DE102012219182B4 - Verteilergetriebevorrichtung mit einer Differentialgetriebeeinrichtung - Google Patents

Verteilergetriebevorrichtung mit einer Differentialgetriebeeinrichtung Download PDF

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Abstract

Verteilergetriebevorrichtung (1) mit einer Differentialgetriebeeinrichtung (2), die mit einer Getriebeantriebswelle (3) und zwei Getriebeabtriebswellen (4, 5) in Verbindung steht, wobei eine der Getriebeabtriebswellen (5) über ein Schaltelement (6) mit einer Getriebeausgangswelle (7) in Wirkverbindung bringbar ist und die Differentialgetriebeeinrichtung (2) und das Schaltelement (6) in voneinander getrennten Ölräumen (8, 9) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,dass die Ölräume (8, 9) über eine Verbindungseinrichtung (10) zum Austausch von Öl miteinander gekoppelt sind, wobei die Verbindungseinrichtung (10) zu dem Austausch von Öl unterhalb eines sich in den Ölräumen (8, 9) bei stillstehenden Bauteilen einstellenden statischen Ölstandes (Ölstat) zumindest eine verschließbare erste Verbindung (26) aufweist und oberhalb des statischen Ölstandes (Ölstat) zumindest eine zweite Verbindung (24, 25) aufweist, wobei bei geschlossener erster Verbindung (26) Öl im Wesentlichen lediglich aus dem Ölraum (9) des Schaltelementes (6) in Richtung des Ölraumes (8) der Differentialgetriebeeinrichtung (2) über die zweite Verbindung (24, 25) führbar ist, unddass in dem Ölraum (9) des Schaltelementes (6) eine Ölfördereinrichtung (11) vorgesehen ist, mittels der Öl zumindest vom Ölraum (9) des Schaltelementes (6) über die zweite Verbindung (24, 25) in Richtung des Ölraumes (8) der Differentialgetriebeeinrichtung (2) förderbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Verteilergetriebevorrichtung mit einer Differentialgetriebeeinrichtung gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
  • Aus der DE 10 2010 033 865 A1 ist ein Antriebsstrang eines Allradfahrzeuges bekannt, der einen vorderen Antriebspfad und einen hinteren Antriebspfad umfasst. Der hintere Antriebspfad ist über eine Kardanwelle an den Antrieb einer Antriebsmaschine angebunden. Im Bereich der dem hinteren Antriebspfad zugeordneten antreibbaren Fahrzeugachse ist eine Verteilergetriebevorrichtung vorgesehen, die eine Differentialgetriebeeinrichtung und eine Trennkupplungseinrichtung bzw. ein Schaltelement umfasst. Die Differentialgetriebeeinrichtung ist in einem Ölraum angeordnet, während die Trennkupplungseinrichtung in einem hiervon getrennten weiteren Ölraum positioniert ist.
    • DE 10 2010 039 447 A1 betrifft eine Verteilergetriebeeinrichtung eines Fahrzeugantriebsstranges zum Ankoppeln einer antreibbaren Fahrzeugachse an den Fahrzeugantriebsstrang.
    • US 2010/0062891 A1 bezieht sich auf einen Antriebsstrang für ein Kraftfahrzeug mit einem System zur Abkopplung eines Hypoidzahnkranzes von der Drehung mit Antriebsstrangdrehzahl.
  • Über die Trennkupplungseinrichtung ist eine Getriebeabtriebswelle der Differentialgetriebeeinrichtung mit einer mit einem der Antriebsräder verbundenen Getriebeausgangswelle der Verteilergetriebevorrichtung verbindbar oder von dieser trennbar. Dies ist dazu vorgesehen, um Ölbewegungsverluste im Bereich der Verteilergetriebevorrichtung bei abgeschaltetem hinterem Antriebspfad zu reduzieren. Hierfür gibt ein Controller zu einem geeigneten Zeitpunkt ein Signal aus, um eine Kupplung zu steuern und sie in einen unbetätigten Modus zu versetzen, wenn kein Drehmoment von der Antriebsmaschine in Richtung des hinteren Antriebspfades zu übertragen ist. Des Weiteren liefert der Controller auch Signale an einen Kupplungsaktuator, der der Trennkupplungseinrichtung zugeordnet ist.
  • Ist die Trennkupplungseinrichtung als Nasskupplung ausgeführt, ist es zur weiteren Verminderung von Fluidscherverlusten im Bereich der geöffneten und als Nasskupplung ausgeführten Trennkupplungseinrichtung über ein Ventil möglich, eine Schmiermittelströmung in der Nachbarschaft äußerer und innerer Kupplungsscheiben der Trennkupplungseinrichtung zu beeinflussen. Dabei wird eine ausreichende Strömung an Schmiermittel über das Ventil in Richtung der Trennkupplungseinrichtung zugelassen, wenn sich die Trennkupplungseinrichtung in einem Drehmomentübertragungsmodus befindet und eine Wirkverbindung zwischen der Getriebeausgangswelle und der Getriebeabtriebswelle der Differentialgetriebeeinrichtung herstellt. Ist die Trennkupplungseinrichtung geöffnet und die Wirkverbindung zwischen der Getriebeabtriebswelle der Differentialgetriebeeinrichtung und der Getriebeausgangswelle der Verteilergetriebevorrichtung im Bereich der Trennkupplungseinrichtung unterbrochen, wird die Strömung von Schmiermittel zu den Reibscheiben der Trennkupplungseinrichtung im Bereich des Ventils eingeschränkt oder unterbrochen. Bei eingeschränkter oder unterbrochener Schmiermittelströmung wird Fluid, das zuvor zwischen den äußeren Kupplungsscheiben und den inneren Kupplungsscheiben vorhanden war, ablaufen, sodass die Scherverluste weiter vermindert werden.
  • Die vorbeschriebene Vorgehensweise erfordert jedoch ein aktives Beölungskonzept mit einer Ölpumpe, über die ein zum Schmieren erforderlicher Ölvolumenstrom zur Verfügung zu stellen ist. Aktive Beölungskonzepte sind im Vergleich zu passiven Beölungskonzepten, bei welchen eine Kühlung und Schmierung von Bauteilen ohne separate Hydraulikpumpe, wie eine Flügelzellenpumpe, eine Axialkolbenpumpe oder dergleichen, durchführbar ist, durch einen höheren Bauaufwand und dadurch auch höhere Herstellkosten gekennzeichnet, was jedoch unerwünscht ist.
