CH717584A1

CH717584A1 - Kunststoffbehälter mit verstärkten Eckpartien.

Info

Publication number: CH717584A1
Application number: CH00798/20A
Authority: CH
Inventors: Sostmann Rüdiger; Ritzberger Axel
Original assignee: Utz Georg Holding Ag
Priority date: 2020-06-29
Filing date: 2020-06-29
Publication date: 2021-12-30
Also published as: WO2022003467A1; US20230150712A1; MX2022015548A; EP4255818A1; CN115702107A

Abstract

Ein Kunststoffbehälter (1) mit einem Boden (2) und einander gegenüberstehenden Seitenwänden (3, 4) weist jeweils an seinen Ecken auf der Aussenseite verstärkte Eckpartien (5) auf. Die Eckpartien (5) sind doppelwandig ausgeführt, indem eine äussere Wand (6) sich jeweils vom Niveau des Bodens (2) aus über einen Teil der Höhe der Seitenwände (3, 4) an der Aussenseite empor erstreckt. Die doppelwandig ausgebildeten Eckpartien (5) weisen Hohlräume (7) auf, die sich durchgehend von oben nach unten erstrecken und durch eine oder mehrere Rippen (8, 8') unterteilt sind. Die mit den durchgehenden Hohlräumen (7) ausgebildeten Eckpartien (5) ermöglichen Vorteile bei der Produktion durch ein Spritzgussverfahren, indem die Kernwerkzeuge dank besserer Wärmeabfuhr eine längere Einsatzdauer erreichen. Bei der Reinigung der erfindungsgemässen Kunststoffbehälter (1) mittels Wasser ermöglichen die durchgehenden Hohlräume (7) eine hygienischere Reinigung, bei der das Waschwasser ohne Rückstände ablaufen kann.

Description

Technisches Gebiet

[0001] Die Erfindung betrifft einen Kunststoffbehälter zum Transport und Aufbewahren von Waren. Sie betrifft insbesondere einen solchen Kunststoffbehälter mit verstärkten Eckpartien an der Aussenseite des Kunststoffbehälters.

Stand der Technik

[0002] Kunststoffbehälter mit verstärkten Eckpartien sind bekannt. Die Verstärkung dient der Erhöhung der Stossfestigkeit der Ecken, die beim Verschieben und Stapeln der Behälter besonders Stössen ausgesetzt sind.

[0003] CH 567 968 offenbart einen Flaschenkasten mit verstärkten Eckpartien bestehend aus Dreieck-förmigen Verbreiterungen von Ecksäulen an der Innenseite des Kastens, die in Richtung Boden des Kastens in einem Winkel von 45° zu den Seitenwänden abgeschrägt sind.

[0004] EP 2 383 190 offenbart einen Kunststoffbehälter mit einer verstärkten Eckpartie bestehend aus einer T-förmigen Rippe, die sich von den Aussenseiten der Ecken und über die gesamte Höhe des Behälters diagonal nach aussen erstreckt.

[0005] Ausserdem sind Kunststoffbehälter im Handel bekannt, die an den Aussenseiten ihrer Ecken eine hohle Verstärkung über einen Teil der Höhe aufweisen, die an ihrem oberen Ende über eine kleine, schlitzförmige Öffnung verfügen.

Beschreibung der Erfindung

[0006] Gemäss der vorliegenden Erfindung ist ein Kunststoffbehälter mit einem Boden und Seitenwänden offenbart, die sich vom Boden senkrecht bis zu einer umlaufenden Oberkante erstrecken. Der Behälter weist jeweils in seinen Ecken, wo sich die Seitenwände treffen, jeweils auf der Aussenseite verstärkte Eckpartien auf, indem die Eckpartien doppelwandig ausgeführt sind. Die Eckpartien sind dabei über einen Teil der Höhe des Behälters doppelwandig ausgeführt, indem eine äussere Wand sich jeweils vom Niveau des Bodens über einen Teil der Höhe der Seitenwände an der Aussenseite empor erstreckt. Die äusseren Wände erstrecken sich als solches jeweils von der unteren Kante der Seitenwände, über einen Teil der Höhe der Seitenwände an deren Aussenseite empor. Zudem weisen die doppelwandig ausgebildeten Eckpartien Hohlräume auf, die sich durchgehend von oben nach unten erstrecken und durch eine oder mehrere Rippen unterteilt sein können. Die hohlen Eckpartien sich als solches sowohl an ihren oberen Enden als auch an ihren unteren Enden offen ausgeführt.

