenwiderstand erfährt auch die Laufzeit eine Vergrößerung, und zwar in demselben Verhältnis. Dies kann unter Umständen nachteilig sein, sofern es sich um Leitungen sehr großer Länge handelt, bei denen die Laufzeit bereit an der Grenze des zulässigen Wertes liegt. Durch Einschaltung von Echosperrern, sofern solche nicht bereits vorhanden sind, oder durch Erhöhung der Echodämpfung läßt sich dieser Einfluß jedoch unschädlich machen. Die Einschwing7eit kann durch die erfindungsgemäße Maßnahme entweder vergrößert oder verkleinert werden. Bekanntlich ist die Einschwing -zeit um so größer, je größer die Laufzeit ist, andererseits aber auch um so kleiner, je kleiner das Verhältnis der betreffenden Frequenz zur Grenzfrequenz ist. Da nun durch Verringerung der Spulenfeldlänge und durch Erhöhung der kilometrischen Induktivität sowohl Grenzfrequenz wie Laufzeit erhöht werden, so kann die Einschwingzeit durch diese Maßnahme vergrößert oder verkleinert werden, je nachdem ob der Einfluß der einen oder der anderen Größe überwiegt. Unter Berücksichtigung der tatsächlichen Verhältnisse kann man sagen, daß bei Zweiteilung der Spulenfeldlängen bei stark oder mittelstark belasteten Leitungen eine kleine Verringerung der Einschwingzeit auftritt, während bei schwach belasteten Leitungen eine kleine Vergrößerung auftritt. Bei Dreiteilung des Spulenfeldes oder noch geringerer Unterteilung dagegen wird stets eine Erhöhung der Einschwingzeit auftreten.
  • Das Einfügen von Pupinspulen von der Größe der bereits vorhandenen empfiehlt sich aus diesem Grunde nur dann, wenn eine Verdoppelung der Sprechkanäle auf einer bestimmten Leitung für absehbare Zeit ausreicht. In allen den Fällen dagegen, in denen eine Verdoppelung nicht ausreicht, wird man zweckmäßig eine Neupupinisierung unter Konstanthaltung der kilometrischen Induktivität vornehmen. Aber auch in Fällen, in denen die Verdoppelung genügt, kann es unter (Jmständen vorteilhafter sein, die bereits vorhandenen Spulen ebenfalls auszuwechseln, um die kilometrische Induktivität und damit die Werte von Dämpfung, Wellenwiderstand, Laufzeit und Einschwingzeit konstant halten zu können. Die Spulen, die ausgewechselt werden müssen, können dabei an anderer Stelle wieder Verwendung finden. Bei Spulen, die sektorweise gewickelt sind, kann gegebenenfalls durch Parallelschalten von Sektoren auch der Induktivitätswert der Spule geändert werden. Unter Umständen können auch zwei vollständige Spulenkästen parallel geschaltet werden.
  • Wie bereits oben erwähnt, nehmen die nichtlinearen Verzerrungen unter den betrachteten Leitungseigenschaften einen besonderen Platz ein, da sie nicht nur von der Leitung als solcher abhängen, sondern auch von der über die Leitung geschickten Stromstärke. Die nichtlinearen Verzerrungen sind daher bei derselben unveränderten Leitung um so griißer, je mehr Sprechkanäle darauf betrieben werden. Um daher ein unzulässiges Anwachsen der nichtlinearen Verzerrungen zu vermeiden, werden gemäß der weiteren b;rfindung für die I\Teupu.pinisierüng Spulen verwendet, deren Hysteresefaktor nur ungefähr den m-ten "eil der bisher zulässigen Hysteresefaktoren beträgt, wobei m die Zahl der Sprechkanäle bedeutet, die über die Leitung gleichzeitig übertragen werden sollen. Im übrigen sind die nichtlinearen Verzerrungen um so größer, je größer die kilometrische induktivität ist. Bei Neupupinisierung unter Konstanthaltung der kilometrischen Induktivität und sonst gleichen Umständen werden daher die nichtlinearen Verzerrungen durch die Neupupinisierung an sich nicht beeinflußt, sondern nur durch die dadurch ermöglichte größere Strombelastung. Dagegen tritt bei Pupinisierung mit Spulen der gleichen Größe wie die bereits vorhandenen eine Erhöhung der nichtlinearen Verzerrungen ein, die proportional der Vergrößerung der kilometrischen Induktivität ist. Aus diesem Grunde ist diese Art der Neupupinisierung nur bis zu einer bestimmten Länge der betreffenden Sprechverbindungen zu empfehlen.
