DE19915527A1 - Hydrodynamische Kupplungseinrichtung, insbesondere hydrodynamischer Drehmomentwandler - Google Patents
Hydrodynamische Kupplungseinrichtung, insbesondere hydrodynamischer DrehmomentwandlerInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine hydrodynamische Kupplungseinrichtung, insbesondere einen hydrodynamischen Drehmomentwandler (2). Die Kupplungseinrichtung weist ein Gehäuse (4) auf, in dem eine Fluidkammer (14) ausgebildet ist. Die Fluidkammer wird durch einen am Gehäuse drehfesten und bezogen auf eine Gehäuseachse (A) axial bewegbaren Kolben (50) einer Überbrückungskupplung (60) in zwei Fluidkammerbereiche unterteilt, nämlich in einen ein Turbinenrad (18) und ein Pumpenrad (8), sowie ggf. ein Leitrad (30) enthaltenden ersten Fluidkammerbereich (52) und einen zweiten Fluidkammerbereich (54). Zum Bringen der Überbrückungskupplung (60) in einen Überbrückungszustand ist an dem zweiten Fluidkammerbereich (54) ein gegenüber einem Fluiddruck im ersten Fluidkammerbereich (52) höherer Fluiddruck anlegbar. In einem Nicht-Überbrückungszustand der Überbrückungskupplung (60) stehen die beiden Fluidkammerbereiche (52, 54) in Fluidflußverbindung und der Fluidkammer (14) ist über den ersten Fluidkammerbereich (52) Fluid zuführbar. Bei Zufuhr von Fluid zum ersten Fluidkammerbereich (52) im Nicht-Überbrückungszustand ist aus der Fluidkammer (14) Fluid allein über den zweiten Fluidkammerbereich (54) abführbar.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine hydrodynamische Kupplungsein
richtung, insbesondere einen hydrodynamischen Drehmomentwandler, mit
einem eine Fluidkammer enthaltenden Gehäuse, wobei die . Fluidkammer
durch einen bezogen auf eine Gehäuseachse axial bewegbaren Kolben einer
Überbrückungskupplung in einen ein Turbinenrad und ein Pumpenrad
enthaltenden ersten Fluidkammerbereich und einen zweiten Fluidkammerbe
reich unterteilt ist.
Ein hydrodynamischen Drehmomentwandler der genannten Art ist beispiels
weise aus der US 4,143,561 bekannt. Bei dem bekannten Drehmoment
wandler ist der Kolben gegenüber dem Gehäuse drehbar und steht über eine
Torsionsschwingungsdämpfungsanordnung mit einer Nabe des Turbinenrads
in Drehmomentübertragungsverbindung.
Ein weiterer hydrodynamischer Drehmomentwandler der genannten Art ist
aus der FR 2 341 791 bekannt. Soweit der Fig. 1 dieser Offenlegungsschrift
zu entnehmen ist, ist der Kolben am Gehäuse drehfest angeordnet und steht
an seinem Innenumfang mit dem Außenumfang einer Gehäusenabe mittels
eines radial inneren Dichtrings in Dichteingriff, sowie an seinem Außen
umfang mit einem Innenumfang einer Gehäusewand mittels eines radial
äußeren Dichtrings in Dichteingriff, so daß der erste Fluidkammerbereich
und der zweite Fluidkammerbereich unabhängig vom Zustand (Über
brückungszustand oder Nicht-Überbrückungszustand) der Überbrückungs
kupplung gegeneinander abgedichtet sind. An dem zweiten Fluidkammerbe
reich ist über eine Bohrung in einer Abtriebswelle des Wandlers gegenüber
einem Fluiddruck im ersten Fluidkammerbereich höherer Fluiddruck anlegbar,
um die Überbrückungskupplung in den Überbrückungszustand zu bringen,
die Überbrückungskupplung also einzurücken. Der erste Fluidkammerbereich
ist über einen ringförmigen Fluiddurchgang, der zwischen einer als
Hohlwelle ausgebildeten Stützwelle eines Leitrads des Wandlers und einer
Gehäusenabe ausgebildet ist, an einer Fluidpumpe (Ölpumpe) angeschlos
sen. Da der zweite Fluidkammerbereich gegenüber dem ersten Fluidkammer
bereich abgedichtet ist, muß der erste Fluidkammerbereich zusätzlich an
einem weiteren Fluiddurchgang angeschlossen sein, um einen zur Abfuhr
von Reibungswärme aus dem ersten Fluidkammerbereich zwingend
erforderlichen Fluidkreislauf durch den ersten Fluidkammerbereich vor
zusehen. Aus der möglicherweise in einigen Details nicht ganz korrekten
Figur geht nicht eindeutig hervor, ob der weitere Fluiddurchgang, an dem
der erste Fluidkammerbereich angeschlossen sein muß, zwischen dem
Außenumfang der Abtriebswelle und dem Innenumfang der Stützwelle
verläuft, wie dies bei anderen bekannten Drehmomentwandlern regelmäßig
der Fall ist.
