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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hohlkammerprofil für ein Fenster oder eine Tür aus thermoplastischem Kunststoff, wobei der thermoplastische Kunststoff die Innenwände und die Außenwände des Hohlkammerprofils bildet, wobei die Innenwände und die Außenwände die Hohlkammern des Hohlkammerprofils umgeben. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung eine Rahmenbaugruppe für ein Fenster oder eine Tür, die mindestens einen Profilabschnitt eines derartigen Hohlkammerprofils umfasst.
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Hohlkammerprofile aus thermoplastischem Kunststoff werden in großem Umfang zur Herstellung von Kunststofffenstern und Kunststofftüren eingesetzt. Diese Profile werden ganz überwiegend durch Extrusion aus Hart-PVC (PVC-U) hergestellt. Sie weisen in der Regel mehrere Hohlkammern auf, die durch Innenstege voneinander abgegrenzt sind. Durch das Anordnen einer Anzahl an Hohlkammern hintereinander in der Wärmedurchgangsrichtung durch das Profil, d.h. von der raumseitigen Außenwand zur wetterseitigen Außenwand, wird in solchen Kunststofffenstern und Kunststofftüren eine hohe thermische Isolierung erzielt.
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Allerdings ist man durch das Erhöhen der Anzahl an Kammern, die in dem Profil in der Wärmedurchgangsrichtung hintereinander angeordnet sind, an die Grenzen gestoßen, so dass auf diese Weise nur mehr eine geringfügige weitere Verbesserung der durch ein entsprechendes Kunststofffenster oder eine entsprechende Kunststofftür erzielten thermischen Isolierung zu erreichen ist.
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An dieser Stelle setzt die vorliegende Erfindung ein, der die Aufgabe zugrunde liegt, ein Hohlkammerprofil für ein Fenster oder eine Tür zur Verfügung zu stellen, das die Nachteile des Stands der Technik überwindet. Insbesondere soll das erfindungsgemäße Hohlkammerprofil für ein Fenster oder eine Tür verbesserte thermische Isolierungseigenschaften besitzen. Darüber hinaus liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung einer Rahmenbaugruppe für ein Fenster oder für eine Tür, die mindestens einen Profilabschnitt eines derartigen Hohlkammerprofils umfasst.
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Diese und andere Aufgaben werden erfindungsgemäß durch ein Hohlkammerprofil mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder durch eine Rahmenbaugruppe mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wurde überaschenderweise erkannt, dass der Wärmedurchgang durch ein Hohlkammerprofil dadurch signifikant reduziert werden kann, wenn eine der Innenwände oder der Außenwände des Hohlkammerprofils mit einer niedrigemittierenden Beschichtung oder einer niedrigemittierenden Folie versehen ist. Niedrigemittierende Beschichtungen (auch als „Low-e-Beschichtungen“ bezeichnet) und niedrigemittierenden Folien (auch als „Low-e-Folien“ bezeichnet) weisen bei hohem Transmissiongrad im sichtbaren Teil des elektromagnetischen Spektrums im infraroten Spektralbereich eine hohe Reflexion und damit verbunden eine niedrige Emissivität (low emissivity) auf. Dementsprechend haben niedrigemittierende Beschichtungen und niedrigemittierende Folien den Effekt, den Emissionsgrad im Wellenlängenbereich von 3 µm bis 50 µm, insbesondere im Bereich des Maximums der Wärmestrahlung bei Raumtemperatur (etwa 10 µm) abzusenken. Dadurch wirken sie als gute Reflektoren für Wärmestrahlung bei Raumtemperatur und können in Hohlkammerprofilen wirksam zur Verbesserung der Wärmedämmung eingesetzt werden. In derartigen niedrigemittierenden Beschichtungen und niedrigemittierenden Folien dienen Metallschichten, beispielsweise Aluminium-, Silber-, Gold-, und/oder Kupferschichten zur Erzeugung der hohen Reflexion im infraroten Spektralbereich. Die Metallschichten können eine Dicke im Bereich von 5 nm bis 200 µm, vorzugsweise im Bereich von 10 nm bis 25 nm aufweisen. Ebenso können Schichten, die entsprechende Metalloxide mit entsprechender Dicke enthalten, zum Einsatz kommen. Diese emissionsverringernden Schichten sind bevorzugt mit einer Schutzschicht (insbesondere mit antioxidativer Wirkung), einer Dekorschicht, einer Farbschicht, einer Lackschicht, einer Funktionsschicht (beispielsweise einer Schicht mit geringer Oberflächenspannung, z. B. easy-to-clean) sowie Kombinationen der genannten Schichten in einer oder mehreren Schichten überzogen.
