PATENTANSPRUCH 1. Nadel Webstuhl, mit einer Fangnadel, dadurch gekennzeichnet, dass die Fangnadel (20) zwischen einer vorgeschobenen und einer zurückgezogenen Stellung axial hin- und herbewegbar ist und auf ihrem Weg zu ihrer vorgeschobenen Stellung durch die vom Eintragsorgan (14) des Nadelwebstuhls gebildete Schussfadenschlaufe hindurchtritt, dass die Fangnadel an ihrem Ende eine Vorrichtung (41) aufweist, mit welcher in ihrer vorgeschobenen Stellung ein Fangfaden (30) erfassbar ist, und dass die Fangnadel weiter eine Ausnehmung (60) aufweist, um den dem Warenanschlagrand am nächsten liegenden Teil der Schussfadenschlaufe aufzunehmen, wenn sich die Fangnadel in der vorgeschobenen Stellung befindet.
BESCHREIBUNG
Die Erfindung bezieht sich auf einen Nadelwebstuhl mit einer Fangnadel, zum Beispiel zum Herstellen von Gewebebändern.
In der britischen Patentanmeldung 81 21 842 (Veröffentlichungsnummer 21 06 641 A) der gleichen Anmelderin ist ein Nadelwebstuhl beschrieben, der eine Fangnadel aufweist, welche zum Verstricken des Fangfadens nur eine Hin- und Herbewegung ohne Drehung ausführt und welche eine Endvorrichtung besitzt, die ohne Verwendung einer Zungennadel oder anderer Zusatzvorrichtungen stricken kann. Die vorliegende Erfindung betrifft einen ähnlichen Nadelwebstuhl mit Fangnadel.
Verschiedene Aspekte der Erfindung sind im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 in perspektivischer Ansicht einen Teil eines Nadelwebstuhles und schematisch die Fangnadel und das Eintragsorgan;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die in Fig. 1 gezeigten Teile, und
Fig. 3 eine Seitenansicht zu Fig. 1.
In Fig. 1 sind ein Teil eines Gewebes 10 erkennbar sowie Kettfäden 12, die zur Bildung eines Faches geteilt sind. Ein Eintragsorgan 14, Nadel oder Schläger, zum Eintragen des Schussfadens 16 ist in seiner Lage am Ende der Eintragsbewegung durch das Fach hindurch kurz vor seiner Rückbewe-gung gezeigt.
In der in Fig. 1 gezeigten Lage hat das Eintragsorgan 14 eine Schussfadenschlaufe gebildet, und die Fangnadel 20 ist, in herkömmlicher Weise, durch die Schlaufenteile 21a, 21b der Schussfadenschlaufe hindurchgetreten, um den Fangfaden 30 zu erfassen.
Die Fangnadel 20 besitzt einen Schaftteil 40 und eine Endausbildung 41, welche einen Hakenteil 42 und einen Kanal oder Kehle 43 umfasst. Das freie Ende 44 des Hakens ist unterhalb der Fläche 45 des Nadelschaftes angeordnet, so dass ein quer über die Nadel verlaufender Faden entlang der Nadel gleiten kann, ohne vom Hakenteil gefangen zu werden. Wenn dagegen ein Faden schräg über den Nadelschaft verläuft, so dass er in die Kehle 43 eintreten kann, wird bei einem Bewegen des Fadens entlang der Nadel in Richtung auf deren Endausbildung 41 zu dem Faden in die Kehle 43 eintreten und vom Hakenteil 42 gefangen werden.
Wie aus den Zeichnungen ersichtlich, ist die Anordnung der Nadel so, dass der Hakenteil 42 nach unten gegen den
Schussfadenschlaufenteil 21a und den Fangfaden 30 gerichtet ist.