Aufgabe der Erfindung ist, eine hydrodynamische Kupplungseinrichtung
bereitzustellen, die einen kostengünstig herstellbaren Kolben aufweist und
die mit geringem Aufwand hinsichtlich der Ausbildung einer zugeordneten
Fluidversorgung oder/und Steuerventilanordnung im Zusammenhang mit
dem Einrücken und Ausrücken der Überbrückungskupplung und dem
Austausch von im ersten Fluidkammerbereich enthaltenen Fluid zwecks
Wärmeabfuhr einfach ansteuerbar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine hydrodynamische Kupplungsein
richtung, insbesondere ein hydrodynamischer Drehmomentwandler der
eingangs genannten Art vorgeschlagen, bei der erfindungsgemäß der Kolben
am Gehäuse drehfest ist und zum Bringen der Überbrückungskupplung in
einen Überbrückungszustand an dem zweiten Fluidkammerbereich ein
gegenüber einem Fluiddruck im ersten Fluidkammerbereich höherer
Fluiddruck anlegbar ist und in einem Nicht-Überbrückungszustand der
Überbrückungskupplung die beiden Fluidkammerbereiche in Fluidflußver
bindung stehen und der Fluidkammer über den ersten Fluidkammerbereich
Fluid zuführbar und bei Zufuhr von Fluid zum ersten Fluidkammerbereich aus
der Fluidkammer Fluid allein über den zweiten Fluidkammerbereich abführbar
ist.
Gemäß dem Vorstehenden reicht zum Ansteuern der Kupplungseinrichtung
ein Zweileitungssystem aus, an dem beispielsweise über ein einfaches
Umschaltventil eine Fluidquelle, insbesondere Druckfluidquelle, entweder am
ersten Fluidkammerbereich oder am zweiten Fluidkammerbereich und eine
zugeordnete Fluidaufnahme (beispielsweise Reservoir, Ansauganschluß einer
Fluidpumpe oder dergleichen) am jeweils anderen Fluidkammerbereich
angeschlossen ist.
Ist die Fluidquelle am ersten Fluidkammerbereich angeschlossen, so wird die
Überbrückungskupplung durch entsprechende Axialbewegung des Kolbens
in den Nicht-Überbrückungszustand gebracht bzw. in diesem Nicht-
Überbrückungszustand gehalten und es fließt aus der Fluidquelle frisches
(insbesondere gekühltes) Fluid in den ersten Fluidkammerbereich, aus dem
entsprechend "gebrauchtes" (durch Reibung erwärmtes) Fluid in den
zweiten Fluidkammerbereich und von dort zurück zur Fluidaufnahme fließt,
so daß ein Fluidkreislauf durch die Fluidkammer etabliert ist, durch den
Reibungswärme aus der Fluidkammer zuverlässig abtransportiert werden
kann. Bevorzugt besteht ein geschlossener Fluidkreislauf über einen
Fluidkühler, so daß das aus der Fluidkammer, genauer den zweiten
Fluidkammerbereich abgezogenes Fluid nach dem Kühlen wieder dem ersten
Fluidkammerbereich zugeführt wird.
Schließt man durch entsprechendes Umschalten des Schaltventils die
Fluidquelle hingegen am zweiten Fluidkammerbereich an, so wird der Kolben
durch das in den zweiten Fluidkammerbereich einströmende Fluid axial in
Richtung auf eine Einrückstellung bewegt und die Überbrückungskupplung
damit in den Überbrückungszustand gebracht. Da im Überbrückungszustand
das Turbinenrad und das Pumpenrad und das im ersten Fluidkammerbereich
enthaltende Fluid sich im wesentlichen gemeinsam um die Gehäuseachse
drehen, wird in diesem Zustand nur noch wenig Reibung im Gehäuse
erzeugt, so daß auf einen Fluidaustausch zur Kühlung verzichtet werden
kann. Dementsprechend kann im Überbrückungszustand die Fluidflußver
bindung unterbrochen sein. Eine Unterbrechung der Fluidflußverbindung im
Überbrückungszustand hat den Vorteil, daß sich entsprechend höhere
Drücke im zweiten Fluidkammerbereich aufbauen lassen und die Über
brückungskupplung dementsprechend hohe Drehmomente übertragen kann.