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Dementsprechend liegt der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung eines Hohlkammerprofils für ein Fenster oder eine Tür aus thermoplastischem Kunststoff, wobei der thermoplastische Kunststoff die Innenwände und die Außenwände des Hohlkammerprofils bildet, wobei die Innenwände und die Außenwände die Hohlkammern des Hohlkammerprofils umgeben, und sich das Hohlkammerprofil erfindungsgemäß dadurch auszeichnet, dass mindestens eine der Innenwände und/oder der Außenwände mit einer niedrigemittierenden Beschichtung und/oder einer niedrigemittierenden Folie versehen ist.
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Erfindungsgemäß hat es sich als günstig erwiesen, wenn die niedrigemittierende Beschichtung und/oder die niedrigemittierende Folie in einem Winkel zur Wärmedurchgangsrichtung des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils im Verwendungszustand, d. h. in dem in eine Wand eines Gebäudes eingebauten Zustand eines Fensters oder einer Tür, in der ein Profilabschnitt des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils eingesetzt ist, angeordnet ist, der im Bereich von 70° bis 110°, vorzugsweise 80° bis 100° liegt und besonders bevorzugt nahe 90° liegt. Die Wärmedurchgangsrichtung durch das erfindungsgemäße Hohlkammerprofil verläuft dabei von der raumseitigen Außenwand zur wetterseitigen Außenwand.
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Hinsichtlich des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils kann es bevorzugt sein, wenn die raumseitige Außenwand des Hohlkammerprofils mit einer niedrigemittierenden Beschichtung und/oder einer niedrigemittierenden Folie versehen ist. Dadurch wird ein großer Teil der Wärmestrahlung zurück in den Raum reflektiert, so dass die thermischen Isolierungseigenschaften des Fensters/ der Tür stark verbessert sind.
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Es kann auch bevorzugt sein, wenn das Hohlkammerprofil einen Außenüberschlag, eine Glasleistennnut zur Aufnahme einer Glasleiste sowie einen zwischen dem Außenüberschlag und der Glasleistennnut gebildeten Falzgrund umfasst, wobei die dem Falzgrund zugewandte Außenwand des Außenüberschlags und/oder die dem Falzgrund zugewandte Außenwand der Glasleistennut mit einer niedrigemittierenden Beschichtung und/oder einer niedrigemittierenden Folie versehen ist/sind. Ein großer Teil des Wärmedurchgangs durch ein Fenster oder eine Tür entfällt auf diesen Falzbereich, so dass der Einsatz der niedrigemittierenden Beschichtung und/oder der niedrigemittierenden Folie eben dort besonders effektiv ist. In diesem Zusammenhang trägt zur reflektierenden Ausstattung des Falzbereichs bei, wenn der Falzgrund profilaußenseitig mit einer niedrigemittierenden Beschichtung und/oder einer niedrigemittierenden Folie versehen ist. Dabei ist es bevorzugt, wenn die niedrigemittierende Beschichtung und/oder die niedrigemittierende Folie im Bereich des Falzgrunds unterbrochen ist. Diese Unterbrechung soll Querleitungseffekte verhindern. Zusätzlich oder alternativ dazu kann auch in die Glasleistennut eine Glasleiste aufgenommen sein und die dem Falzgrund zugewandte Wandung der Glasleistennut mit einer niedrigemittierenden Beschichtung und/oder einer niedrigemittierenden Folie versehen sein. Da die Sicht auf den Falzbereich bei einem Fenster durch die Isolierverglasung verdeckt ist, ist der Einsatz der niedrigemittierenden Beschichtung und/oder der niedrigemittierenden Folie im Falzbereich auch nach außen hin nicht zu erkennen.
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Es kann auch bevorzugt sein, wenn das Hohlkammerprofil als Flügelrahmenprofil mit einem Anschlag ausgebildet ist und die der wetterseitigen Außenwand des Hohlkammerprofils zugewandte Außenwand des Anschlags mit einer niedrigemittierenden Beschichtung und/oder einer niedrigemittierenden Folie versehen ist. Eine niedrigemittierende Beschichtung und/oder einer niedrigemittierenden Folie an der Innenseite des Anschlags reduziert den Wärmedurchgang durch den Zwischenraum zwischen Flügelrahmen- und Blendrahmen erheblich.
