CH679309A5 - - Google Patents
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- CH679309A5 CH679309A5 CH1604/89A CH160489A CH679309A5 CH 679309 A5 CH679309 A5 CH 679309A5 CH 1604/89 A CH1604/89 A CH 1604/89A CH 160489 A CH160489 A CH 160489A CH 679309 A5 CH679309 A5 CH 679309A5
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- C07J41/0061—Normal steroids containing one or more nitrogen atoms not belonging to a hetero ring not covered by C07J41/0005 the 17-beta position being substituted by an uninterrupted chain of at least three carbon atoms which may or may not be branched, e.g. cholane or cholestane derivatives, optionally cyclised, e.g. 17-beta-phenyl or 17-beta-furyl derivatives one of the carbon atoms being part of an amide group
Description
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CH 679 309 A5
Beschreibung
Gegenstand der Erfindung sind Säureadditionssalze aus einem Anion des Taurins oder Glycin, deren Aminogruppe mit einer Acylgruppe einer 3a,7a,12a-trihydroxy-steroidcarbonsäure substituiert ist und aus einem Kation eines basischen Amins oder einer basischen Aminosäure, die eine Alkylenbrücke zwischen der alpha-Aminosäuregruppe und einer zweiten Aminogruppe aufweist.
Das aliphatische Amin kann 1 bis 10 C-Atome und ein oder mehrere Substituenten enthalten, solange, wenn nur das Amin basisch bleibt.
Die basische Aminogruppe kann alkyliert sein, z.B. mit Methyl oder Ethyl, und somit als sekundäre oder tertiäre Gruppe vorliegen.
Die Alkylenbrücke enthält vorzugsweise 3 bis 4 C-Atome.
Die Erfindung betrifft besonders solche Säureadditionssalze mit einem Kation der basischen Aminosäure, besonders von Lysine.
Taurin und Glycin konjugiert mit Carbonsäuren, die in ihrem Molekül die Basisstruktur eines Steroids aufweisen, sind generell bekannt, z.B. aus Kirk-Othmers Encyclopedia of Chemical Technology, second Edition Vol. 3, Seiten 480-488, speziell 481, oder aus der europäischen Patentanmeldung Nr. 128 831. Sie besitzen alle in ihrem Molekül die Basisstruktur der Formel I
eines Steroids, mit einer gesättigten verzweigten (C4) oder ein oder zwei ungesättigten Bindungen enthaltenden verzweigten (C7) Aikylgruppe in Stellung 17, welche als Substituent eine Carbonyifunktion (-CO-) aufweist, in Amidbindung mit Taurin (-NH-CH2-CH2-SO3H) oder mit Glycin (-NH-CH2-COOH). Die Basisstruktur weist an anderen Stellen noch andere Substituenten auf, besonders Hydroxylgruppen und Methylgruppen.
Die Säureadditionssalze werden in üblicher Weise hergestellt, indem z.B. das mit Carbonsäuren konjugierte Taurin oder Glycin in Lösung, vorzugsweise in einem polaren Lösungsmittel, wie Wasser, mit dem aliphatischen Amin oder mit der basischen Aminosäure zusammengeführt werden und das entstandene Salz isoliert wird.
Das Isolieren findet vorzugsweise durch Gefriertrocknen statt. Während der Umsetzung wird die Säure neutralisiert. Die entstandenen Salze sind vorzugsweise solche, welche in Wasser basisch reagieren.
Ein Säureadditionssalz aus Taurin, mit einer Carbonsäure konjugiert, und aus einer basischen Aminosäure ist bekannt, und zwar das mono[2-[[(3-alpha,5-beta,7-alpha,12-alpha)-3,7,12-trihydroxy-24-oxochlan-24-yl]amino]-ethansulfonat, auch Taurocholsäure genannt, mit L-Arginin, und wird in der japanischen Patentanmeldung No. 84141 510 als Komponente in einem Gemisch beschrieben, das für kosmetische Präparate oder Nahrungsmittel angewendet wird.
Gegenstand der Erfindung sind nun besonders Säureadditionssalze aus dem oben beschriebenen, mit der Carbonsäure konjugiérten Taurin oder Glycin mit der basischen Aminosäure der Formel H2N-(CH2)4-CH(NH2)-COOH (Lysin). Das Lysin kann als D- oder als L-Form oder als Gemisch der beiden Formen, z.B. als Racemat, vorliegen.