  • Eine mit einem passiven Beölungskonzept ausgeführte Verteilergetriebeeinrichtung eines Fahrzeugantriebsstranges ist aus der DE 10 2010 039 447 A1 bekannt. Die Bauteile der Verteilergetriebeeinrichtung werden über das inaktive Beölungskonzept sowohl mit Schmieröl als auch mit Kühlöl versorgt. Hierfür wird in ein Gehäuse ein definiertes Ölvolumen eingefüllt, wobei das in das Gehäuseinnere des Gehäuses eingefüllte Ölvolumen bei nicht rotierenden Bauteilen der Verteilereinrichtung einen statischen Ölstand zur Folge hat und sowohl eine Kupplungsscheibe als auch eine Distanzscheibe mit einer Aktoreinrichtung zugewandten Bereichen in das Öl eintauchen. Das Gehäuseinnere des Gehäuses ist im Bereich eines zweiten Gehäuseteiles in einen ersten Ölraum und einen zweiten Ölraum aufgeteilt, wobei der erste Ölraum von einem ersten Gehäuseteil und einem zweiten Gehäuseteil begrenzt wird, während der zweite Ölraum vom zweiten Gehäuseteil und einem dritten Gehäuseteil gebildet wird. Die beiden Ölräume sind im Bereich einer Verbindungseinrichtung miteinander verbunden bzw. verbindbar. Die Verbindungseinrichtung weist zwei oberhalb einer Antriebswelle im Wesentlichen horizontal durch das zweite Gehäuseteil verlaufende Übertrittsbohrungen und eine im Wesentlichen in den unteren Bereich des ersten Ölraumes mündende sowie durch das zweite Gehäuseteil ebenfalls im Wesentlichen horizontal verlaufende Ölbohrung auf. Dabei sind die beiden Ölräume über die Übertrittsbohrungen permanent miteinander verbunden, während die beiden Ölräume im Bereich der Ölbohrung lediglich im geschlossenen Betriebszustand eines Schaltelementes miteinander in Wirkverbindung stehen. Der Ölbohrung ist ein mit einer eine Schiebemuffe des Schaltelementes betätigenden Schaltgabel gekoppelter Verschlussstopfen zugeordnet, mittels dem die Ölbohrung im geöffneten Betriebszustand des Schaltelementes im Mündungsbereich zum zweiten Ölraum verschlossen ist.
  • Wird das Schaltelement bei abgestelltem Fahrzeug bzw. im Fahrzeugstillstand in seinen geschlossenen Betriebszustand überführt und der Fahrzeugantriebsstrang im Allradbetriebsmodus mit angekoppelter Fahrzeughinterachse betrieben, ist der erste Ölraum im Bereich der Ölbohrung mit dem zweiten Ölraum verbunden. Bei nicht rotierenden Bauteilen im Gehäuse der Verteilergetriebeeinrichtung stellt sich der statische Ölstand ein. Im Betrieb des Fahrzeugantriebsstranges bzw. bei rotierender Antriebswelle und gleichzeitig geschlossenem Schaltelement wird das im Inneren des Gehäuses angeordnete Öl in den Hohlräumen umgewälzt und es liegt ein gewisser Austausch von Öl zwischen den Ölräumen über die Übertrittsbohrungen sowie die Ölbohrung vor.
  • Dabei wird das im Ölraum vorhandene Öl von den im geschlossenen Betriebszustand des Schaltelementes im zweiten Ölraum rotierenden Bauteilen radial nach außen geschleudert. Der Teil des Öls, der im Bereich einer Aussparung eines Abschirmbleches in den Bereich zwischen dem Abschirmblech und dem zweiten Gehäuseteil gelangt, fließt über die Übertrittsbohrungen in Richtung des ersten Ölraumes ab, während Öl aus dem ersten Ölraum über die Ölbohrung in Richtung des zweiten Ölraumes zurückfließt, wenn eine entsprechende Verteilung des Ölvolumens vorliegt.
  • In geöffnetem Betriebszustand des Schaltelementes wird die Ölbohrung durch den Verschlussstopfen verschlossen, während die Übertrittsbohrungen die beiden Ölräume weiterhin miteinander verbinden. Die Kupplungsscheibe und eine Distanzscheibe verteilen gemeinsam mit der im zweiten Ölraum rotierenden Antriebswelle Öl im zweiten Ölraum. Gleichzeitig steht ein Tellerrad im ersten Ölraum und taucht nicht in das im ersten Ölraum vorhandene Ölvolumen ein, womit im ersten Ölraum keine Planschverluste erzeugt werden.
  • Aufgrund der Rotation der Antriebswelle und der Kupplungsscheibe sowie der Distanzscheibe wird weiterhin im zweiten Ölraum Öl verwirbelt, wobei die Rotation der Antriebswelle und der Kupplungsscheibe sowie der Distanzscheibe zunehmend Öl durch die Aussparung hindurch in den Bereich hinter dem Abschirmblech fördert, das anschließend über die Übertrittsbohrungen in Richtung des ersten Ölraumes abfließt. Durch dieses wenigstens teilweise Abpumpen des im zweiten Ölraum vorhandenen Öles sinkt der Ölstand im zweiten Ölraum zumindest auf ein Niveau unterhalb der unteren Bauteilkante der Kupplungsscheibe ab, wobei dieser dynamische Ölstand unterhalb des statischen Ölstandes liegt.
  • Nachteilhafterweise ist das durch die Rotation der Kupplungsscheibe und der Distanzscheibe verursachte Fördern von Öl ausgehend vom zweiten Ölraum in Richtung des ersten Ölraumes nur bedingt dazu geeignet, Planschverluste im Bereich des ersten Ölraumes zu reduzieren, da nach außen gespritztes Öl nur dann vom zweiten Ölraum in den ersten Ölraum gelangt, wenn dieses zufällig hinter das Abschirmblech abtropft. Anderenfalls strömt das radial nach außen abgespritzte Öl wieder in Richtung des Ölsumpfes des zweiten Ölraumes zurück, weshalb das Absinken des Ölstandes im zweiten Ölraum, wenn überhaupt, erst nach unerwünscht langen Betriebszeiten in gewünschtem Umfang erfolgt.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine bauraum- und kostengünstige Verteilergetriebevorrichtung mit inaktivem Beölungskonzept zur Verfügung zu stellen, deren Bauteile in gewünschtem Umfang mit Öl zum Kühlen und Schmieren beaufschlagbar sind und die mit geringen Planschverlusten betreibbar ist.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer Verteilergetriebevorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen hiervon sind den Unteransprüchen entnehmbar.
  • Bei der erfindungsgemäßen Verteilergetriebevorrichtung mit einer Differentialgetriebeeinrichtung, die mit einer Getriebeantriebswelle und zwei Getriebeabtriebswellen in Verbindung steht, ist eine der Getriebeabtriebswellen über ein Schaltelement mit einer Getriebeausgangswelle in Wirkverbindung bringbar. Die Differentialgetriebeeinrichtung und das Schaltelement sind in voneinander getrennten Ölräumen angeordnet.