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Es kann auch vorteilhaft sein, wenn das Hohlkammerprofil als Flügelrahmenprofil mit einer vom Falzgrund weg weisenden Fahne ausgebildet ist und mindestens eine Außenseite der Fahne, also die der wetterseitigen Außenwand oder die der raumseitigen Außenwand des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils zugewandte Außenseite der Fahne, vorzugsweise sowohl die der wetterseitigen Außenwand als auch die der raumseitigen Außenwand des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils zugewandte Außenseite der Fahne, mit einer niedrigemittierenden Beschichtung und/oder einer niedrigemittierenden Folie versehen ist. Eine derartige Anordnung der ebenfalls den Wärmedurchgang durch den Zwischenraum zwischen Flügelrahmen- und Blendrahmen erheblich.
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In bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils ist das Hohlkammerprofil als Blendrahmenprofil mit einer Mitteldichtung ausgebildet und die Außenseiten der Mitteldichtung sind zumindest teilweise mit einer niedrigemittierenden Beschichtung und/oder einer niedrigemittierenden Folie versehen. Auch hier dient die niedrigemittierende Beschichtung und/oder die niedrigemittierende Folie dazu, den Wärmedurchgang durch den Zwischenraum zwischen Flügelrahmen- und Blendrahmen zu verringern. Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn die niedrigemittierende Beschichtung und/oder die niedrigemittierende Folie auf einer zur raumseitigen Außenwand oder zur wetterseitigen Außenwand weisenden Seite auf die Mitteldichtung aufgebracht sind. Bei einer derartigen Anordnung stehen die niedrigemittierende Beschichtung und/oder die niedrigemittierende Folie in etwa senkrecht zur Wärmedurchgangsrichtung des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils im Verwendungszustand, so dass der durch die niedrigemittierende Beschichtung und/oder die niedrigemittierende Folie erzielte reflektierende Effekt hoch ist.
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Es kann auch günstig sein, wenn das Hohlkammerprofil als Blendrahmenprofil mit an seiner dem Falzgrund gegenüberliegenden Seite angeordneten Rastelementen ausgebildet ist, die zumindest teilweise mit einer niedrigemittierenden Beschichtung und/oder einer niedrigemittierenden Folie versehen sind.
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Es kann sich auch als geeignet herausstellen, wenn das Hohlkammerprofil eine Haupthohlkammer aufweist, deren Innenwände zumindest teilweise mit einer niedrigemittierenden Beschichtung und/oder einer niedrigemittierenden Folie versehen sind. Dabei ist es bevorzugt, dass das erfindungsgemäßen Hohlkammerprofil mehrteilig aufgebaut, wobei die Einzelteile des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofil nach dem Aufbringen der niedrigemittierenden Beschichtung und/oder der niedrigemittierenden Folie auf die jeweilige Innenwand oder die jeweiligen Innenwände miteinander verbunden werden, beispielsweise durch Verschweißen, Verkleben, Verrasten oder ähnliches. Die Haupthohlkammer eines Hohlkammerprofils, bei der es sich üblicherweise um eine Armierungskammer handelt, in die eine Armierung für das Profil, meist eine Stahlarmierung, aufgenommen wird, ist die Hohlkammer des Profils, in denen die Wände am weitesten voneinander beabstandet sind. Daher ist der Effekt der Wärmestrahlung in diesen Kammern am stärksten, wodurch wiederum der durch die niedrigemittierende Beschichtung und/oder die niedrigemittierende Folie erzielte Effekt hoch ist. Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn zwei einander gegenüberliegende Innenwände der Haupthohlkammer, insbesondere die Innenwand an der Seite der raumseitigen Außenwand und an der Seite der wetterseitigen Außenwand, zumindest teilweise mit einer niedrigemittierenden Beschichtung und/oder einer niedrigemittierenden Folie versehen sind. Bei einer derartigen Anordnung sind die niedrigemittierende Beschichtung und/oder die niedrigemittierende Folie wiederum in etwa senkrecht zur Wärmedurchgangsrichtung des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils im Verwendungszustand angeordnet, so dass der durch die niedrigemittierende Beschichtung und/oder die niedrigemittierende Folie erzielte reflektierende Effekt hoch ist.
