CH667435A5 - Verfahren und vorrichtung zum automatischen anbringen eines pfeiletiketts im mittelloch eines garnknaeuels. - Google Patents
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Description
BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Anbringen eines Pfeiletiketts im Mittelloch eines auf einem Wickeldorn gewickelten Garnknäuels. Ausserdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
Es ist bekannt, Garn- oder Fadenknäuel, insbesondere Flachknäuel, mit einem Pfeiletikett zu versehen, wobei ein mit Widerhaken versehener Schaft des Etiketts in das Mittelloch des Knäuels eingeführt wird. Dieses Anbringen von Pfeiletiketten an Knäueln erfolgte bisher von Hand, was einen erheblichen Aufwand an Arbeitszeit und Personal voraussetzte.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum automatischen Anbringen von Pfeiletiketten an Garnknäueln, die auf einen Wickeldorn gewickelt wurden, anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäss in folgender Weise gelöst:
A. das Pfeiletikett wird mit seiner Spitze voran und im wesentlichen koaxial mit dem Wickeldorn ausgerichtet in unmittelbare Nähe des freien Endes des Wickeldorns gebracht;
B. das Garnknäuel wird vom Wickeldorn abgezogen und dabei mit seinem Mittelloch über den Pfeilschaft des ortsfest gehaltenen Pfeiletiketts geschoben;
C. das Garnknäuel wird gemeinsam mit dem eingeschobenen Pfeiletikett auf eine Abfördereinrichtung gebracht und abtransportiert.
Der Erfindung liegt also der Gedanke zugrunde, den ohnehin erforderlichen Abziehvorgang des Knäuels vom Wickeldorn gleichzeitig dazu auszunutzen, das Knäuel mit seinem Mittelloch auf den Schaft des Pfeiletiketts aufzuschieben, so dass es lediglich erforderlich ist, das Pfeiletikett in der erforderlichen Lage am freien Ende des Wickeldorns zu positionieren.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens weist folgende Merkmale auf:
s A. einen beweglichen Etikettentransporteur, der jeweils ein Pfeiletikett mit seiner Spitze voran in unmittelbarer Nähe des freien Endes des Wickeldorns positioniert, und
B. eine bewegliche Greifereinrichtung, mit der das Garnknäuel vom Wickeldorn abgezogen, auf den Schaft des Etiketts aufgescho-io ben und gemeinsam mit dem Etikett zur Abfördereinrichtung überführt wird.
Die nachstehende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit beiliegender Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigen:
15 Fig. 1 bis 6 schematisch eine Vorrichtung zum automatischen Anbringen eines Pfeiletiketts an einem Garnknäuel in verschiedenen Funktionsstellungen, und
Fig. 7 ein Pfeiletikett.
Bei der in Fig. 1 bis 6 dargestellten Vorrichtung ist ein Vorrat an 20 Pfeiletiketten 1 in einem Magazin 2 gespeichert. Der das Magazin 2 bildende Behälter ist an seiner Unterseite offen, so dass die lediglich von einem schmalen Rand am Boden des Behälters abgestützten Pfeiletiketten nach unten entnommen werden können. Die Fig. 7 zeigt die Gestalt eines typischen Pfeiletiketts 1. Es besteht aus einem 25 grossflächigen Etikettenabschnitt 3 mit üblichem Aufdruck 4. Der Etikettenabschnitt 3 ist mit einem Pfeilschaft 5 verbunden, der eine Spitze 6 sowie Widerhaken 7 aufweist. Das Pfeiletikett 1 wird mit der Spitze 6 voran in das Mittelloch eines Faden- oder Garnknäuels eingeführt. Die Widerhaken 7, die sich in den innersten Wicklungen 30 des Knäuels verfangen, verhindern ein Wiederherausziehen des Etiketts aus dem Knäuelmittelloch. Der Etikettenabschnitt 3 kann entlang der gestrichelten Linie 8 mit Bezug auf den Pfeilschaft 5 rechtwinklig abgeknickt werden, so dass er auf der einen Stirnseite des gegebenenfalls zu einem Flachknäuel zusammengedrückten 35 Knäuels aufliegt.