Aus diesem Grunde ist es bevorzugt, daß im Überbrückungszutand die
beiden Fluidkammerbereiche im wesentlichen gegeneinander abgedichtet
sind.
In diesem Zusammenhang wird vorgeschlagen, daß die im Nicht-Über
brückungszustand bestehende Fluidflußverbindung zwischen den beiden
Fluidkammerbereichen durch einander zugeordnete Reibflächenanordnungen
der Überbrückungskupplung hindurchführt, die im Überbrückungszustand im
Reib- und Dichteingriff stehen und dementsprechend automatisch die
Fluidflußverbindung unterbrechen.
Ein wesentlicher Vorteil der beschriebenen Ausbildung ist, daß eine radial
außen am Kolben vorgesehene Dichtringanordnung und eine zugehörige
Dichtsitzanordnung des Kolbens nicht erforderlich ist, da die Abdichtung im
Überbrückungszustand durch die Reibflächenanordnungen erfolgt. Im Nicht-
Überbrückungszustand ist offensichtlich keinerlei Dichtung erforderlich, da
in diesem Zustand der Überbrückungskupplung erfindungsgemäß eine
Fluidflußverbindung zwischen beiden Fluidkammerbereichen besteht.
Die Überbrückungskupplung kann eine Lamellen- und Widerlageranordnung
umfassen. Diese Lamellen- und Widerlageranordnung kann wenigstens eine
mit einer Antriebswelle in Drehmomentübertragungsverbindung stehende
abtriebsseitige Lamelle und ein am Gehäuse drehfestes Widerlager
umfassen. Vorzugsweise ist ferner wenigstens ein am Gehäuse drehfeste
gehäuseseitige Lamelle vorgesehen. Im Falle nur einer abtriebsseitigen
Lamelle ist die Anordnung vorzugsweise so, daß die beidseitig eine
Reibfläche aufweisende Lamelle zwischen einer Reibfläche des Kolbens und
einer Reibfläche des Widerlagers eingreift. Ist eine gehäusefeste, beidseitig
eine Reibfläche aufweisende Lamelle vorgesehen, so greift eine erste
abtriebsseitige Lamelle zwischen die Reibfläche des Kolbens und die eine
Reibfläche der gehäuseseitigen Lamellen ein und greift eine zweite
abtriebsseitige Lamelle zwischen der anderen Reibfläche der gehäuseseitigen
Lamelle und der Reibfläche des Widerlagers ein. Entsprechend ist die
Ausbildung für eine größere Anzahl von Lamellen, wobei die Anzahl von
abtriebsseitigen Lamellen die Anzahl von gehäuseseitigen Lamellen um eins
übersteigt, so daß jede abtriebsseitige Lamelle zwischen zwei gehäuseseiti
gen Reibflächen eingreift und sich dementsprechend jeweils eine gehäuse
seitige Reibfläche und eine abtriebsseitige Reibfläche paarweise gegenüber
liegen.
Zur Fluidansteuerung der Kupplungseinrichtung wird vorgeschlagen, daß der
erste Fluidkamerbereich an einem ringförmigen Fluiddurchgang zwischen
einer Gehäusenabe und einer Stützwelle eines Leitrads der Kupplungsein
richtung oder/und an einem ringförmigen Fluiddurchgang zwischen einer/der
Abtriebswelle und der Stützwelle angeschlossen ist. Ist keine Stützwelle
vorgesehen, etwa weil es sich um eine hydrodynamische Kupplungsein
richtung ohne Leitrad handelt, so wird in der Regel nur ein ringförmiger
Fluiddurchgang vorgesehen sein, der zwischen der Abtriebswelle und der
Gehäusenabe ausgebildet ist.
Hinsichtlich des zweiten Fluidkammerbereichs wird vorgeschlagen, daß
dieser an einem in einer/der Abtriebswelle ausgebildeten Fluiddurchgang
angeschlossen ist.
Bei dem Fluid wird es sich regelmäßig um eine Hydraulikflüssigkeit,
insbesondere ein Hydrauliköl, handeln.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in Fig. 1 gezeigten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in einer geschnittenen Darstellung einen hydrodynamischen
Drehmomentwandler 2, der ein Wandlergehäuse 4 aufweist, umfassend eine
antriebsseitige Gehäuseschale 6 und eine als Pumpenschaufelanordnung 7
ausgeführte abtriebsseitige Gehäuseschale 10. Die abtriebsseitige Gehäuse
schale 10 (Pumpenschaufelanordnung 7) ist an einer abtriebsseitigen
Gehäusenabe 12 dichtend angebracht, beispielsweise verschweißt, und
bildet mit dieser ein Pumpenrad 8.