  • Die Entscheidung, welches Verfahren am vorteilhaftesten ist, muß unter Berücksichtigung der jeweiligen Umstände von Fall zu Fall gefällt werden, was bei Beachtung der oben ausgeführten Grundsätze keinerlei Schwierigkeiten bietet. Von Einfluß auf die Entscheidung ist dabei neben der Länge der betreffenden Verbindung und der Zahl der neu benötigten Sprechkanäle in erster Linie auch der Zustand der verlegten Leitung und_ der bereits vorhandenen Spulen.
  • Die Möglichkeiten der Neupupinisierung und der Schaffung neuer Sprechkanäle sind mit den zwei besprochenen Pupinisierungs.-arten (gleichbleibende Induktivität pro Längeneinheit und gleiche Induktivität pro Spule) nicht erschöpft. Es kann unter Umständen auch vorteilhaft sein, die kilometrische Induktivität bei der Neupupinisierung größer zu wählen als bisher. Dies kommt besonders dann in Frage, wenn, die zu verbessernde Kabelanlage nach einem nicht mehr gebräuchlichen Pupinisierungssystem gebaut ist und anläßlich der Umpupinisierung den neueren Systemen oder den international üblichen Systemen angepaßt werden soll oder wenn eine Umdisposition stattfindet, derart, daß die betreffende Leitung nach der Umpupinisierung statt für Nahverkehr für Weitverkehr oder umgekehrt Verwendung finden soll. Endlich kann eine solche Maßnahme .dann von Vorteil sein, wenn eine Veränderung der Verhältnisse in der Netzgestaltung überhaupt vorgenommen werden soll, z. B. wenn die Restdämpfung der Fernleitungen zugunsten der Dämpfung der Teilnehmerleitungen erniedrigt werden soll. In allen diesen Fällen kann auch eine kilometrische Induktivität von Vorteil sein, die höher liegt als die bisherige. Eine Erhöhung der kilometrischen Induktivität ist bekanntlich bei gegebener Grenzfrequenz und damit gegebener Aufteilung der bisherigen Spulenfeldlängen stets mit einer Verringerung der Dämpfung, einer Erhöhung des Wellenwiderstandes, einer Erhöhung der Laufzeit und einer Erhöhung der nichtlinearen Verzerrung verbunden, sofern nicht das letztere durch entsprechende Herabsetzung der Hysterese verhindert ist. Die Einschwing zeit kann dabei, wie aus obigem hervorgeht, bis zu einem gewissen Grad konstant gehalten werden.
  • Bei den bisherigen Ausführungen waren von den Spuleneigenschaften nur die Induktivität und die Hysterese in den Kreis der Betrachtungen gezogen worden. Neben diesen beiden Eigenschaften ist jedoch auch der Ohmsche Widerstand der Spulen zu berücksichtigen, da die Erhöhung der Spulenzahl keine Erhöhung des Ohmschen Widerstandes pro Kilometer und-damit eine Dämpfungserhöhung im Gefolge haben soll. Man wird daher die Drahtstärke der Spulen zweckmäßig um so größer wählen, je mehr Spulen vorhanden sind, und zwar gemäß der weiteren Erfindung derart, daß das Verlustmaß RIL durch die Neupupinisierung höchstens unwesentlich geändert wird.
