DE3406636C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überführen
eines Knäuels von einem Wickeldorn auf einen an einem
Förderband angeordneten Mitnehmer mit einer zwischen
Wickeldorn und Mitnehmer beweglichen Greifereinrich
tung, die das Knäuel vom Wickeldorn abzieht und auf
den Mitnehmer überführt.
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE-PS
22 44 638) sind die am Förderband angeordneten Mit
nehmer als verhältnismäßig breite und flache Schalen
ausgebildet, in denen die Knäuel nach dem Ablegen
keine exakt definierte Lage einnehmen, so daß eine
Weiterverarbeitung der Knäuel, bei der es auf eine
genaue Positionierung jedes Knäuels ankommt, häufig
schwierig ist.
Eine derartige unter genauer Positionierung des Knäuels
vorzunehmende Weiterverarbeitung ist beispielsweise
das Einbringen sogenannter "Pfeiletiketten" in das
Mittelloch des Knäuels mit Hilfe automatischer Etiket
tiervorrichtungen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße
Vorrichtung so weiterzubilden, daß das Knäuel durch
den Mitnehmer genau positioniert ist, so daß insbe
sondere in das Knäuelmittelloch ein Pfeiletikett ein
gebracht werden kann.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale
A bis F des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die nachstehende Beschreibung bevorzugter Ausführungs
formen der Erfindung dient im Zusammenhang mit bei
liegender Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es
zeigen:
Fig. 1 bis 5 in schematischer Seitenansicht eine
Vorrichtung zum Überführen eines
Knäuels von einem Wickeldorn auf
einen Tragarm in verschiedenen Positionen;
Fig. 6 bis 8 verschiedene Ansichten des Trag
arms;
Fig. 9 bis 11 verschiedene Ansichten eines Keil
elements zum Überführen des Knäuels
auf den Tragarm;
Fig. 12 bis 14 das über den Tragarm geführte Keil
element;
Fig. 15 bis 17 einen als Schnabel ausgebildeten
Tragarm;
Fig. 18 den geöffneten Schnabel aus Fig. 15
und
Fig. 19 ein Pfeiletikett.
Die Fig. 1 bis 5 zeigen in schematischer Darstel
lung eine an einem Maschinengestell 1 fest angeordnete
Gleitführung 2, auf welcher mittels zweier Reiter 3,
4 eine Greifereinrichtung 5 und ein Keilelement 6
gleitverschieblich sind. Die Gleitverschiebung kann
dabei mit Hilfe eines an sich bekannten und deshalb
nicht dargestellten Antriebsgestänges erfolgen. Am
Reiter 3 ist ein Druckmittelzylinder 7 angelenkt,
dessen Kolbenstange 8 mit dem Reiter 4 verbunden ist.
Wird daher entweder der Reiter 3 oder der Reiter 4
an der Gleitführung 2 festgestellt und der Druckmittel
zylinder betätigt, so verschiebt sich das Keilelement 6
relativ zur Greifereinrichtung 5 bzw. die Greifer
einrichtung 5 relativ zum Keilelement 6, wie dies nach
stehend noch erläutert werden wird.
Am Maschinengestell 1 ist ferner ein motorisch ange
getriebener Wickeldorn 9 an sich bekannter Art dreh
bar gelagert, auf den - z. B. mit Hilfe eines (nicht
dargestellten) Wickelflügels - ein Knäuel 11 aus
Faden oder Garn aufgewickelt werden kann. Am Maschinen
gestell 1 ist ferner ein endloses Förderband 12 ge
lagert, dessen Transportrichtung senkrecht zur Zeich
nungsebene der Fig. 1 bis 5 verläuft. Am Transport
band 12 ist mittels eines nach oben abstehenden Fußes 13
freitragend ein Tragarm 14 gelagert. Die Achsen des
Wickeldorns 9, des Tragarms 14 und des Keilelements 6
liegen in den dargestellten Funktionsstellungen in
ein und derselben Ebene, nämlich der Zeichnungsebene,
wobei der Tragarm 14 bei Betätigung des Förderbands 12
selbstverständlich aus dieser Ebene heraus bewegt wird.
Der Wickeldorn 9 ist in an sich bekannter Weise auf-
und zusammenklappbar. Die Fig. 1 zeigt die aufgeklappte
Stellung, in welcher das Knäuel 11 auf den Dorn aufge
wickelt wird.
