CH696446A5 - Schaltkupplung, insbesondere für Schiffsgetriebe. - Google Patents
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Description
[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltkupplung, insbesondere für Schiffsgetriebe gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. [0002] Bei Schiffen mit Kombinationsantrieben, das heisst Antriebsanlagen zum alternativen Antrieb mit z.B. Dieselmotoren oder mit z.B. Gasturbinen, müssen zur Anpassung der unterschiedlichen Drehzahlen Mehrganggetriebe vorgesehen werden, um die Drehzahlen der Antriebsmaschinen optimal an die jeweilige Propellerdrehzahl anzupassen, die je nach Betriebsart unterschiedlich ist. [0003] Bei Mehrgang-Schaltgetrieben läuft im Allgemeinen nur eine Schaltstufe belastet und überträgt das Antriebsmoment. Die Zahnräder der nicht geschalteten Gänge laufen als unbelastete sogenannte Losräder, die keine drehfeste Verbindung mit der Welle haben. Zum Herstellen einer drehfesten Verbindung sind Schaltkupplungen vorgesehen, die beispielsweise als lastschaltbare Lamellenkupplungen ausgeführt sind und üblicherweise so konstruiert sind, dass sie in ausgeschaltetem Betriebszustand ein möglichst geringes Schleppmoment aufweisen, um unnötige Verlustleistung zu vermeiden. [0004] In bestimmten Betriebszuständen können die Antriebsmaschinen höhere Wechseldrehmomente in den Antriebsstrang eintreiben, die in den unbelasteten Schaltstufen ein Abheben der Verzahnungen verursacht und sich als sogenanntes "Losrad-Hämmern" akustisch auswirkt. [0005] Hiervon ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Schaltkupplung zu schaffen, die in ausgeschaltetem Betriebszustand das Abheben unbelasteter Verzahnungen dauerhaft verhindert und das sogenannte "Losrad-Hämmern" vermeidet. [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. [0007] An einer erfindungsgemäss ausgeführten Kupplung lässt sich in vorteilhaft einfacher Weise das Losrad-Hämmern verhindern, so dass ein geräuscharmer Schiffsantrieb möglich ist. [0008] Durch die Erfindung lässt sich in vorteilhafter Weise an einer ausgekuppelten Kupplung ein vorgebbares Schleppmoment verschleissfrei übertragen. [0009] Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen in Verbindung mit der Beschreibung. [0010] Nachfolgend werden die Merkmale der vorliegenden Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen näher erläutert. In den zugehörigen schematischen Zeichnungen zeigt die Fig. 1 eine erfindungsgemässe, als Lamellenkupplung ausgebildete Schaltkupplung. [0011] Die Fig. 1 zeigt einen axialen Ausschnitt einer, an der Symmetrielinie abgebrochen dargestellten, Welle 1 eines Schaltgetriebes, auf der ein Zahnrad 7 in Lagern 2 angeordnet ist. Das Zahnrad 7 kämmt mit einem weiteren - nicht dargestellten - Zahnrad, das auf einer anderen - ebenfalls nicht dargestellten - Welle angeordnet ist und beide stellen eine schaltbare Übersetzung des Getriebes dar. Zum Schalten dieser Übersetzungsstufe wird zwischen der Welle 1 und dem Zahnrad 7 eine drehfeste Verbindung hergestellt. Dazu schiebt die Kolbeneinheit 11 die Aussen-und Innenlamellen 6, 9 der Schaltkupplung zusammen, schliesst die Lüftungsspalte 10 und verspannt die Lamellen 6, 9 an einem Gegenlager miteinander, so dass das Zahnrad das an der Welle 1 anliegende Drehmoment übertragen kann. Die Aussenlamellen 6 sind dazu drehfest aber axial verschieblich mit dem Zahnrad 7 und die Innenlamellen 9 entsprechend mit der Welle 1 verbunden. [0012] Wird eine andere - nicht dargestellte - Schaltstufe des Getriebes geschaltet, so wird die Kolbeneinheit 11 angesteuert und die Verspannung der Lamellen 6, 9 aufgehoben, so dass sich zwischen den einzelnen Lamellen 6, 9 sowie den Gegenlagern Lüftungsspalte 10 bilden. In diesem - in Fig. 1 dargestellten - Betriebszustand ist das Zahnrad 7 in seinen Lagern 2 auf der Welle 1 frei drehbar. Es kämmt weiterhin mit dem anderen, nicht dargestellten, Zahnrad und läuft, entsprechend der anderen eingeschalteten