[0007] Die erfindungsgemässe Ausbildung der verstärkenden Eckpartien erbringen mehrere Vorteile, einerseits bei der Herstellung im Spritzgussverfahren, anderseits bei der Verwendung, insbesondere der Reinigung der Behälter. Bei der Herstellung werden Behälter dieser Art in einem Spritzgussverfahren mittels einer Spritzgussmaschine und darauf befestigter Spritzgusswerkzeugform spritzgegossen. Die Werkzeugform besteht aus mehreren Formteilen, sodass sich der Spritzguss-Artikel nach dem Einspritzen und Abkühlen des Kunststoffes auch entformen lässt. Die Werkzeugform für den erfindungsgemässen Behälter besteht aus einem inneren Werkzeugformteil für die Formgebung der Innenform und dem oberen Rand des Behälters, mehreren äusseren Werkzeugformteilen für jeweils die äusseren Behälterseitenwände und einem Werkzeugformteil für den Boden, an dessen Ecken herausragende Werkzeug-Kern-Elemente integriert sind. Diese herausragenden Werkzeug-Kern-Elemente dienen dazu, im Spritzgussverfahren die Hohlräume der verstärkten, doppelwandigen Eckpartien des Behälters zu bilden. Im Zyklus des Spritzgiessprozesses werden die Formelemente der mehrteiligen Werkzeugform aneinander herangeführt und bei den Formtrennungen (auch Abquetschungen genannt) mit hohem Druck aneinandergepresst. Weil die vorgesehenen Hohlräume der verstärkten Eckpartien gemäss der Erfindung durchgehend sind, können beim Zusammenfahren der Werkzeug-Formteile die länglichen, herausragenden Werkzeug-Kern-Elemente an ihren Enden auf ihrer vollen Querschnittsfläche und über ihren vollen Umfang auf den Werkzeug-Formteilen für die äusseren Seitenwände abstützen. Bei Behältern des Standes der Technik sind die Öffnungen der Eck-Partien schlitzförmig und die Kern-Elemente in ihrem Umfang entsprechend klein. Bei der vorliegenden Erfindung sind die Abstützflächen der Kern-Elemente auf die Formteile für die Seitenwände im Vergleich zum Stand der Technik vergrössert. Dies erbringt einerseits den Vorteil, dass sich der Verschleiss an den kostspieligen Spritzguss-Formwerkzeugteilen reduziert. Dies ergibt sich daraus, dass die Kühlung der Werkzeug-Formteile aufgrund der vergrösserten Fläche bei der Auflage der Formtrennung, d.h. des Zusammentreffens der Kern-Elemente auf die Formteile der Seitenwände (auch Abquetschung genannt) erhöht ist. Die Spritzguss-Formwerkzeugteile stehen dadurch über eine verlängerte Einsatzdauer zur Verfügung.

[0008] Anderseits ergeben die durchgehenden Hohlräume der Eckpartien einen weiteren Vorteil. Bei einer Reinigung eines erfindungsgemässen Kunststoffbehälters mittels Wasser werden die Behälter sowohl innen als auch aussen gewaschen, wobei die Behälter über Kopf gewaschen werden, d.h. indem der Innenraum nach unten gerichtet ist. Weil die Hohlräume der Eckpartien durchgehend sind, kann dabei das Waschwasser direkt und ohne Rückstände aus den Eckpartien herauslaufen, und es bleibt kein Wasser in den Hohlräumen zurück. Bei Behältern des Standes der Technik hingegen sind die Hohlräume nicht durchgehend oder nur mit kleinen Öffnungen am oberen Ende versehen, sodass Waschwasser stets zurückbleibt und zu Hygieneproblemen führen kann.

Kurze Beschreibung der Figuren

[0009] Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemässen Kunststoffbehälter in Perspektive von oben. Fig. 2 zeigt den Behälter aus Figur 1 in einer Perspektive von unten. Fig. 3 zeigt den Behälter aus Figur 1 und 2 in einer Draufsicht. Fig. 4 zeigt den Behälter aus Figur 3 im Querschnitt gemäss A-A in Figur 3. Fig. 5 zeigt die erfindungsgemässe Eckpartie des Behälters in einer vergrösserten Sicht von oben gemäss dem Pfeil V in Figur 1. Fig. 6 zeigt die Eckpartie aus Figur 5 in einer vergrösserten Sicht von unten gemäss dem Pfeil VI in Figur 5.