  • Erfindungsgemäß sind die Ölräume über eine Verbindungseinrichtung zum Austausch von Öl miteinander gekoppelt, wobei die Verbindungseinrichtung zu dem Austausch von Öl sowohl unterhalb eines sich in den Ölräumen bei stillstehenden Bauteilen einstellenden statischen Ölstandes zumindest eine verschließbare erste Verbindung aufweist, als auch oberhalb des statischen Ölstandes zumindest eine zweite Verbindung aufweist. Bei geschlossener erster Verbindung ist Öl im Wesentlichen lediglich aus dem Ölraum des Schaltelementes in Richtung des Ölraumes der Differentialgetriebeeinrichtung über die zweite Verbindung führbar. Zusätzlich ist in dem Ölraum des Schaltelementes eine Ölfördereinrichtung vorgesehen, mittels der Öl zumindest vom Ölraum des Schaltelementes über die zweite Verbindung in Richtung des Ölraumes der Differentialgetriebeeinrichtung förderbar ist. Die zweite Verbindung der Verbindungseinrichtung ist dabei bevorzugt permanent geöffnet.
  • Damit ist bei der erfindungsgemäßen Verteilergetriebevorrichtung gewährleistet, dass der Ölstand im Ölraum des Schaltelementes in geöffnetem Betriebszustand des Schaltelementes, während dem eine hohe Drehzahldifferenz zwischen Schaltelementhälften des Schaltelementes vorliegt, über die die Ölfördereinrichtung und die zweite Verbindung der Ölräume oberhalb des statischen Ölstandes im gewünschten Umfang innerhalb kurzer Betriebszeiten auf ein Maß absenkbar ist, zu dem Planschverluste der Verteilergetriebevorrichtung minimal sind. Hierbei sei angemerkt, dass unter dem Begriff Öl jeder geeignete Schmierstoff verstanden werden kann, der mittels der genannten Ölfördereinrichtung zwischen den Ölräumen förderbar ist.
  • Bei einer konstruktiv einfachen und kostengünstigen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verteilergetriebevorrichtung weist die Ölfördereinrichtung an einem äußeren Umfang eines Bauteiles des Schaltelementes über den Umfang verteilt angeordnete und sich wenigstens annähernd in radialer Richtung vom Bauteil weg erstreckende, vorzugsweise schaufelartige Bereiche auf, die in axialer Richtung gegenüber einer Rotationsachse des Bauteiles derart angeschrägt am Bauteil angebracht sind, dass Öl von den Bereichen bei rotierendem Bauteil in Richtung des Ölraumes der Differentialgetriebeeinrichtung gefördert wird.
  • Die vorzugsweise schaufelartigen Bereiche tauchen bei der mit einem inaktiven Beölungskonzept ausgeführten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verteilergetriebevorrichtung bei Vorliegen des statischen Ölstandes im Ölraum des Schaltelementes unterhalb der Getriebeabtriebswelle zumindest teilweise in das Ölvolumen des Ölraumes des Schaltelementes ein, womit Öl aus dem Ölraum des Schaltelementes ohne zusätzliche Pumpeneinrichtung, wie eine Flügelzellenpumpe, eine Axialkolbenpumpe oder dergleichen, in Richtung des Ölraumes der Differentialgetriebeeinrichtung mit konstruktiv geringem Aufwand führbar ist.
  • Stellt sich bei geschlossener erster Verbindung unterhalb des statischen Ölstandes im Ölraum des Schaltelementes im Betrieb der Verteilergetriebevorrichtung ein dynamischer Ölstand ein, der in Einbaulage der Verteilergetriebevorrichtung wenigstens annähernd unterhalb eines von den rotierenden Bereichen gebildeten Rotationszylinders liegt, sind Planschverluste der Verteilergetriebevorrichtung auf ein Minimum reduziert.
  • Umfasst die Ölfördereinrichtung eine mit der Getriebeabtriebswelle, die über das Schaltelement mit der Getriebeausgangswelle in Wirkverbindung bringbar ist, drehfest verbundene Pumpenscheibe, die bei einer zweiten Drehrichtung Öl in Richtung des Ölraumes der Differentialgetriebeeinrichtung fördert, werden bei einer mit einem inaktiven Beölungskonzept ausgeführten Verteilergetriebevorrichtung einerseits Planschverluste mit geringem Aufwand minimiert und andererseits ein Austausch von Öl zwischen den Ölräumen erzwungen, der unerwünschte Temperaturgradienten im Inneren der Verteilergetriebevorrichtung vermeidet.
  • Taucht die Pumpenscheibe bei Vorliegen des statischen Ölstandes im Ölraum des Schaltelementes unterhalb der Getriebeabtriebswelle zumindest teilweise in das Ölvolumen des Ölraumes des Schaltelementes ein, ist Öl ohne zusätzliche Pumpeneinrichtung, beispielsweise eine Flügelzellenpumpe, eine Axialkolbenpumpe oder dergleichen, vom Ölraum des Schaltelementes in Richtung des Ölraumes der Differentialgetriebeeinrichtung in gewünschtem Umfang zur Minimierung der Planschverluste führbar.
  • Stellt sich im Betrieb der Verteilergetriebevorrichtung bei geschlossener erster Verbindung unterhalb des statischen Ölstandes im Ölraum des Schaltelementes ein dynamischer Ölstand ein, der wenigstens annähernd unterhalb einer in Einbaulage der Verteilergetriebevorrichtung unteren Bauteilkante der Pumpenscheibe liegt, sind Planschverluste auf ein Minimum reduziert.
  • Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verteilergetriebeeinrichtung stehen die Ölräume über wenigstens eine oberhalb des statischen Ölstandes angeordnete und durch ein die Ölräume voneinander trennendes Gehäuseteil führende Übertrittbohrung vorzugsweise permanent miteinander in Verbindung, womit im Ölraum des Schaltelementes verplanschtes Öl auf einfache Art und Weise in den Ölraum der Differentialgetriebeeinrichtung führbar ist. Diese Übertrittbohrung entspricht somit der obig genannten zweiten Verbindung oberhalb des statischen Ölstandes. Hierbei sei angemerkt, dass unter einer solchen Übertrittbohrung bevorzugt auch eine gefräste, durchbrochene, gußtechnisch oder sonstig hergestellte Öffnung für Öl zwischen den Ölräumen verstanden werden kann. Der Einsatz eines Bohrverfahrens zur Herstellung der Übertrittbohrung im Sinne der zweiten Verbindung ist daher nicht essentiell.