Die beschriebene Vorrichtung arbeitet in folgender
Weise:
In Fig. 2 ist der Dorn 9 zum Zwecke des leichten Ab
ziehens des fertig gewickelten Knäuels 11 zusammen
geklappt. Die Greifereinrichtung 5 ist zusammen mit
dem Keilelement 6 auf der Stange 2 nach links bewegt
worden, wobei das Keilelement 6 über den stationär
gehaltenen Tragarm 14 hinweg geschoben wurde und nun
mehr so positioniert ist, daß ein sich verjüngendes
Ende 15 des Keilelements geringfügig in einen rohr
förmigen Fortsatz 16 des Wickeldorns 9 eindringt und
hierdurch zentriert ist. Nunmehr werden in an sich
bekannter Weise zwei Abnehmer 17, 18 auf einer mit
dem Reiter 3 verbundenen Stange 19 zusammengeschoben,
so daß sie das Knäuel 11 leicht zwischen sich ein
klemmen und hierdurch festhalten. Das Zusammenführen
der beiden Abnehmer 17, 18 kann mit Hilfe einer nicht
dargestellten, druckmittelbetätigten Einrichtung aus
geführt werden. Hierauf wird der Reiter 4 mit dem
Keilelement 6 auf der Stange 2 festgehalten und durch
Einleitung von Druckmittel der Zylinder 7 betätigt,
so daß der Reiter 3 nach rechts bewegt und hierdurch
das von den Abnehmern 17, 18 festgehaltene Knäuel 11
mit seinem bisher vom Wickeldorn 9 durchdrungenen
Mittelloch auf das Keilelement 6 aufgeschoben wird,
was in Fig. 3 dargestellt ist.
Wie Fig. 4 zeigt, werden jetzt die beiden Reiter 3, 4
in ihrer aus Fig. 3 ersichtlichen, gegenseitigen An
ordnung gemeinsam nach rechts verschoben, wobei das
Knäuel 11 ebenfalls nach rechts mitgenommen wird.
Dabei wird das Keilelement 6, welches nun das Knäuel 11
trägt, auf den Tragarm 14 aufgeschoben, so daß sich
jetzt auch dieser im Bereich des Mittellochs des
Knäuels 11 befindet.
Schließlich wird bei feststehendem Reiter 3 der Druck
mittelzylinder 7 erneut betätigt, so daß sich der mit
der Kolbenstange 8 verbundene Reiter 4 (in Fig. 5
nach rechts) verschiebt, wodurch das Keilelement 6
über den Tragarm 14 hinweg aus dem Knäuel 11 heraus
gezogen wird, das seinerseits durch den Fuß 13 an
einer Mitnahme durch das Keilelement 6 gehindert ist.
Während dieses Vorganges sind, wie ebenfalls in Fig. 5
dargestellt, die beiden Abnehmer 17, 18 vom Knäuel 11
abgelöst. Diese Ablösung der Abnehmer 17, 18 könnte
jedoch auch nach dem Herausziehen des Keilelements 6
aus dem Knäuel 11 erfolgen. Somit nehmen Greifer
element 5, Keilelement 6 und Tragarm 14 wieder die
in Fig. 1 dargestellte Ausgangslage ein. Durch Betäti
gung des Förderbands 12 kann das am Tragarm 14 hängende
Knäuel abtransportiert und einer Weiterbearbeitung
zugeführt werden. Wenn anschließend der oder ein
anderer mit dem Förderband 12 verbundener Tragarm 14
wieder die in Fig. 1 dargestellte Lage einnimmt und
der Wickeldorn 9 wieder aufgeklappt ist, kann der
eben beschriebene Vorgang wiederholt werden.
Durch den das Mittelloch des Knäuels 11 vollständig
durchdringenden Tragarm 14 ist das Knäuel 11 in genau
definierter Lage positioniert, so daß es einer auto
matisch arbeitenden Weiterbearbeitungsstation, ins
besondere einer Etikettierstation, zugeführt werden
kann, in welcher es auf eine genaue Positionierung
des Knäuels 11 ankommt.
Die Fig. 6 bis 13 zeigen konstruktive Ausbildungen
von Tragarm 14 und Keilelement 6. Wie ersichtlich,
haben Keilelement 6 und Tragarm 14 eine U-profilförmige
Querschnittsform, wobei das U-Profil jeweils nach
unten hin offen ist. Das U-Profil des Tragarms 14 ist
an dem von diesem Arm nach unten abstehenden Fuß 13
befestigt, während das U-Profil des Keilelements 6
an einer nach oben verlaufenden, mit dem Reiter 4
verbundenen Stütze 21 gehaltert ist. Hierdurch kann
das Keilelement 6 unbehindert in der beschriebenen
Weise über den Tragarm 14 hinweg gleiten.
