Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
lndexprints sind gegenüber Einzelkopien der auf fotografischem Film gespeicherten Bildvorlagen stark verkleinerte Abbildungen. Die Abbildungen sind dabei zusammen mit den Bildnummern auf einem einzigen Blatt zusammengefasst, um dem Fotofreund einen Überblick über den Inhalt seines entwickelten und fertig verarbeiteten Films zu geben. Derartige lndexprints sind im Zusammenhang mit einem neuen Fotosystem besonders vorteilhaft, bei dem der Fotofreund zur Schonung seiner Bildoriginale den bereits entwickelten Film nicht aus der Patrone entnehmen kann. Ein solches System ist beispielsweise aus der US 5 093 686 bekannt.
Bei einem Fotosystem nach der EP 0 674 213 A1 besteht die Möglichkeit, Bilder auf eine vorgegebene Filmfläche aufzubelichten und gleichzeitig eine Information für das beim Kopieren einzuhaltende Bildformat in einer Magnetschicht des Films zu speichern. Optional kann diese Formatinformation während der Aufnahme auch optisch codiert und dem Bild zugeordnet auf den Film belichtet werden. Das fotografische Kopiergerät, mit dem später die Einzelkopien von den Bildern erstellt werden, liest dann das vorgesehene Kopierformat mit magnetischen oder optischen Mitteln und stellt die Vergrösserungseinrichtung und/oder Formatbegrenzungen beim Kopieren entsprechend ein.
Nachdem aber bei diesem System das auf dem Film gespeicherte Bild unabhängig von dem gewählten Kopierfor mat immer die gleiche Fläche einnimmt, ist bei der vollständigen Wiedergabe des Bildes auf dem Indexprint nicht erkennbar, welches Kopierformat der Bediener der Kamera vorgewählt hatte.
In der EP 0 674 213 A1 ist vorgesehen, auf dem Indexprint zu jedem Bild jeweils zugehörige Kennbuchstaben für das Kopierformat der Einzelkopie aufzubelichten, z.B. die Kennung "PAN" für eine Panorama-Einzelkopie. Dabei besteht jedoch das Problem, dass vor allem der ungeübte Fotofreund mit derartigen Kennungen nichts oder nur wenig anzufangen weiss.
Aus der JP 5-27 406 (A) ist ein Indexprint bekannt, bei dem unterschiedliche Bildformate durch grafische Trennlinien auf den Bildern dargestellt sind. Nachteilig bei einer derartigen Darstellung ist, dass das Kopierformat, in dem die Einzelkopie erzeugt wurde, für den ungeübten Fotografen ebenfalls kaum feststellbar ist.
Weiter können auf der Magnetschicht eines fotografischen Films je nach Ausstattung der Kamera kalendarische Daten der Aufnahmetage gespeichert werden. Aus der EP 615 154 A1 ist beispielsweise eine Form von lndexprints bekannt geworden, bei der unterhalb jedes einzelnen Bildes das Kalenderdatum der Aufnahme einbelichtet ist. Dies beschränkt jedoch den für die Bilder zur Verfügung stehenden Raum sehr stark, wenn dieses Datum noch gut lesbar sein soll. Eine entsprechende Einbelichtung geht deshalb auf Kosten der Grösse der Indexprint-Bilder, die z.B. bei geringen Unterschieden von Personenaufnahme-Serien dann Unterschiede nicht mehr erkennen lassen.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, auf fotografischem Film gespeicherte Daten über Kopierformate der Bilder auf einem Indexprint so darzustellen, dass die Gesamtfläche des Indexprints zu einem möglichst grossen Teil für die Bilder zur Verfügung steht und dass das Kopierformat möglichst leicht erkennbar ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 5.