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Bevorzugt kann es auch sein, dass die niedrigemittierende Beschichtung und/oder einer niedrigemittierenden Folie ein Polymermaterial mit einer Oberflächenspannung von höchstens 20 mN/m umfasst. Auf diese Weise werden die mit des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils schmutzabweisend und sind leicht zu reinigen. Als derartige Material haben sich insbesondere Polytrifluorchlorethylen (PTFCE) und Polytetrafluorethylen (PTFE) erwiesen.
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Ebenso kann es von Nutzen sein, wenn die niedrigemittierende Beschichtung und/oder die niedrigemittierende Folie an der wetterseitigen Außenwand mit einer die Wetterfestigkeit verbessernden Schicht versehen ist. Dadurch wird die Langlebigkeit des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils erhöht. Dazu kann beispielsweise ein UV-beständiger Lack, insbesondere auf Acryl- oder Silikonbasis, in einer Schichtdicke von etwa 1,5 µm bis etwa 25 µm, bevorzugt in einer Schichtdicke von etwa 2 µm bis etwa 5 µm, auf die Deckschale aufgebracht werden. Ein derartiger Lack ist beispielsweise das Lacksystem NE0712 der neoxid GmbH.
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Ein Beispiel für eine niedrigemittierende Beschichtung und/oder eine niedrigemittierende Folie, die in dem Hohlkammerprofil gemäß der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden kann, ist in der
DE 10 2005 025 982 B4 beschrieben, auf die hinsichtlich des Aufbaus, der Materialien und der Herstellung von niedrigemittierenden Beschichtungen und/oder niedrigemittierenden Folien hiermit explizit Bezug genommen wird. Exemplarisch kann gemäß der vorliegenden Erfindung als niedrigemittierende Folie eine low-e-Kunststofffolie (PET) vom Typ Heat Mirror® HM
55 der Firma Southgate Europe GmbH eingesetzt werden. Eine niedrigemittierende Beschichtung kann auch in Form eines Lacks auf die Innenwände und/oder die Außenwände des Hohlkammerprofils aufgebracht worden sein.
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Bevorzugt ist das erfindungsgemäße Hohlkammerprofil aus Polyvinylchlorid (PVC) hergestellt, insbesondere aus Hart-PVC (PVC-U) oder glasfaserverstärktem PVC, das auch nachchloriertes PVC (PVC-C) enthalten kann. Besonders bevorzugt lässt sich das erfindungsgemäße Hohlkammerprofil in an sich bekannter Weise durch Extrusion oder Coextrusion herstellen.
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Die erfindungsgemäßen Hohlkammerprofile werden bevorzugt zur Herstellung einer Rahmenbaugruppe eines Kunststoff-Fensters oder einer Kunststoff-Tür verwendet. Durch Verschweißen von auf Gehrung geschnittenen Stücken eines erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils kann ein Fenster- oder Türrahmen erhalten werden. Der erhaltene Fenster- oder Türrahmen ist für den Einbau in eine Öffnung einer Wandung eines Gebäudes vorgesehen bzw. in die Öffnung der Wandung eines Gebäudes einbaubar.
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Das erfindungsgemäße Hohlkammerprofil sowie einzelne Teile davon können auch zeilenweise oder schichtweise unter Verwendung eines zeilenaufbauenden oder schichtaufbauenden Fertigungsverfahrens (z. B. 3D-Druck) hergestellt werden, bevorzugt ist jedoch die Herstellung mittels Extrusion oder Coextrusion.