Bevorzugte Säureadditionssalze mit einem Kation aus Lysin sind solche mit einem Anion der Formel II:
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co-nh-r2
II
worin
Ri H oder OH und R2 -CH2-COO- oder —CH2—CH2--SO3-- bedeutet.
Das Lysin-Kation kann in diesen Salzen als D-, als L-Form oder als Gemisch dieser beiden Formen, z.B. als Racemat, vorliegen.
Die COOH- und die a-NH2 Gruppe werden sich wie üblich in Aminosäuren verhalten und zu Zwitterionbildung neigen. Vorzugsweise sind Ri = H und R2 = -CH2-CH2-SO3. Die Säuren, welche Bestandteil der Säureadditionssalze sind, werden als Taurocholsäuren bzw. Glycocholsäuren angedeutet, und sind natürlichen menschlichen bzw. tierischen Ursprungs, können jedoch auch synthetisch hergestellt werden.
Beispiel einer erfindungsgemässen Verbindung ist das Säureadditionssalz der Taurocholsäure mit Lysin, auch Taurocholsäure-Lysinat genannt.
In der deutschen Anmeldung DE 3 623 747 A1 werden 3oc,12a,dihydroxytauro- oder glyco-choiansäu-ren und deren Alkalisalze beschrieben, welche in Position 7 eine ß-hydroxy oder besonders eine ß-4'-amino-benzamido-gruppe aufweisen. Diese Verbindungen sind, durch ihre spezielle Struktur, geeignet für die selektive Isolierung und Charakterisierung von Proteinen aus biologischen Membranen.
Es wurde nun gefunden, dass die Säureadditiossalze ausgezeichnet als Hilfsstoff in pharmazeutische Kompositionen, welche Peptid- oder Proteinwirkstoffe enthalten, einsetzbar sind und eine resorp-tionsfördernde Wirkung auf die Wirkstoffe ausüben.
Gegenstand der Erfindung sind jedoch ebenfalls Säureadditionssalze der oben beschriebenen Anio-nen mit Kationen aus anderen basischen Aminosäuren als Hilfsstoffe in pharmazeutischen Kompositionen, besonders solche Kompositionen, welche Peptid- oder Proteinwirkstoffe enthalten. Auch die pharmazeutische Kompositionen, welche diese Säureadditionssalze enthalten, sind Gegenstand der Erfindung. Die Kationen der basischen Aminosäuren in den Salzen können als D-, als L-Form, oder als Gemisch dieser beiden Formen z.B. als Racemat vorliegen.
Als Säureadditionssalze sind daher nicht nur solche aus Lysin, sondern auch solche aus z.B. Arginin, Ornithin und Delta-Oxylysin, als Hilfsstoffe einsetzbar. Bevorzugt werden jedoch Säureadditionssalze aus der oben beschriebenen Anionen mit dem Kation aus Lysin als Hilfsstoffe.
Die pharmazeutischen Kompositionen können in an sich bekannter Weise hergestellt werden. Dabei wird neben den Säureadditionssalzen von anderen üblichen Hilfsmitteln Gebrauch gemacht, welche sich für orale parenterale oder topische, z.B. nasale oder rektale Anwendung eignen. Sie können in an sich bekannte Anwendungsformen gebracht werden.
Die Kompositionen können in Form von Dosierungseinheiten gebracht werden und enthalten dann z.B. von etwa 0.1 bis etwa 100 mg Säureadditionssalz, wobei die genaue Menge vom Wirkstofftyp und mit der Anwendungsweise zusammenhängt. Dieses Gewichtsverhältnis von Wirkstoff und Säureadditionssalz beträgt z.B. etwa 1:1 bis 1:5000.
Die genaue Dosis des pharmakologischen Wirkstoffes kann in konventionellen Tier- oder klinischen Versuchen ermittelt werden. Z.B. kann die Dosis durch vergleichende Bioverfügbarkeitsversuche mit anderen Applikationsformen des Wirkstoffes mit bekanntem therapeutischem Effekt bestimmt werden.
Im allgemeinen beträgt die Wirkstoffdosis die Hälfte bis ein Zehntel der Dosis in einer vergleichbaren Formulierung bei gleichem Anwendungstyp, jedoch ohne Resorptionsförderer. Peptiden werden generell in Einheitsdosierungen von 2 Mikrogramm bis 20 mg eingesetzt.
