CH667014A5 - Schutzanzug. - Google Patents
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Description
BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft einen Schutzanzug gegen giftige Stoffe, insbesondere flüssige und/oder versprühte Kampfstoffe, mit einem eine Kapuze tragenden Oberteil und einem hosenartigen, mit Füsslingen versehenen Unterteil.
Als sogenannte «leichte» Schutzbekleidung ist es bisher bekannt und auch allgemein üblich, einen ponchoartig geschnittenen Überhang mit angesetzter Kapuze zu verwenden. Diese Bekleidung wird von Kampftruppen im allgemeinen als Einmalschutz für Notfalle verwendet. Der Poncho hat sich nun, da er leicht mitgeführt werden kann, hinsichtlich seiner Kompaktheit bewährt, doch ist seine Schutzwirkung mangelhaft. Sowohl im Armbereich des Trägers als auch von unten her in den Oberkörperbereich können giftige Substanzen eindringen und Vergiftungen verursachen. Selbst wenn der Poncho mit einer Hose komplettiert wird, sind diese Nachteile, wenn auch in geringerem Ausmass, weiterhin gegeben.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, einen leichten, den ganzen Körper des Trägers schützenden Schutzanzug zu schaffen, der die Nachteile der bekannten Schutzanzüge nicht aufweist, der somit einen sehr guten Schutz, insbesondere gegen versprühte flüssige oder feste Kampf- bzw. Giftstoffe bietet und der bequem und schnell anzulegen ist.
Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäss dadurch, dass der in an sich bekannter Weise mit Ärmeln versehene Oberteil an der Vorderseite im Bereich der Taille mit dem Unterteil abdichtend verbunden ist und im Rückenbereich zeltartig weit ausgebildet ist.
Durch die erfindungsgemässen Massnahmen wird ein einteiliger Schutzanzug geschaffen, der eine optimale Schutzwirkung bietet und nicht mit den Nachteilen eines Overalls (umständliches Anziehen, gesonderte Verschlussmittel wie Reissverschlüsse, geringer Tragekomfort durch schlechte Belüftung) behaftet ist. Der Anzug kann einfach und schnell angelegt werden, da der im Rückenbereich weit geschnittene Oberteil ein bequemes Überziehen über den Kopf bzw. Oberkörper des Trägers gestattet. Gleichzeitig wird über den weit geschnittenen Rückenbereich des Oberteiles eine ausreichende Belüftung gewährleistet, wobei durch die Verbindung des Oberteils mit dem Unterteil ein sehr guter Schutz gegeben ist.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn der Oberteil mit dem Unterteil über einen Bereich von etwa '/3 bis V2 des Umfanges des Taillenbereiches des Unterteiles verbunden ist. Dadurch ist ein bequemes Anlegen des Schutzanzuges bei guter Belüftung und optimaler Schutzwirkung gewährleistet.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn der Oberteil im Rückenbereich länger ausgeführt ist als im Vorderbereich. Diese Massnahme unterstützt die Schutzfunktion des Anzuges.
Das Material eines derartigen Schutzanzuges soll besonders leicht sein, etwa ein Flächengewicht von < 120 g/m2 aufweisen, klein zusammenlegbar sein und einem Temperaturbereich von etwa — 30 °C bis -I- 65 °C standhalten, ohne dass die Schutzfunktion beeinträchtigt wird. Diese Anforderungen werden erfindungsgemäss von einem einseitig beschichteten Gewebe, insbesondere einem mit Butylkautschuk beschichteten Polyamidgewebe, erfüllt.
Dieses für einen solchen Schutzanzug besonders geeignete Material soll weiters auch, insbesondere nach DIN 53907, schwer entflammbar sein. Eine schwere Entflammbarkeit wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass das Polyamidgewebe mit einem flammbeständigen Haftstrich, vorzugsweise auf der Basis einer Polychloroprenmischung, versehen ist.
Trotz seines geringen Flächengewichtes soll das verwendete Material eine hohe mechanische Festigkeit gegen Ein-reissen bzw. Weiterreissen aufweisen. Erfindungsgemäss wird daher ein Polyamidgewebe mit Ripstopbindung verwendet.
Auch die Nahtbereiche der zusammengefügten Teile des Schutzanzuges sollen nicht nur dicht sein, sondern auch gegen ein Aufreissen bei Beanspruchung beständig sein und sich unter der Einwirkung der Gift- bzw. Kampfstoffe nicht lösen. Eine derartige Verbindung wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung dadurch erreicht, dass die einzelnen Teile des Schutzanzuges durch Vulkanisation miteinander verbunden sind.
Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Schutzanzuges darstellt, näher beschrieben. Hiebei zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht des Schutzanzuges und Fig. 2 den Schutzanzug in Vorderansicht mit herunterhängendem Oberteil.