Mit Hilfe der in Fig. 1 bis 6 dargestellten Vorrichtung können aus dem Magazin 2 entnommene Pfeiletiketten 1 automatisch in das Mittelloch von Garnknäueln eingebracht werden. An einem Maschinengestell 11 der Vorrichtung ist ein motorisch angetriebener Wik-40 keldorn 12 drehbar gelagert, auf den — z. B. mit Hilfe eines (nicht dargestellten) Wickelflügels — ein Knäuel 13 aus Faden oder Garn aufgewickelt werden kann. Am Maschinengestell 11 ist ferner ein endloses Förderband 14 gelagert, dessen Transportrichtung senkrecht zur Zeichnungsebene der Fig. 1 bis 6 verläuft. Am Transport-45 band 14 sind mehrere becherförmige Mitnehmer 15 mit zwei nach oben abstehenden Seitenwänden 16 angeordnet. Eine Greifereinrichtung 17 dient der Überführung der Knäuel 13 vom Wickeldorn 12 auf die vom Transportband 14 und den Mitnehmern 15 gebildete Abfördereinrichtung. Die Greifereinrichtung 17 ist auf einer am Maso schinengestell 1 gelagerten Führungsschiene 18 verschieblich und kann mittels eines motorisch angetriebenen (nicht dargestellten) Gestänges in an sich bekannter Weise zwischen dem Wickeldorn 12 und dem Förderband 14 hin- und herverschoben werden. Die Greifereinrichtung 17 weist zwei Abnehmer 21,22 auf, die an einer 55 Stange 23, z. B. mittels eines pneumatischen Antriebs, verschieblich sind.
An einer weiteren, ortsfest am Maschinengestell 11 in vertikaler Ausrichtung gelagerten Stange 24 sind zwei Haken 25, 26, die zusammen eine Zange bilden, ebenfalls durch einen (nicht dargestell-«o ten) pneumatischen Antrieb verschieblich.
In der Nähe des Magazins 2 ist am Maschinengestell 11 ein Etikettentransporteur 27 verschieblich gelagert. Der Transporteur umfasst eine verhältnismässig lange Stange 28, an deren freiem Vorderende eine Saugleiste 29 gelenkig angeordnet ist. Die Saugleiste 65 29, die einen oder mehrere, mit einer Unterdruckquelle verbundene Saugköpfe aufweist, kann aus der in Fig. 1 mit ausgezogenen Linien dargestellten Stellung mittels eines (ebenfalls nicht dargestellten) z. B. pneumatischen Antriebes in die gestrichelt gezeichnete Stellung
verbracht werden, in welcher die Saugleiste 29 an der Unterseite des untersten Pfeiletiketts des Stapels anliegt. Aufgrund des in der Saugleiste 29 erzeugten Unterdrucks verhaftet sich das unterste Etikett mit der Saugleiste und wird beim Zurückschwenken derselben in die in Fig. 1 mit ausgezogenen Linien dargestellte Stellung mitgenommen.
In Fig. 2 ist die Stange 28 des Etikettentransporteurs 27 nach links zum Wickeldorn 12 hin vorgeschoben. Auf der Saugleiste 29 liegt ein vom Stapel des Magazins 2 abgezogenes Pfeiletikett 1, welches unter der Wirkung des in der Saugleiste 29 immer noch herrschenden Unterdrucks festgehalten ist. Das Pfeiletikett 1 liegt mit seiner Spitze 6 (Fig. 7) voran und im wesentlichen koaxial mit dem Wickeldorn 12 ausgerichtet in unmittelbarer Nähe des freien Endes des Wickeldorns. Das freie Ende des Wickeldorns 12 trägt einen rohrförmigen Fortsatz 31, in den das sich verjüngende Ende der Saugleiste 29 und die Pfeilspitze 6 geringfügig eindringen. Hierdurch ist eine genaue Positionierung des Pfeiletiketts-1 relativ zum Wickeldorn 12 und zum Knäuel 13 gewährleistet, so dass insbesondere beim späteren Aufschieben des Knäuels 13 auf das Etikett 1 kein Faden hängenbleibt.