  • Sind die Ölräume über wenigstens eine unterhalb des statischen Ölstandes angeordnete und durch das die Ölräume voneinander trennende Gehäuseteil führende Ölbohrung der Verbindungseinrichtung in Abhängigkeit eines Schaltbetriebszustandes des Schaltelementes miteinander in Verbindung bringbar, ist ein Austausch von Öl zwischen den Ölräumen in geöffnetem Betriebszustand des Schaltelementes ausgehend vom Ölraum der Differentialgetriebeeinrichtung in Richtung des Ölraumes des Schaltelementes selbst bei Vorliegen eines höheren statischen Ölstandes im Bereich des Ölraumes der Differentialgetriebeeinrichtung in Richtung des Ölraumes des Schaltelementes sicher vermieden. Dadurch werden Schleppverluste bzw. Planschverluste im Bereich der Verteilergetriebevorrichtung bei entkoppelter Getriebeausgangswelle von der Getriebeabtriebswelle, die in entkoppeltem Betriebszustand stillsteht, selbst bei höherem statischen Ölstand im Ölraum der Differentialgetriebeeinrichtung als im Ölraum des Schaltelementes mit geringem konstruktivem Aufwand im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten Verteilergetriebevorrichtungen reduziert. Die wenigstens eine unterhalb des statischen Ölstandes angeordnete und durch das die Ölräume voneinander trennende Gehäuseteil führende Ölbohrung der Verbindungseinrichtung entspricht somit der obig genannten verschließbaren ersten Verbindung, unterhalb des statischen Ölstandes. Auch hierzu sei angemerkt, dass unter einer solchen Ölbohrung bevorzugt auch eine gefräste, durchbrochene, gußtechnisch oder sonstig hergestellte Öffnung für Öl zwischen den Ölräumen verstanden werden kann. Der Einsatz eines Bohrverfahrens zur Herstellung der Ölbohrung im Sinne der ersten Verbindung ist daher nicht essentiell.
  • Bei einer konstruktiv einfachen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verteilergetriebeeinrichtung ist die Ölbohrung über einen verschiebbar ausgebildeten Verschlussstopfen verschließbar.
  • Ist der Verschlussstopfen in Richtung eines Mündungsbereiches der Ölbohrung in den Ölraum des Schaltelementes über eine Federeinrichtung angefedert, ist der Verschlussstopfen unabhängig von Fertigungstoleranzen sicher dichtend im Mündungsbereich der Ölbohrung in den Ölraum des Schaltelementes anlegbar.
  • Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Verteilergetriebevorrichtung ist der Verschlussstopfen mit einer Rampenscheibe eines dem vorzugsweise als reibschlüssige Kupplung ausgebildeten Schaltelementes zugeordneten Kugel-Rampen-Mechanismus einer Aktoreinrichtung wirkverbunden und in dieser entgegen der Federkraft der dem Verschlussstopfen zugeordneten Federeinrichtung verschiebbar gehalten. Die erfindungsgemäße Verteilergetriebevorrichtung ist dann mit geringem konstruktivem Aufwand ausführbar und weist nur einen geringen Bauraumbedarf auf, da das Schaltelement und die Verbindungseinrichtung über eine gemeinsame Aktoreinrichtung betätigbar sind.
  • Schleppverluste sind bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verteilergetriebevorrichtung dadurch weiter reduziert, dass an einer dem Ölraum des Schaltelementes zugewandten Seite des die Übertrittsbohrungen und die Ölbohrung aufweisenden Gehäuseteiles ein Abschirmblech vorgesehen ist. Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn das Gehäuseteil aus Gewichtsgründen mit das Bauteil verstärkenden Versteifungsrippen ausgeführt ist, die eine Ölströmung im Ölraum des Schaltelementes in einem den Wirkungsgrad der Verteilergetriebevorrichtung nachteilig beeinflussenden Umfang verändern.
  • Ein definierter Ölvolumenstromaustausch zwischen den beiden Ölräumen der erfindungsgemäßen Verteilergetriebevorrichtung ist auf einfache Art und Weise dadurch erreichbar, wenn die Übertrittsbohrungen und die Ölbohrung des Gehäuseteiles in Einbaulage der Verteilergetriebevorrichtung in einem Fahrzeug im Wesentlichen horizontal durch das Gehäuseteil verlaufen.
  • Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verteilergetriebevorrichtung ergeben sich aus den Patentansprüchen und den nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Ausführungsbeispielen, wobei in der Beschreibung der verschiedenen Ausführungsbeispiele zugunsten der Übersichtlichkeit für bau- und funktionsgleiche Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
  • Es zeigt:
    • 1 eine Schnittansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verteilergetriebevorrichtung;
    • 2 eine stark vereinfachte dreidimensionale Einzelansicht einer Pumpenscheibe der Verteilergetriebevorrichtung gemäß 1;
    • 3 eine vergrößerte Teilschnittansicht der Verteilergetriebevorrichtung gemäß 1;
    • 4 eine dreidimensionale Seitenansicht der Verteilergetriebevorrichtung gemäß 1;
    • 5 eine 3 entsprechende Darstellung der Verteilergetriebevorrichtung gemäß 1 bei vollständig geöffneter Verbindungseinrichtung;
    • 6 eine 3 entsprechende Darstellung einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verteilergetriebevorrichtung;
    • 7 eine 6 entsprechende Darstellung der zweiten Ausführungsform der Verteilergetriebevorrichtung bei vollständig geöffneter Verbindungseinrichtung; und
    • 8 eine dreidimensionale Einzeldarstellung eines Außenlamellenträgers eines Schaltelementes der Verteilergetriebevorrichtung gemäß 6 und 7.
  • 1 zeigt eine Schnittansicht einer ersten Ausführungsform einer Verteilergetriebevorrichtung 1 mit einer Differentialgetriebeeinrichtung 2, die mit einer Getriebeantriebswelle 3 und zwei Getriebeabtriebswellen 4, 5 in Verbindung steht. Eine der Getriebeabtriebswellen 5 ist über ein vorliegend als reibschlüssige Lamellenkupplung ausgeführtes Schaltelement 6 mit einer Getriebeausgangswelle 7 in Wirkverbindung bringbar. Die Differentialgetriebeeinrichtung 2 und das Schaltelement 6 sind in voneinander getrennten Ölräumen 8, 9 angeordnet.
  • Die Getriebeausgangswelle 7 und die Getriebeabtriebswelle 4 sind in einer bevorzugten Anwendung der Verteilergetriebevorrichtung 1 in einem Fahrzeugantriebsstrang jeweils mit zumindest einem Fahrzeugrad antriebstechnisch verbunden, während die Getriebeantriebswelle 3 mit einem Antriebsmotor, beispielsweise einem Elektromotor und/oder Verbrennungsmotor, bzw. mit einem von diesem Antriebsmotor angetriebenen Längsverteilergetriebe antriebstechnisch verbunden ist.
