Verfahren zur Herstellung von Ausbrennmusterungen auf aus zwei chemisch# verschiedenen Garnarten bestehenden Kettengewirken.
Es ist bekannt, Gewebe aus Grundgarnen und andersarti- gen Garnen zur Erzeugung einer Musterung derartig zu behan- dem, dass ein chemisches Mittel mehr oder weniger selektiv auf gewisse Partien der Garne zur Erzeugung der Musterung einwirkt, wobei die angegriffenen Garnpartien geschwächt werden und entfernbar sind, während die übrigen unverändert bleiben und relativ undurchsichtige Musterungen auf einem relativ durchscheinenden Grund bilden.
Solche "Ausbrennmu- sterungen" sind bisher hauptsächlich auf Geweben aus natür- lichen bzw, künstlichen Cellulosefasern oder animalischen Fasern ausgeführt werden. Es sind auch bereits Gewebe mit Ausbrennmusterungen bekannt geworden, die aus regenerierter Cellulose und synthetischem Material, z.B. Nylon, bestehen, wobei die regenerIerte Cellulose stellenweise herausgebrannt wurde.
Schliesslich ist es auch schon bekannt, Ausbrennmusterungen auf Wirkwaren aus Rayon- und Polyamidfäden herzustellen, das heisst auf 2-schienigen Kettgewirken, in deren vordere Legeschiene der Rayonfaden und in deren hintere Legeschiene der Polyamidfaden eingezogen wird. Diese Gewirke zeigen aber bei textiltechnischen Prüfungen ein deutliches Ungenügen, indem z.B. bei der Scheuerprüfung das Ausfransen und Verfilzen der Druckränder und das Ausreissen von Maschen feststellbar sind.
Die vorliegende Erfindung betrifft demgegenüber die
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Erzeugung von Ausbrennmusterungen aufYKettenwSrkwaren. Bei Gewirken bereitet, wegen deren relativ grossen Dehnbarkeit und Neigung sich zu verziehen, das Aufdrucken des chemischen Ausbrennmittels im Rouleau-Druck Schwierigkeiten. Es hat sich nun gezeigt, dass dieser Nachteil bei Verwendung von mehrschienigen Kettengewirken behoben werden kann, indem durch geeignete Legungen Gewirke mit relativ geringer Elastizität, die nicht dazu neigen, sich zu verziehen, erzeugt werden kcnnen.
Textiltechnische Prüfungen haben ferner überraschenderweise gezeigt, dass 3- und mehrschienige Kettgewirke mit Ausbrennmusterungen den bekannten 2-schienigen Gewirken punkto Ausfransen und Verfilzen der Druckränder sowie Ausreissen von Maschen deutlich überlegen sind. Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Herstellung von Ausbrennmusterungen auf aus zwei chemisch verschiedenen Garnarten bestehenden Kettengewirken durch stellenweises chemisches Herausätzen der einen Garnart, das dadurch gekenn- zeichnet ist, dass man ein mindestens dreischieniges Kettengewirk mit mindestens zwei Schienen aus synthetischem Garn material und dem Rest der Schienen aus @ Carnmaterial aus na- tiver und/oder regenerierter Cellulose herstellt,
dasselbe mit einem säureabspaltenden chemischen Mittel mustergemäss bedruckt, einer Hitzebehandlung unterwirft und die karb±ni- sierten Cellulosegarnteile durch Auswaschen entfernt. Die Erfindung umfasst ferner die nach diesem Verfahren hergesteïl- ten teilweise aus synthetischem Fadenmaterial bestehenden mindestens dreischienigen Kettengewirke lt A-- sbrennmusterungen
Als synthetische Garne Kommen Polyamide, Folyester, Poly ätherester, Polyacrylnitril, aber auch F.las.mere, wie sie unter dem Begriff "Spandexll bekannt sand, in Betracht.
Ge eignete Garne aus regenerierter Cellulose umfassen nicht nur solche, die nach dem Viskose- oder Kupferverfahren erhalten werden, sondern auch solche aus Celluloseazetat.
Be einer besonderen Ausführungsart des erfindungsgemässen Verfahrens, wie beispielsweise bei der Herstellung von Miederwaren, kann man ein Kettengewirk vierschienig herstellen, wobei eine Schiene ein Garn aus nativer und/oder regenerierter Cellulose, eine weitere Schiene ein elastomeres synthetisches Garn und der Rest der Schienen das übrige synthetische Garn führen. Die Kettengewirke konnen ferner vorteilhaft zu 25 - 75 aus Garnen aus synthetischem Material, z.B. Polyamiden (Nylon) oder Polyestern und zu ) - 25% aus nativer oder regenerierter Cellulose, z.B. aus Baumwolle oder Viskosekunstseide bestenen.