Der Wickeldorn 12 ist in an sich bekannter Weise, ähnlich wie ein Schirm, auf- und zusammenklappbar. Die Fig. 1 zeigt die aufgeklappte Stellung, in der das Knäuel 13 auf den Dorn aufgewickelt wird. In Fig. 2 ist der Wickeldorn 12 zum Zwecke des leichten Abziehens des fertig gewickelten Knäuels 13 zusammengeklappt. Die Greifereinrichtung 17 ist auf der Führungsschiene 18 inzwischen automatisch nach links bewegt worden, wobei die Abnehmer 21,22 über bzw. unter dem Knäuel 13 zu liegen kommen. Nunmehr werden die beiden Abnehmer 21, 22 zusammengeschoben, so dass sie sich an das Knäuel 13 anlegen und dieses leicht zusammendrücken.
Wird nun entsprechend Fig. 3 die Greifereinrichtung 17 wieder nach rechts in Richtung auf das Förderband 14 hin verschoben, so nehmen die am Knäuel 13 anliegenden Abnehmer 21,22 das Knäuel 13 mit, streifen es vom Wickeldorn 12 ab und schieben es mit seinem Mittelloch über den Schaft 5 (Fig. 7) des von der Saugleiste 29 ortsfest gehaltenen Pfeiletiketts 1. Dabei dringt das freie Ende der Saugleiste 29 mit in das Mittelloch des Knäuels 13 ein, wodurch die Einführung des Pfeilschaftes 5 erleichtert wird.
Hierauf werden — vgl. Fig. 4—die Greifereinrichtung 17, das von ihr mitgenommene Knäuel 13 gemeinsam mit dem Etikettentransporteur 27 nach rechts verschoben, bis das Knäuel 13 über einen der becherförmigen Mitnehmer 15 des Förderbands 14 liegt. In dieser Lage wird die Greifereinrichtung 17 abgestoppt, während der Etikettentransporteur 27 unter Abschaltung des Unterdrucks in der Saugleiste 29 weiter nach rechts verschoben wird. Dabei löst sich die Saugleiste 29 vom Pfeiletikett 1, welches aufgrund seiner Widerhaken 7 (Fig. 7) im Mittelloch des Knäuels 13 verbleibt. Nunmehr werden die beiden Haken 25, 26 auf der Stange 24 zusammengeschoben, so dass sie in das Knäuel 13 eindringen und dieses festhalten.
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Im Anschluss hieran läuft die Greifereinrichtung 17 nach dem Auseinanderschieben der Abnehmer 21, 22 gemäss Fig. 5 wieder zurück, wobei das durch die Haken 25, 26 festgehaltene Knäuel über dem Mitnehmer 15 verbleibt. Inzwischen holt die Saugleiste 29 das nächste Pfeiletikett aus dem Stapel des Magazins 2 und die Haken 25, 26 laufen wieder auseinander (Fig. 6), so dass das mit dem Pfeiletikett 1 versehene Knäuel 13 in den Mitnehmer 15 fällt und vom Förderband 14 senkrecht zur Zeichnungsebene abtransportiert wird. Nach dem Aufklappen des Wickeldorns 12 kann auf diesem ein neues Knäuel 13 gewickelt und in der beschriebenen Weise mit dem nächsten, auf der Saugleiste 29 bereitliegenden Pfeiletikett 1 versehen werden.
Vor dem Einbringen des etikettierten Knäuels 13 in eine Verpak-kung kann es in an sich bekannter Weise ebenfalls maschinell zu einem Flachknäuel zusammengedrückt werden, wobei der Etikettenabschnitt 3 entlang der Linie 8 umgeknickt und flach auf die eine Stirnseite des Knäuels aufgelegt werden kann.
Gewöhnlich sind an ein und derselben Knäuelwickelmaschine mehrere Wickelstationen mit Wickeldorn 12 und Greifereinrichtung 17 nebeneinander angeordnet. Erfindungsgemäss werden an jeder Wickelstation ein Etikettenmagazin 2 mit Etikettentransporteur 27 angeordnet. Auf diese Weise können nach der Fertigstellung einer z. B. aus zehn oder zwanzig Knäueln bestehenden Charge alle Knäuel gleichzeitig mit Pfeiletiketten versehen und anschliessend abtransportiert werden.