  • Die Ölräume 8, 9 sind über eine in 3 näher gezeigte Verbindungseinrichtung 10 zum Austausch von Öl unterhalb eines sich in den Ölräumen 8, 9 bei stillstehenden Bauteilen einstellenden statischen Ölstandes miteinander verbindbar und oberhalb des statischen Ölstandes miteinander verbunden. Die Verbindungsvorrichtung 10 weist hierzu zumindest eine verschließbare erste Verbindung unterhalb eines sich in den Ölräumen 8, 9 bei stillstehenden Bauteilen einstellenden statischen Ölstandes Ölstat auf. Diese wird bevorzugt durch die Ölbohrung 26 gebildet (siehe 4 bis 6). Bei geschlossener erster Verbindung unterhalb des statischen Ölstandes ist Öl im Wesentlichen lediglich aus dem Ölraum 9 des Schaltelementes 6 in Richtung des Ölraumes 8 der Differentialgetriebeeinrichtung 2 über die Verbindungseinrichtung 10 führbar. Die Verbindungsvorrichtung 10 weist hierzu zumindest eine zweite Verbindung oberhalb des sich in den Ölräumen 8, 9 bei stillstehenden Bauteilen einstellenden statischen Ölstandes Ölstat auf. Diese wird bevorzugt durch die Übertrittsbohrungen 24 und 25 gebildet (siehe 4).
  • Zusätzlich ist in dem Ölraum 9 des Schaltelementes 6 eine Ölfördereinrichtung 11 vorgesehen, mittels der Öl vom Ölraum 9 des Schaltelementes 6 über die zweite Verbindung (Übertrittsbohrungen 24 und 25) oberhalb des statischen Ölstandes in Richtung des Ölraumes 8 der Differentialgetriebeeinrichtung 2 förderbar ist. Über die erste Verbindung (Ölbohrung 26) unterhalb des statischen Ölstandes ist, sofern diese Verbindung geöffnet ist, Öl ausgehend vom Ölraum 8 der Differentialgetriebeeinrichtung 2 in Richtung des Ölraumes 9 des Schaltelementes 6 überführbar.
  • Hierfür umfasst die Ölfördereinrichtung eine mit der Getriebeabtriebswelle 5, die über das Schaltelement 6 mit der Getriebeausgangswelle 7 in Wirkverbindung bringbar ist, drehfest verbundene und in 2 näher dargestellte Pumpenscheibe 12. Diese fördert in zweiter Drehrichtung Öl in Richtung des Ölraumes 8 der Differentialgetriebeeinrichtung. Die Pumpenscheibe 12 ist hierzu mit mehreren in Umfangsrichtung verlaufenden Bahnabschnitten 13 ausgebildet. Die Bahnabschnitte weisen einen ersten Bahnabschnitt 131 mit einer definierten ersten axialen Steigung und jeweils einen sich daran anschließenden weiteren, zweiten Bahnabschnitt 132 und jeweils einen sich daran anschließenden dritten Bahnabschnitt 133 auf. Über die Bahnabschnitte 13 wird die Förderwirkung in Abhängigkeit der jeweils vorliegenden Drehrichtung der Pumpenscheibe 12 und der damit drehfest verbundenen Getriebeabtriebswelle 5 für das in den Ölräumen 8 und 9 des Schaltelementes 6 vorhandene Öl erzielt.
  • Die Pumpenscheibe 12 taucht bei Vorliegen des statischen Ölstandes Ölstat im Ölraum 9 des Schaltelementes 6 unterhalb der Getriebeabtriebswelle 5 zumindest teilweise in das Ölvolumen des Ölraumes 9 des Schaltelementes 6 ein und fördert bei entsprechender Drehrichtung das Öl ausgehend aus dem Ölraum 9 in Richtung des Ölraumes 8 der Differentialgetriebeeinrichtung 2.
  • In geschlossenem Betriebszustand des Schaltelementes 6 agiert die Verteilergetriebevorrichtung 1 wie ein normales Vorder- oder Hinterachsverteilergetriebe eines Fahrzeugs, wobei im Bereich des Schaltelementes 6 im Schlupfbetrieb eine eventuelle Differenzdrehzahl zwischen einer weiteren antreibbaren Fahrzeugachse und der der Verteilergetriebevorrichtung 1 zugeordneten antreibbaren Fahrzeugachse ausgleichbar ist.
  • In geöffnetem Betriebszustand des Schaltelementes 6 ist bevorzugt die Getriebeeingangswelle 3 stillgelegt. Über die mit der Getriebeabtriebswelle 4 und der Getriebeausgangswelle 7 verbundenen Räder der der Verteilergetriebevorrichtung 1 zugeordneten antreibbaren Fahrzeugachse werden die Getriebeabtriebswelle 4, die Getriebeausgangswelle 7, Ausgleichsräder 14 und 15 der Differentialgetriebeeinrichtung 2 und ein Außenlamellenträger 16 des Schaltelementes 6 angetrieben. Um in geöffnetem Betriebszustand des Schaltelementes 6 die Verteilergetriebevorrichtung 1 mit hohem Wirkungsgerad betreiben zu können, wird angestrebt, im Ölraum 9 einen möglichst geringen Ölstand zu erzielen und Planschverluste im Bereich des Schaltelementes 6 zu minimieren. Andererseits soll das Schaltelement 6 bei im Bereich des Schaltelementes 6 eingestellter Wirkverbindung zwischen der Getriebeabtriebswelle 5 und der Getriebeausgangswelle 7 in ausreichendem Umfang mit Öl zur Schmierung und Kühlung beaufschlagt werden. In der nachfolgenden Beschreibung wird näher erläutert, wie der Ölstand im Ölraum 9 des Schaltelementes 6 jeweils bedarfsweise ohne zusätzliche Pumpeneinrichtung, wie beispielsweise eine Flügelzellenpumpe, eine Axialkolbenpumpe oder dergleichen, angepasst wird.