Das Wandlergehäuse 4 begrenzt eine Fluidkammer 14, in der ein Turbinen
rad 18 drehbar angeordnet ist. Eine Turbinenschaufelanordnung 19 des
Turbinenrads 18 ist an einer Turbinennabe 20 des Turbinenrads 18
angebracht, die mittels eines Drehlagers 22 an einer antriebsseitigen
Gehäusenabe 24 drehbar gelagert ist und eine Innenverzahnung 26
aufweist, die mit einer Außenverzahnung 28 an einer sich durch die
abtriebsseitige Gehäusenabe 12 erstreckenden Abtriebswelle 16 eingreift
und dementsprechend mit der Abtriebswelle 16 drehfest verbunden ist.
Zwischen dem Pumpenrad 8 und dem Turbinenrad 18 ist ein Leitrad 30
angeordnet, deren Leitschaufelanordnung 31 über eine Drehlageranordnung
32 an einer Leitradnabe 34 gehalten ist. Zwischen der Leitradnabe 24 und
einem Ringteil 36 des Leitrads 30 ist ein Freilauf 38 (insbesondere ein
Rollenfreilauf) wirksam, der eine Relativverdrehung von Leitschaufelanord
nung 31 und Ringteil 36 einerseits und Leitradnabe 34 andererseits in einer
Drehrichtung zuläßt und eine Relativbewegung zwischen den genannten
Komponenten in der entgegengesetzten Drehrichtung sperrt. Die Leitradnabe
34 ist abtriebsseitig über ein Axiallager 40 und antriebsseitig über ein
Axiallager 42 an der Turbinennabe 20 abgestützt und weist eine Innenver
zahnung 44 auf, die mit einer Außenverzahnung 46 einer als Hohlwelle
ausgebildeten Stützwelle 48 kämmt und dementsprechend mit der
Stützwelle 48 drehfest ist. Die Stützwelle 48 erstreckt sich in einem
Ringzwischenraum zwischen der Abtriebswelle 16 und der abtriebsseitigen
Gehäusenabe 12.
Die Fluidkammer 14 wird durch einen an der antriebssseitigen Gehäuse
schale 6 drehfest gehaltenen und axial verschiebbar geführten Kolben 50 in
einen das Turbinenrad 18, das Leitrad 30 und das Pumpenrad 8 enthalten
den ersten Fluidkammerbereich 52 und einen von der antriebsseitigen
Gehäuseschale 6 und dem Kolben 50 begrenzten zweiten Fluidkammerbe
reich 54 unterteilt. Der Kolben 50 gehört zusammen mit einem an der
antriebsseitigen Gehäuseschale 6 drehfest und mittels eines Dichtungsringes
56 abgedichtet an der antriebsseitigen Gehäuseschale 6 angebrachten
Widerlagerring 58 zu einer Überbrückungskupplung 60, die im folgenden
näher erläutert wird. Zum Widerlagerring 58 ist noch zu erwähnen, daß
dieser beim gezeigten Ausführungsbeispiel an der antriebsseitigen Gehäuse
schale 6 angeschraubt ist, er könnte aber auch an der antriebsseitigen
Gehäuseschale 6 beispielsweise durch Laserschweißen angeschweißt sein,
so daß auf den Dichtring 56 ggf. verzichtet werden kann.
Die Überbrückungskupplung 60 weist ferner eine an der antriebsseitigen
Gehäuseschale 6 drehfest gelagerte Lamelle 62 auf. Zur Sicherung der
Lamelle 62 gegen ein Verdrehen gegenüber dem Gehäuse 4 weist diese eine
radial außen liegende Verzahnung 64 auf, die mit an der antriebsseitigen
Gehäuseschale 6 und dem Widerlagerring 58 gehaltenen Bolzen 66
formschlüssig eingreift. In entsprechender Weise weist der Kolben 50 an
einem radial außen liegenden Flanschabschnitt 68 eine Verzahnung 70 auf,
die mit den Bolzen 66 in formschlüssigem Eingriff steht und so den Kolben
50 gegen ein Verdrehen gegenüber dem Wandlergehäuse 4 sichert.
