BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft verbesserte Kapseln, bestehend aus einer Kapselkappe und einem Kapselkörper, die sich teleskopartig ineinanderschieben lassen, so dass diese einen als Steckkapsel bezeichneten Behälter für Substanzen, wie z. B. Arzneimittel, ergeben. Die Kapselteile müssen auf automatischen Einrichtungen zur Massenproduktion hergestellt, bedruckt, gefüllt und zusammengesteckt werden können. Im allgemeinen sind die bekannten Arten von Steckkapseln so konstruiert, dass sowohl ein zeitlich begrenzter Verschluss, d. h. ein Vorverschluss möglich ist, bei dem die Teile nur streckenweise ineinander geschoben sind, als auch ein fester Verschluss, bei dem die beiden Kapselteile noch weiter ineinandergeschoben und fest verschlossen sind.
Der sogenannte Vorverschluss, welcher sicherstellt, dass die aufgesteckte Kapselkappe beim Transport zu der Fülleinrichtung nicht verloren geht, muss so konstruiert sein, dass das Öffnen der Kapseln zum Zweck des Einfüllens des Arzneimittels ohne Schwierigkeiten maschinell erfolgen kann; auch darf der endgültige Verschluss der Kapsel durch diese vorläufigen Verschlussvorrichtungen nicht gestört oder in seiner Sicherheit behindert sein. Diese Aufgabe wird z. B. so gelöst, dass man die Kapselkappe, die eine ringförmige Ausbuchtung nahe dem offenen Ende besitzt, welche zum endgültigen Verschluss in eine entsprechende ringförmige Einbuchtung am Kapselkörper einrastet, zusätzlich mit 2 Nocken versieht.
Diese beiden Nocken bilden beim Einrasten in die umlaufende Einbuchtung des Kapselkörpers einen vorläufigen Verschluss, wodurch die Kapselhälften ausreichend fest miteinander verbunden werden, so dass sie sich beim Schütteln der Kapseln während des Transports nicht trennen. Dieser Vorverschluss ist leicht wieder lösbar, so dass die Kapseln in der automatischen Füllvorrichtung geöffnet, gefüllt und verschlossen werden können. Beim endgültigen Verschliessen rastet die an der Innenseite der Kapselkappe vorhandene Ausbuchtung in die umlaufende Einbuchtung des Kapselkörpers ein.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, die Verarbeitungsqualität solcher Kapseln, insbesondere bezüglich der ständig steigenden Verarbeitungsgeschwindigkeit, zu verbessern. Insbesondere ist es Zweck der vorliegenden Erfindung, die Verarbeitbarkeit solcher Kapseln bei sehr hohen Durchsatzzahlen in Abfüllmaschinen, Kontroll und Druckmaschinen zu verbessern, vor allem hinsichtlich der Verminderung der Verluste an Kapseln, der Sicherheit des Abfüllvorganges und der verbesserten Bedruckbarkeit. Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass Kapseln die genannten Vorteile aufweisen, wenn deren Kappenteile mit einer ringförmigen Ausbuchtung oder einer Anordnung, die eine Ringfunktion ausübt, versehen sind, und diese Kappenteile zwischen dieser Anordnung und dem offenen Kappenrand 4, 6, 8 oder 10 Nocken aufweisen, die vorzugsweise in symmetrischer Weise angeordnet sind.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher Steckkapseln zur Aufnahme von exakt dosierten Mengen einer einen Wirkstoff enthaltenden Substanz, bestehend aus einem Kappenteil und einem Körperteil, die sich teleskopartig ineinander schieben lassen, dadurch gekennzeichnet, dass der Kappenteil an der Innenseite mit einer ringförmigen Ausbuchtung oder einer Anordnung von Ausbuchtungen, welche eine Ringfunktion ausübt, versehen ist und zwischen dieser Ausbuchtung bzw. Anordnung von Ausbuchtungen und dem offenen Kappenrand 4, 6, 8 oder 10 Nocken, vorzugsweise in symmetrischer Form, angeordnet sind.
Die vorliegende Erfindung ist im weiteren in den Patentansprüchen definiert. Der Kappenteil und der Körperteil haben je ein offenes und ein geschlossenes Ende.
Die ringförmige Ausbuchtung an der Kappe ist vorzugsweise eine ringsumlaufende, welche auch unterbrochen sein kann. Als Anordnung, die eine Ringfunktion ausübt, ist z. B.
eine Vielzahl von Nocken zu verstehen, die ringförmig angeordnet sind. Diese Ausbuchtung kann in ihrem Querschnitt rund sein oder die Form eines Dreiecks oder Vielecks aufweisen. Die Form ist aber nicht kritisch und hängt vielmehr von der Herstellungsweise des Kappenteils ab.