Der Fangfaden 30 ist durch eine Fadenführungsöse 31 an einem hin- und herbewegbaren Hebel 33 geführt. Das Hin-und Herbewegen des Hebels erfolgt durch eine nicht dargestellte Nockenanordnung, in der Weise, dass die Fadenführungsöse 31 synchron mit der Bewegung vom Eintragsorgan 16 und Fangnadel 20 gehoben und gesenkt wird. In seiner obersten Stellung befindet sich die Fadenführungsöse 31 oberhalb der Endausbildung 41, so dass der Fangfaden nach ; oben von der Gewebekante über die vorgeschobene Fangnadel zur Fadenführungsöse 31 verläuft. Der Weg der axialen Hin- und Herbewegung der Fangnadel 20 ist zweckmässig so gewählt, dass der Fangfaden durch die Fangnadel etwas nach unten abgelenkt wird, so dass der Fangfaden nachgiebig gegen die untere Fläche der Fangnadel anliegt. Beim Rückzug der Fangnadel wird dadurch der Eintritt des Fangfadens in die Kehle 43 wegen der federnden, nach oben gerichteten Beaufschlagung unterstützt.
Um die Grösse der axialen Bewegung der Fangnadel während des Strickens zu vermindern, ist der Hebel 33 mit einem Ablenkarm 50 versehen, der zweckmässig als federnder Draht ausgebildet ist.
Die Anordnung des Armes 50 auf dem Hebel 33 ist derart, dass bei der Aufwärtsbewegung des Hebels 33 um die Faden-führungsöse 31 in ihre oberste Lage zu bringen, der Arm 50 auf den Schussfadenschlaufenteil 21a einwirkt und diesen in Richtung gegen den Warenanschlagrand 11 des Faches ablenkt. Dadurch kann die Fangnadel den Fangfaden in einer Lage näher dem Warenanschlagrand 11 des Faches aufnehmen, wegen des grösseren Abstandes zwischen den Schlaufenteilen 21a und 21b und weil der Schlaufenteil 21a näher zum Warenanschlagrand 11 liegt.
Die Verminderung der axialen Bewegungsstrecke der Fangnadel erlaubt die Erzielung höherer Webgeschwindigkeiten.
Wie die Zeichnung zeigt, ist die Fangnadel 20 zweckmässig an ihrer unteren Fläche mit einer Ausnehmung 60 versehen.
Die Ausnehmung 60 ist auf der Fangnadel 20 so angeordnet, dass sich in der vorgeschobenen Stellung der Fangnadel 20 der Schussfadenschlaufenteil 21a in der Ausnehmung 60 befindet. Dies ist vorteilhaft, weil dadurch der Fangfaden sich nach oben über die Fangnadel hinaus erstrecken kann, ohne durch den Schussfaden nach unten abgelenkt zu werden. Wenn somit der Schussfaden in der Ausnehmung 60 liegt, behindert er den Durchgang des Fangfadens über die Fangnadel nicht. Daraus ergibt sich, dass die Fangnadel auch bei hohen Geschwindigkeien zuverlässig arbeitet und den Fangfaden nicht verfehlt, obschon die Endausbildung 41 den Fangfaden sehr nahe am Schussfadenschlaufenteil 21a erfasst.
Mit Vorteil weist das Eintragsorgan 14 eine hakenförmige Ausbildung 70, zweckmässig in Form einer Schulter 71 auf, welche dazu dient, den Fangfaden 30 bei seinem Rückhub aufzuehmen und zu bewirken, dass sich dieser weiter um die Nadel 20 wickelt. Bei der weiteren Rückbewegung des Eintragsorgans 14 gleitet der Fangfaden ausser Berührung mit der Schulter 71 und wird dabei automatisch vom Eintragsorgan gelöst. Es wurde gefunden, dass die Anordnung der hakenförmigen Ausbildung 70 die Zuverlässigkeit der Aufnahme des Fangfadens 30 durch die Fangnadel 20 beim Arbeiten mit hohen Geschwindigkeiten weiter erhöht.
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
G
1 Blatt Zeichnungen