Bei der in Fig. 1 bis 6 dargestellten Vorrichtung sind die Greifer-einrichtung 17 und der Etikettentransporteur 27 im wesentlichen gleichachsig linear gleitverschieblich. Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann die Greifereinrichtung 17 zwecks Überführung der vom Wickeldorn 12 abgezogenen Knäuel 13 zum Förderband 14 auch schwenkbar gelagert sein. In diesem Falle braucht sich der Etikettentransporteur 27 mit der Saugleiste 29 nicht auf der gleichen Bahn wie die Greifereinrichtung 17 zu bewegen. Die an sich verschiedenen Bewegungsbahnen der Greifereinrichtung 17 und des Etikettentransporteurs 27 müssen lediglich in unmittelbarer Nähe vor dem freien Ende des Wickeldorns 12 zusammenfallen, so dass das Pfeiletikett ordnungsgemäss positioniert ist und die Greifereinrichtung 17 das Knäuel 13 auf den Schaft 5 des Etiketts aufschieben kann. Für den Funktionsablauf bedeutet dies, dass sich nach Erreichen der Funktionsstellung gemäss Fig. 3 die auf einer anderen Bahn wie die Greifereinrichtung 17 bewegende Saugleiste 29 mit grösserer Geschwindigkeit vom etikettierten Knäuel wegbewegen muss als die Greifereinrichtung, um so aus der zum Förderband 14 hin gerichteten Bahn der Greifereinrichtung 17 herauszukommen. Alternativ können die Saugleiste 29 und die Greifereinrichtung 17 aus der in Fig. 3 dargestellten Funktionsstellung auch nacheinander wegbewegt werden, wobei die Saugleiste 29 nach Abschalten des Unterdrucks zuerst aus dem Mittelloch des Knäuels 13 herausgezogen und ausser Weges gebracht wird, worauf dann die Greifereinrichtung 17 das Knäuel 13 zum Förderband 14 überführt.
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3 Blätter Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum automatischen Anbringen eines Pfeiletiketts im Mittelloch eines auf einem Wickeldorn gewickelten Garnknäuels, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
A. das Pfeiletikett wird mit seiner Spitze voran und im wesentlichen koaxial mit dem Wickeldorn ausgerichtet in unmittelbare Nähe des freien Endes des Wickeldorns gebracht;
B. das Garnknäuel wird vom Wickeldorn abgezogen und dabei mit seinem Mittelloch über den Pfeilschaft des ortsfest gehaltenen Pfeiletiketts geschoben;
C. das Garnknäuel wird gemeinsam mit dem eingeschobenen Pfeiletikett auf eine Abfördereinrichtung gebracht und abtransportiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Garnknäuel nach dem Einbringen des Pfeiletiketts zu einem Flachknäuel zusammengedrückt wird.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Pfeiletikett zwischen dem Pfeilschaft und einem Etikettenabschnitt abgeknickt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
A. einen beweglichen Etikettentransporteur (27), der jeweils ein Pfeiletikett (1) mit seiner Spitze (6) voran in unmittelbare Nähe des freien Endes (31) des Wickeldorns (12) positioniert, und
B. eine bewegliche Greifereinrichtung (17), mit der das Garnknäuel (13) vom Wickeldorn (12) abgezogen, auf den Schaft (5) des Etiketts (1) aufgeschoben und gemeinsam mit dem Etikett zur Abfördereinrichtung (14,15) überführt wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch ein Magazin (2) mit einem Vorrat an Pfeiletiketten (1) und durch eine am Etikettentransporteur (27) angeordnete Saugleiste (29) zum Abziehen jeweils eines Etiketts aus dem Magazin.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende des Etikettentransporteurs (27) bzw. der Saugleiste (29) beim Positionieren des Etiketts (1) am Wickeldorn (12) in einen rohrförmigen Fortsatz (31) desselben einführbar ist.
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