Die Nocken haben solch eine Höhe, dass der offene Rand des Kappenteils leicht über den offenen Rand des Körperteils geschoben werden kann, die Nockenhöhen aber die äussere Wand des Körperteils berühren und darauf eine leichte Reibung ausüben. Bevorzugt sind 4, 6 oder 8 Nocken, insbesondere 4 oder 6 Nocken und besonders 6 Nocken.
Diese können in ihrer Form verschieden sein. Vorzugsweise sind sie aber in ihrer Höhe alle gleich. Der Körperteil kann glatt sein, d. h. er besitzt weder Einbuchtungen noch Ausbuchtungen. Vorzugsweise besitzt der Körperteil an seiner zylindrischen Aussenwand eine Einbuchtung oder eine Anordnung von Einbuchtungen, die der Ausbuchtung bzw.
Anordnung von Ausbuchtungen an der Kappeninnenwand derart entspricht, dass bei voll verschlossener Kapsel die Ausbuchtung bzw. Anordnung von Ausbuchtungen des Kappenteils verhältnismässig spannungsfrei in die Einbuchtung bzw. Anordnung von Einbuchtungen der cylindrischen Aussenwand des Körperteils einrastet.
Ist die Kapsel vorverschlossen, so rasten die Nocken vorzugsweise in die Einbuchtung des Körperteils ein. Hierfür sind die Dimensionen entsprechend zu wählen und anzufertigen, was für den Fachmann problemlos ist. Die Dimensionen z. B. solcher pharmazeutischer Kapseln sind an sich bekannt und z. B. eingeteilt in die Grössen 0, 1, 2, 3 und 4.
Die erfindungsgemässen Kapseln können aus Gelatine in an sich bekannter Weise im Tauchverfahren hergestellt werden. Ebenso ist es möglich, die erfindungsgemässen Kapseln aus Stärke oder hydrophilen Materialien wie Stärkederivate, Gelatine und solcher Mischungen herzustellen, wie solche Verfahren und Materialien in den Europäischen Patentanmeldungen Publ. Nr. 83 301, 642.1 und 89300 940.8 beschrieben sind.
Bevorzugt sind erfindungsgemäss Kapseln, die aus Gelatine mittels des Tauchverfahrens oder aus Gelatine oder Stärke mittels des Spritzgussverfahrens hergestellt sind.
Bei der Herstellung aus Gelatine mittels des Tauchverfahrens sind der Ausformung der Ein- bzw. Ausbuchtungen und der Nocken gewisse Grenzen gesetzt, da sich bei zu engen Winkeln, gebildet z. B. durch die seitlichen Schrägflächen der Höcker, im Tauchverfahren Luftblasen bilden können, die sich nachteilig auf die Qualität der Kapselteile auswirken. Die Winkel, gebildet zwischen den Schrägflächen und der zylindrischen Seitenwand, liegen vorzugsweise bei 8 - 12", doch ist ihr Wert nicht kritisch. Kapselteile, die in Spritzgussverfahren hergestellt werden, können eine Vielzahl von an sich bekannten Ein- und Ausbuchtungen aufweisen.
Die ringförmigen Ein- bzw. Ausbuchtungen sind vorzugsweise unterbrochen, in solch einer Form, dass der Durchtritt von Luft beim Verschliessen der Kapseln möglich ist und ein Überdruck in der Kapsel während des Verschliessens verhindert wird.
Mit den erfindungsgemässen Kapseln wurden die eingangs erwähnten Vorteile erreicht. Insbesondere liess sich der Ausschuss bei erhöhter Verarbeitungsgeschwindigkeit stark reduzieren. Die erfindungsgemässen Kapseln lassen sich nach dem Versiegelungsverfahren gemäss der Europäischen Patentanmeldung No. 83 305 330.9 sehr gut versiegeln. Die Kapseln werden dadurch feuchtigkeits- und gasdicht.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung sei auf die folgenden Zeichnungen als Beispiele verwiesen:
Fig. la, 1b und le zeigen Seitenansichten einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemässen Kapsel.
Fig. 2 ist ein Längsschnitt (entlang der Achse 2-2 von Fig. la) des Verschlussteiles einer erfindungsgemässen Kapsel in einer bevorzugten Ausführungsform in endgültig verschlossener Stellung.
Fig. 3 ist ein entsprechender Schnitt in vorläufig verschlossener Stellung.
Die in Fig. la, lb und lc dargestellte erfindungsgemässe Kapsel 10 besteht aus einer Kappe 11 und einem Körperteil 12, die beide an ihren Enden 13 bzw. 14 geschlossen sind.
