CH698303B1

CH698303B1 - Offsetdruckmaschine.

Info

Publication number: CH698303B1
Application number: CH01611/05A
Authority: CH
Inventors: Peer Dilling
Original assignee: Manroland Ag
Priority date: 2004-10-21
Filing date: 2005-10-06
Publication date: 2009-07-15
Also published as: DE102004051262A1; CA2523834A1; US20060243147A1; JP2006116960A; CN1762701A

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Offsetdruckmaschine mit mindestens einem Offsetdruckwerk, wobei das oder jedes Offsetdruckwerk zumindest einen Formzylinder, einen Übertragungszylinder, ein Farbwerk sowie vorzugsweise ein Feuchtwerk aufweist, und mit mindestens einer Bebilderungseinrichtung zum Bebildern und/oder Entbildern einer wiederbeschreibbaren sowie löschbaren, auf dem oder jedem Formzylinder positionierten Offsetdruckform. Erfindungsgemäss weist zum rapportfreien Offsetdrucken die oder jede wiederbeschreibbare sowie löschbare Offsetdruckform eine nahtlose Oberfläche auf, derart, dass die gesamte Oberfläche der oder jeder wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Offsetdruckform eine definierte, dem Offsetdruck angepasste Rauigkeit aufweist.

Description

[0001] Die Erfindung betrifft eine Offsetdruckmaschine gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Bei Druckverfahren mit fester Druckform unterscheidet man nach dem Stand der Technik zwischen dem Offsetdruck, dem Tiefdruck, dem Hochdruck sowie Siebdruck, wobei der Flexodruck eine Sonderform des Hochdrucks ist. Jedes dieser aus dem Stand der Technik bekannten Druckverfahren verfügt über eigene Stärken sowie Schwächen. So eignen sich der Tiefdruck sowie der Flexodruck zum rapportfreien Drucken von zum Beispiel Verpackungen, Tapeten oder Geschenkpapieren. Die Herstellung von Druckformen für den Tiefdruck sowie Flexodruck ist jedoch aufwendig und teuer, sodass ein rapportfreier Druck in Kleinauflage bis heute wirtschaftlich nicht realisierbar ist. Im Offsetdruck können Druckformen deutlich kostengünstiger herstellt werden, die aus dem Stand der Technik bekannten Offsetdruckmaschinen sind jedoch für den rapportfreien Druck nicht geeignet.

[0003] Beim Offsetdruck mit einer festen Druckform wird prinzipiell zwischen Druckprozessen unterschieden, die auf der einen Seite mit einer einmal beschreibbaren Druckform oder auf der anderen Seite mit einer wiederbeschreibbaren Druckform arbeiten. Druckprozesse, die wiederbeschreibbare Druckformen verwenden, werden auch unter dem Schlagwort "Computer to press/direct imaging" zusammengefasst. Die Anmelderin vertreibt unter der Produktbezeichnung "DlCOweb" Offsetdruckmaschinen, die mit wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Druckformen arbeiten. Die Grundzüge der DICOweb-Technologie sind in "Handbuch der Printmedien, Helmut Kipphan, Seiten 674 bis 680, Jahr 2000, Springer-Verlag" beschrieben. Auch die Offsetdruckmaschinen, die mit wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Druckformen arbeiten, sind bislang für einen rapportfreien Offsetdruck nicht geeignet.

[0004] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, eine mit wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Druckformen arbeitende Offsetdruckmaschine zu schaffen, mit der rapportfrei gedruckt werden kann.

[0005] Dieses Problem wird durch eine Offsetdruckmaschine gemäss Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäss weist zum rapportfreien Offsetdrucken die oder jede wiederbeschreibbare sowie löschbare Offsetdruckform eine nahtlose Oberfläche auf, derart, dass die gesamte Oberfläche der oder jeder wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Offsetdruckform eine definierte, dem Offsetdruck angepasste Oberflächen-Rauigkeit aufweist.

