CH691617A5 - Flügel- oder Blendrahmen für Isolations-Fenster oder Isolations-Türen sowie Verfahren zu dessen Herstellung. - Google Patents

Description

  



  Die vorliegende Erfindung betrifft einen Flügel- oder Blendrahmen für Isolations-Fenster oder Isolations-Türen. Ausserdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines entsprechenden Flügel- oder Blendrahmens, der mindestens ein Profilteil aus Kunststoff aufweist. 



  Wärmedämmende Fenster oder auch entsprechende verglaste Türen sind in den verschiedensten Ausführungen bekannt. Bei deren Konzeption gilt das Hauptaugenmerk meistens der Eindämmung des Wärmeverlustes durch die Verglasung. So wurden die Isolationsverglasungen ständig weiterentwickelt. Die als k-Wert definierte Wärmedurchlässigkeit, d.h. im vorliegenden Fall die Wärme, die aus einem beheizten Raum durch das Fenster ins Freie entweicht, konnte dabei beachtlich verringert werden. Ging man bei Einfachverglasungen von einem k-Wert von annähernd 5,8 W/m<2>K aus, so erreichen heute übliche Isolierverglasungen Werte um 1,5 W/m<2>K.

   Häufig jedoch werden diese hervorragenden, in grossen Mengen industriell hergestellten Verglasungen vom Fensterbauer in Fensterkonstruktionen eingebaut, die hinsichtlich der Wärmedämmeigenschaften des Fensterflügels und Fensterrahmens nicht mit diesen guten Werten Schritt halten können. War früher die Verglasung die wärmetechnische Schwachstelle, so ist es heutzutage häufig das Fensterflügel- und das Fensterrahmenprofil. Ein Fensterflügel- oder Fensterrahmenprofil aus Metall, Kunststoff oder auch aus einer Metall/Holz-Kombination kann von sich aus nicht den erforderlichen k-Wert erreichen. Es sind hierzu im Profil zusätzliche Massnahmen erforderlich, wie z.B. das Einschäumen einer Wärmedämmschicht in allfällige Profil-Hohlräume. Auch diese Massnahmen vermögen in vielen Fällen jedoch nicht zu befriedigen.

   Je nach Profilkonstruktion verbleiben auch bei einer optimalen Ausschäumung der Profil-Hohlräume Kältebrücken, die den k-Wert beeinträchtigen. Eine optimale und langlebige Ausschäumung kann darüber hinaus nicht immer gewährleistet werden. Ausserdem ist dieses Ausschäumen bei der Fenster-Herstellung mit einigem Aufwand verbunden. 



  Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, einen Flügel- oder Blendrahmen zu schaffen, der bei vergleichsweise geringem Herstellungsaufwand einen guten k-Wert gewährleistet. Ausserdem soll ein Verfahren angegeben werden zur Herstellung eines entsprechenden Flügel- oder Blendrahmens aus Kunststoff. 



  Der erfindungsgemässe Flügel- oder Blendrahmen entspricht den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausbildungen gehen aus den Merkmalen der abhängigen Patentansprüche hervor. Das erfindungsgemässe Herstellungsverfahren ist im Patentanspruch 8 angegeben. 



  Nachfolgend werden anhand der Zeichnung zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes näher beschrieben. 
 
   Fig. 1 zeigt das Fenster-Flügelprofil eines Holz/Metall-Fensters; 
   Fig. 2 zeigt das Fenster-Flügelprofil eines Kunststoff- und/oder Metall-Fensters. 
 



  Die Zeichnung zeigt annähernd im Original-Massstab jeweils einen Schnitt durch das Fenster-Flügelprofil 1 und 2. Die Verglasung 3 und 4 besteht wie üblich aus Isolierglas. Links ist die Gebäudeaussenseite, rechts befindet sich das Gebäudeinnere. In beiden Fällen ist das Fenster-Flügelprofil 1 und 2 aus verschiedenen Profilteilen 5, 6, 7 bzw. 8, 9 zusammengesetzt. Es sei ausdrücklich betont, dass die beiden Fenster-Flügelprofile 1 und 2 lediglich als Beispiel angegeben sind und auch eine andere Formgebung aufweisen können. Auch könnte es sich dabei um eine verglaste Türe handeln. Das jeweilige Flügelprofil 1 und 2 steht darüber hinaus auch stellvertretend für ein entsprechendes Rahmenprofil. 