Als synthetische Garne können vorteilhaft Monofilamente mit einem Titer von mindestens 10 den (i,i Tex) verwendet erden, wä'.hrend Garne aus Baumwolle zweckmässig Einzelgarne oder Zwirne der engl. Nr. von ca. So und Garne aus regenerierter Cellulose zweckmässig Endlosfäden mit einem Titer von 2t0 bis 60 den (4,4 - ,6 Tex) sind.
Als säureabspaltende Mittel zum stellenweisen Heraus tzen der Garne aus regenerierter Cellulose eignen sich z.B.
Aluminiumchlorid, Aluminiumsulfat, Zinknitrat, Natriumbisulfat, alkylierte Naphthalinsulfonsäuren.
Beispiel 1:
Ein dreischieniges Kettengewirk wird aus Nylon 66-Garn mit einem Titer von 15/1 den (1,65/1 Tex) und einem Viskose kunstseidegarn mit einem Titer von 60/20 den (6,6/20 Tex) nach folgendem Schema hergestellt:
Legschiene 1 Legschiene 2 Legschiene 3 Material: Nylongarn viskosekunstseide- Nylongarn gc.rn Einzug: voll voll voll Legung: 1.0/2.3 1.0/2.3 1.2/1.0 Verhaltnis: 4 5 3
Das Gewirk weist 32 Nylon b6 und 68% Viskosekunstseide auf und sein Gewicht beträgt 70 g/qm. Das Gewirk wird anschliessend mit Hilfe einer Ausbrenndruckpaste bestehend aus:
450 g Traganthverdickung
110 g Aluminiumchlorid wasserfrei
429 g Wasser
10 g "Printogen" (emulgiertes Mineralöl d. Fa.
Sandoz AG, Basel)
1 g "Hostopal CV" (nichtionogenes Netz mittel d. Fa. Farbwerke
Höchst AG, Frankfurt a.M.)
1000 g mustergemäss bedruckt, getrocknet, einer Wärmebenandlung mit Heissluft von 160 C, während 4 Min. unterzogen und die an den bedruckten Stellen karbonisierten Viskosekunstseidefäden mit kaltem Wasser ausgewaschen.
Beispiel 2:
Ein dreischieniges Kettengewirk wird aus Nylon 66 - Garn mit einem Titer von 20/1 den (2,2/1 Tex) und Viskosekunstseidegarnen mit einem Titer von 40/15 den (4,4/15 Tex) nach fol gendem m Schema hergestellt:
Legschiene 1 Legschiene 2 Legschlene 3 Material: Nylongarn Viskosekunstseide- Nylongarn garn Einzug: voll voll voll Legung: 1.0/1.2 1.0/2.5 2.3/1.0 Verhältnis: 5 4 4
Das Gewirk weist 47% Nylon 66-Garn und 53k Viskosekunstseide auf und sein Gewicht beträgt etwa 70 g/qm.
Es wird mit einer Ausbrenndruckpaste bestehend aus:
400 g Traganthverdickung
240 g Zinknitrat
349 g Wasser
10 g "Printogen"
1 g 'Hostopal CV"
1000g mustergemäss bedruckt, getrocknet, einer Heissluftbehandlung bei 1600C während 4 Min. ausgesetzt una die karbonisierte Viskosekunstseide mit kaltem Wasser ausgewaschen.
Eine mit dem derart behandelten Gewirk durchgeführte Scheuerungsprüfung (Flat-Scheuerung) auf dem Universal Wear Tester der CUSTOM SCIENTIFIC INSTRUMENTS, Inc. Kearny, N.J., U9A, mit 200 Zyklen unter 2 lbs Kopfbelastung gegen einen Baumwoll-Taffet rnit einem Quadratmetergewient von 451 g, iri der Kette aus 26 Fäden/cm mit Nm 15, Im Schuss aus 22 Fäden/cm mit Nm 11,5 bestehend, ergibt, dass die Druckränder nicht ausfransen.
Bei eirien; analog behandelten zweischienigen Gewirk aus dem gleichen Fadenmaterial da gegen, bei dem eine Schiene mit dem einen Nylonfaden, die zweite Schiene mit dem zweiten Nylonfaden und dem Viskose- kunstseidenfaden belegt ist, ist die Druckqualität schlecht und bei der Scheuerungsprüfung sind Aus@eissen von Maschen, Pillbildung, Ausfransen und Verfilzen der Druckränder fest zustellerl.