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Im Folgenden soll die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen im Detail erläutert werden. Dabei zeigen
- 1 eine Querschnittsdarstellung eines extrudierten Flügelrahmenprofils gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 2 eine Querschnittsdarstellung eines extrudierten Flügelrahmenprofils gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 3 eine Querschnittsdarstellung eines extrudierten Blendrahmenprofils gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; und
- 4 eine Querschnittsdarstellung eines extrudierten Blendrahmenprofils gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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In 1 ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils 1 am Beispiel eines Flügelprofils oder Flügelrahmenprofils für ein Kunststofffenster in einer Querschnittsdarstellung gezeigt. Das erfindungsgemäße Hohlkammerprofil 1 ist aus einem thermoplastischen Polymermaterial, vorzugsweise Polyvinylchlorid (PVC), insbesondere Hart-PVC (PVC-U) oder glasfaserverstärktem PVC, dem weiter Zusatzstoffe, wie z. B. Stabilisatoren, Weichmacher, Pigmente und dergleichen zugesetzt sind. Es ist aus einer Vielzahl von Hohlkammern 2, 2', 2'', 2'''' aufgebaut, die jeweils von Innenwänden 3, 3', 3" und teilweise auch von Außenwänden 4, 4', 4'', 4''' des Hohlkammerprofils 1 umgeben sind. Dabei weist das erfindungsgemäße Hohlkammerprofil 1 eine wetterseitige Außenwand 4 und eine raumseitigen Außenwand 4' auf. Bei der zentral im Hohlkammerprofil 1 angeordneten Hohlkammer 2" handelt es sich um die Haupthohlkammer 2", in der ein Armierungselement (nicht dargestellt), vorzugsweise eine Stahlarmierung, aufgenommen werden kann. Die obere Außenwand 4" bildet zusammen mit einem Außenüberschlag 5 einen Falzbereich mit einem Falzgrund 6, der sich bis zu einer Glasleistennut 7 erstreckt. In den Falzbereich kann ein nicht dargestelltes Flächenelement, insbesondere eine Isolierverglasung, aufgenommen sein, die durch eine in die Glasleistennut 7 verankerten Glasleiste 8 stabilisiert ist. An der Raumseite ist das erfindungsgemäße Fenster- oder Türprofil 1 über die Haupthohlkammer 2" hinaus in der Darstellung gemäß 1 nach unten verlängert. Dieser Profilteil wird als Anschlag 9 bezeichnet. Dort ist eine weitere Nut 10 angeordnet, die zur Aufnahme einer Anschlagsdichtung 11 dient, mit der ein aus dem erfindungsgemäßen Hohlkammerprofil 1 gebildeter Fensterflügel im geschlossenen Zustand des Fensters an einem Blendrahmen anliegt.
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In der in 1 dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils 1 ist die zum Falzgrund 6 gerichtete Wand des Außenüberschlags 5, der Falzgrund 6, die zum Falzgrund 6 gerichtete Wand der Glasleistennut 7 sowie die zum Falzgrund 6 gerichtete Wand der Glasleiste 8 mit einer niedrigemittierenden Beschichtung 12 versehen. Dazu ist beispielsweise eine dünne Silberschicht auf das Hohlkammerprofil 1 aufgedampft, die mit einem transparenten Lack überzogen ist. Dadurch wird der Wärmedurchgang durch den Glasfalz, auf den ein großer Teil des Wärmedurchgangs durch ein Fenster entfällt, verhindert. Die niedrigemittierende Beschichtung 12 weist vorzugsweise in der Extrusionsrichtung des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils 1 eine durchgehende Unterbrechung im Bereich des Falzgrunds 6 auf. Diese Unterbrechung soll Querleitungseffekte verhindern.
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Nach außen ist die niedrigemittierende Beschichtung 12 nicht zu erkennen, weil die direkte Sicht darauf in einem Fenster durch die Isolierverglasung verdeckt ist.
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Darüber hinaus ist die der wetterseitigen Außenwand 4 des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils 1 zugewandte Außenwand des Anschlags 9 ebenfalls mit einer derartigen niedrigemittierenden Beschichtung 12' versehen. Dadurch wird in einem das erfindungsgemäße Hohlkammerprofil 1 enthaltenden Fenster der Wärmedurchgang durch den Zwischenraum zwischen Flügelrahmen- und Blendrahmen erheblich reduziert.
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In alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils 1 können die niedrigemittierenden Beschichtungen 12, 12' auch durch eine niedrigemittierende Folie ersetzt sein. Exemplarisch kann dazu Erfindung als niedrigemittierende Folie eine low-e-Kunststofffolie (PET) vom Typ Heat Mirror® HM 55 der Firma Southgate Europe GmbH eingesetzt werden.
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Die niedrigemittierenden Beschichtungen 12, 12' und/oder die niedrigemittierende Folien können vorzugsweise ein Polymermaterial mit einer Oberflächenspannung von höchstens 20 mN/m umfassen, insbesondere Polytrifluorchlorethylen (PTFCE) und Polytetrafluorethylen (PTFE). Auf diese Weise werden die mit den niedrigemittierenden Beschichtungen 12, 12' oder mit der niedrigemittierenden Folie versehenen Oberflächen des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils 1 schmutzabweisend und sind leicht zu reinigen.