Zwischen den Flaschabschnitt 68 des Kolbens 50 und der (gehäuse- oder
antriebsseitigen) Lamelle 62 und zwischen dieser Lamelle 62 und den
Widerlagerring 68 greift jeweils eine abtriebsseitige Lamelle 72 bzw. 74 ein,
die eine radial innen liegende Verzahnung 76 aufweisen, die mit einer
zugeordneten Außenverzahnung 76 eines Lamellenträgers 78 in form
schlüssigem Eingriff stehen und so gegen ein Verdrehen gegenüber dem
Lamellenträger 78 gesichert sind. Die Lamellen 62, 72 und 74 sowie der
Kolben 50 sind jeweils an den Bolzen 66 bzw. dem Lamellenträger 78 in
axialer Richtung (Wandlerachse A) verschiebbar geführt. Der Lamellenträger
78 ist drehfest an der Turbinennabe 20 angebracht, und zwar gemeinsam
mit der Turbinenschaufelanordnung 19 an der Turbinennabe 20 des
Turbinenrads 18 festgenietet.
Der Flanschabschnitt 68, die drei Lamellen 62, 72 und 74 und der
Widerlagerring 58 weisen jeweils einander paarweise gegenüberliegende
Reibflächen auf, wobei in jedem Reibflächenpaar eine gehäuseseitige und
damit antriebsseitige Reibfläche einer abtriebsseitigen Reibfläche gegenüber
liegt. Zur Herstellung eines Überbrückungszustands der Überbrückungskupp
lung 60 müssen die Reibflächen in Reibeingriff miteinander gebracht
werden. Dies wird durch entsprechende, noch näher zu beschreibende
Betätigung des Kolbens 50, nämlich durch Axialverlagerung des Kolbens 50
in Richtung zu der das Pumpenrad 8, das Turbinenrad 18 und das Leitrad
30 umfassenden Radanordnung erreicht. Im Überbrückungszustand besteht
eine direkte, reibschlüssige Drehmomentübertragungsverbindung zwischen
der Antriebsseite (Gehäuse 4) und der Abtriebsseite (Abtriebswelle 16) des
Wandlers, wobei in Abweichung von der Darstellung in Fig. 1 in den
Drehmomentübertragungsweg noch eine Torsionsdämpferanordnung
integriert sein kann. Die Torsionsdämpferanordnung könnte beispielsweise
in eine die Funktion des Lamellenträgers 78 erfüllende Lamellenträgeranord
nung integriert sein.
Im Überbrückungszustand sind die beiden Fluidkammerbereiche 52 und 54
gegeneinander abgedichtet, und zwar durch den zwischen der antriebs
seitigen Gehäuseschale 6 und dem Widerlagerring 58 wirkenden Dichtring
56, einen zwischen den Kolben 50 und der antriebsseitigen Gehäusenabe
24 wirksamen wirksamen Dichtring 90 und durch die in Reibeingriff
stehenden Reibflächen des Flanschabschnitts 68, der Lamellen 62, 72 und
74 und des Widerlagerrings 58. Hierzu sind die Reibflächen mit einer
entsprechenden Oberfläche und einem entsprechenden Material, beispiels
weise Papier, ausgeführt, so daß die Reibflächen im Überbrückungszustand
der Überbrückungskupplung 60 in Dichteingriff stehen.
Zur Überführung der Überbrückungskupplung 60 in einen Nicht-Über
brückungszustand, ist der Kolben 50 in entgegengesetzter axialer Richtung
zur antriebsseitigen Gehäuseschale 6 hin zu verschieben, wodurch der Reib-
und Dichteingriff zwischen den Reibflächen aufgehoben wird und dadurch
eine Fluiddurchflußverbindung zwischen dem ersten Fluidkammerbereich 52
und dem zweiten Fluidkammerbereich 54 zwischen den außen Eingriff
stehenden Reibflächen hindurch hergestellt wird.
Die Fluidkammer 14 ist über zwei Fluidkanalanordnungen an einer zugeord
neten Fluidversorgung anschließbar bzw. angeschlossen. Ein erster
Fluidkanal 100 ist von einer axialen Bohrung in der Abtriebswelle 16
gebildet. Dieser erster Fluidkanal 100 ist über einen zwischen dem in die
Turbinennabe 20 aufgenommenen Ende der Abtriebswelle 16 und der
antriebsseitigen Gehäusenabe 24 ausgebildeten, durch einen zwischen einen
Ansatz 104 der Abtriebswelle 16 und der Nabe 20 wirksamen Dichtring 106
und einen zwischen der Turbinennabe 20 und der antriebsseitigen Gehäuse
nabe 24 wirksamen Dichtring 108 abgedichteten Raum 110 und eine
Mehrzahl von sich in radialer Richtung erstreckenden Fluidkanälen 112 an
dem zweiten Fluidkammerbereich 54 angeschlossen. Der Kolben 50 ist mit
Vorsprüngen 114 ausgeführt, die eine Anlage des Kolbens 50 an der
antriebsseitigen Gehäuseschale 6 ermöglichen, dabei aber einen Durchfluß
von Fluid zwischen der antriebsseitigen Gehäuseschale 6 und dem Kolben
50 gewährleisten.