In gleicher Weise zeigt sich das erfindungsgemäss behandelte Gewirk einem zweischienigen Gewirk überlegen in einer 1C mal wiederholten Waschtest unter gleichen Bedingungen mit 5 g Seife + 2 g Sode pro Liter bei 60 C in der Waschmaschine.
Das dreischienig gewirkte Muster weist vor dem Thermofixieren die Knitterbildnote @ (nach MONSANTO), nach dem Tnermofixieren eine Note von 5 auf. Eine merkliche Vergilbung tritt dabei nicht auf.
Beispiel in dreischieniges Kettengewirk wird mit einem Poly ester-Garn 15/1 den (1,65/1 Tex) und einem Viskosekunstseidegarn 60/20 den (6,6/20 Tex) hergestellt. Das Gewirk besteht zu 40 aus Polyester-Garn und zu 60% aus Viskosekunstseide. Sein Gewicht beträgt etwa 70 g/qm. Es wird mit einer Ausbrenndruckpaste bestehend aus
550 g Traganthverdickung
260 g "Nekanil SBS" (alkylierte Naphthalin sulfonsaure d.Fa. BASF,
Ludwigshafen Dld.)
184 g Wasser
5 g "Solapolöl" (sulfoniertes Hicinusöl d. Fa. Zimmerli AG., Aarburg,
Schweiz)
1 g Hostopal CV
1000 g mustergemäss bedruckt, getrocknet, gedampft und die zarbonisier- te Viskosekunstseide mit verdünnter Sodalösung ausgewaschen.
Die Ergebnisse des Scheuerungs-, Filling- und Waschtests sind ebenso ausgezeichnet wie beim vorhergehenden Beispiel.
Beispiel 4:
Ein dreischieniges Kettengewirk wird hergestellt indem zwei Legeschienen ein Nylon 66-Gran mit einem Titer von 15/1 den (1,o5/1 Tex) und eine Legeschiene ein gebleichtes Baumwollgarn mit der englischen Nr. 80/1 führen. Das Gewirk weist 28% Nylon 66-Gran und 72% Baumwollgarn auf und hat ein Gewicht von ca. 80 g/qm. Es wird mit einer Ausbrenndruckpaste bestehend aus:
460 g Traganthverdickung
300 g Aluminiumsulfat
229 g Wasser
10 g "Printogen"
1 g "Hostopal CV"
1000 g mustergemäss bedruckt, getrocknet, einer Wärmebehandlung mit Heissluft von 160 C während 4 Min. ausgesetzt und darauf werden die karbonisierten Baumwollgarnteile mit kaltem Wasser ausgewaschen.
Beispiel :
Ein vierschieniges Kettengewirk wird mit Nylon 66-Garn mit einem Titer von 40/13 den (4,4/13 Tex), Viscosekunstseidegarn mit einem Titer von 60/20 den (6,8/20 Tex) und Elastomerfaden auf Polyurethanbasis mit einem Titer von 420 den (46 Tex) nach folgendem Schema hergestellt:
Legeschiene 1 2 5 4 Material Nylon u. Vis- Nylon u.
Elastomer- Elastomer cosekunstsei- Viscose- faden faden de kunstsei de Einzug 1 voll/l leer 1 voll/l 1 voll/l 1 voll/l leer leer leer Legung 1.0 2.5 1.1 0.0
1.2 2.1 0.0 1.1
2.1 1.2 1.1 0.0 2.5 1.0 0.0 1.1
2.1 1.2 1.1 0.0
1.2 2.1 0.0 1.1 Verhältnisse 99 cm /480 R 99 cm/ 12 cm/ 12 cm/480 R 480 R 480R
Das Gewirk wird anschliessend mit Hilfe einer Ausbrenndruckpaste bestehend aus:
145 g Gummi arabikum 1:1
40 g Kristallgummi 5d5 g Natriumbisulfat
425 g Wasser
2 g "Triton X-1CO"
3 g "Solapolöl"
1000 g bedruckt, getrocknet, während 8 Min. mit Dampf von 1060C behandelt und mit kaltem Wasser ausgewaschen, wobei die karbonisierten Viscosekunstseidefäden entfernt werden.
Das so erhaltene hettengewirk ist besonders geeignet für die Herstellung von Miederwaren.