CH680838A5 - - Google Patents
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Description
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CH 680 838 A5
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Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Umlenkvorrichtung für den Antrieb eines an einem Metallschmelze enthaltenden Giessgefäss angebrachten Schiebeverschlusses mittels einer Antriebseinheit.
Bekannte Umlenkvorrichtungen dieser Art (DE-OS 2 545 514) weisen einen Dreieckslenker auf, welcher (ähnlich einem Winkelhebel) üblicherweise an der Wand des Giessgefässes angelenkt ist und an welchem einerseits die Antriebsstange der Antriebseinheit - z.B. die Kolbenstange einer hydraulischen Zylinder/Kolben-Einheit - und andererseits die Schieber-Schubstange des Schiebeverschlusses angreifen. Solche Umlenkvorrichtungen werden oftmals benötigt, wenn die Antriebseinheit nicht direkt, (z.B. am Gefässboden), in gerader Linie zur Verstellrichtung des Schiebeverschlusses angebracht werden kann, beispielsweise aus Platzgründen oder weil die Antriebseinheit dort zu starker Hitzestrahlung ausgesetzt wäre. Die Antriebseinheit selbst ist dann separat an der Gefässwand montiert, z.B. angelenkt.
Nachteilig bei solchen bekannten Vorrichtungen ist vor allem, dass die Kraft vom Dreieckslenker im allgemeinen nicht in der Verschieberichtung in die Schieber-Schubstange eingeleitet wird, sondern dass je nach Stellung des Lenkers veränderliche Querkräfte auf die Schubstange einwirken. Der Verstellhub ist deshalb praktisch begrenzt, und eine gleichbleibende, hinreichend genaue Bewegungsübertragung ist schwierig zu erreichen.
Mit der vorliegenden Erfindung wird angestrebt, mit einfachen konstruktiven Mitteln eine einwandfreie Kraftumlenkung von der Antriebseinheit auf den Schieber des Schiebeverschlusses zu erzielen, und dabei die Nachteile bekannter Umlenkvorrichtungen zu vermeiden.
Die erfindungsgemässe Umlenkvorrichtung, mit welcher diese Aufgabe gelöst wird, ist gekennzeichnet durch einen am Giessgefäss befestigten Führungskörper mit einer gebogenen Führungsbahn, in welcher ein biegsames Kraftübertragungsorgan längsbeweglich zwangsgeführt ist, dessen Enden zum Anschluss einerseits an den treibenden Teil der Antriebseinheit und andererseits an den Schieber des Schiebeverschlusses ausgebildet sind.
Diese Lösung zeichnet sich aus durch eine einfache, platzsparende Konstruktion, die sich praktisch unverändert bei verschiedenen Anbausituationen verwenden lässt. Die Kraftumlenkung bzw. -Übertragung ist völlig linear, und es treten in keiner Stellung Querkräfte an der Schubstange des Schiebers auf. Vor allem ist der Verstellhub grundsätzlich nicht begrenzt, d.h. es können ohne weiteres auch grössere Hublängen erreicht werden. Dies ist besonders erwünscht bei einer Verschlusskonstruktion, welche einen über die normale Schliessstellung des Schiebers hinausgehenden Verstellhub erfordert, um die Schiebereinheit zwecks Auswechslung der Verschlussplatten vom Verschlussgehäuse wegschwenken zu können (siehe internationale Anmeldungsveröffentlichung Nr. WO 88/01211).
Für das biegsame Kraftübertragungsorgan kommen insbesondere eine Laschenkette, aber auch z.B. ein Stahlseil oder dgl. in Frage. Weitere, besonders zwecksmässige Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 9 angegeben.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Umlenkvorrichtung in Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt ein Teil eines Giessgefässes mit am Gefässboden montiertem Schiebeverschluss (beides im Vertikalschnitt) und die am Gefässmantel befestigte Umlenkvorrichtung (teilweise geschnitten) mit Linearantriebseinheit, und
Fig. 2 zeigt einen Teilschnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1 in grösserem Massstab.