Die Säureadditionssalze sind nicht nur bei höher molekularen wasserunlöslichen Peptidwirkstoffen, wie z.B. Sandimmun® (Cyclosporin A), einsetzbar. Sie können ausgezeichnet mit niedriger molekularen
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Peptidwirkstoffen, wie Minisomatostatinen, wie SMS, oder besonders mit Calcitoninen, wie Salmcalcito-nin, kombiniert werden. Man kann sie in allen Fällen in einer Menge von 0.1 bis 10, vorzugsweise von 0.7 bis 1.5 Gew.-% als Hilfsstoffe in pharmazeutischen Kompositionen verwenden.
Peptid- oder Proteinwirkstoffe welche in Kombination mit den Säureadditionssalzen verwendet werden, haben vorzugsweise ein Molekulargewicht zwischen 1000 und 150 000.
Brauchbare physiologisch aktive Peptide sind z.B. Peptidhormone, wie: Insulin, Angiotensin, Vasopressin, Desmopressin, Felypressin, Protirelin, Luteinizing Hormon freisetzendes Hormon, Corticotro-pin, Prolactin, Somatropin, Thyrotropin, Luteinizing hormon, Cyclosporin A (Sandimmun®), Calcitonin, Somatostatin, Kaliikrein, Parathyrin, Glucagon, Oxytoxin, Gastrin, Secretin, Serum gonadotropi, Wachstumshormon, Erythropoietin, Urogastron und Renin, brauchbare physiologische aktive Proteine sind Interferon, Interleukin, Transferrin, Histaglobulin, Macrocortine und Blutkoagulationsfactor VIII, Enzymproteine wie Lysozym und Urokinase, Vakzine, wie acellulares and cellulares Pertussisvakzin, Diphtheritus vakzin, Tetanus vakzin, Influenzavakzin, und Toxoide wie Diphtheritustoxoid, Tetanus-toxoid und Toxoide des lymphocytosefördernden Faktors.
Von den obenerwähnten Polypeptiden werden bevorzugt Peptidhormone, physiologisch aktive Proteine und Vakzine genommen. Peptidhormone werden besonders bevorzugt, wie Calcitonine, Somatostati-ne, Insulin, Luteneizing Hormon freisetzendes Hormon, Desmopressin, Vasopressin und Oxytocin und von diesen speziell Calcitonine und Somatostatine.
Der Ausdruck «Somatostatin» beinhaltet auch Analogon und die Derivate des natürlichen Somatosta-tintetradecapeptides. Unter Analogon und Derivate werden geradkettige oder zyklische, von dem natürlichen Somatostatin abgeleitete Polypeptide verstanden, bei denen eine oder mehrere Aminosäurereste und/oder durch einen oder mehrere funktionelle Gruppen durch eine oder mehrere andere funktionelle Gruppen und/oder mehrere Gruppen durch eine oder mehrere andere isosterische Gruppen ersetzt sind. Im allgemeinen werden hiervon alle modifizierten Derivate biologisch aktiver Peptide umfasst, die über eine qualitativ ähnliche Wirksamkeit wie das nicht modifizierte Somatostatinpeptid verfügen. Bevorzugte Somatostatinpeptide sind solche die beispielsweise 4 bis 9 Aminosäureeinheiten enthalten. Solche Verbindungen wurden offenbart in EP-A3 1 295, EP-A2 203 031, 214 872, 215 171, 277 419 und 298 732. Der Inhalt dieser Anmeldungstexte wird als in den vorliegenden Text aufgenommen betrachtet.
Bevorzugte Somatostatine sind:
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a) Ri x l 1
(D)Phe-Cys-Phe-(D)Trp-Lys-Thr-Cys-Thr-ol R2 / (Bekannt als Octreotid)
Rl j (
b) (D)Phe-Cys-Tyr-(D)Trp-Lys-Val-Cys-ThrNH2
R2 /
Rx N , ,
c) (D)Phe-Cys-Tyr-(D)Trp-Lys-Val-Cys-TrpNH2 R2 /
Ri x , j d) (D)Trp-Cys-Phe-(D)Trp-Lys-Thr-Cys-ThrNH2 R2^
RI x p j e) (D)Phe-Cys-Phe-(D)Trp-Lys-Thr-Cys-ThrNH2
R2 '
Ri N j 1
f) 3-(2-(Naphthyl)-(D)Ala-Cys-Tyr-(D)Trp-Lys-Val-Cys-ThrNH2
R2 ^
Ri s | j g) (D)Phe-Cys-Tyr-(D)Trp-Lys-Val-Cys-ß-Nal-NH2
r2/
Ri
\ r h) . 3-(2-naphthyl)-Ala-Cys-Tyr-(D)Trp-Lys-Val-Cys-ß-Nal-NH2 R2
Ri x ( j i) (D)Phe-Cys-ß-Nal-(D)Trp-Lys-Val-Cys-Thr-NH2
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Andere bevorzugte Soamtostatine sind:
H-Cys-Phe-Phe-(D)Trp-Lys-Thr-Phe-Cys-OH (Vgl. Vale et al., Metabolism, 27, Supp.1,139 (1978)).