Die Formatinformationen werden auf dem Indexprint bildweise in eine einfache, visuell erfassbare Form umgesetzt. Dabei erfolgt auf jedem Bild des Indexprints eine Kennzeichnung derjenigen Bildteile, die in der Einzelkopie nicht wiedergegeben wurden. Das bei der Aufnahme gespeicherte und in der Einzelkopie wiedergegebene Bildformat kann dann von dem Betrachter des Indexprints sozusagen auf den ersten Blick festgestellt werden.
Die magnetisch oder optisch am Film aufgezeichneten Daten über das gewählte Aufnahmeformat werden erfindungsgemäss umgesetzt in eine bereichsweise Kennzeichnung der entsprechenden Bilder auf dem Indexprint. Vorzugsweise erstreckt sich diese Kennzeichnung über den gesamten Bereich des Indexprint-Bildes, der in der Einzelkopie nicht wiedergegeben wurde. Die in den gekennzeichneten Bereichen befindlichen Bildinhalte bleiben dabei weitgehend erkennbar.
In vorteilhaften Ausführungsformen der Erfindung werden diejenigen Bereiche der Indexprintbilder, die bei der entsprechenden Einzelkopie nicht wiedergegeben wurden, durch Markierungen in Form von Dichteerhöhungen oder -erniedrigungen, Verfärbung oder Entfärbung oder durch Linienmuster gekennzeichnet oder überlagert. Nachdem die Bildinhalte für die elektronische Zusammenstellung von Indexprints ohnedies punktweise als Bildsignale erfasst werden, können derartige Überlagerungen bzw. Veränderungen der Bildinhalte des lndexprints durch elektronische Bildverarbeitung ohne grossen zusätzlichen Aufwand durchgeführt werden. Indem die in den Kopien nicht wiedergegebenen Vorlagenbereiche auf dem Indexprint kenntlich gemacht werden, wird der Unterschied zwischen dem Bild des Indexprints und dem Bild der Einzelkopie sofort augenscheinlich.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden kalendarische Daten, die den einzelnen Bildern zugeordnet sind, umgesetzt in das Anfangs- und Enddatum der auf dem Film befindlichen Aufnahmeserie. Dies stellt für den Fotofreund in der Regel eine ausreichende Information auf dem lndexprint dar. Anfangs- und Enddatum können an hervorgehobener Stelle des Indexprints relativ gross dargestellt werden, ohne dass hierfür Platz zulasten der Wiedergabe der Einzelbilder benötigt würde.
Die Erfindung ist besonders vorteilhaft anwendbar bei Filmen, deren Daten über die Aufnahme-Begleitumstände magnetisch gespeichert sind und/oder bei Filmen, die nach dem Finishing-Prozess in einer geschlossenen Patrone zurückgespult werden, weil diese Daten für den Fotofreund visuell am Film nicht feststellbar sind.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen im Zusammenhang mit der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das im Folgenden anhand der Figuren erläutert ist.
Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Aufbau einer Anlage zur Herstellung von Einzelkopien und Indexprints von fotografischen Filmen,
Fig. 2 einen lndexprint,
Fig. 3 einen weiteren Indexprint und
Fig. 4 ein vergrössert dargestelltes Indexprint-Bild mit Linienüberlagerung nicht kopierter Vorlagenbereiche.
In Fig. 1 ist mit 1 ein fotografischer Printer oder ein Rollenkopiergerät bezeichnet, in dem ein Filmband 2 von einer Abwickelrolle 2a über ein Negativfenster 2c zu einer Aufwickelrolle 2b geführt ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Film 2 ein fotografischer Colornegativfilm, er könnte aber genauso gut ein Positivfilm sein.