Sowohl das Keilelement 6 als auch der Tragarm 14
verjüngen sich an ihrem dem Wickeldorn 9 zugekehrten
Ende, so daß einerseits das Aufschieben des Knäuels 11
auf das Keilelement 6 (Fig. 3) und andererseits das
Einlaufen des rückwärtigen Endes des Keilelements 6
auf den Tragarm 14 (Fig. 4) erleichtert ist. Wie ins
besondere aus Fig. 12 und 14 hervorgeht, ist das Keil
element 6 geringfügig höher als der Tragarm 14 ge
lagert, so daß diese beiden Teile leicht übereinander
hinweg geschoben werden können. Wie weiterhin aus
den Fig. 6 bis 14 hervorgeht, verjüngen sich nicht
nur die jeweiligen Oberseiten von Keilelement 6 und
Tragarm 14, sondern auch die jeweiligen Seitenflächen,
welche die Schenkel des U-Profils bilden.
Wenn das Knäuel 11 in der aus Fig. 5 ersichtlichen
Weise lagegenau auf den Tragarm 14 aufgesteckt und
durch das Förderband 12 einer Etikettierstation
zugeführt ist, kann das sich verjüngende Ende des
Tragarms 14 genau vor einem Etikettenzubringer posi
tioniert werden. Da der Tragarm 14, der mit seinem
freitragenden, dem Fuß 13 abgekehrten Ende etwas über
das Knäuel 11 vorstehen kann, das Mittelloch des
Knäuels 11 offenhält und gegebenenfalls sogar etwas
aufweitet, kann der Etikettenzubringer ein sogenanntes
Pfeiletikett sicher und genau in das Mittelloch ein
führen. Nach dem Einführen des Etiketts wird das
Knäuel 11 unter Mitnahme des Etiketts (in Fig. 5
nach links) vom Tragarm 14 abgezogen und, falls er
wünscht, zu einem sogenannten "Flachknäuel" flachge
drückt. Auch die Abnahme und Flachdrückung des Knäuels
kann mit Hilfe einfacher, automatischer Vorrichtungen
erfolgen.
Jedenfalls kann auf diese Weise erfindungsgemäß auto
matisch ein Verfahren zum Einbringen von Pfeiletiket
ten oder dergleichen in das Mittelloch von Garn- oder
Fadenknäueln ausgeführt werden, wobei das erfindungs
gemäße Verfahren, wie beschrieben, im wesentlichen
darin besteht, daß in das Mittelloch des Knäuels von
der einen Knäuelseite her ein das Mittelloch offen
haltender Tragarm eingeführt, das Pfeiletikett von
der anderen Knäuelseite her in das Mittelloch einge
steckt und der Tragarm hierauf wieder herausgeführt
wird.
In den Fig. 15 bis 18 ist ein für das Anbringen
von Pfeiletiketten an Knäueln besonders geeigneter
Tragarm in Gestalt eines Schnabels 22 dargestellt.
Der Schnabel 22 besteht aus einer oberen Schnabel
hälfte 24 und einer unteren Schnabelhälfte 25, die
jeweils (vgl. Fig. 17) U-förmigen Querschnitt haben
und sich am freien Ende verjüngen. Die obere Schnabel
hälfte 24 umgreift dabei teilweise die untere Schnabel
hälfte 25. Die untere Schnabelhälfte 25 ist an einem
Fuß 23 gelagert, der dem Fuß 13 des zuvor beschriebenen
Tragarms 14 entspricht. Die beiden Schnabelhälften 24,
25 sind durch eine Achse 26 gelenkig miteinander ver
bunden. Eine Schraubendruckfeder 27, die am rück
wärtigen Ende des Schnabels 22 zwischen den Schnabel
hälften 24, 25 angeordnet ist, hält den Schnabel
normalerweise in der in Fig. 15 dargestellten, ge
schlossenen Lage. Wird auf das rückwärtige Ende des
Schnabels 22 ein Druck ausgeübt, so öffnet sich der
Schnabel an seinem freitragenden Ende, wobei die
Schnabelhälften 24, 25 die in Fig. 18 dargestellte
Lage einnehmen.
Befindet sich der Schnabel 22 im Mittelloch eines
Knäuels, wie dies für den Tragarm 14 in Fig. 5 dar
gestellt ist, und wird er nunmehr geöffnet, so er
fährt das Mittelloch des Knäuels 11 im Bereich der
Schnabelspitzen eine besonders große Öffnung und
Aufweitung, so daß das Pfeiletikett besonders bequem
eingeführt werden kann.