Das Giessgefäss 1 nach Fig.1, z.B. eine Stahlschmelze enthaltende Pfanne, mit Boden 2 und Seitenwand 4 weist wie üblich einen Stahlmantel 5 auf, welcher mit Feuerfestmaterial ausgekleidet ist. Am Boden unter der Ausgussöffnung 3 des Gefässes 1 ist ein an sich bekannter Schiebeverschluss 6 angebracht (nur zur Hälfte und in geöffneter Stellung dargestellt). Von den beiden feuerfesten Verschlussplatten 7 ist die Schieberplatte im Schieber 8 gehalten. Letzterer ist mittels einer Schieber-Schubstange 9 um den Hub H verschiebbar, um den Verschluss nach Bedarf zu schliessen und zu öffnen. Die Betätigung des Schiebers 8 erfolgt mittels einer Antriebseinheit 20, üblicherweise einem doppelt wirkenden, hydraulischen Zylinder. Die Antriebseinheit 20 ist seitlich neben der Gefässwand 4 angebracht, so dass zur Kraftübertragung von der Antriebsstange 19 auf die Schieber-Schubstange 9 eine Umlenkvorrichtung erforderlich ist.
Die erfindungsgemässe Umlenkvorrichtung nach Fig.1 weist einen Führungskörper 10 auf, welcher an mit dem Gefässmantel 5 verschweissten Laschen 11 vorzugsweise wegnehmbar befestigt ist. Der Führungskörper 10 enthält eine gebogene Führungsbahn 12, im vorliegenden Fall eine eingefräste Nut, die seitlich durch einen oder mehrere lösbar befestigte Deckel 13 verschlossen ist. Ein biegsames Kraftübertragungsorgan 15 ist in der Führungsbahn 12 längsbeweglich zwangsgeführt, wobei die Enden des Organs 15 zum Anschluss einerseits an die Antriebsstange 19 (treibender Teil) und andererseits an die Schieber-Schubstange 9 ausgebildet sind. Im vorliegenden Beispiel weist das Kraftübertragungsorgan 15 ein Stück einer Laschenkette auf, deren Querschnitt gemäss Fig. 2 die Führungsbahn 12 praktisch ausfüllt. Anstelle der Laschenkette ist indessen auch z.B. ein Stahlseil denkbar, welches entlang einer dessen Querschnitt entsprechenden Führungsbahn gleitet.
Wie aus Fig.1 hervorgeht, schliesst an einen gebogenen Mittelabschnitt der Führungsbahn 12 auf beiden Seiten vorzugsweise je ein gerader Endabschnitt 12a bzw. 12b an, wobei der eine Endabschnitt 12b auf die Längsachse der Schubstange 9 ausgerichtet ist. Die Enden des Kraftübertragungsorga-nes 15 sind durch zwei Stangen 15a bzw. 15b gebildet, die je in einem der Endabschnitte 12a, 12b geführt sind. Zweckmässigerweise ist die Antriebseinheit 20 am Führungskörper 10 der Umlenkvorrich-
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tung befestigt, im vorliegenden Fall über einen in der Fortsetzung des Endabschnittes 12a am Führungskörper 10 befestigten Zwischenträger 18. Zwischen dem Zylinder der Antriebseinheit 20 und dem Zwischenträger 18 einerseits sowie zwischen der Kolbenstange 19 und der Stange 15a andererseits, besteht vorzugsweise eine an sich bekannte Klauenverbindung, so dass die Antriebseinheit leicht angebracht und weggenommen werden kann. Die Stange 15b ist mit der Schubstange 9 z.B. mittels Steckbolzen oder einer Schraubverbindung lösbar verbunden.
Die Antriebseinheit 20 könnte im Unterschied zum gezeigten Ausführungsbeispiel auch direkt an den Gefässmantel 5 lösbar befestigt sein.