Der erste Fluidkammerbereich 52 ist einerseits über mehrere, im wesentli
chen radial verlaufende Fluidkanäle 116 zwischen der Turbinennabe 20 und
der Leitradnabe 34 an einem ringförmigen Fluiddurchgang 118 zwischen
dem Außenumfang der Abtriebswelle 16 und dem Innenumfang der
rohrförmigen Stützwelle 48 angeschlossen, sowie andererseits über mehrere
Fluidkanäle 120 zwischen der Leitradnabe 34 und der abtriebsseitigen
Gehäusenabe 12 an einem ringförmigen Fluiddurchgang 122 zwischen dem
Außenumfang der Stützwelle 48 und dem Innenumfang der abtriebsseitigen
Gehäusenabe 12 angeschlossen. Die beiden ringförmigen Fluiddurchgänge
118 und 122 stehen über Fluiddurchgänge 124 in der rohrförmigen
Stützwelle 48 in Fluiddurchlaßverbindung, sind also parallelgeschaltet. Die
beiden Fluiddurchgänge 108 und 122 können deshalb gemeinsam als
zweiter Fluidkanal 126 angesprochen werden, der zusammen mit dem
ersten Fluidkanal 100 durch die Abtriebswelle 16 zur Ansteuerung des
Kolbens 50 im Hinblick auf ein Einrücken und Ausrücken der Über
brückungskupplung 60 sowie zur Zufuhr von Fluid zur Fluidkammer 14 und
zur Abfuhr von Fluid von dieser zwecks Ableitung von Wärme aus dem
Drehmomentwandler dient.
Da funktionsmäßig nur zwei Fluidkanäle, nämlich der in der Abtriebswelle
16 ausgebildete erste Fluidkanal 100 und der von den beiden parallelge
schalteten Fluiddurchgängen 118 und 124 gebildete zweite Fluidkanal 126
vorgesehen sind, kann die Ansteuerung des Wandlers auf besonders
einfache Art und Weise mittels eines Zwei-Wege-Umschaltventils erfolgen,
wie in einer schematischen Beifigur zur Fig. 1 auf dem gleichen Figuren
blatt angedeutet ist. Im Falle, daß die Überbrückungskupplung 60 ausge
rückt, also in einem Nicht-Überbrückungszustand sein soll, wird dem
Wandler von einer Fluidpumpe, hier eine Hydraulikölpumpe 130, über das
Umschaltventil 132, den zweiten Fluidkanal 126 (Fluiddurchgänge 118 und
122) und die Fluidkanäle 116 und 120 Fluid (Hydrauliköl) in den ersten
Fluidkammerbereich 52 zugeführt. Sofern die Überbrückungskupplung 60
noch eingerückt war, wird aufgrund des entsprechend dem Fluidzufluß in
den ersten Fluidkammerbereich 52 ansteigenden Drucks im ersten
Fluidkammerbereich 52 der Kolben 50 in Richtung zur antriebsseitigen
Gehäuseschale 6 verschoben, bis die Vorsprünge 114 des Kolbens am
Gehäuse zur Anlage kommen. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen,
daß in der Turbinennabe 20 Fluiddurchgänge 140 vorgesehen sind, die dafür
sorgen, daß auf beiden Seiten des Lamellenträgers 78 der gleiche Fluiddruck
im ersten Fluidkammerbereich 52 herrscht. Entsprechende Durchgänge
können auch noch im Lamellenträger 78 vorgesehen sein.
Im ausgerückten Zustand der Überbrückungskupplung 60 besteht, wie
schon erwähnt, eine Fluiddurchflußverbindung zwischen den beiden
Fluidkammerbereichen 52 und 54, so daß entsprechend der Fluidzufuhr in
den ersten Fluidkammerbereich 52 über den zweiten Fluidkanal 126 Fluid
aus dem ersten Fluidkammerbereich 52 in den zweiten Fluidkammerbereich
54 hinüberfließt und von dort über die Fluidkanäle 112, den Raum 110, den
ersten Fluidkanal 100 und das Ventil 132 in ein Fluidreservoir, insbesondere
Hydraulikölreservoir 142, abfließt. An dem Fluidreservoir 142 ist die Pumpe
130 angeschlossen, die aus dem Reservoir 142 Fluid ansaugt und auf dem
beschriebenen Weg wieder dem ersten Fluidkammerbereich 52 zufließt. Es
besteht also ein Fluidkreislauf, in dem noch ein nicht gezeigter Fluid kühler,
insbesondere Hydraulikölkühler, vorgesehen ist, so daß dem ersten
Fluidkammerbereich 52 gekühltes Fluid zugeführt und so eine Überhitzung
des Wandlers aufgrund im Wandler entstehender Reibungswärme zuver
lässig verhindert wird.