  • Für die Trägerfrequenzkanäle bestehen hinsichtlich Betriebsweise dieselben Möglichkeiten wie für die Niederfrequenzkanäle. Es wird jedoch von Vorteil sein, die Trägerfrequenzkanäle in Vierdrahtschaltung, gegebenenfalls gemischter Art, zu betreiben. Diese Schaltungen und - die hierfür erforderlichen Apparate sind allgemein bekannt. Hat man z. B. drei Sprechkanäle auf einer Leitung, so kann man die Niederfrequenz in Zweidrahtschaltung betreiben und von den beiden Trägerfrequenzen die eine für die Übertragung eines zweiten Gesprächs in einer Richtung und die anderen für die Übertragung dieses zweiten Gesprächs in der anderen Richtung verwenden. Die Verstärkung der drei Frequenzbänder kann dabei durch dieselben Verstärker vorgenommen werden. Als Verstärkerschaltung dient in diesem Falle eine gewöhnliche Zweidrahtschaltung mit einer Nachbildung für die Frequenzen des Niederfrequenzbandes; bei der in die Leitung jeder Gesprächsrichtung ein Filter für die Frequenzen der Gegenrichtung eingeschaltet ist. Natürlich kann man auch jedes Frequenzband gesondert verstärken, indem man vor dem Verstärker Frequenzweichen anbringt und jedes Frequenzband über diese Weichen einem besonderen Verstärker zuleitet. Dieses Verfahren wird man vorzugsweise dann anwenden, wenn auch die Trägerfrequenzkanäle in Zweidrahtschaltung betrieben werden, und zwar wird man die Aufteilung in die beiden Verkehrsrichtungen in diesem Fall vorzugsweise erst hinter den Frequenzweichen vornehmen. Diese Frage, ob Zweidraht- oder Vierdrahtschaltung anzuwenden ist, ist von Fall zu Fall zu entscheiden. Maßgebend dafür sind jeweils die erzielten Leitungseigenschaften. So wird man für die Zweidrahtleitungen stets diejenigen heraussuchen, die die geringsten Wellenwiderstandsschwankungen aufweisen. Entsprechend wird man die Frage, welche Sprechverbindungen für Weitverkehrsverbindungen benutzt werden sollen und welche für Nahverbindungen, nach der Größe der Einschwingzeit beurteilen. Dies führt dazu, daß die niederfrequenten Sprechkanäle für Weitverkehr und die höherfrequenten für Nahverkehr ausgenutzt werden. Man wird jedoch dabei bei den höherfrequenten nicht unter eine gewisse Mindestentfernung heruntergehen, da sonst die Kosten für Apparate, Filter u. dgl. im Verhältnis zu hoch werden. Im Bedarfsfalle kann natürlich bei den höherfrequenten Sprechkanälen auch ein Phasenausgleich vorgenommen werden, der zweckmäßig für jeden Kanal getrennt erfolgt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erhöhung der Grenzfrequenz von bereits verlegten Fernkabelanlagen durch nachträgliches Hinzufügen von Pupinspulen mit oder ohne Auswechseln der vorhandenen Spulen, dadurch gekennzeichnet, daß der Spulenabstand der Kabelanlage halbiert bzw. noch weitergehend verringert wird bei im wesentlichen gleichbleibender oder bei vergrößerter Induktivität je Längeneinheit. z. Verfahren nach Anspruch i, bei dem die Induktivität je Längeneinheit erhalten bleibt, dadurch gekennzeichnet, daß neben der kilometrischen Induktivität auch das Verlustmaß RIL der Spulen durch die Neu- bzw. Umpupinisierung nicht wesentlich geändert wird. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Spulen gleicher Induktivität wie die bereits vorhandenen zugefügt werden. q.. Verfahren nach Anspruch i und folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß zur Neupupinisierung Spulen mit einem geringeren Hysteresefaktor verwendet werden, als ihn die Spulen der alten Anlage besaßen, vorzugsweise mit einem Hysteresefaktor vom m-ten Teil, wobei m die Zahl der Sprechkanäle bedeutet, die gleichzeitig auf der Leitung betrieben werden sollen. 5. Verfahren nach Anspruch i und folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegennebensprechen in großen Abständen für jeden Sprechkanal gesondert ausgeglichen wird. 6. Verfahren nach Anspruch i und folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß nur die Stamm- oder nur die Phantomkreise für Mehrfachausnutzung pupinisiert werden. 7. Schaltanordnung gemäß Verfahren nach Anspruch i und folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß derselbe Trägerfrequenzkanal nach Art der Vierdrahtschaltung nur zur Übertragung in einer Richtung dient. B. Schaltanordnung gemäß Verfahren nach Anspruch i und folgenden, gekennzeichnet durch gemeinsame Verstärkung aller Gespräche einer Leitung. g. Schaltanordnung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine normale Zweidrahtverstärkerschaltung, die nur für Niederfrequenz in beiden Richtungen durchlässig ist, dagegen für die verschiedenen Trägerfrequenzen jeweils nur in einer Richtung. io. Schaltanordnung gemäß Verfahren nach Anspruch i und folgenden, gekennzeichnet durch gesonderte Verstärkung der einzelnen Gespräche einer Leitung. ii. Schaltanordnung nach Anspruch io, dadurch gekennzeichnet, daß an den Verstärkerpunkten die Aufteilung in die einzelnen Frequenzbänder vor eventuellen Zweidrahtgabeln erfolgt, so daß die Leitung jeweils nur für den betreffenden Frequenzabschnitt nachgebildet werden muß.