Übersetzungsstufe, mit einer anderen Drehzahl als die Welle 1 weiterhin um, ohne Drehmoment zu übertragen. Diese sogenannten "Losräder" können in bestimmten Betriebszuständen durch Wechsel-Drehmomente aus den Antriebsmaschinen zu Drehschwingungen angeregt werden. Dabei können sich ihre Verzahnungen aufgrund des Flankenspieles voneinander abheben und die Flanken der beiden Zahnräder schlagen aufeinander, was auch als sogenanntes "Losradhämmern" bezeichnet wird und sich in ungünstiger Weise akustisch bemerkbar machen kann. [0013] Der wesentliche Kern der vorliegenden Erfindung besteht darin, das Abheben der Zahnflanken zu verhindern, indem an der Schaltkupplung auch in ausgekuppeltem Betriebszustand ein Schleppmoment erzeugt wird, durch das die Zahnflanken der Losräder mit einer ausreichenden Kraft gegeneinander gedrückt werden. Dieses erfindungsgemässe Schleppmoment ist einstellbar und wird so gewählt, dass das Losrad-Hämmern verhindert wird und gleichzeitig die Verlustleistung verhältnismässig klein bleibt. [0014] Dazu wird in der beispielhaft dargestellten Schaltkupplung das Schmiermittel 12 in der Kupplung gestaut, so dass es sich in einer vorbestimmbaren Rückstauhöhe 13 sammelt und die Lamellen 6, 9 in das Schmiermittel 12 eintauchen. Aufgrund der Zentrifugalwirkung wird das Schmiermittel 12 radial nach aussen gedrückt, wo es über den gesamten Umfang im Inneren des Zahnrades 7 einen Schmiermittelstauring bildet. Aufgrund der Relativ-Geschwindigkeit zwischen den Innen- 9 und Aussenlamellen 6 entsteht in den Lüftungsspalten 10 Flüssigkeitsreibung zwischen den Lamellen. Diese Flüssigkeitsreibung kann ein entsprechendes Schleppmoment erzeugen. Die Grösse dieses Schleppmomentes wird vorzugsweise über die Schmierölmenge bzw. die Rückstauhöhe 13 eingestellt. [0015] An der Welle 1 sind Schmiermittelkanäle 8 vorgesehen, die in der Kupplung weitergeführt sind und der beispielhaft dargestellten Lamellenkupplung Schmiermittel, vorzugsweise Öl, zuführen. Das Schmiermittel 12 umströmt die Lamellen 6, 9 vorzugsweise zur Kühlung und/oder Schmierung und fliesst durch Bohrungen 4 aus der Kupplung ab. Es sind vorzugsweise eine Vielzahl von Bohrungen 4 an den beiden Seitenteilen des Zahnrades 7 angeordnet, die gleichmässig am Umfang verteilt sind. Um den Abfluss des Schmiermittels 12 zu behindern, sind an beiden Seiten kreisringförmig umlaufende Rückstaubleche 3 angeordnet, deren Wandungen mit Abstand zu den Auslaufbohrungen 4 radial nach innen verlaufen. Die Rückstauhöhe 13 wird dadurch festgelegt, wie weit diese Wandungen radial nach innen gehen. Das durch diese Rückstau-Vorrichtung am Abfluss gestörte Schmiermittel 12 sammelt sich im Inneren des Zahnrades 7 und bildet aufgrund der Rotation einen umlaufenden Stauring mit der Breite der Rückstauhöhe 13. [0016] Je weiter der Stauring radial nach innen reicht, umso tiefer tauchen die Lamellen in das Schmiermittel 12 ein und der Betrag der Flüssigkeitsreibungskraft nimmt zu. Entsprechend nimmt auch das davon abhängige Schleppmoment der ausgekuppelten Kupplung zu. [0017] Statt der Rückstaubleche 3 können an den Bohrungen 4 auch Drosseln vorgesehen werden, welche die Durchflussmenge reduzieren, so dass weniger Schmiermittel 12 abfliessen kann, als durch die Schmiermittelkanäle 8 zugeführt wird. Über die Drosselwirkung kann die Rückstauhöhe 13 und damit das Schleppmoment eingestellt werden. [0018] Ebenso ist es denkbar, alleine durch Vergrösserung des Volumenstromes des zugeführten Schmiermittels 12 einen Rückstau zu erzeugen. Die Rückstauhöhe 13 ergibt sich dabei aus der zugeführten Schmiermittelmenge und den Querschnitten der Abflussbohrungen 4. Die zugeführte Schmiermittelmenge kann durch die Querschnitte der Schmiermittelkanäle 8 oder den Zulaufdruck des Schmiermittels 12 geregelt werden. Die Veränderung des Zulaufdruckes ermöglicht eine Anpassung des Schleppmoments während dem Betrieb. [0019] Die Rückstau-Vorrichtung kann auch durch gleichmässig am Umfang verteilt