Soll die Überbrückungskupplung einrücken, also einen Überbrückungszustand
einnehmen, so braucht das Ventil 132 nur umgeschaltet werden, so daß das
Fluid von der Pumpe 130 über den ersten Fluidkanal 100 dem zweiten
Fluidkammerbereich 54 zugeführt wird und entsprechend eine Fluidrückfluß
verbindung aus dem ersten Fluidkammerbereich 52 über den zweiten
Fluidkanal 126 zum Reservoir 142 hergestellt ist. Durch die Zufuhr von Fluid
zum zweiten Fluidkammerbereich 54 über die Fluidkanäle 112 steigt der
Fluiddruck im zweiten Fluidkammerbereich 54 an und der Kolben 50 wird
dementsprechend in Richtung zur Wandlermitte, also in Richtung zur
Radanordnung (Pumpenrad 8, Leitrad 30 und Turbinenrad 18) verschoben,
bis der Reib- und Dichteingriff zwischen den Reibflächen an dem Flansch
abschnitt 68, den Lamellen 62, 72 und 74 und dem Widerlagerring 58
hergestellt ist und dementsprechend die Fluiddurchflußverbindung zwischen
den beiden Fluidkammerbereichen 52 und 54 unterbrochen ist. Da im
Überbrückungszustand das Pumpenrad 8 und das Turbinenrad 18 starr
gekoppelt sind, entsteht im ersten Fluidkammerbereich - im Gegensatz zum
Nicht-Überbrückungszustand - keine wesentliche Reibungswärme, so daß
auf eine Abfuhr von Fluid aus dem ersten Fluidkammerbereich und eine
Neuzufuhr von gekühltem Fluid in den ersten Fluidkammerbereich 52
verzichtet werden kann. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel ist aus diesem
Grunde keinerlei Fluidverbindung zwischen den beiden Fluidkammerberei
chen 52 und 54 im Überbrückungszustand vorgesehen, so daß der
Fluidkreislauf durch die beiden Fluidkammerbereiche unterbrochen ist. Man
könnte allerdings ohne weiteres einen gewissen Restfluß durch die beiden
Fluidkammerbereiche über entsprechende Durchflußöffnungen vorsehen,
wobei diese Durchflußöffnungen so dimensioniert sein sollten, daß der den
Reibeingriff zwischen den Reibflächen herstellende Fluiddruck im zweiten
Fluidkammerbereich nicht wesentlich abfällt.
Die beschriebene Ausbildung des Wandlers mit in Richtung zur Wandlermitte
zur Herstellung des Überbrückungszustands bewegbarem Kolben hat im
Zusammenhang mit der beschriebenen Ansteuerung des Wandlers über zwei
Hydraulikkanäle den Vorteil, daß dem ersten Fluidkammerbereich, aus dem
im Nicht-Überbrückungszustand die dort entstehende Reibung abzuführen
ist, das "frische", also gekühlte Fluid von radial innen zugeführt wird und
dementsprechend unter Einwirkung der beim Wandlerbetrieb wirkenden
Fliehkräfte den gesamten Radialbereich des ersten Fluidkammerbereichs 52
durchströmt und sich im ersten Fluidkammerbereich 52 gleichmäßig verteilt.
Die Ansteuerbarkeit des Wandlers über nur zwei Hydraulikkanäle, von denen
jeweils einer als Zuleitung und jeweils einer als Ableitung dient, ermöglicht
es, daß eine Pumpen- und Steuerventilanordnung in einem zugeordneten
Getriebe oder dergleichen einfach ausgebildet sein kann. Da auf eine
Abdichtung der beiden Fluidkammerbereiche im Nicht-Überbrückungs
zustand verzichtet ist und im Überbrückungszustand die Reibflächen die
beiden Fluidkammerbereiche gegeneinander abdichten, kann auf eine
kostenaufwendige, radial außen am Kolben wirkende Dichtungsanordnung
mit entsprechendem Dichtungssitz verzichtet werden, wodurch sich große
Kostenvorteile ergeben.
Zusammenfassend betrifft die Erfindung eine hydrodynamische Kupplungs
einrichtung, insbesondere einen hydrodynamischen Drehmomentwandler.