Der Schutzanzug 1 gemäss den Fig. 1 und 2 besteht im wesentlichen aus einem Oberteil 2 und einem Unterteil 3. Der hosenartig ausgebildete Unterteil 3 ist mit Füsslingen 5 versehen. Die Sohle der Füsslinge 5 ist mit einem Gewebe verstärkt. Oberhalb der Füsslinge 5 ist etwa im Knöchelbereich des Trägers ein Band verschluss vorgesehen, der ein unbeabsichtigtes Verrutschen der Füsslinge 5 verhindert. Der Oberteil 2 geht in eine Kapuze 4 über, wo in einer Öffnung 4a eine Gasmaske eingesetzt werden kann. Die Kapuze 4 ist mittels eines weiteren Bandverschlusses am Kopf des Trägers festlegbar. Der Oberteil 2 ist weiters mit Ärmeln 6 versehen.
Der Oberteil 2 überlappt den Unterteil 3 im Taillenbereich und ist an der Vorderseite mit dem Unterteil 3 knapp unterhalb des Hosenbundes dicht verbunden. Die Verbindungsstelle verläuft hiebei etwa über ein Drittel bis zur Hälfte des Umfanges des Hosenbundes. Der Rückenbereich des
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Oberteiles 2 ist zeltartig weit ausgebildet und so lang ausgeführt, dass er zumindest über den Gesässbereich des Trägers fällt.
Das Anlegen des Schutzanzuges 1 ist besonders einfach. Nach dem Anlegen des Unterteiles 3 wird ein im Hosenbund eingelassenes Band 7 zugezogen und verknüpft. Hiebei ist, wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, der Oberteil 2 vorne heruntergeklappt. Nun braucht der Oberteil 2 lediglich über den Kopf bzw. Oberkörper des Trägers gezogen werden, wobei der weit geschnittene Rückenbereich des Oberteiles 2 ein bequemes Anlegen gestattet.
Anstelle der in den Zeichnungsfiguren dargestellten Bänder bzw. Schnüre können, insbesondere im Bereich der Füsslinge 5 und des Hosenbundes auch eingezogene, elastische Gummibänder oder dgl. verwendet werden.
Das Material, aus dem ein derartiger Schutzanzug 1 gefertigt wird, hat, abgesehen von der Schutzwirkung, bestimmte Anforderungen zu erfüllen. Der Schutzanzug 1 soll besonders leicht sein, das Flächengewicht des Materials sollte 120 g/'nr nicht übersteigen. Weiters ist es wünschenswert, dass der Schutzanzug leicht zusammenlegbar ist und ein geringes Packmass aufweist. Da die Einsatzbedingungen unterschiedlich sind, muss auch eine gewisse Temperaturbeständigkeit gewährleistet sein. Der hiebei relevante Temperaturbereich erstreckt sich von etwa — 30 "C bis + 65 ;C. Als besonders geeignet hat sich ein einseitig beschichtetes Gewebe, insbesondere ein mit Butylkautschuk beschichtetes Polyamidgewebe, erwiesen, welches den hohen Anforderungen gerecht wird. Die beschichtete Seite bildet hiebei die Aüssen-seite des Schutzanzuges.
Dieses Material hat weiters den Vorteil, dass auf einfache Weise eine schwere Entflammbarkeit (nach DIN 53907) erzielt werden kann. Hiezu wird das Polyamidgewebe mit einem flammfesten Haftstrich, vorzugsweise auf der Basis einer Polychloroprenmischung, versehen. Die Flammbeständigkeit wird hiebei durch in der Kautschukindustrie bekannte und übliche Zusätze erreicht.
Um trotz des geringen Flächengewichtes eine hohe mechanische Festigkeit des Schutzanzuges, insbesondere gegen Einreissen und Weiterreissen zu gewährleisten wird ein Polyamidgewebe mit Ripstopbindung verwendet.
Ein weiterer Vorteil bei der Verwendung eines mit Butylkautschuk beschichteten Polyamidgewebes besteht darin, dass die Einzelteile des Schutzanzuges durch Vulkanisation miteinander verbunden werden können. Da dazu keine Fremdstoffe, beispielsweise ein gesonderter Kleber, erforderlich sind, werden besonders dichte und widerstandsfähige Nahtstellen geschaffen.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Schutzanzug gegen giftige Stoffe, insbesondere flüssige und oder versprühte Kampfstoffe, mit einem eine Kapuze tragenden Oberteil und einem hosenartigen, mit Füsslingen versehenen Unterteil, dadurch gekennzeichnet, dass der mit Ärmeln (6) versehene Oberteil (2) an der Vorderseite im Bereich der Taille mit dem Unterteil (3) abdichtend verbunden ist und im Rückenbereich zeltartig weit ausgebildet ist.
2. Schutzanzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Oberteil (2) mit dem Unterteil (3) über einen Bereich von etwa ' <3 bis V2 des Umfanges des Taillenbereiches des Unterteiles (3) verbunden ist.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Schutzanzug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Oberteil (2) im Rückenbereich länger ausgeführt ist als im Vorderbereich.
4. Schutzanzug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass er aus einem einseitig beschichteten Gewebe, insbesondere einem mit Butylkautschuk beschichteten Polyamidgewebe gefertigt ist.
5. Schutzanzug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Polyamidgewebe mit einem flammbeständigen Haftstrich, vorzugsweise auf der Basis einer Polychloropren-mischung, versehen ist.
6. Schutzanzug nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Polyamidgewebe eine Ripstopbindung aufweist.
7. Schutzanzug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass einzelne Teile des Schutzanzuges durch Vulkanisation miteinander verbunden sind.
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