[0006] Mit der erfindungsgemässen Offsetdruckmaschine wird erstmals eine Offsetdruckmaschine vorgeschlagen, mit der im Offsetdruck rapportfrei gedruckt werden kann. Hierdurch wird es möglich, zum Beispiel Tapeten, Geschenkpapiere oder auch Verpackungen im Offsetdruck rapportfrei zu drucken. Bei der erfindungsgemässen Offsetdruckmaschine, die mit wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Druckformen arbeitet, lassen sich demnach zum rapportfreien Drucken geeignete Druckformen kostengünstig herstellen, sodass ein rapportfreier Druck nun auch für Kleinauflagen wirtschaftlich ist.

[0007] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.

[0008] Bei der erfindungsgemässen Druckmaschine handelt es sich um eine mit wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Druckformen arbeitende Offsetdruckmaschine. Derartige Offsetdruckmaschinen verfügen über mehrere Offsetdruckwerke, wobei jedes Offsetdruckwerk mindestens einen Formzylinder, einen Übertragungszylinder, ein Farbwerk sowie ein Feuchtwerk aufweist. Weiterhin umfassen die Offsetdruckwerke mindestens eine Bebilderungseinrichtung, mithilfe derer auf dem jeweiligen Formzylinder positionierte Offsetdruckformen bebildert sowie entbildert werden können. Zum Bebildern der Offsetdruckformen wird Bebilderungsmaterial in Richtung auf den Formzylinder bewegt und auf die Oberfläche der Offsetdruckform aufgetragen.

Das Bebilderungsmaterial ist dabei vorzugsweise auf einer Rolle bzw. einem Transferband gespeichert und wird über ein Thermotransferverfahren mithilfe eines Lasers auf die Oberfläche der zu bebildernden Offsetdruckform übertragen. Beim Bebilderungsmaterial handelt es sich vorzugsweise um Polymermaterial. Obwohl die Auftragung des Bebilderungsmaterials über ein Transferband und einen mit dem Transferband zusammenarbeitenden Laser bevorzugt ist, sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass das Bebilderungsmaterial selbstverständlich auch über eine oder mehrere Inkjetdüsen auf die Oberfläche der zu bebildernden Offsetdruckform aufgetragen werden kann.

[0009] Um nun bei einer derartigen Offsetdruckmaschine, die mit wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Offsetdruckformen arbeitet, einen rapportfreien Offsetdruck zu ermöglichen, wird im Sinne der hier vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, wiederbeschreibbare sowie lösbare Offsetdruckformen mit einer nahtlosen Oberfläche zu verwenden. Die nahtlose Oberfläche der wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Offsetdruckform ist dabei derart beschaffen, dass die gesamte Oberfläche der Offsetdruckform eine definierte, dem Offsetdruck angepasste Rauigkeit bzw. Rautiefe aufweisen. Hierdurch wird es möglich, die wiederbeschreibbare sowie löschbare Offsetdruckform über die jeweilige Bebilderungseinrichtung nahtlos zu bebildern.

Hierzu wird die jeweilige Bebilderungseinrichtung kontinuierlich mit Bebilderungsmaterial versorgt, wobei das Bebilderungsmaterial vorzugsweise mithilfe eines Lasers auf die Oberfläche der Offsetdruckform nahtlos aufgetragen wird.

[0010] Bei der nahtlosen Offsetdruckform, deren Oberfläche eine dem Offsetdruck angepasste Rauigkeit aufweist, handelt es sich vorzugsweise um einen geschweissten Sleeve aus Stahl, wobei eine Schweissnaht des Sleeves durch einen Superfinishing-Prozess (insbesondere Schleifen) derart bearbeitet ist, dass die gesamte Oberfläche des Sleeves eine dem Offsetdruck angepasste Rauigkeit aufweist und demnach eine offsetdruckgeeignete Oberfläche nahtlos vorliegt. Vorzugsweise ist die Oberfläche des geschweissten Sleeves aus Stahl durch Schleifen, insbesondere durch Grobschleifen und Feinschleifen, auf die geforderte Rauigkeit eingestellt. Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung ist es alternativ möglich, die oder jede wiederbeschreibbare sowie löschbare Offsetdruckform als nahtlosen, galvanisch hergestellten Sleeve auszuführen.