  Im ersten Beispiel nach Fig. 1 ist das Fenster-Flügelprofil 1 im Wesentlichen aus einem Flügelkern 6 und einem innen zu liegen bestimmten Innen-Profilteil 5 zusammengesetzt, die jeweils aus Holz bestehen. Zur Vervollständigung des Fenster-Flügelprofils 1 ist aussen ein witterungsbeständiges Aussen-Profilteil 7 aus Metall aufgesetzt. Das Aussen-Profilteil 7 könnte natürlich auch aus Holz sein. Das zweite Beispiel nach Fig. 2 betrifft ein Fenster-Flügelprofil 2, das aus Kunststoff und/oder Metall besteht und aus zwei Profilteilen 8 und 9 zusammengebaut ist. Das Haupt-Profilteil 8 entspricht dem Flügelkern 6 und Innen-Profilteil 5 nach Fig. 1. Das Aussen-Profilteil 9 ist am Haupt-Profilteil 8 angebracht und dient zugleich dem Halten der von der Aussenseite her eingefügten Verglasung 4. 



  Diese zwei recht unterschiedliche Fenster-Flügelprofile 1 und 2 sollen nun isolationstechnisch verbessert werden, indem die Wärmedurchlässigkeit verringert wird. Insbesondere soll der Wärmeverlust aus dem beheizten Gebäudeinneren ins Freie durch den Bereich des Fenster-Flügelprofils 1 bzw. 2 sowie selbstverständlich auch durch den Bereich des nicht dargestellten Rahmenprofils vermindert werden. Dies erfolgt in beiden Fällen nicht durch Ausschäumen, sondern durch Anordnung einer Wärme-Reflexionslage oder einer Reflexionsschicht 10 bzw. 11. Insbesondere sind Teile der Fenster-Flügelprofil-Konstruktion mit besagter Wärme-Reflexionsschicht 10 bzw. 11 versehen.

   Um das Aussehen sowie die Oberflächenqualität der Profilteile nicht zu beeinträchtigen, sind dabei jene Flächen mit einer Schicht oder mit einer Lage eines reflektierenden Materials versehen, die zum Inneren, d.h. zum Kern des Fenster-Flügelprofils ausgerichtet sind, wobei jedoch in jedem Fall sichergestellt ist, dass eine Wärmereflexion in Richtung des Gebäudeinneren erfolgt. Im Beispiel nach Fig. 1 ist die zum Flügelkern 6 zeigende Fläche des Innen-Profilteils 5 beschichtet, einschliesslich der Fläche des Glas- und des Flügelfalzes 12 bzw. 13. Im anderen Beispiel nach Fig. 2 ist dagegen die zum Haupt-Profilteil 8 gerichtete Fläche des Aussen-Profilteils 9 beschichtet oder mit einer reflektierenden Materiallage versehen. Die Wärme-Reflexion erfolgt dabei insbesondere durch Metall.

   Sie kann beispielsweise durch Auftragen eines mit Metallstaub oder mit Metallflocken versetzten Lackes erreicht werden. 



  Es ist auch möglich, die in Frage kommenden Flächen mit Metall-Folien oder Blechen zu versehen. Falls die Fenster-Flügelprofil- oder Fenster-Rahmenprofil-Konstruktion aus Metall besteht oder auch nur Profilteile aus Metall aufweist, ist es auch denkbar eine oder mehrere der ohnehin vorhandenen Metall-Flächen durch entsprechende Bearbeitung, u.a. durch Polieren, reflektierend zu machen, um so die gewünschte Wärme-Reflexion zu erreichen. Eine zusätzliche Beschichtung erübrigt sich in diesem Fall. In Fig. 2 ist dargestellt, wie beispielsweise im Falle eines als Hohlprofil ausgebildeten Kunststoffprofils ein Armierungs-Profilteil 14 aus Metall eingeschoben ist, dessen Flächen 15 reflektierend gemacht werden können. Das Armierungs-Profilteil 14 erfüllt in diesem Fall also gleich zwei nützliche Funktionen. 



  Ein Kunststoffprofilteil kann ausserdem bereits bei seiner Herstellung wärmereflektierend gemacht bzw. mit einer wärmereflektierenden Fläche ausgebildet werden. Am vorteilhaftesten geschieht dies bei der Extrusion des Kunststoffprofilteils, indem sofort nach der Formgebung in bzw. auf den in diesem Augenblick noch weichen Kunststoff Metallteilchen wie Staub oder Flocken gegeben werden oder eine damit versetzte Substanz aufgetragen wird. Das Auftragen kann beispielsweise durch Aufsprühen oder durch Aufdampfen geschehen. Besonders vorteilhat ist auch die Verwendung eines Metalloxyds. Auf diese Weise entsteht eine gute und dauerhafte Verbindung der wärmereflektierenden Fläche bzw. der Metallteilchen mit dem Kunststoffprofilteil, sodass auch das weitere Verbinden dieses Profilteils mit einem zweiten Profilteil keine Probleme verursacht. 