Die Kupplungseinrichtung weist ein Gehäuse auf, in dem eine Fluidkammer
ausgebildet ist. Die Fluidkammer wird durch einen am Gehäuse drehfesten
und bezogen auf eine Gehäuseachse axial bewegbaren Kolben einer
Überbrückungskupplung in zwei Fluidkammerbereiche unterteilt, nämlich in
einen ein Turbinenrad und ein Pumpenrad, sowie ggf. ein Leitrad enthalten
den ersten Fluidkammerbereich und einen zweiten Fluidkammerbereich. Zum
Bringen der Überbrückungskupplung in einen Überbrückungszustand ist an
dem zweiten Fluidkammerbereich ein gegenüber einem Fluiddruck im ersten
Fluidkammerbereich höherer Fluiddruck anlegbar. In einem Nicht-Über
brückungszustand der Überbrückungskupplung stehen die beiden Fluidkam
merbereiche in Fluidflußverbindung und der Fluidkammer ist über den ersten
Fluidkammerbereich Fluid zuführbar. Bei Zufuhr von Fluid zum ersten
Fluidkammerbereich im Nicht-Überbrückungszustand ist aus der Fluidkam
mer Fluid allein über den zweiten Fluidkammerbereich abführbar.
Claims (5)
1. Hydrodynamische Kupplungseinrichtung, insbesondere hydrodyna
mischer Drehmomentwandler (2), mit einem eine Fluidkammer (14)
enthaltenden Gehäuse (4), wobei die Fluidkammer (14) durch einen
am Gehäuse (4) drehfesten und bezogen auf eine Gehäuseachse (A)
axial bewegbaren Kolben (50) einer Überbrückungskupplung (60) in
einen ein Turbinenrad (18) und ein Pumpenrad (8) enthaltenden
ersten Fluidkammerbereich (52) und einen zweiten Fluidkammerbe
reich (54) unterteilt ist,
wobei zum Bringen der Überbrückungskupplung (60) in einen Überbrückungszustand an dem zweiten Fluidkammerbereich (54) ein gegenüber einem Fluiddruck im ersten Fluidkammerbereich (52) höherer Fluiddruck anlegbar ist und in einem Nicht-Überbrückungs zustand der Überbrückungskupplung (60) die beiden Fluidkammerbe reiche (52, 54) in Fluidflußverbindung stehen und der Fluidkammer (14) über den ersten Fluidkammerbereich (52) Fluid zuführbar und bei Zufuhr von Fluid zum ersten Fluidkammerbereich (52) aus der Fluidkammer (14) Fluid allein über den zweiten Fluidkammerbereich (54) abführbar ist.
wobei zum Bringen der Überbrückungskupplung (60) in einen Überbrückungszustand an dem zweiten Fluidkammerbereich (54) ein gegenüber einem Fluiddruck im ersten Fluidkammerbereich (52) höherer Fluiddruck anlegbar ist und in einem Nicht-Überbrückungs zustand der Überbrückungskupplung (60) die beiden Fluidkammerbe reiche (52, 54) in Fluidflußverbindung stehen und der Fluidkammer (14) über den ersten Fluidkammerbereich (52) Fluid zuführbar und bei Zufuhr von Fluid zum ersten Fluidkammerbereich (52) aus der Fluidkammer (14) Fluid allein über den zweiten Fluidkammerbereich (54) abführbar ist.
2. Hydrodynamische Kupplungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß im Überbrückungszustand die Fluidflußver
bindung unterbrochen ist und vorzugsweise die beiden Fluidkammer
bereiche (52, 54) im wesentlichen gegeneinander abgedichtet sind.
3. Hydrodynamische Kupplungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Überbrückungskupplung (60) eine
Lamellen- und Widerlageranordnung (62, 72, 74, 58) umfaßt mit
wenigstens einer mit einer Abtriebswelle (16) in Drehmomentüber
tragungsverbindung stehenden abtriebsseitigen Lamelle (72, 74) und
einem am Gehäuse (4) drehfesten Widerlager (58) und ggf. mit
wenigstens einer am Gehäuse (4) drehfesten gehäuseseitigen Lamelle
(62).
4. Hydrodynamische Kupplungseinrichtung nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Fluidkammer
bereich (52) an einem ringförmigen Fluiddurchgang (122) zwischen
einer Gehäusenabe (12) und einer Stützwelle (48) eines Leitrads (30)
der Kupplungseinrichtung oder/und an einem ringförmigen Fluiddurch
gang (118) zwischen einer/der Abtriebswelle (16) und der Stützwelle
(48) bzw. der Gehäusenabe angeschlossen ist.
5. Hydrodynamische Kupplungseinrichtung nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Fluidkam
merbereich (54) an einem in einer/der Abtriebswelle (16) ausgebilde
ten Fluiddurchgang (100) angeschlossen ist.
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Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ZF SACHS AG, 97424 SCHWEINFURT, DE |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |