BESCHREIBUNG
Die Erfindung bezieht sich auf eine pneumatische Reini gungsvorrichtung für Textilmaschinen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Die erfindungsgemässe Reinigungsvorrich- tung dient dazu, Faserflug und Staub von den Arbeitselementen und den textilen Produkten in einem bestimmten Bereich feruzu- halten und ein Einschleppen von Zusammenballungen des Faserfluges in die textilen Produkte zu vermeiden. Vorzugsweise erfolgt die Anwendung der Erfindung an Webmaschinen im Bereich der Webwalze oder anderer Schussanschlagselemente, im Bereich der Fachbildungsorgane und des Kettfadenwächters.
In der DD-PS 148 967 ist eine pneumatische Reinigungsvorrichtung beschrieben, welche vorzugsweise für die Reinigung der elastischen Harnischrückzugselemente an Webmaschinen vorgesehen ist. Diese Vorrichtung ist in verschiedenen Ausführungsformen dargestellt. Bei einer Ausführungsform ist ein ortsfester, sich über die Webbreite erstreckender Druckluftkanal mit einer schlitzförmigen Düse vorgesehen. Durch ein Gebläse wird diesem Kanal über eine Schlauchleitung Druckluft zugeführt. Die austretende Luft ist waagrecht auf die elastischen Haruischrückangsele- mente gerichtet. Dem Druckluftkanal gegenüberliegend ist ein Saugluftkanal angeordnet, dessen schiitzförmige Düse zum Druckluftkanal gerichtet ist. Zwischen beiden Kanälen befinden sich die Harnischrückzugselemente.
Diese werden durch den erzeugten Luftstrom vom Druckluftkanal zum Saugluftkanal von Faserflug gereinigt. Um auch anhaftenden Faserflug zu entfernen, ist eine hohe Strömungsgeschwindigkeit der Luft erforderlich.
Aufgrund des relativ grossen Querschnittes der schlitzförmigen Düsen ist dabei durch das Gebläse ein sehr hoher Luftdurchsatz zu gewährleisten, was einen hohen Bedarf an Elektroenergie für den Gebläseantrieb erfordert.
Zur Vermeidung dieses Nachteils ist in der gleichen Patentschrift eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung dargestellt.
Dabei sind seitlich neben den Harnischrückzugselementenjeweils eine oder mehrere Druckluftdüsen und diesen gegenüberliegend jeweils eine oder mehrere Saugluftdüsen angeordnet, wobei sich die Harnischrückzugselemente zwischen den Druck- und Saugluftdüsen befinden. Die Düsen werden in horizontaler Richtung an den Hamischrückzugselementen entlang bewegt, wobei durch den Luftstrom von den Druckluft- zu den Saugluftdüsen die Reinigung erfolgt. Ist nur ein Düsenpaar vorgesehen, dann ist dessen horizontale Bewegung über die gesamte Webbreite erforderlich, während bei mehreren verteilt angeordneten Düsenpaaren eine Bewegung über einen entsprechenden Teilbetrag der Webbreite erfolgt.
In vertikaler Richtung kann ein grösserer Bereich gereinigt werden, wenn die Düsen in vertikaler Richtung schlitzförmig ausgebildet oder wenn mehrere Düsen übereinander angeordnet sind. Schliesslich wird auch noch die Möglichkeit einer zusätzlichen vertikalen Bewegung oder eine Schwenkbewegung der Düsenpaare aufgezeigt. Aufgrund des konzentrierten Luftdurchsatzes in einem bzw. in einigen wenigen Düsenpaaren wird ein guter Reinigungseffekt bei geringer Gebläseleistung und geringem Elektroenergiebedarf erzielt. Ausserdem ist eine kleinere Baugrösse des Gebläses erforderlich. Nachteilig ist jedoch der hohe technische Aufivand, der zur Erzielung der horizontalen Changierbewegung der Düsenpaare erforderlich ist. Obwohl die erforderlichen technischen Mittel nur unvollständig angedeutet sind, so sind diese durchaus aus dem bekannten Stand der Technik herleitbar.
Als eine Variante bietet sich die Ausbildung eines fahrbaren Gerätes mit einem Gebläse für die Druck- und Sauglufterzeugung, mindestens je einer Druck- und Saugluftdüse, einem Ellter, einem Fahrmotor und Führungselementen an. Der Fahrmotor dieses Gerätes ist nach jedem Fahrweg umzusteuem. Ein wesentlicher Nachteil dieses Gerätes ist der hohe Platzbedarf, der eine Anordnung unterhalb der Webebene kaum zulässt, sowie die ungenügende Zugängigkeit für die Durchführung von Wartungsarbeiten (Rlterreinigung). Schliesslich ist auch an Webmaschinen eine Luftzuführung zu allen Reinigungsdüsen nicht möglich, da durch die Webschäfte eine Trennung des zu reinigenden Bereiches erfolgt.
Als eine raumsparende Variante einer fahrbaren Vorrichtung kommt eine Ausführung in Betracht, die eine Längsbewegung der Druck- und Saugluftdüse mittels einer Kehrgewindewalze bewirkt, welche durch einen Antriebsmotor ausserhalb des Maschinengestells in Drehung versetzt wird. Die Druckluftzuund Saugluftabführung erfolgt in Hauptluftleitungen (DE-AS 24 30 439), die in Längsrichtung durchgehende Öffnungen aufweisen, die durch je ein Dichtelement verschliessbar sind, wobei in jede Hauptluftieitung ein längsverschiebbarer Anschlussstutzen mit einem im Kanal abdichtenden Kolben hineinragt. Die Druckund Sauglufterzeugung erfolgt durch ein Gebläse, das ausserhalb des Maschinengestells angeordnet ist. Über Schlauchleitungen ist das Gebläse mit den Hauptluftleitungen verbunden.
Die Lösung ist zwar raumsparend und wartungsfreundlich, jedoch in der Herstellung sehr aufwendig.
Ziel der Erfindung ist es, eine Reinigungsvorrichtung mit hohem Reinigungseffekt zu schaffen, welche raumsparend und wartungsfreundlich ist und für den Antrieb sowie die Druckluftzuund Saugluftabführung einfache Mittel erfordert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen wandemden Druck- und/oder Saugluftstrom zur Reinigung zu erzeugen, ohne dass eine Längsverschiebung der Druck- und/oder Saugluftdüsen erforderlich ist.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Reinigungsvorrichtung eine äussere Hohlwelle mit Durchbrüchen und eine innere Hohlwelle mit Durchbrüchen oder eine innere Vollwelle mit einer Luftführungsnut umfasst, wobei eine der beiden Wellen starr und die andere drehbar gelagert ist und die innere Welle mit der Druck- oder Unterdruckseite eines Gebläses verbunden ist
Bei einer Ausführungsform ist die innere Welle starr und die äussere Hohlwelle drehbar angeordnet, wobei die innere Welle Durchbrüche entlang einer oder mehrerer achsparalleler Mantellinien oder mindestens eine achsparallele Luftführungsnut und die äussere Hohlwelle in der Wandung wendelförmig angeordnete Durchbrüche aufweist.
Bei einer anderen Ausführungsform ist die äussere Hohlwelle starr und die innere Welle drehbar gelagert, wobei die äussere Hohlwelle Durchbrüche entlang einer oder mehrerer achsparalle ler Mantellinien und die innere Welle wendelförmig angeordnete Durchbrüche oder eine wendelförmig angeordnete Luftführungsnut aufweist. Vorzugsweise sind die Durchbrüche bzw. Luftfüh rungsnuten in der starr angeordneten Welle in Umfangsrichtung breiter als in der drehbar gelagerten Welle.
Bei einer weiteren Ausführungsform sind zwei Wellenpaare im Abstand parallel zueinander angeordnet, wobei ein Wellenpaar mit der Druckseite und das andere Wellenpaar mit der Saugseite eines Gebläses verbunden ist. Die Durchbrüche oder Luftführungsnuten der feststehenden Voll- oder Hohlwellen sind zueinander gegenüberliegend angeordnet und die drehbaren Hohl- oder Vollwellen der beiden Wellenpaare sind antriebstechnisch formschlüssig miteinander verbunden.
Es können auch mehrere Wellenpaare in Abständen parallel zueinander angeordnet sein, wobei ein Wellenpaar mit der Druckseite und die anderen Wellenpaare mit der Saugseite oder ein Wellenpaar mit der Saugseite und die anderen Wellenpaare mit der Druckseite eines Gebläses verbunden sind. Alle drehbaren Wellen der Wellenpaare sind dabei antriebstechnisch formschlüssig miteinander verbunden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Figur 1 ein Hohlwellenpaar, bei welchem die äussere Hohlwelle drehbar ist, in Ansichtsdarstellung,
Figur 2 eine Schnittdarstellung des in Figur 1 gezeigten Hohlwellenpaares,
Figur 3 ein Hohlwellenpaar in Schnittdarstellung, bei welchem die innere Hohlwelle drehbar ist,
Figur 4 die Schnittdarstellung einer Vorrichtung, welche anstelle der inneren Hohlwelle eine Vollwelle mit einer seitlichen Luftführungsnut aufweist,
Figur 5 den Querschnitt durch die in Figur 4 dargestellte Vorrichtung mit verbreiterter Luftführungsnut,
Figur 6 eine Reinigungsvorrichtung mit zwei Wellenpaaren und
Figur 7 eine Reinigungsvorrichtung mit drei Wellenpaaren innerhalb eines Wellenfachwebautomaten.
Das in Figur 1 dargestellte Hohlwellenpaar weist eine drehbar angeordnete äussere Hohlwelle 1 mit Durchbrüchen 2 auf, die wendelartig angeordnet sind. Die Durchbrüche 2 sind als Schlitze dargestellt, sie können jedoch beliebig andere geometrische Formen aufweisen. Ein am Umfang der äusseren Hohlwelle 1 befestigtes Kettenrad 3 mit einer Kette 4 dient der Drehungserteilung.
Eine innere Hohlwelle 5 ist durch Halter 6 und 7 starr befestigt.
Durch eine Schlauchleitung 8 erfolgt die Verbindung zu einem nicht dargestellten Gebläse.
Figur 2 zeigt das beschriebene Hohlwellenpaar in Schnittdarstellung. Die auf einer achsparallelen Mantellinie der inneren Hohlwelle 5 angeordneten Durchbrüche 9 sind auf den zu reinigenden Bereich gerichtet. Durch die Schlauchleitung 8 wird die innere Hohlwelle 5 mit Über- oder Unterdruck beaufschlagt. Die äussere Hohlwelle 1 wird durch den Kettentrieb 4 in Drehung versetzt. Ein Durchbruch 2 kommt jeweils kurzzeitig in Übereinstimmung mit einem Durchbruch 9. Je nach Grösse und Anordnung der Durchbrüche können auch mehrere Durchbrüche 2 in Übereinstimmung mit mehreren Durchbrüchen 9 gelangen. Über die Durchbrüche erfolgt das Aus- oder Einströmen der Luft.
Durch die wendelförmige Anordnung der Durchbrüche 2 verschiebt sich der Bereich der übereinstimmenden Durchbrüche in axialer Richtung. Somit tritt ein Wandern der Luftströmung ein.
In Figur 3 ist eine äussere Hohlwelle 10 dargestellt, welche durch einen Halter 11 starr gelagert ist. Eine Schlauchleitung 12 stellt die Verbindung zu einem nicht dargestellten Gebläse her.
Auf einer achsparallelen Mantellinie der äusseren Hohlwelle 10 ist eine Reihe von Durchbrüchen 13 angeordnet. Eine innere Hohlwelle 14 ist drehbar in der äusseren Hohlwelle 10 gelagert.
Die Wandung der inneren Hohlwelle 14 weist wendelförmig angeordnete Durchbrüche 15 auf. Die Antriebswelle eines Getriebemotors 16 ist durch eine Kupplung 17 mit einem Antriebszapfen 18 der inneren Hohlwelle 14 verbunden.
Die Funktion dieser Vorrichtung führt zu dem gleichen Effekt wie bei der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Vorrichtung. Hier wird jedoch die innere Hohlwelle 14 durch den Getriebemotor 16 in Drehung versetzt. Die Luftströmung erfolgt an den jeweils übereinstimmenden Durchbrüchen 15 der inneren Hohlwelle 14 mit den Durchbrüchen 13 der äusseren Hohlwelle 10. Die wendelförmige Anordnung der Durchbrüche 15 an der inneren Hohlwelle 14 führt auch hier zu einem axialen Wandern der Luftströmung.
Figur 4 zeigt die Anordnung einer Vollwelle 19 mit einer seitlichen Luftführungsnut 20 anstelle einer inneren Hohlwelle 5 bzw. 14. Steht die Vollwelle 19 fest, dann weist sie eine achsparallele Luftführungsnut 20 auf. Ist die Vollwelle dagegen drehbar gelagert, so ist die Luftführungsnut 20 wendelförmig angeordnet.
In Figur 4 ist die Vollwelle 19 durch Halter 21 und 22 starr befestigt. Durch eine Schlauchleitung 23 ist die Vollwelle 19 mit einem nicht dargestellten Gebläse verbunden. Auf der Vollwelle 19 ist die äussere Hohlwelle 24 drehbar gelagert. Auf dieser ist ein Kettenrad 25 mit einer Kette 26 angeordnet. Die äussere Hohlwelle 24 weist wendelförmig angeordnete Durchbrüche 27 auf.