  Wie besonders gut aus der einfachen Formgebung der Holz-Profilteile in Fig. 1 ersichtlich ist, ergibt sich durch das Einfügen der Wärme-Reflexionslage oder Reflexionsschicht 10 eine wirksame Trennung zwischen dem Gebäudeinneren und dem Aussenbereich. Die unerwünschte Bildung einer Kältebrücke wird dabei in jedem Fall vermieden, da die Wärme-Reflexionslage oder Reflexionsschicht 10 im Wesentlichen senkrecht angeordnet ist. Durch die Wärme-Reflexion wird die Wärmestrahlung, insbesondere Langwellen, die aus dem Gebäudeinneren nach draussen entweichen würde, in das Gebäudeinnere zurückgestrahlt. Der Wärmeverlust im Bereich der Fenster-Flügelprofil- oder Fenster-Rahmenprofil-Konstruktion kann dadurch erheblich vermindert werden. Sogar im vorliegenden Beispiel eines Holz- oder Holz/Metall-Fensters lässt sich eine Verbesserung der Wärmedämmung erreichen.

   Es können hervorragende k-Werte erzielt werden. Es ist zudem zu beachten, dass bei einem Holzfenster eine Verbesserung der Wärmedämmung durch Ausschäumen kaum möglich wäre. Da die Wärme-Reflexionslage oder Reflexionsschicht 10 verborgen angebracht ist, wird das Erscheinungsbild des Holzfensters dennoch nicht beeinträchtigt. Gleichzeitig entstehen auch bei der Herstellung dieses Fensters keine grösseren Schwierigkeiten. Die einzelnen Teile können, beispielsweise mittels dielektrischer Hochfrequenztechnik, miteinander verleimt werden. Auch die, zumal bei grösseren Holz-Fenstern oder Holz-Türen immer gegebenen, hohen Anforderungen an die statische Stabilität werden durch diese Konstruktion vollauf berücksichtigt.

   Man kann im Gegenteil auch bei einem Holzfenster eine statische Verbesserung erreichen, wenn die Wärme-Reflexionslage aus Metall so ausgebildet wird, dass sie zugleich als Armierung dient. Insgesamt bietet diese Konstruktion daher ein in jeder Hinsicht hochwertiges Produkt.

Claims (10)

1. Flügel- oder Blendrahmen für Isolations-Fenster oder Isolations-Türen, dadurch gekennzeichnet, dass die Fenster- oder Tür-Flügelprofil- und/oder Rahmenprofil-Konstruktion (1; 2) aus mindestens zwei Profilteilen (5, 6, 7; 8, 9) zusammengesetzt ist, von denen mindestens ein Profilteil (5; 9) mindestens eine Fläche (10; 11) aufweist, die wärmereflektierend ausgebildet ist, wobei die wärmereflektierend ausgebildete Fläche (10; 11) so angeordnet ist, dass eine Wärmereflexion in Richtung des Gebäudeinneren erfolgt.

2. Flügel- oder Blendrahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wärmereflektierend ausgebildete Fläche (10; 11) so angeordnet ist, dass sie zumindest bei geschlossenem Fenster oder bei geschlossener Türe vom Gebäudeinneren aus nicht sichtbar ist.

3.

Flügel- oder Blendrahmen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die wärmereflektierend ausgebildete Fläche (10; 11) an der zu einem zweiten Profilteil (6; 8) liegenden Seite eines Profilteils (5; 9) angeordnet ist.

4. Flügel- oder Blendrahmen nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich des Glasfalzes (12) und/oder Flügelfalzes (13) des Fenster- oder Tür-Flügelprofils (1) wärmereflektierend ausgebildet ist.

5. Flügel- oder Blendrahmen nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass die Fenster- oder Tür-Flügelprofil- und/oder Rahmenprofil-Konstruktion (2) mindestens ein Profilteil (8) aufweist, welches als Hohlprofil ausgebildet ist, in welches Hohlprofil ein Profilteil (14) aus Metall eingeschoben ist, das mindestens eine wärmereflektierende Fläche (15) aufweist.

6.

Flügel- oder Blendrahmen nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass auf die wärmereflektierend auszubildenden Fläche (10; 11) eine Lage aus einem reflektierenden Material aufgebracht ist, beispielsweise eine Metall-Folie oder ein Blech.

7. Flügel- oder Blendrahmen nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass auf die wärmereflektierend auszubildenden Fläche (10; 11) eine Beschichtung aufgetragen ist, die mit Metallstaub oder Metallflocken versetzt ist.

8.

Verfahren zur Herstellung eines Flügel- oder Blendrahmens nach Anspruch 1, der mindestens ein Profilteil aus Kunststoff aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass dieses Kunststoff-Profilteil bei der Extrusion, d.h. sofort nach der Formgebung, mindestens teilweise wärmereflektierend gemacht wird, indem in bzw. auf den noch weichen Kunststoff Metallteilchen gegeben werden oder eine damit versetzte Substanz aufgetragen wird.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit Metallteilchen, wie z.B. Staub oder Flocken, versetzter Lack aufgesprüht wird.

10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Metalloxyd aufgedampft wird.