  • Dem Schaltelement 6 ist vorliegend ein über einen in der Zeichnung nicht näher dargestellten Elektromotor antreibbarer Kugel-Rampen-Mechanismus 17 mit zwei Rampenscheiben 18, 19 zugeordnet, in dessen Bereich ein rotatorischer Antrieb des Elektromotors in eine translatorische Betätigungsbewegung für das Schaltelement 6 umgesetzt wird. Ein Gehäuse 20 der Verteilergetriebevorrichtung 1 umfasst vorliegend drei Gehäuseteile 21, 22 und 23. Die Bauteile der Verteilergetriebevorrichtung 1 werden über ein inaktives Beölungskonzept mit Öl zur Schmierung und Kühlung versorgt. Hierfür wird in das Gehäuse 20 ein definiertes Ölvolumen eingefüllt, wobei das in das Gehäuseinnere des Gehäuses 20 eingefüllte Ölvolumen bei nicht rotierenden Bauteilen der Verteilergetriebevorrichtung 1 einen statischen Ölstand Öls tat zur Folge hat und die Pumpenscheibe 12 unterhalb der Getriebeabtriebswelle 5 bereichsweise in das Öl eintaucht. Der Ölraum 8 wird vorliegend vom Gehäuseteil 21 und vom Gehäuseteil 22 begrenzt, während der zweite Ölraum 9 vom Gehäuseteil 22 und dem Gehäuseteil 23 definiert wird. Die Verbindungseinrichtung 10 umfasst zwei oberhalb der Getriebeabtriebswelle 5 im Wesentlichen horizontal durch das Gehäuseteil 22 verlaufende und in 4 näher gezeigte Übertrittsbohrungen 24, 25 (zweite Verbindung der Verbindungsvorrichtung 10) und eine im Wesentlichen in den unteren Bereich des Ölraumes 9 mündende sowie durch das Gehäuseteil 22 ebenfalls im Wesentlichen horizontal verlaufende Ölbohrung 26 (verschließbare erste Verbindung der Verbindungsvorrichtung 10).
  • Dabei sind die beiden Ölräume 8 und 9 über die Übertrittsbohrungen 24 und 25 bevorzugt permanent miteinander verbunden, während die beiden Ölräume 8 und 9 im Bereich der Ölbohrung 26 lediglich in geschlossenem Betriebszustand des Schaltelementes 6 miteinander in Wirkverbindung stehen. Der Ölbohrung 26 ist ein mit der Rampenscheibe 19 gekoppelter und in 3 näher gezeigter Verschlussstopfen 27 zugeordnet, mittels dem die Ölbohrung 26 in geöffnetem Betriebszustand des Schaltelementes 6 im Mündungsbereich zum Ölraum 9 verschlossen ist. Der Verschlussstopfen 27 ist in axialer Richtung in der Rampenscheibe 19 verschiebbar angeordnet und in Richtung des Mündungsbereiches der Ölbohrung 26 in den Ölraum 9 über eine Federeinrichtung 28A angefedert, womit der Verschlussstopfen 26 unabhängig von Fertigungstoleranzen sicher dichtend im Mündungsbereich der Ölbohrung 26 in dem Ölraum 9 in geöffnetem Betriebszustand des Schaltelementes 6 zum Anliegen kommt.
  • In geöffnetem Betriebszustand des Schaltelementes 6 befindet sich die Rampenscheibe 19 in ihrer axialen Nullstellung und der Verschlussstopfen 27 verschließt die Ölbohrung 26 zwischen den beiden Ölräumen 8 und 9. Ist das Schaltelement 6 geschlossen, ist die Rampenscheibe 19 axial zur Konstruktionslage verschoben. In diesem Betriebszustand des Kugel-Rampen-Mechanismus 17 hebt der Verschlussstopfen 27 vom Mündungsbereich der Ölbohrung 26 in dem Ölraum 9 ab und die Ölbohrung 26 ist geöffnet.
  • Da das Gehäuseteil 22 auf der dem Ölraum 9 zugewandten Seite mit radial verlaufenden Versteifungsrippen ausgebildet ist, ist das Gehäuseteil 22 in diesem Bereich mittels eines Abschirmbleches 28 auf seiner dem Ölraum 9 zugewandten Seite verkleidet. Damit werden unerwünschte Verwirbelungen der Ölströmung im Bereich des Ölraumes 9 reduziert und Schleppverluste auf einfache Art und Weise vermindert.
  • Das Abschirmblech 28 ist sowohl in einem ringförmigen Anlagebereich des Gehäuseteiles 22 und im Bereich von zwei im Wesentlichen mittleren Versteifungsrippen des Gehäuseteiles 22 dichtend am Gehäuseteil 22 befestigt. Zusätzlich ist das Abschirmblech 28 in einem oberen Kreissegmentbereich mit einer Aussparung 29 ausgeführt, die sich im Wesentlichen über einen Winkelbereich erstreckt, der oberhalb der beiden mittleren Versteifungsrippen liegt. Zudem überragt das Abschirmblech den ringförmigen Anlagebereich im Bereich der Aussparung 29 um eine definierte Steghöhe, womit im Bereich der Aussparung 29 zwischen dem Gehäuseteil 22 und dem Abschirmblech 28 ein gebogener wenigstens annähernd dachrinnenartiger Auffangbereich gebildet ist, in den die Übertrittsbohrungen 24 und 25 münden.
  • Ist eine die Verteilergetriebevorrichtung 1 bzw. deren Schaltelement 6 betätigende Fahrstrategie derart ausgeführt, dass das Schaltelement 6 bei abgestelltem Fahrzeug bzw. im Fahrzeugstillstand in seinen geschlossenen Betriebszustand überführt wird, in dem ein mit der Verteilergetriebevorrichtung 1 ausgeführter Fahrzeugantriebsstrang im Allradbetriebsmodus mit angekoppelter Fahrzeughinterachse betrieben wird, ist der Ölraum 8 im Bereich der Ölbohrung 26 mit dem Ölraum 9 verbunden, wobei sich dann bei nicht rotierenden Bauteilen im Gehäuse 20 der Verteilergetriebevorrichtung 1 der vorbezeichnete statische Ölstand Ölstat einstellt. Im Betrieb des Fahrzeugantriebsstranges bzw. bei rotierender Getriebeeingangswelle 3 und gleichzeitig geschlossenem Schaltelement 6 wird das im Inneren des Gehäuses 20 angeordnete Öl in den Ölräumen 8 und 9 umgewälzt und es liegt ein gewisser Austausch von Öl zwischen den Ölräumen 8 und 9 über die Übertrittsbohrungen 24 und 25 sowie die Ölbohrung 26 vor.
  • Dabei wird das im Ölraum 9 vorhandene Öl von den im geschlossenen Betriebszustand des Schaltelementes 6 im Ölraum 9 rotierenden Bauteilen radial nach außen geschleudert. Gleichzeitig wird Öl von der Pumpenscheibe 12 aufgrund der bei über den Kugel-Rampe-Mechanismus 17 betätigtem Schaltelement 6 vorliegenden Drehrichtung der Pumpenscheibe 12 definiert aus dem Ölraum 9 angesaugt. Der Teil des Öls, der im Bereich der Aussparung 29 des Abschirmbleches 28 in den Bereich zwischen dem Abschirmblech 28 und dem zweiten Gehäuseteil 22 gelangt, fließt über die Übertrittsbohrungen 24 und 25 in Richtung des Ölraumes 8 ab, während Öl aus dem Ölraum 8 über die Ölbohrung 26 in Richtung des Ölraumes 9 zurückfließt, wenn eine entsprechende Verteilung des Ölvolumens vorliegt oder von der Pumpenscheibe 12 die vorbeschriebene Sogwirkung ausgeht.
  • Im geöffneten Betriebszustand des Schaltelementes 6, in dem die Fahrzeughinter- bzw. Fahrzeugvorderachse durch Abkoppeln der Getriebeabtriebswelle 5 von der Getriebeausgangswelle 7 zur Minimierung von Verlustleistungen getrennt ist und der Fahrzeugantriebsstrang lediglich Antriebsmoment im Bereich einer weiteren antreibbaren Fahrzeugachse zur Verfügung stellt, werden mit dem vorbeschriebenen inaktiven Beölungskonzept der Verteilergetriebevorrichtung 1 Verlustleistungen im Bereich der Verteilergetriebevorrichtung 1 in der nachfolgend beschriebenen Art und Weise weiter reduziert.
  • Die Ölbohrung 26 wird in geöffnetem Betriebszustand des Schaltelementes 6 durch den Verschlussstopfen 27 verschlossen, während die Übertrittsbohrungen 24 und 25 die beiden Ölräume 8 und 9 weiterhin miteinander verbinden. Die drehfest mit der Getriebeabtriebswelle 5 verbundene Pumpenscheibe 12 fördert aufgrund der bei geöffnetem Schaltelement 6 entgegengesetzten Drehrichtung der Pumpenscheibe 12 definiert Hydrauliköl im Ölraum 9 aus dem Ölsumpf des Ölraumes 9 durch die Aussparung 29 des Abschirmbleches 28 hindurch in Richtung der Übertrittsbohrungen 24 und 25.
  • Aufgrund der Rotation der Pumpenscheibe 12 wird im Ölraum 9 Öl permanent in Richtung der Übertrittsbohrungen 24 und 25 gefördert und Öl zunehmend in Richtung des Ölraumes 8 geführt. Durch dieses definierte Herausführen des im Ölraum 9 vorhandenen Öles sinkt der Ölstand im Ölraum 9 zumindest auf ein Niveau unterhalb der unteren Bauteilkante der Pumpenscheibe 12 ab. Dieser dynamische Ölstand Öldyn liegt im Einbauzustand der Verteilergetriebevorrichtung 1 unterhalb des statischen Ölstandes Ölstat . Da im Ölraum 9 bei geöffnetem Schaltelement 6 keine weiteren Bauteile rotieren, die sich radial weiter nach unten erstrecken als die Pumpenscheibe 12, sind die Planschverluste bei geöffnetem Schaltelement 6 im Bereich des Ölraumes 9 innerhalb kurzer definierter Betriebszeiten auf ein Minimum reduziert.
  • 6 bis 8 zeigen ein zweites Ausführungsbespiel der Verteilergetriebevorrichtung 1, welches sich von dem ersten Ausführungsbeispiel der Verteilergetriebevorrichtung 1 im Wesentlichen im Bereich der Ölfördereinrichtung 11 unterscheidet. Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel der Verteilergetriebevorrichtung 1 weist die Ölfördereinrichtung 11 am äußeren Umfang des Außenlamellenträgers 16 des Schaltelementes 6 über den Umfang verteilt angeordnete und sich wenigstens annähernd in radialer Richtung vom Außenlamellenträger 16 weg erstreckende, schaufelartige Bereiche 30 auf. Die schaufelartigen Bereiche 30 sind in axialer Richtung gegenüber einer Rotationsachse 31 des Außenlamellenträgers 16 derart angeschrägt am Außenlamellenträger 16 angebracht, dass Öl von den Bereichen 30 bei rotierendem Außenlamellenträger 16 definiert in Richtung des Ölraumes 8 der Differentialgetriebeeinrichtung 2 bzw. zunächst zu den Übertrittsbohrungen 24 und 25 hinter dem Abschirmblech 28 gefördert wird. Die schaufelartigen Bereiche 30 tauchen bei Vorliegen des statischen Ölstandes Ölstat im Ölraum 9 des Schaltelementes 6 unterhalb der Getriebeabtriebswelle 5 bereichsweise in das Ölvolumen des Ölraumes 9 des Schaltelementes 6 ein, womit sich im Betrieb der Verteilergetriebevorrichtung 1 bei geschlossener Ölbohrung 26 im Ölraum 9 ein dynamischer Ölstand Öldyn einstellt, der in Einbaulage der Verteilergetriebevorrichtung 1 wenigstens annähernd unterhalb eines von den rotierenden Bereichen 30 gebildeten Rotationszylinders liegt.
  • Bezüglich der weiteren Funktionalität der Verteilergetriebevorrichtung 1 gemäß 6 bis 8 wird auf die vorstehende Beschreibung zu 1 bis 5 verwiesen.
  • Bezugszeichen
  • 1
    Verteilergetriebevorrichtung
    2
    Differentialgetriebeeinrichtung
    3
    Getriebeantriebswelle
    4
    Getriebeabtriebswelle
    5
    Getriebeabtriebswelle
    6
    Schaltelement
    7
    Getriebeausgangswelle
    8
    Ölraum
    9
    Ölraum
    10
    Verbindungseinrichtung
    11
    Ölfördereinrichtung
    12
    Pumpenscheibe
    13
    Bahnabschnitte
    131
    erster Bahnabschnitt
    132
    zweiter Bahnabschnitt
    133
    dritter Bahnabschnitt
    14
    Ausgleichsrad
    15
    Ausgleichsrad
    16
    Außenlamellenträger des Schaltelementes
    17
    Kugel-Rampen-Mechanismus
    18
    Rampenscheibe
    19
    Rampenscheibe
    20
    Gehäuse
    21
    Gehäuseteil
    22
    Gehäuseteil
    23
    Gehäuseteil
    24
    Übertrittsbohrung
    25
    Übertrittsbohrung
    26
    Ölbohrung
    27
    Verschlussstopfen
    28
    Abschirmblech
    28A
    Federeinrichtung
    29
    Aussparung
    30
    Bereich
    31
    Rotationsachse
    Ölstat
    statischer Ölstand
    Öldyn
    dynamischer Ölstand

Claims (14)

  1. Verteilergetriebevorrichtung (1) mit einer Differentialgetriebeeinrichtung (2), die mit einer Getriebeantriebswelle (3) und zwei Getriebeabtriebswellen (4, 5) in Verbindung steht, wobei eine der Getriebeabtriebswellen (5) über ein Schaltelement (6) mit einer Getriebeausgangswelle (7) in Wirkverbindung bringbar ist und die Differentialgetriebeeinrichtung (2) und das Schaltelement (6) in voneinander getrennten Ölräumen (8, 9) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Ölräume (8, 9) über eine Verbindungseinrichtung (10) zum Austausch von Öl miteinander gekoppelt sind, wobei die Verbindungseinrichtung (10) zu dem Austausch von Öl unterhalb eines sich in den Ölräumen (8, 9) bei stillstehenden Bauteilen einstellenden statischen Ölstandes (Ölstat) zumindest eine verschließbare erste Verbindung (26) aufweist und oberhalb des statischen Ölstandes (Ölstat) zumindest eine zweite Verbindung (24, 25) aufweist, wobei bei geschlossener erster Verbindung (26) Öl im Wesentlichen lediglich aus dem Ölraum (9) des Schaltelementes (6) in Richtung des Ölraumes (8) der Differentialgetriebeeinrichtung (2) über die zweite Verbindung (24, 25) führbar ist, und dass in dem Ölraum (9) des Schaltelementes (6) eine Ölfördereinrichtung (11) vorgesehen ist, mittels der Öl zumindest vom Ölraum (9) des Schaltelementes (6) über die zweite Verbindung (24, 25) in Richtung des Ölraumes (8) der Differentialgetriebeeinrichtung (2) förderbar ist.