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In 2 bis 4 sind weitere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils 1 gezeigt. Um Wiederholungen zu vermeiden, werden daher im Folgenden nur Unterschiede zu der in 1 dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils 1 beschrieben. Die Ausführungsformen zu 1 gelten auch für die Ausführungsformen gemäß 2 bis 4 entsprechend. Gleiche Elemente sind in den Abbildungen durch identische Bezugszeichen gekennzeichnet.
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2 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils 1, das ebenfalls als Flügelrahmenprofil ausgebildet ist, in einer Querschnittsdarstellung. Das in 2 dargestellte erfindungsgemäße Hohlkammerprofil 1 unterscheidet sich von dem in 1 lediglich darin, dass auf die rauminnenseitige Wand der Glasleiste 9 sowie auf die raumseitige Außenwand 4' des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils 1 eine niedrigemittierenden Folie 13 aufgebracht ist. Dabei kann es sich um eine low-e-Kunststofffolie (PET) vom Typ Heat Mirror® HM 55 der Firma Southgate Europe GmbH handeln. In alternativen Ausführungsformen kann die niedrigemittierende Folie 13 auch durch eine niedrigemittierende Beschichtung ersetzt sein.
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In 3 ist eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils 1 anhand eines Blendrahmenprofils für ein Kunststofffenster in einer Querschnittsdarstellung gezeigt. Am Falzgrund 6 weist das erfindungsgemäße Hohlkammerprofil 1 eine Mitteldichtung 14 auf. In der Ausführungsform gemäß 3 ist auf die zum Falzgrund 6 gerichtete Wand des Außenüberschlags 5 eine niedrigemittierende Beschichtung 12 aufgebracht. Darüber hinaus sind die zu der wetterseitigen Außenwand 4 gerichtete Außenseite sowie die zur raumseitigen Außenwand 4' gerichtete Außenseite der Mitteldichtung 14 jeweils mit einer niedrigemittierenden Beschichtung 12', 12" versehen. Die niedrigemittierende Beschichtungen 12, 12', 12" sind dadurch annähernd in einem rechten Winkel zur Wärmedurchgangsrichtung durch das erfindungsgemäße Hohlkammerprofil 1 angeordnet, was zur einer starken Reflexion der Wärmestrahlung führt. Das Hohlkammerprofil 1 verfügt an seiner dem Falzgrund 6 gegenüberliegenden Außenwand 4''' über Rastelemente, die jeweils mit einer niedrigemittierenden Folie 13 versehen sind. Dazu kann wiederum eine low-e-Kunststofffolie (PET) vom Typ Heat Mirror® HM 55 der Firma Southgate Europe GmbH eingesetzt werden.
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Die in 3 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der zu 4 beschriebenen Ausführungsform lediglich darin, dass die niedrigemittierende Beschichtungen 12, 12', 12" in der Ausführungsform nach 3 in dem erfindungsgemäßen Hohlkammerprofil 1 gemäß 4 durch niedrigemittierende Folien 13, 13', 13" ersetzt sind und die einander gegenüberliegenden Innenwände 3', 3" der Hauthohlkammer 2", nämlich die Innenwand 3' an der Seite der wetterseitigen Außenwand 4 und die Innenwand 3" an der Seite der raumseitigen Außenwand 4', jeweils mit einer niedrigemittierende Beschichtung 12, 12' versehen sind.
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Dazu kann erfindungsgemäße Hohlkammerprofil 1 mehrteilig aufgebaut sein, wobei die Einzelteile des erfindungsgemäßen Hohlkammerprofils 1 nach dem Aufbringen der niedrigemittierenden Beschichtungen 12, 12' auf die jeweilige Innenwand 3', 3" miteinander verbunden werden. Dies kann z. B. durch Verschweißen, Verkleben, Verrasten oder ähnliches vorgenommen werden.
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Die vorliegende Erfindung wurde exemplarisch unter Bezugnahme auf Hohlkammerprofile eines Fensters beschrieben. Es versteht sich, dass die vorliegende Erfindung auch auf andere Hohlkammerprofile, insbesondere Blendrahmen-, Zargen- oder Flügelrahmenprofile einer Tür entsprechend anwendbar ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005025982 B4 [0018]