Durch die Kette 26 wird die äussere Hohlwelle 24 in Drehung versetzt, während die Luftführungsnut 20 in der Vollwelle 19 mit Über- oder Unterdruck beaufschlagt wird. Die Luftströmung erfolgt an den Durchbrüchen 27, die jeweils mit der Luftführungsnut 20 übereinstimmen. Die wendelförmige Anordnung der Durchbrüche 27 führt wiederum zum axialen Wandern der Luftströmung.
Figur 5 zeigt den Querschnitt durch die in Figur 4 dargestellte Vollwelle 19 mit der äusseren Hohlwelle 24. Die Luftführungsnut 20 in der Vollwelle 19 ist dabei breiter gehalten als die Durchbrüche 27 in der äusseren Hohlwelle 24. Damit wird ein längeres Aus- oder Einströmen der Luft erzielt und die Strömung beschreibt einen Kreissektor, wodurch ein grösserer Höhenbereich gereinigt werden kann. Die Wirkung ist vergleichbar mit der einer wandernden Schwenkdüse.
In Figur 6 ist eine Reinigungsvorrichtung mit Wellenpaaren 28 und 29 dargestellt. Die äusseren Hohlwellen 30 und 31 sind drehbar angeordnet und weisen wendelförmig angeordnete Durchbrüche 32 und 33 auf. Die Durchbrüche oder Luftfüh rungsnuten der inneren Wellen sind gegeneinander gerichtet.
Über Schlauchleitungen 34 und 35 sind die Wellenpaare 28 und 29 mit einem Gebläse verbunden, wobei eine Schlauchleitung an der Druckseite und die andere an der Unterdruckseite des Gebläses angeschlossen sind. In der Unterdruckleitung ist ein Filter angeordnet. Ein Getriebemotor 36 ist über einen Kettentrieb 37 mit der äusseren Hohlwelle 30 verbunden. Ein Kettentrieb 38 verbindet die äussere Hohlwelle 30 mit der äusseren Hohlwelle 31.
Der Getriebemotor 36 setzt über die Kettentriebe 37 und 38 die äusseren Hohlwellen 30 und 31 in Drehung. Ein Teil der Durchbrüche 32 und 33 steht jeweils in Übereinstimmung mit den nicht dargestellten Durchbrüchen oder Luftführungsnuten der beiden inneren Wellen. An diesen Bereichen erfolgt die Luftströmung, wobei aus einer äusseren Hohlwelle Luft austritt, während in die andere Luft eintritt. Die äusseren Hohlwellen 30 und 31 sind so ausgerichtet, dass beide Strömungen aufeinandertreffen.
In Figur 7 ist eine Reinigungsvorrichtung an einem Wellenfachwebautomaten dargestellt. Die Kettfäden 39 durchlaufen die Kettfadenwächterlamellen 40, die Webschäfte 41 und gelangen in die Webwalze 42, an der der Schusseintrag und -anschlag erfolgt.
Durch die Relativbewegung zwischen den Kettfäden und den genannten Elementen entsteht ein hoher Fadenabrieb, der sich als Faserflug an den Webelementen absetzt und häufig Funktionsstörungen verursacht. Teilweise erfolgt auch ein Einschleppen von Zusammenballungen des Faserfluges in das Gewebe. Zwecks Abführung des Faserfluges sind unterhalb der Kettfäden Wellenpaare 43, 44, 45 angeordnet. Die drehbaren Hohlwellen sind durch ein Antriebsrad 46 über Kettentriebe 47, 48, 49 antreibbar.
Das Wellenpaar 44 ist mit Unterdruck beaufschlagt. Die feststehende Hohlwelle weist zwei Reihen von Durchbrüchen aul, die zu den Wellenpaaren 43 und 45 gerichtet sind. Die Wellenpaare 43 und 45 sind mit Überdruck beaufschlagt. Die feststehenden Hohlwellen weisen jeweils eine Reihe von Durchbrüchen aul, die auf das Wellenpaar 44 gerichtet sind. Die drehbaren Hohlwellen sind so angeordnet, dass die aus den Wellenpaaren 43 und 45 austretenden Luftströme auf die am Wellenpaar 44 erzeugten Saugströme treffen. Zwischen den Wellenpaaren 43, 44, 45 sind Leitbleche 50 und 51 angeordnet. Die drehbaren Hohlwellen der Wellenpaare 43, 44 und 45 werden durch das Antriebsrad 46 über Kettentriebe 47, 48, 49 in Drehung versetzt, wodurch wandernde Luftströmungen von den Wellenpaaren 43 und 45 auf das Wellenpaar 44 gerichtet sind.
Durch letzteres wird der Faserflug aufgenommen. Sowohl der in der Luft befindliche als auch der auf den Leitblechen 50 und 51 und den Arbeitselementen abgesetzte Faserflug wird durch die Luftströmung abgeführt.