Asn-Phe-Phe-(D)Trp-Lys-Thr-Phe-Gaba l i
(Vgl. Europäische Patent Anmeldung No. 1295)
MeAla-Tyr-(D)Trp-Lys-Val-Phe
I 1
(Vgl. Verber et al., Life Sciences, 34, 1371-1378 (1984) und Europäische Patent Anmeldung Nr. 70 021), auch bekannt als Cyclo (N-Me-Ala-Tyr-D-Trp-Lys-Val-Phe).
NMePhe-His-(D)Trp-Lys-Val-Ala i l
(Vgl. R.F. Nutt et al., Klin. Wochenschr. (1986) 64 (Suppl.VIl)
H-Cys-His-His-Phe-Phe-(D)Trp-Lys-Thr-Phe-Thr-Ser-Cys-OH
(Vgl. EP-A 200 188)
Der Inhalt der obenerwähnten Publikationen, einschliesslich die spezifischen Verbindungen darin genannt, wird als in diesen Text aufgenommen betrachtet.
Der Term «Analog» schliesst ebenfalls entsprechende Derivate ein, die einen Zuckerrest enthalten.
Wenn Somatostatine einen Zuckerrest enthalten, ist dieser vorzugsweise mit einer N-terminalen Aminogruppe und/oder mit mindestens einer Aminogruppe in einer Peptidseitenkette verbunden, vorzugsweise ist er mit einer N-terminalen Aminogruppe verbunden.
Solche Verbindungen und deren Herstellung wurden publiziert, z.B. in WO 88/02 756.
Eine besonders bevorzugte bekannte Verbindung ist N«-[a-Glucosyl-(1,4-deoxyfructosyl]-DPhe-Cys-Phe-DTrp-Lys-Thr-Cys-Thr-ol.
Die Somatostatine werden zur Behandlung von Erkrankungen eingesetzt, welche ihren Grund in einer übermässigen GH-Sekretion haben, z.B. von Acromegalie oder Diabetes mellitus oder von gastro-inte-stinalen Störungen, wie Magengeschwüren, enterokutanen und pancreaticokutanen Fisteln, von Darmentzündungen, des Dumpingsyndroms des wässrigen Diarrhoesyndroms, von akuter Pankreatitis und gastro-intestinale Hormone abscheidenden Tumoren, z.B. Vipomas, Glucagonomas, Insulinomas sowie von gastrointestinalen Blutungen.
Die Calcitonine bilden eine bekannte Klasse pharmakologisch aktiver, langkettiger Polypeptide mit verschiedenartiger, gut dokumentierter pharmakologischer Wirkung. Diese Klasse umfasst nicht nur die natürlich vorkommenden durch Extraktion erhaltene Calcitonine, wie Human-, Salm-, Schwein-, Hühner- und Rindcalcitonin, sondern auch verschiedene synthetisch hergestellte Derivate und Analoge, z.B. solche, worin ein oder mehrere Aminosäurereste oder eine oder mehrere Aminosäuresequenzen, welche in den Naturprodukten vorkommen, weggelassen, ersetzt, umgekehrt oder auf andere Weise de-riviert wurden oder worin die N- oder C-endständige Gruppe abgeändert wurde. Mehrere Calcitonine z.B. Human- und Salmcalcitonin und das Aalcalcitoninanalogon Elcatonin sind kommerziell erhältlich und werden allgemein verwendet, z.B. bei der Behandlung der Paget-Krankheit, der Hypercalciämie und der Osteoporose.
Wie jedoch allgemein bekannt bei Verabreichungsformen von Peptiden, hat auch das Auffinden angebrachter und effektiver Calcitonin-Verabreichungsformen viele Probleme hervorgerufen. Als Peptide werden die Calcitonine bei oraler Verabreichung durch die Verdauungssäfte leicht abgebaut und gehen ausserdem nur schwer durch die mukösen Wände des Körpers, seien es die Schleimhäute des Magen-und Darmsystems oder die übrigen, wie die des Mundes, der Nase oder des Rektums.