Im Fenster 2c wird durch ein Objektiv 3 jeweils ein Bild des Films 2, insbesondere ein Negativ, abgebildet auf einen Abschnitt 4a eines Bandes 4 von fotografischem Kopiermaterial, das aus einer Kassette 5 mit zwei Pufferschlaufen durch entsprechende, nicht dargestellte Transporteinrichtungen zu einer Aufwickelkassette 6 gefördert wird. Zwischen dem zu kopierenden, von der Lichtquelle 2d beleuchteten Negativ im Fenster 2c und dem Objektiv 3 ist ein Strahlenteiler 7 angeordnet, der über ein Videoobjektiv 8 das Negativ 2c in eine Videokamera 9 hinein abbildet. Die von der Videokamera 9 gelieferten Bildsignale werden in bekannter Weise einem lndexprint-Composer 10 zugeführt, der die Bildsignale speichert, in ihrer Intensität zueinander abgleicht und für eine Ausgabevorrichtung, z.B. einen CRT-Printer 13 in verkleinerter Form auf einem Blatt zusammenfügt.
Dieses Blatt ist der Indexprint 16. Der Composer 10 enthält auch die Bildverarbeitungseinrichtung für die Bildsignale.
An dem Filmweg vor dem Kopierfenster 2c ist eine Messeinrichtung 11 angeordnet, die in bekannter Weise die Kopiervorlagen bereichsweise in den drei Farben ausmisst. Daraus werden durch Logarithmierung Dichtewerte ermittelt, die einem Bildrechner 12 zugeführt werden. Dieser errechnet daraus nach der Lehre der DE 2 840 287 C2 die Kopierlichtmengen in den drei Farben, die für das Kopieren dieser Kopiervorlage Verwendung finden sollen. Die dabei erzeugte Kopie ist hinsichtlich ihrer Farben ausgewogen, d.h. ähnelt dem ursprünglich fotografierten Motiv sehr genau.
In Filmdurchlaufrichtung hinter der Messeinrichtung 11 liegt ein Magnetlesekopf 15 an dem Filmband an, um Daten, die auf der magnetischen Rückschicht des Films aufgebracht sind, zu lesen. Die dabei ermittelten Signale werden weitergeleitet an den Belichtungsrechner 12 bzw. an die Kopiersteuerung 12. Aus diesen Informationen wird entnommen, mit welchem Format bzw. welchem Abbildungsmassstab die jeweilige Vorlage kopiert werden soll, wenn sie das Kopierfenster 2c erreicht hat. Dementsprechend wird das Objektiv 3 verändert und die Maskierung des Papierbandes im Fenster 4a verändert. Dadurch erhält die Einzelkopie genau das gewünschte Format entsprechend den auf dem Film gespeicherten Daten.
Die Information über das Kopierformat geht jedoch auch über die Leitung 14 an den Composer 10, der diese Information zusammen mit den Bildsignalen dieser Vorlage von der Kamera 9 in den Bildspeicher des Composers 10 einspeichert, um die nicht in den Kopien enthaltenen Bereiche 16a (Fig. 4) der Vorlagen 16 gesondert zu kennzeichnen. Alternativ oder zusätzlich zum Magnetlesekopf 15 könnte auch ein optisches Lesegerät vorgesehen sein, mit dem die aufnahmebezogenen Daten bildweise vom Film 2 gelesen werden.
In den Fig. 2, 3 und 4 sind Möglichkeiten einer Kennzeichnung des ursprünglich gewählten Aufnahmeformats in Indexprints wiedergegeben.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Indexprint 16 sind in den Bildern mit den Nummern 05 und 07 die nicht kopierten Teile der Vorlage durch zwei Linien 17, 18 von dem in der Einzelkopie wiedergegebenen Mittelbereich der Vorlage abgetrennt. Das Format der jeweiligen Einzelkopien entspricht dem Panorama-Format. Im Bild mit der Nummer 09 sind für ein Format mit geringerer Breite gegenüber der Höhe die an den beiden Seitenrändern nicht mehr wiedergegebenen Bereiche der Einzelkopie ebenfalls durch Trennlinien 19, 20 gekennzeichnet (Classic-Format).