Bei solchen galvanisch hergestellten Sleeves handelt es sich vorzugsweise um Nickel-Sleeves, die zur Bereitstellung einer offsetdruckgeeigneten Oberfläche nahtlos beschichtet sind. Die Beschichtung eines solchen Sleeves aus Nickel erfolgt vorzugsweise wie bereits beschrieben galvanisch oder durch einen PVD-Beschichtungsprozess oder durch thermisches Spritzen wie Flammspritzen. Hierdurch wird der nahtlose Nickel-Sleeve an seiner Oberfläche chromiert oder keramisch beschichtet, um an der Oberfläche desselben eine wasserfreundliche Funktionsschicht bereitzustellen. Auf diese Funktionsschicht kann dann mithilfe einer Bebilderungseinrichtung ein Bebilderungsmaterial, insbesondere ein farbfreundliches Polymer, aufgetragen werden, um die so bereitgestellte Offsetdruckform nahtlos zu bebildern.

[0011] Durch die erfindungsgemässe Offsetdruckmaschine wird erstmals ein rapportfreier Offsetdruck ermöglicht. Der Kern der Erfindung liegt in der Bereitstellung einer Offsetdruckmaschine, die mit wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Offsetdruckformen arbeitet, wobei die wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Offsetdruckformen eine nahtlose Oberfläche aufweisen und von einer Bebilderungseinrichtung nahtlos bebilderbar sind. Hierzu verfügt die nahtlose Offsetdruckform im Bereich ihrer kompletten Oberfläche über eine dem Offsetdruck angepasste Rauigkeit.

Claims

1. Offsetdruckmaschine mit mindestens einem Offsetdruckwerk, wobei das oder jedes Offsetdruckwerk zumindest einen Formzylinder, einen Übertragungszylinder, ein Farbwerk sowie vorzugsweise ein Feuchtwerk aufweist, und mit mindestens einer Bebilderungseinrichtung zum Bebildern und/oder Entbildern einer wiederbeschreibbaren sowie löschbaren, auf dem oder jedem Formzylinder positionierten Offsetdruckform, dadurch gekennzeichnet, dass zum rapportfreien Offsetdrucken die oder jede wiederbeschreibbare sowie löschbare Offsetdruckform eine nahtlose Oberfläche aufweist, derart, dass die gesamte Oberfläche der oder jeder wiederbeschreibbaren sowie löschbaren Offsetdruckform eine definierte, dem Offsetdruck angepasste Rauigkeit aufweist.

2. Offsetdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede wiederbeschreibbare sowie löschbare Offsetdruckform von der jeweiligen Bebilderungseinrichtung nahtlos bebilderbar ist.

3. Offsetdruckmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass hierzu die Bebilderungseinrichtung kontinuierlich mit Bebilderungsmaterial versorgbar ist, wobei das Bebilderungsmaterial auf die Oberfläche der Offsetdruckform vorzugsweise durch einen Laser nahtlos auftragbar ist.

4. Offsetdruckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede wiederbeschreibbare sowie löschbare Offsetdruckform als geschweisster Sleeve, insbesondere als geschweisster Stahl-Sleeve, ausgebildet ist, wobei eine Schweissnaht des jeweiligen Sleeve durch einen Superfinishing-Prozess derart bearbeitet ist, dass die gesamte Oberfläche des Sleeve eine definierte, dem Offsetdruck angepasste Rauigkeit aufweist.

5. Offsetdruckmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche sowie Schweissnaht des Sleeve durch Schleifen, insbesondere durch Grobschleifen mit nachfolgenden Feinschleifen, auf die dem Offsetdruck angepasste Rauigkeit eingestellt ist.

6. Offsetdruckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die oder jede wiederbeschreibbare sowie löschbare Offsetdruckform als nahtloser und galvanisch hergestellter Sleeve, insbesondere als galvanisch hergestellter Nickel-Sleeve, ausgebildet ist, der zur Bereitstellung einer offsetdruckgeeigneten Oberfläche nahtlos beschichtet ist.

7. Offsetdruckmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Sleeve durch einen PVD-Beschichtungsprozess nahtlos beschichtet ist.

8. Offsetdruckmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Sleeve durch thermisches Spritzen, insbesondere Flammspritzen, nahtlos beschichtet ist.

9. Verwendung einer Offsetdruckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zum rapportfreien Offsetdrucken.

10. Offsetdruckmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Sleeve durch einen galvanischen Auftrag von Chrom nahtlos beschichtet ist.