Eine nasale Applikation von Fischcalcitonin, z.B. Salmcalcitonin und eine orale Inhalierungskomposi-
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tion wurden im britischen Patent 1 354 525, Seite 3, Zeilen 9-12 vorgeschlagen; es wurden jedoch keine exakten Daten einer möglichen Komposition beschrieben. Auch wurde nicht erwähnt, ob ein Resorptionsförderer mitverarbeitet wurde.
Es wurde nun festgestellt, dass wenn man Säureadditionssalze aus den oben beschriebenen, mit Taurin oder Glycin konjugierten Carbonsäuren mit einer basischen Aminosäure in pharmazeutischen, Pep-tidwirkstoffe enthaltenden Kompositionen einsetzt, die Schleimhautpassage der Peptidwirkstoffe und dadurch die Bioverfügbarkeit vergleichbar mit anderen vorbekannten Resorptionsförderern, z.B. Na-triumtaurocholat ist. Die Bioverfügbarkeit ist besser, wenn zusätzlich Natriumchlorid vorhanden ist. Wesentlich bei den neu als Resorptionsförderer einzusetzenden Verbindungen ist der Vorteil einer verbesserten lokalen Verträglichkeit, wenn man die pharmazeutische Komposition auf die Nasenschleimhaut appliziert. Sie verursacht keine Schleimhautirritationen - und keine signifikante Verminderung der Flimmerhärchenschwingungsfrequenz.
Gegenstand der Erfindung sind somit Säureadditionssalze aus den oben beschriebenen mit Taurin oder Glycin konjugierten Carbonsäuren mit einer basischen Aminosäure in einer pharmazeutischen Komposition, die in eine gaienische Form gebracht ist, welche sich zum transmukosen Transport von Peptid-wirkstoffen und vorzugsweise zur nasalen Applikation eignet.
Die pharmazeutische Komposition ist, falls eine nasale Applikation ermöglicht werden soll, vorzugsweise als Pulver oder als Flüssigkeit gestaltet und ist dann besonders in einem Zerstäuber in einer geeigneten Applikationsform. Solche Zerstäuber sind an sich bekannt.
Die zu applizierende Menge des Wirkstoffes, z.B. des Peptids, wie des Caicitonins im erfindungsge-mässen Produkt wird selbstverständlich von der Natur des verwendeten Caicitonins, von der zu behandelnden Erkrankung, von der gewünschten Dosierhäufigkeit und der gewünschten Wirkung abhängen.
Wie im nachfolgenden Beispiel 4 erwähnt, ist die Bioverfügbarkeit der Calcitonine, besonders von Salmcalcitonin, (bestimmt durch Messung der Blutplasma-Konzentration) nach nasaler Applikation gemäss den Vorschriften der vorliegenden Erfindung hoch, im allgemeinen erreicht sie über 400% der Werte, gefunden nach Applikation ohne Resorptionsförderer oder 67% der Werte, gefunden mit dem besten bekannten, einsetzbaren, jedoch schlecht verträglichen Resorptionsförderer, der im Vergleich 600% Bioverfügbarkeit aufweist. Dementsprechend wird die erfindungsgemäss zu applizierende Dosis ungefähr bis 4x weniger betragen als die Dosis notwendig für die Behandlung ohne Resorptionsförderer und gleich viel oder etwas mehr als mit dem bestbekannten möglichen Resorptionsförderer.
Bisher wurden bei nasaler Applikation von Calcitoninen, z.B. Salmcalcitonin, Einzeldosen von ca. 10 bis 400 IE ca. 1x täglich bis 3x in der Woche verabreicht. Für die erfindungsgemässe nasale Verabreichung wird die Behandlung daher auch Dosen von ca. 10 bis ca. 400 I.E., vorzugsweise ca. 50 bis ca. 200 I.E., bei einer Frequenz von ca. 1x täglich bis ca. 3x in der Woche, erfordern. Es ist günstig, die o.e. Dosen in einer einzigen Verabreichung einzugeben, d.h. bei der Behandlung werden nasale Einzeldosen, enthaltend ca. 10 bis ca. 400 I.E., vorzugsweise 50 bis 200 I.E. Calcitonin verabreicht. Als Alternative können diese Dosen auch über 2 bis 4 Applikationen pro Tag verteilt werden, die Dosen für jede einzelne Applikation enthalten dann ca. 2.5 bis ca. 200, vorzugsweise ca. 12.5 bis ca. 100 I.E.