angeordnete, radial in die Kupplung hineinstehende Röhren gebildet werden, durch welche das Schmiermittel ablaufen kann. Die Rückstauhöhe wird durch die Länge bestimmt, mit der diese Röhren-Düsen radial nach innen überstehen. Es kann ein Verstellmechanismus vorgesehen werden, mit welchem die radiale Eintauchtiefe der Röhren-Düsen, und damit die Rückstauhöhe auch im Betrieb verstellt werden können. [0020] Selbstverständlich sind auch andere Rückstau-Vorrichtungen möglich, die den Abfluss des Schmiermittels 12 entsprechend behindern können. [0021] Die erläuterten Rückstau-Vorrichtungen zum Erzeugen eines Rückstaus können auch miteinander kombiniert angewendet werden. [0022] Ebenso kann über die Wahl und die Eigenschaften des Rückstaumediums, z.B. über die Schmierölviskosität, das Schleppmoment gezielt beeinflusst werden. [0023] Am Zahnrad 7 können radial nach aussen führende Drainagebohrungen 5 vorgesehen werden, durch welche das Schmiermittel 12 Verschleisspartikel ausspülen kann. Bezugszeichenliste [0024] 1 : Welle 2 : Lager 3 : Rückstaublech 4 : Bohrung 5 : Drainagebohrung 6 : Aussenlamelle 7 : Verzahnung/Zahnrad 8 : Schmiermittelkanal 9 : Innenlamelle 10 : Lüftungsspalt 11 : Kolbeneinheit 12 : Schmiermittel 13 : Rückstauhöhe/Schmiermittelstand
Claims (8)
1. Schaltkupplung, insbesondere für Schiffsgetriebe, mit Betätigungsmitteln (11) zum Schliessen oder Trennen einer drehfesten Verbindung zwischen einer Welle (1) und einem Zahnrad (7), dadurch gekennzeichnet, dass weitere Mittel vorgesehen sind, die an der getrennten Schaltkupplung ein vorgebbares Schleppmoment zwischen der Welle (1) und dem Zahnrad (7) erzeugen.
2. Schaltkupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung als Lamellenkupplung ausgeführt ist und Schmiermittelkanäle (8) zur Schmierung und/oder Kühlung vorgesehen sind, wobei das Schmiermittel (12) durch gleich oder verschieden ausgebildete Rückstau-Vorrichtungen (3) so beim Abfliessen behinderbar ist, dass es in der Kupplung auf eine vorgebbare Rückstauhöhe (13) staubar ist wodurch an den Kupplungslamellen (6, 9) eine entsprechende Flüssigkeitsreibung auftritt, durch welche das Schleppmoment erzeugbar ist
3. Schaltkupplung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Rückstau-Vorrichtung durch ein Rückstaublech (3) gebildet wird, das kreisringförmig umlaufend mit Abstand zu Abflussbohrungen (4) an der Aussenseite der Kupplung angeordnet ist und dessen radiale Erstreckung nach innen die Rückstauhöhe (13) bestimmt.
4. Schaltkupplung nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Rückstau-Vorrichtung durch eine Drossel gebildet ist, die den Abfluss des Schmiermittels durch Abflussbohrungen (4) behindert.
5. Schaltkupplung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Rückstau-Vorrichtung durch ein radial in die Kupplung hineinstehendes Rohr gebildet ist, dessen über den Innenrand der Kupplung überstehende Länge die Rückstauhöhe (13) bestimmt und zum Verstellen der Überstandslänge ein Verstellmechanismus vorgesehen ist.
6. Schaltkupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung als Lamellenkupplung ausgeführt ist und Schmiermittelkanäle (8) zur Schmierung und/oder Kühlung vorgesehen sind, wobei das Schmiermittel (12) in einer so grossen Menge zuführbar ist, dass es sich beim Abfliessen aus der Kupplung staut und die Rückstauhöhe (13) durch die Schmiermittelmenge einstellbar ist, wodurch an den Kupplungslamellen (6, 9) eine entsprechende Flüssigkeitsreibung auftritt, durch welche das Schleppmoment übertragbar ist.
7. Schaltkupplung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmiermittelmenge durch die Querschnitte der Schmiermittelkanäle (8) oder den Zulaufdruck des Schmiermittels (12) regelbar ist.
8. Schaltkupplung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass radial nach aussen führende Drainagebohrungen (5) vorgesehen sind, durch die Verschleisspartikel abfliessen können.
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