Bei Bewegung des Schiebers 8 durch die Linearantriebseinheit 20 in Schliess- und Öffnungsrichtung entsteht zwar Reibung zwischen dem Kraftübertragungsorgan 15 und dem Führungskörper 10, vor allem im gebogenen Mittelabschnitt der Führungsbahn 12, jedoch treten keinerlei Seitenkräfte an der Schubstange 9 oder an der Antriebsstange 19 auf. Die Bewegungsübertragung erfolgt vollständig linear über den gesamten Hub H; auch grössere Hublängen sind jedoch ohne weiteres möglich nach Massgabe der geführten Länge der Stangen 15a, 15b in den geraden Endabschnitten der Führungsbahn. Der Umlenkwinkel (Winkel zwischen den Achsen der Antriebsstange 19 und der Schubstange 9) wird im allgemeinen etwa 90° betragen, er kann jedoch ohne weiteres entsprechend den Erfordernissen auch von 90° abweichend gewählt werden. Die Umlenkvorrichtung lässt sich sehr einfach am Giessgefäss 1 anbauen und bei der Montage auf den Schiebeverschluss 6 ausrichten (Fixierung mittels Passstiften oder dgl.). Bei Bedarf wäre grundsätzlich auch ein Anbau der Vorrichtung in einer Lage vollständig unterhalb des Gefässbodens möglich, d.h. in einer gegenüber Fig. 1 um 90° um die Schubstangenachse geschwenkten Lage mit in einer Horizontalebene liegenden Führungsbahn.
Die gebogene Führungsbahn 12 braucht selbstverständlich nicht, wie in der Zeichnung dargestellt, einem Kreisbogen zu folgen, sondern kann auch auf andere Weise gekrümmt sein; selbst zwei oder mehrere, je einen (stumpfen) Winkel einschliessende gerade Bahnabschnitte sind denkbar.
Ebenso kommen natürlich anstelle der Zylinder/Kolbeneinheit auch andere Antriebseinheiten in Frage, wie z.B. ein Spindelantrieb oder dergleichen; denkbar sind aber auch Antriebe, deren treibender Teil eine Drehbewegung ausführt, beispielsweise mit einem in eine Zahnstange eingreifenden Ritzel oder einem Kettenrad mit Eingriff in eine in der Führungsbahn zwangsgeführte Kette.
Claims (9)
1. Umlenkvorrichtung für den Antrieb eines an einem Metallschmelze enthaltenden Giessgefäss angebrachten Schiebeverschlusses mittels einer Antriebseinheit, gekennzeichnet durch einen am Giessgefäss (1) befestigten Führungskörper (10) mit einer gebogenen Führungsbahn (12), in welcher ein biegsames Kraftübertragungsorgan (15) längsbeweglich zwangsgeführt ist, dessen Enden zum Anschluss einerseits an den treibenden Teil (19) der Antriebseinheit (20) und andererseits an den verstellbaren Schieber (8) des Schiebeverschlusses (6) ausgebildet sind.
2. Umlenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an einen gebogenen Mittelabschnitt der Führungsbahn (12) auf beiden Seiten je ein gerader Endabschnitt (12a, 12b) anschliesst, von denen der eine auf die Längsachse der Schubstange (9) des Schiebers (8) ausgerichtet ist, dabei die Enden des Kraftübertragungsorganes (15) durch zwei Stangen (15a, 15b) gebildet sind, die je in einem der genannten Endabschnitte (12a, 12b) geführt sind.
3. Umlenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbahn (12) durch eine gebogene Nut im Führungskörper (10) gebildet ist, die seitlich durch einen oder mehrere lösbar befestigte Deckel (13) verschlossen ist.
4. Umlenkvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftübertragungsorgan (15) eine Laschenkette aufweist.
5. Umlenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftübertragungsorgan (15) ein Stahlseil aufweist.
6. Umlenkvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (20) am Führungskörper (10) befestigt ist.
7. Umlenkvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskörper (10) an Laschen (11) des Giessgefässes (1 ) wegnehmbar befestigt ist.
8. Umlenkvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbahn (12) kreisförmig oder elliptisch gebogen ist.
9. Umlenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbahn aus geraden, zueinander jeweils im stumpfen Winkel geneigten Bahnabschnitten zusammengesetzt ist.
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