Die Gesamtmenge der Zusammensetzung für eine nasale Verabreichung beträgt, wenn in Form einer Flüssigkeit, vorzugsweise ca. 0.01 bis 0.15 ml, speziell ca. 0.1 ml, z.B. 0.09 ml. Die erfindungsgemässen Zusammensetzungen müssen bei Dosierungsvolumen von 0.1 ml dementsprechend zwischen ca. 10 und ca. 400 vorzugsweise zwischen ca. 50 und ca. 400, I.E. des Caicitonins, z.B. des Salmcalcitonins per 0.1 ml enthalten.
Bei 2 bis 4 Applikationen pro Tag müssen die erfindungsgemässen Zusammensetzungen ca. 2.5 bis ca. 200, vorzugsweise ca. 12.5 bis ca. 200 I.E. per 0,1 ml enthalten.
Beispiel 1 :
Herstellung von Taurocholsäure-Lvsinat Strukturformel der Verbindung:
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1. Herstellung derTaurocholsäure
In einer Chromatographiesäule (Länge: 30 cm, Durchmesser 1 cm) wurden 10 g eines stark sauren Kationenaustauschers in 50 ml entmineralisiertem Wasser aufgeschlämmt und mit Wasser nachgespült bis der pH von 1.0 auf 6.0 gestiegen war.
3 g (0.0056 Mol) Taurocholsäure-Na-Salz wurden in 50 ml entmineralisiertem Wasser gelöst und in die Chromatographiesäule gegossen, wonach eine Lösung der Taurocholsäure erhalten wurde. Die Säule wurde dann mit 50 ml entmineralisiertem Wasser bis pH 6.0 (neutral) nachgewaschen, was eine klare farblose Lösung von Taurocholsäure in 100 ml Wasser von pH 1.0 ergab.
2. Herstellung des Taurocholsäure-Lvsinats
0.85 g (0.0058 Mol) L (-) Lysin wurden in 100 ml entmineralisiertem Wasser gelöst.
Der pH dieser Lösung war 13-14. Die L (-) Lysin-Lösung wurde dann zu der Taurocholsäure Lösung gegossen, wobei unter Rühren das Salz gebildet wurde.
An Hand einer Titration wurde festgestellt, dass die gesamte Menge Säure reagiert hatte.
Die Salzlösung wurde dann über Nacht lyophylisiert und ergab ein weisses Pulver. Schmelzpunkt 89°C (Sinterung). Bei 117°C zersetzt sich das Produkt.
Der pH-Wert einer 0,1 N Lösung in Wasser beträgt 8.4. Das Lysin neutralisiert die Taurocholsäure wesentlich stärker als NaOH (pH-Wert einer 0,1 N Lösung des Natriumtaurocholats in Wasser beträgt 6.1).
1H-NMR (D2 o) delta (ppm): 4,04 (m, 1H, CH-OH); 3,88 (m, 1H, CH-OH); 3,69 (A, J = 7Hz, 1H, CH-a von Lysin): 3,57 (A, J = 7 Hz, 2H, CH2-NHCO); 3,49 (m, 1H, CH-OH); 3,07 (t, J = 7 Hz, 2H, CH2-SO3-); 3,01 (t, J = 7 Hz, 2H, CH2-Epsilon von Lysin); 2,4-1,05 (m, 28H, CH2 und CH von ß,gamma d-Ly-sin und Cholsäurerest); 0,98 (d,J = 7 Hz, 3H, CH3-CH des Cholsäurerestes); 0,91 (s, 3H, C-CH3 des Choisäurerestes); 0,7 (s, 3H, C-CH3 des Cholsäurerestes).
IR (KBr) cm1; 3400 (S,H20); 3100-2800 (S,nu (-NH3+); 2070 (W,delta as +delta torsion (-NH3+); 1650 (s,delta as (NH3+); 1500 (m.nuas (-COO-); 1410 (m,nuSy (-COO-)); 1220-1150 (s,nuas (-SO3-); 1040 (m,nusy (-SO3-).
nu ist die Bezeichnung des griechischen Buchstabe v.
Beispiel 2:
Lösungen für nasale Applikation
Diese Lösung wird in einen Zerstäuber abgefüllt und in Dosierungsmengen von 0.09 ml in einem Nasenloch zerstäubt (Dosierungsmenge pro Nasenloch z.B. 10 I.E.).