DEA68925D 1933-03-11 1933-03-11 Verfahren zur Erhoehung der Grenzfrequenz von bereits verlegten Fernkabelanlagen Expired DE613857C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEA68925D DE613857C (de) 1933-03-11 1933-03-11 Verfahren zur Erhoehung der Grenzfrequenz von bereits verlegten Fernkabelanlagen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEA68925D DE613857C (de) 1933-03-11 1933-03-11 Verfahren zur Erhoehung der Grenzfrequenz von bereits verlegten Fernkabelanlagen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE613857C true DE613857C (de) 1935-05-31

Family

ID=6944842

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEA68925D Expired DE613857C (de) 1933-03-11 1933-03-11 Verfahren zur Erhoehung der Grenzfrequenz von bereits verlegten Fernkabelanlagen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE613857C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2262237B2 (de) Kopplerschaltung für die kombinierte Sprachfrequenzübertragung und Gleichstromsignalisierung
DE2736136B2 (de) Schaltungsanordnung zur Fehlersignalkompensation in Zweidraht-Vierdraht-Gabelschaltungen
DE899956C (de) Anlage zur elektrischen Nachrichtenuebertragung
DE1934456A1 (de) Adaptiver Entzerrer
DE613857C (de) Verfahren zur Erhoehung der Grenzfrequenz von bereits verlegten Fernkabelanlagen
DE2911866A1 (de) Anordnung mit einer gabelschaltung fuer den zweidraht-vierdraht-uebergang in pcm-zeitmultiplexsystemen
DE2449281A1 (de) Doppeltgerichteter zweidrahtverstaerker fuer fernsprechanlagen
DE534921C (de) Schaltungsanordnung fuer Zweidraht- oder Vierdrahtverstaerker in Fernmeldeleitungen
DE1133764B (de) Traegerfrequenz-Einseitenband-UEbertragungssystem
DE565905C (de) Elektrisches Netzwerk, insbesondere zum Ausgleich der linearen Verzerrungen bei Fernsprechleitungen
DE510099C (de) Verfahren zur UEbertragung eines Wellenbandes ueber einen Signalweg
DE672773C (de) Nachrichtenuebertragungssystem ueber Fernmeldeseekabel
DE596007C (de) System zur UEbertragung von Ruf- oder Signalstroemen
AT148301B (de) Verstärker.
DE1462259B2 (de) Kombiniertes Impedanzwandler- und Dämpfungsentzerrernetzwerk für nichtbelastete sprachfrequente Übertragungsleitungen
DE623077C (de) Verfahren zum Herabsetzen der Neben- und Gegennebensprechstoerungen in Fernmeldekabeln
DE624704C (de) Gabelschaltung mit Ausgleichuebertragern
DE682065C (de) Anordnung zur nachtraeglichen Erhoehung der Zahl der Sprechwege bei bereits im Gebrauch befindlichen Kabelanlagen
DE551174C (de) Schaltungsanordnung zur gleichzeitigen Verbindung mehrerer Teilnehmer
DE553040C (de) Fernsprechseekabel nach dem Pupinsystem
DE936697C (de) Zwei-Richtungsverstaerker fuer traegerfrequent im Zweidrahtbetrieb ausgenuetzte Leitungen
DE699814C (de) UEbertragungssystem ganz oder ueberwiegend ueber ein Pupinkabel, insbesondere mit leichter Belastung
DE465577C (de) Verlaengerungsleitung fuer eine Fernsprechleitung mit Verstaerkern
DE504349C (de) UEbertragungseinrichtung, insbesondere fuer Tonfrequenz-Duplex-Telegraphie
DE890662C (de) Trägerfrequenzsystem