  2. Verteilergetriebevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ölfördereinrichtung (11) an einem äußeren Umfang eines Bauteiles (16) des Schaltelementes (6) über den Umfang verteilt angeordnete und sich wenigstens annähernd in radialer Richtung vom Bauteil (16) weg erstreckende schaufelartige Bereiche (30) aufweist, die in axialer Richtung gegenüber einer Rotationsachse (31) des Bauteiles (16) derart angeschrägt am Bauteil (16) angebracht sind, dass Öl von den Bereichen (30) bei rotierendem Bauteil (16) in Richtung des Ölraumes (8) der Differentialgetriebeeinrichtung (2) gefördert wird.
  3. Verteilergetriebevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die schaufelartigen Bereiche (30) bei Vorliegen des statischen Ölstandes im Ölraum (9) des Schaltelementes (6) unterhalb der Getriebeabtriebswelle (5) zumindest teilweise in das Ölvolumen des Ölraumes (9) des Schaltelementes (6) eintauchen.
  4. Verteilergetriebevorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich im Betrieb der Verteilergetriebevorrichtung (1) bei geschlossener erster Verbindung (26) unterhalb des statischen Ölstandes im Ölraum (9) des Schaltelementes (6) ein dynamischer Ölstand (Öldyn) einstellt, der in Einbaulage der Verteilergetriebevorrichtung (1) wenigstens annähernd unterhalb eines von den rotierenden Bereichen (30) gebildeten Rotationszylinders liegt.
  5. Verteilergetriebevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ölfördereinrichtung (11) eine mit der Getriebeabtriebswelle (5), die über das Schaltelement (6) mit der Getriebeausgangswelle (7) in Wirkverbindung bringbar ist, drehfest verbundene Pumpenscheibe (12) umfasst, und dass die Pumpenscheibe (12) bei Vorliegen des statischen Ölstandes (Ölstat) im Ölraum (9) des Schaltelementes (6) unterhalb der Getriebeabtriebswelle (5) zumindest teilweise in das Ölvolumen des Ölraumes (9) des Schaltelementes (6) eintaucht.
  6. Verteilergetriebevorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich im Betrieb der Verteilergetriebeeinrichtung bei geschlossener erster Verbindung (26) unterhalb des statischen Ölstandes im Ölraum (9) des Schaltelementes (6) ein dynamischer Ölstand (Öldyn) einstellt, der wenigstens annähernd unterhalb einer in Einbaulage der Verteilergetriebevorrichtung (1) unteren Bauteilkante der Pumpenscheibe (12) liegt.
  7. Verteilergetriebevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ölräume (8, 9) über wenigstens eine oberhalb des statischen Ölstandes (Ölstat) angeordnete und durch ein die Ölräume (8, 9) voneinander trennendes Gehäuseteil (22) führende Übertrittsbohrung (24, 25) der Verbindungseinrichtung (10) miteinander in Verbindung stehen.
  8. Verteilergetriebevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ölräume (8, 9) über wenigstens eine unterhalb des statischen Ölstandes (Ölstat) angeordnete und durch das die Ölräume (8, 9) voneinander trennende Gehäuseteil (22) führende verschließbare Ölbohrung (26) der Verbindungseinrichtung (10) in Abhängigkeit eines Betriebszustandes des Schaltelementes (6) miteinander in Verbindung bringbar sind.
  9. Verteilergetriebevorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ölbohrung (26) über einen verschiebbar ausgebildeten Verschlussstopfen (27) verschließbar ist.
  10. Verteilergetriebevorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlussstopfen (27) in Richtung eines Mündungsbereiches der Ölbohrung (26) in den Ölraum (9) des Schaltelementes (6) über eine Federeinrichtung (28A) angefedert ist.
  11. Verteilergetriebevorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlussstopfen (27) mit einer Rampenscheibe (19) eines dem Schaltelement (6) zugeordneten Kugel-Rampen-Mechanismus (17) einer Aktoreinrichtung wirkverbunden und in dieser entgegen der Federkraft der dem Verschlussstopfen (27) zugeordneten Federeinrichtung (28A) verschiebbar gehalten ist.
  12. Verteilergetriebevorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ölbohrung (26) bei im Bereich des Schaltelementes (6) hergestellter Wirkverbindung zwischen der Getriebeabtriebswelle (5) und der Getriebeausgangswelle (7) von dem Verschlussstopfen (27) freigegeben ist, während der Verschlussstopfen (27) bei aufgehobener Wirkverbindung zwischen der Getriebeabtriebswelle (5) und der Getriebeausgangswelle (7) dichtend am Mündungsbereich der Ölbohrung (26) in den Ölraum (9) des Schaltelementes (6) anliegt.
  13. Verteilergetriebevorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass an einer dem Ölraum (9) des Schaltelementes (6) zugewandten Seite des die Übertrittsbohrungen (24, 25) und die Ölbohrung (26) aufweisenden Gehäuseteiles (22) ein Abschirmblech (28) vorgesehen ist.
  14. Verteilergetriebevorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertrittsbohrungen (24, 25) und die Ölbohrung (26) des Gehäuseteiles (22) in Einbaulage der Verteilergetriebeeinrichtung (1) in einem Fahrzeug im Wesentlichen horizontal durch das Gehäuseteil (22) verlaufen.
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