Ausführungsbeispiele der Erfindung

[0010] Figuren 1 zeigt einen erfindungsgemässen Kunststoffbehälter 1 mit einem Boden 2 und kurzen, ersten Seitenwänden 3 und langen, zweiten Seitenwänden 4, die sich vom Boden 2 senkrecht zu jeweils einer Oberkante 3' bzw. 4' erstrecken. Die ersten und zweiten Seitenwände 3 und 4 treffen sich jeweils an Ecken, wobei die Ecken an ihren äusseren und vom Innenraum des Behälters abgewandten Seite eine Verstärkung aufweisen. Die verstärkten Eckpartien 5 sind hierfür doppelwandig ausgeführt, wobei die doppelwandigen Ecken sich vom Boden aus auf eine bestimmte Höhe der Ecken erstrecken, sich jedoch nicht bis zur Oberkante des Behälters sondern nur über einen Teil der Höhe des Behälters erstrecken. Für eine Stossfestigkeit des Behälters ist eine Verstärkung über einen Teil der Höhe in der Regel ausreichend. Die doppelwandige Eckpartie 5 besteht einerseits aus der Aussenwand der Seitenwand 3 bzw. 4 und anderseits aus einer zweiten Wand 6, die sich über eine vorbestimmte Breite erstreckt. In der Ansicht der Figur 1 von oben sind bei einer Eckpartie 5 jeweils Hohlräume 7 zwischen den Seitenwänden und der zusätzlichen Aussenwand 6 dargestellt. Die Hohlräume 7 sind nach oben sowie unten hin offen.

[0011] Die Ansicht von unten in Figur 2 desselben Behälters zeigt die Hohlräume 7 der Eckpartien 5, wobei die Hohlräume 7 auch nach unten offen sind und somit von oben nach unten durchgehend sind.

[0012] Figur 3 zeigt den Behälter in einer Ansicht von unten mit den verstärkten Eckpartien 5 mit jeweils mehreren Rippen 8 und 8', welche die Eckpartien in mehrere Hohlräume 7 unterteilen.

[0013] Figur 4 zeigt die von unten nach oben durchgehenden Hohlräume 7 in einem Querschnitt gemäss A-A in Figur 3. Die unterteilenden Rippen 8 und 8' erstrecken sich über die ganze Höhe der verstärkten Eckpartie 5.

[0014] Die Figuren 5 und 6 zeigen die Eckpartien im vergrösserten Detail in einer perspektivischen Sicht von oben bzw. von unten. Es sind dabei insbesondere die seitlichen Rippen 8 an den Seitenwänden 3 bzw. 4 gezeigt, die rechtwinklig zu den Seitenwänden 3 bzw. 4 und den Wänden 6 der verstärkten Eckpartie stehen. In jeder Eckpartie verläuft eine weitere Rippe 8' jeweils von der Ecke der äusseren Wände 6 diagonal nach innen zur Ecke zwischen den Seitenwänden 3 und 4. Die durchgehenden Rippen 8 sowie 8' unterteilen den doppelwandigen Raum der verstärkten Eckpartien 5 in die mehreren durchgehenden Hohlräume 7.

Bezugszeichenliste

[0015] 1 Kunststoffbehälter 2 Boden 3 erste, kurze Seitenwände 3' Oberkante der Seitenwand 3 4 zweite, lange Seitenwände 4' Oberkante der Seitenwand 4 5 Eckpartie 6 äussere verstärkende Wand in Eckpartie 7 durchgehende Hohlräume 8 Rippen an Seitenwand 8' diagonal verlaufende Rippen an Ecke

Claims

1. Kunststoffbehälter (1) mit einem Boden (2) und vom Boden (2) senkrecht aufragenden ersten und zweiten Seitenwänden (3, 4), wobei die ersten Seitenwände (3) einander gegenüberstehen und die zweiten Seitenwände (4) einander gegenüberstehen, wobei der Kunststoffbehälter (1) Eckpartien (5) aufweist, an denen sich die ersten Seitenwände (3) und die zweiten Seitenwände (4) treffen, wobei die Eckpartien (5) doppelwandig ausgeführt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Eckpartien (5) jeweils eine äussere Wand (6) aufweisen, die sich über einen Teil der Höhe des Kunststoffbehälters (1) von der unteren Kante der Seitenwände (3, 4) über einen Teil der Höhe der Seitenwände (3, 4) an deren Aussenseiten empor erstreckt, wobei die doppelwandig ausgebildeten Eckpartien (5) durchgehende Hohlräume (7) aufweisen und an ihrem unteren sowie oberen Ende offen ausgeführt sind, wobei die Eckpartien (5) jeweils eine oder mehrere Rippen (8, 8') aufweisen, die sich durchgehend von oben nach unten erstrecken und die Eckpartien (5) in mehrere Hohlräume (7) unterteilen.

2. Kunststoffbehälter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass erste Rippen (8) an den Seitenwänden (3, 4) angeordnet sind und rechtwinklig zu den Seitenwänden (3, 4) stehen und zu den äusseren Wänden (6) der Eckpartien (5) führen.

3. Kunststoffbehälter (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zweite Rippen (8') sich von den Ecken der äusseren Wände (6) diagonal nach innen erstrecken.