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Indexprint 16 sind im Bild mit der Nummer 05 drei Bereiche 21, 22 und 23 gekennzeichnet. Sie werden durch die schematisch gezeigten Linien 17a, 18a voneinander getrennt. Diese schematischen Linien 17a, 18a entsprechen den Linien 17a, 18a des Bildes mit der Nummer 07, sie sind aber im Bild der Nummer 05 nicht sichtbar. Die Bildinhalte der Bereiche 22, 23 sind gegenüber denen des Bereichs 21 in stark verzerrter Darstellung wiedergegeben. Dies wird dadurch bewirkt, dass diese Bildinhalte stark abgedunkelt sind, d.h., ihre Dichte ist erhöht. Das dem Bereich 21 entsprechende zugeordnete Format der Kopie bzw. die in der Einzelkopie nicht wiedergegebenen Bereiche 22, 23 werden dadurch für den Betrachter sofort erkennbar.
Im Bild mit der Nummer 09 sind abgedunkelte Bereiche ausserhalb des Classic-Formates durch symbolisch dargestellte Linien 19a und 20a von dem Classic-Formatbereich getrennt.
Bei Farbbildern kann statt der Helligkeit auch die Farbsättigung der Bildinhalte verzerrt dargestellt werden. Zusätzlich zu den Bildern 01 bis 16 und auf sie bezogene Daten sind auf dem lndexprint filmbezogene Daten wiedergegeben, die vom Film gelesen wurden. Im Bereich 26 ist beispielsweise eine Filmnummer angegeben. Ein weiteres Beispiel der visuellen Darstellung magnetisch oder optisch gespeicherter, filmbezogener Informationen, ist der Zeitraum, innerhalb dessen die Aufnahmen dieses Films bzw. Indexprints belichtet wurden. Im Bereich 27 sind die dem ersten und letzten Bild des Films zugeordneten, kalendarischen Aufnahmedaten wiedergegeben. Dadurch wird für den Betrachter sofort ersichtlich, in welchem Zeitraum die Aufnahmen des Films erstellt wurden.
Die von der Leseeinrichtung 15 geliefertern Daten über die Kalendertage der Aufnahmen werden dabei in ausgewählter Form, nämlich das bei der ersten und bei der letzten Aufnahme gemäss Fig. 2 am oberen Rand in sehr gut lesbarer Grösse wiedergegeben. Der Fotofreund hat damit eine Angabe über den Zeitraum, was in aller Regel ausreicht, um einen Film zeitlich richtig einzuordnen. Im Bereich 28 ist ein Titel angegeben, der dem Film zugeordnet ist. Im Bereich 29 ist schliesslich ein Barcode auf dem lndexprint angebracht, der verarbeitungsspezifische Daten wie die Filmnummer in maschinenlesbarer, optisch codierter Form wiedergibt.
In Fig. 4 ist zur Kennzeichnung der in der Einzelkopie nicht wiedergegebenen Bereiche 16a dem Bildinhalt in diesen Bereichen ein Muster von gekreuzten Linien 24, 25 überlagert. Der Bildinhalt dieser Bereiche bleibt aber sichtbar. Die überlagerten Muster sind in dem Composer 10 als Rechenvorschrift für die Bildsignalverarbeitung abgelegt, die bei der Vorbereitung des Indexprints durch die entsprechenden Formatsignale des Magnetlesekopfes 15 aktiviert werden. Zur Überlagerung mit den Bildsignalen können auch andere Rechenvorschriften vorgesehen werden, wie z.B. die Überlagerung eines Punktmusters, eine Anhebung oder Absenkung der Dichte, eine veränderte Farbgebung bis hin zu einer Schwarzweiss-Wiedergabe oder eine Texteinbelichtung.
Die Format-Markierung auf dem lndexprint zeigt dem Betrachter des Indexprints, in welchem Format Kopien von dieser Vorlage normalerweise angefertigt werden. Wenn der Fotoamateur es wünscht, kann unter Umgehung der Auswertung des Magnet-Codes von den Filmvorlagen jeweils auch eine vollformatige Einzelkopie hergestellt werden.