Statt Salmcalcitonin können auch andere Polypeptide, z.B. andere Calcitonine, in Mengen bis z.B. 4400 I.E. pro ml verwendet werden.
Auch ein Somatostatin kann in dieser Weise als Wirkstoff eingesetzt werden.
Salmcalcitonin
Natriumcitrat-Dihydrat
Zitronensäure-Monohydrat
Tauracholsäure-Lysinai
Ethylendiamintetraessigsäure-Dinatriumsalz
Benzalkoniumchlorid
Wasser bis
10.0 mg 10.0 mg 10.0 mg 1.0 mg 0.2 mg 1.0 ml
110 I.E. bis 4400 I.E.
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Beispiel 3:
Lösungen für nasale Applikation
Salmcalcitonin
110 I.E. bis 4400 I.E.
Benzalkoniumchiorid
0.11 mg
Natriumchlorid
8.5 mg
Taurocholsäure-Lysinat
10.0 mg
HCl 0.1 n ad pH 3.7
Wasser bis
1.0 ml
Stickstoffatmosphäre
Die Lösung wird in eine Ampulle abgefüllt. Sie ist bestimmt zur Applikation von Dosierungsmengen von 0.09 ml (Dosierungsmenge pro Nasenloch z.B. 10 I.E.).
Statt Salmcalcitonin können auch andere Polypeptide, z.B. andere Calcitonine, in Mengen bis z.B. 4400 I.E. pro ml zubereitet werden.
Beispiel 4:
Es wurde a) eine Dosierungsmenge von 100 I.E. Salmcalcitonin pro 0.09 ml wässriger Lösung gemäss Beispiel 2, welche erfindungsgemäss mit 1 Gew.-% Taurocholsäure-Lysinat vermischt war, appliziert und verglichen mit b) einer gleichen Dosierungsmenge, welche statt mit Taurocholsäure-Lysinat mit 1 Gew.-% Natriumtau-rocholat als bekannter effektiver Resorptionsförderer vermischt war und mit c) einer gleichen Menge, die keinen Resorptionsförderer enthielt.
Die Resultate sind in Fig. 1 als milli-lnternationale Einheiten Salmcalcitonin/ml Plasma versus die Zeit in Stunden ausgedruckt, wobei die Kurven a, b und c den oben erwähnten Mischungen entsprechen. Die Wirkstoffkonzentration wurde im Plasma durch Radioimmunoassay bestimmt. Die Salmcalcitoninbestimmungen wurden während 6 Stunden ausgeführt.
Die Dosierungsmengen wurden unter vergleichbaren Umständen an drei Rhesusaffen in jedes Nasenloch appliziert, so dass insgesamt 200 I.E. Salmcalcitoninen pro Versuchstier verabreicht wurden.
Die Bioverfügbarkeit, bezogen auf die Referenz (=100%) und über die erste Applikationsstunde berechnet, war die folgende:
a b
c
429%
637%
100%
Die iokalen Verträglichkeiten wurden in 2 Versuchen 1. und 2. mit a), in 1 Versuch mit b) und mit c) an Hand der Flimmerhärchenschwingungsfrequenzen, mit Mikrophotooscillographie (nach 28 Tagen nasaler Applikation in Meerschweinchen) gemessen und in Hz (Hertz) ausgedruckt, wobei mit den unbehandelten Tieren verglichen wurde (Kontrollversuch).
a b c
Kontrollversuch
1. 12.59 Hz ±0.05
0 10.55 ±0.91
11.95 ±0.58
2. 11.60 Hz± 1.30
0
Für die Ausführungen der Versuche wird hinverwiesen auf:
Nasal brushing and measurement of cliliary beat frequency. An in vitro method for evaluating pharmacologie effects on human cilia Rutland J., Griffin W., Cole P. in: Chest 80, 6 December 1981, Supplement; Die Wirkung von Bronchospasmolytika auf die Ciliarfrequenz in vitro, Nonietzko N., Kasparek R., Kellner U., Petra J.: Prax. Klin. Pneumol 37, (1983) 904-906.
Die Schwingungsfrequenz wurde nicht beeinflusst mit der erfindungsgemässen Komposition a) und mit
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CH 679 309 A5
der Komposition c) ohne Resorptionsförderer. Im Versuch fa) mit dem an sich bekannten Resorptionsförderer wurde die Schwingung gestoppt
Schlussfolaeruno:
Mit dem erfindungsgemässen Resorptionsförderer ist die Bioverfügbarkeit des Salmcalcitonins im Hinblick auf die bei biologischen Versuchen immer auftretende Streuung praktisch so gut, wie mit Natri-umtaurocholat. Dabei ist aber nur der erfindungsgemässe Resorptionsförderer verträglich, was ein wesentlicher Fortschritt in der Applikation von besonders Salmcalcitonin gegenüber dem Stand der Technik bedeutet.