Die Fig. 19 zeigt ein Pfeiletikett 28 der in Rede
stehenden Art. Es besteht aus einem großflächigen
Etikettenabschnitt 29 mit üblichem Aufdruck 30. Der
Etikettenabschnitt 29 ist mit einem Pfeilabschnitt 31
verbunden, der eine Spitze 32 mit Widerhaken 33 auf
weist. Das Pfeiletikett 28 wird mit der Spitze 32
voran in das Mittelloch des Knäuels eingeführt. Die
Widerhaken 33, die sich in den innersten Wicklungen
des Knäuels verfangen, verhindern ein Herausziehen
des Etiketts aus dem Knäuelmittelloch. Der Etiketten
abschnitt 29 kann entlang der gestrichelten Linie 34
mit Bezug auf den Pfeilabschnitt 31 rechtwinklig ab
geknickt werden, so daß er auf der einen Stirnseite
des gegebenenfalls zu einem Flachknäuel zusammenge
drückten Knäuels 11 aufliegt.
Gewöhnlich sind an ein und derselben Knäuelwickel
maschine mehrere Wickelstationen mit Wickeldorn 9 und
Greifereinrichtung 5 nebeneinander angeordnet. Erfin
dungsgemäß sind an jeder Wickelstation ein Keilelement
6 und ein Tragarm 14, gegebenenfalls als Schnabel 22
ausgebildet, vorgesehen. Auf diese Weise ist nach der
Fertigstellung einer z. B. aus zehn oder zwanzig
Knäueln bestehenden Charge eine automatische Etiket
tierung der Knäuel mit Pfeiletiketten an einer Etiket
tierstation möglich, an welcher die einzelnen Knäuel
nacheinander vorbeilaufen, während in den Wickelsta
tionen der Maschine bereits die nächste Charge von
Knäueln gewickelt wird.
Bei der dargestellten Ausführungsform sind Greifer
einrichtung 5 und Keilelement 6 auf einer Gleitführung
(Stange 2) linear gleitverschieblich. Bei einer anderen
Ausführungsform der Erfindung können Greifereinrich
tung und Keilelement 6 relativ zum Wickeldorn 9 ver
schwenkbar angeordnet sein und sich dementsprechend
auf einer bogenförmigen Kurve bewegen.
Das Überführen des Schnabels aus seiner in Fig. 15
gezeichneten Schließstellung in die in Fig. 18 dar
gestellte Offenstellung erfolgt am einfachsten da
durch, daß das rückwärtige Ende der oberen Schnabel
hälfte 24 bei sich bewegendem Förderband 12 unter
einer parallel zum Förderband ortsfest angeordneten
Nockenschiene 20 aufläuft, durch welche dieses Ende
der oberen Schnabelhälfte nach unten gedrückt wird,
so daß sich der Schnabel öffnet und die in Fig. 18
dargestellte Lage einnimmt.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Überführen eines Knäuels von einem
Wickeldorn auf einen an einem Förderband angeord
neten Mitnehmer mit einer zwischen Wickeldorn und
Mitnehmer beweglichen Greifereinrichtung, die das
Knäuel vom Wickeldorn abzieht und auf den Mitnehmer
überführt, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- A) der Mitnehmer ist als freitragender, in das Mittelloch des Knäuels (11) passender Tragarm (14) am Förderband (12) ausgebildet;
- B) ein Keilelement (6) ist mit einem sich ver jüngenden Ende zu Beginn des Knäuelabziehvor gangs am freien Ende des Wickeldorns (9) posi tionierbar;
- C) die Greifereinrichtung (5) ist relativ zum Keilelement (6) beweglich und schiebt das vom Wickeldorn (9) abgezogene Knäuel (11) auf das Keilelement;
- D) das Keilelement (6) ist gemeinsam mit der Greifereinrichtung (5) und dem von ihr erfaßten Knäuel (11) zum Tragarm (14) hin bewegbar;
- E) das Keilelement (6) und der Tragarm (14) weisen ein solches Querschnittsprofil auf, daß das Keilelement in Längsrichtung des Tragarms über diesen hinweg verschieblich ist;
- F) das Keilelement (6) ist bei stillstehender Greifereinrichtung (5) über den Tragarm (14) hinaus verschieblich, so daß das Knäuel (11) auf den Tragarm aufschiebbar ist und auf diesem verbleibt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Tragarm und/oder Keilelement einen U-profil
förmigen Querschnitt haben.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Tragarm (14) als Schnabel (22)
ausgebildet ist, durch den das Mittelloch des
Knäuels aufspreizbar ist.
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