Die Kappe 11 hat gemäss einer bevorzugten Ausführungsform eine ringsumlaufende Einschnürung 15, die sich an der Innenseite als ringförmige Ausbuchtung auswirkt. Die Kapselkappe hat ein offenes Ende 18 und darüber, d. h. zwischen dem Ende und der Einschnürung 15 vier (Fig. la), sechs (Fig. lb) oder acht (Fig. lc) Nocken 24. An der Aussenseite der Kapselkappe können diese Nocken als Vertiefung erkennbar sein. Die ringsumlaufenden Ausbuchtungen und Einbuchtungen können unterbrochen sein. Die Nocken 24 müssen nicht alle dieselbe Form aufweisen. Die Einzelheiten der Kappe 11 mit ihrer Aussenseite 17 und ihrer Innenseite 16 sind aus den Fig. 2 und 3 näher ersichtlich.
An ihrer Innenseite 16 weist die Kappe eine Ausbuchtung 19 auf, die der Einschnürung 15 an der Aussenseite entspricht. Die Ausbuchtung 19 hat einen winkligen Querschnitt, der sich an der Kappeninnenwand als Abschrägungen 20 und 21, die sich im Scheitel 22 treffen, ausdrückt. Das geschlossene Kapselende 13 ist vorzugsweise abgerundet bzw. halbkugelig, jedoch kann es auch anders gestaltet sein.
Bei der im Tauchverfahren hergestellten Kappe verjüngt sich das Innere von dem offenen Ende 18 bis Linie 23, die eine Schulterlinie darstellt, durch eine den Querschnitt leicht verengende Neigung der Kappenwand 16 in der Grössenordnung 0,01 cmje cm Länge, abgesehen von der Ausbuchtung 19 und der Vertiefung 24.
In Fig. 2 sind Kappe und Hauptteil in endgültig verschlossener Stellung dargestellt, d. h. die Kappe und der Körperteil wurden aus der vorläufig verschlossenen Stellung in die endgültig verschlossene Stellung zusammengeschoben.
In dieser Stellung greifen die Ausbuchtung 19 der Kappe und die Einschnürung l9a des Körpers ineinander, wobei die entsprechenden Schrägflächen und Scheitelpunkte fest aufeinander sitzen. In dieser Stellung ist das offene Ende des Körpers so weit in die Kappe eingeschoben, dass es die Schulterlinie 23 ganz oder doch annähernd erreicht. Vorzugsweise verjüngen sich der Körper und die Kappe in Richtung von ihren offenen zu ihren geschlossenen Enden. Sowohl die Verjüngung als auch die Dimension der beiden Kapselteile sind so gewählt, dass sich der Körper weit genug in die Kappe hineinschieben lässt. Die Schrägflächen 20a und 21a und der Scheitelpunkt 22a liegen in dieser Stellung der geraden Fläche 24a und den entsprechenden Abdachungen 24b an.
In Fig. 3 sind Kappe und Körper in vorläufig verschlossener Stellung dargestellt, wobei das obere Ende des Körpers an die Schrägfläche 20 der Kappenausbuchtung 19 anstösst.
Der Körperteil weist eine Einschnürung 19a aul, die der Ausbuchtung 19 der Kappe entspricht und in einer Leitschräge 20a und einer ablaufenden Schräge 21a besteht, die sich im Scheitel 22a treffen.
Bei dem vorläufig verschlossenen Zustand (Fig. 3) greifen die Vertiefungen 24 der Kappe vorzugsweise in die Einschnürung 1 9a im Hauptteil ein, so dass zum Unterschied von einem durch Reibung bewirkten Aufsitzen eine im wesentlichen spannungsfreie Verbindung der Teile besteht. Bei dieser ohne Druck festsitzenden Anordnung kann die Luft seitlich der Nocken durchtreten, so dass, beispielsweise beim raschen Zusammenschieben in die endgültig verschlossene Stellung, die komprimierte Luft entweichen kann. Hierdurch wird vermieden, dass sich Kappe und Hauptteil im unerwünschten Moment trennen. Ebenso können die Ringe unterbrochen sein und parallel zur Längsachse Kanäle für den Luftdurchtritt aufweisen.
Erfindungsgemässe Kapseln können zur exakten, quantitativen Dosierung von Pharmazeutika, Farbstoffen, Chemikalien, Gewürzen, Düngemittelkombinationen für Pflanzen, Düngemittel mit Schutzsubstanzen, Samen, Kosmetika, landwirtschaftliche Produkte verwendet werden, vorzugsweise für die exakte Dosierung von Pharmazeutika. Die Erfindung betrifft auch Kapseln, die solche genannte Substanzen enthalten.