Beispiel 5:
Kapseln für orale Applikation
Salmcalcitonin
0.1 bis 20 mg*
Taurocholsäure-Lysinat
50 mg
Mikrokristalline Cellulose
100 mg
Lactose
50 mg
* 1 mg Wirkstoff entspricht 4767 I.E.
Beispiel 6:
Suppositoria für rektale Anwendung
Salmcalcitonin (300 I.E.)
0.0692 mg
Wässerfreie Zitronensäure
0.78
Trinatriumdtrat-Dihydrat
0.50
Mannitol
48.651
Taurocholsäure-Lysinat
30.0
Supposîtoriumbase A*
1420.0
1500 mg
* Wrtepsol® H.12, ein lineares (Cio-18) Fettsäureglyzerid Schmelztrajekt32-33.5°C, Erstarrungstrajekt29-33°C. Erhältlich von Dynamit Nobel, BRD.
Claims (1)
- Patentansprüche1. Säureadditionssalze aus einem Anion des Taurins oder Glycins, deren Aminogruppe mit einer Acyl-gruppe einer 3a,7a,12a-trihydroxysteroidcarbonsäure substituiert ist und aus einem Kation eines basischen Amins oder einer basischen Aminosäure, die eine Alkylenbrücke zwischen der alpha-Aminosäure-gruppe und einer zweiten Aminogruppe aufweist.2. Säureadditionssalze gemäss Anspruch 1 mit einem Kation aus Lysin.3. Säureadditionssalze gemäss Anspruch 1 aus einem Anion der Formel II:105101520253035404550556065CH 679 309 A5ch3OH! CHco-nh-r2IIHOh r1worinRi H oder OH und R2 —GH2—COO— oder-CH2-CH2-SO3- bedeutet, und aus einem Kation der Formel:H3+N-(CH2)4-CH-C00Hnh24. Säureadditionssalz gemäss Anspruch 3 aus einem Anion der Formel II, in der Ri = H undR2 = —CH2—CH2—S03— bedeutet.5. Säureadditionssalze aus in einem der Ansprüche 1-4 beschriebenen Anion und aus einem Kation einer basischen Aminosäure, als Hilfsstoffe in pharmazeutischen Kompositionen.6. Säureadditionssalze gemäss Anspruch 5 in Kompositionen welche Peptid- oder Proteinwirkstoffe enthalten.7. Säureadditionssalze gemäss Anspruch 5 oder 6, als Hilfsstoffe in pharmazeutischen Kompositionen, welche wasserlösliche Peptidwirkstoffe enthalten.8. Säureadditionssalze gemäss einem der Ansprüche 5-7, als Hilfsstoffe in pharmazeutischen Kompositionen, welche ein Calcitonin als Peptidwirkstoff enthalten.9. Säureadditionssalze gemäss einem der Ansprüche 5-7, als Hilfsstoffe in pharmazeutischen Kompositionen, welche Octreotid als Peptidwirkstoff enthalten.10. Säureadditionssalze gemäss einem der Ansprüche 5-9, als Hilfsstoff in pharmazeutischen Kompositionen, mit einem Gewichtsverhältnis von Wirkstoff zu Salz von 1:1 bis 1:5000.11. Säureadditionssalze gemäss einem der Ansprüche 5-10, als Hilfsstoffe in pharmazeutischen Kompositionen, welche per Dosierungseinheit 0,1 bis 100 mg Salz enthalten.12. Säureadditionssalze gemäss einem der Ansprüche 5-11, in einer Menge von 0.1 bis 10 Gew.-% als Hilfsstoffe in einer pharmazeutischen Komposition.13. Säureadditionssalze gemäss einem der Ansprüche 5-12, als Hilfsstoffe in pharmazeutischen Kompositionen, welche 2 Mikrogramm bis 20 mg Peptidwirkstoff pro Dosierungseinheit enthalten.14. Pharmazeutische Kompositionen mit den Säureadditionssalzen gemäss einem der Ansprüche 5-13.15. Pharmazeutische Kompositionen gemäss Anspruch 14 in Form einer wässrigen, NaCI enthaltenden Lösung.11
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