CH661707A5 - Verfahren und vorrichtung zur foerderung von faserfoermigen stoffen, insbesondere von in luft schwebend gefoerderten textilen faserflocken bei spinnereivorbereitungsmaschinen. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Förderung von faserförmigen Stoffen, insbesondere von in Luft schwebend geförderten textilen Faserflocken bei Spinnereivorbereitungsmaschinen, die von einer Hauptleitung in mindestens zwei Abzweigleitungen gelangen und umfasst eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei der pneumatischen Flockenförderung wird das in Flocken vorliegende Fasermaterial mittels eines Transportmediums, z. B. eines Luftstromes, durch eine Leitung transportiert und einer oder mehreren an die gemeinsame Transportleitung angeschlossenen Maschinen, wie beispielsweise Öffner-, Reiniger- oder Fördermaschinen oder mit Füllschächten versehenen Karden zugeführt. Es hat sich gezeigt, dass nicht nur die Beschickung der Maschinen oder beispielsweise eine Ablage von Faserflocken in den Füllschächten von Karden, sondern auch der Transport der Faserflok-ken in der Leitung von ihrem Feuchtigkeitsgehalt bzw. vom Feuchtigkeitsgehalt des pneumatischen Fördersystems wesentlich beeinflusst werden. Das in der Leitung geförderte flockenförmige Fasermaterial zeigt kein konstantes Verhalten. So kommt es häufig vor, dass sich z.B. an den in der Transportleitung befindlichen Abzweigungen, Krümmungen oder an den Wänden der Transportleitung Flockenansammlungen oder Anhäufungen von Fasern bilden, was zu Stauungen führt und zur Folge hat, dass nicht nur der Transport in der Leitung, sondern insbesondere eine gleichmässige Aufnahme oder Weiterbehandlung der Flocken von einer nachfolgenden Maschine oder das Beschicken z.B. eines Füllschachtes einer Karde behindert werden. Es besteht vor allem die Gefahr, dass hierdurch ein gleichmässiges Ablagern des Fasermaterials in den Füllschächten von Karden ggf. bereits durch eine beim Öffnungs- und Reinigungspro-zess zum Einsatz gelangende pneumatische Flockenförderung beeinträchtigt wird, was sich bei der Weiterverarbeitung negativ auf die Nummerhaltung eines aus diesem Fasermaterial erzeugten Bandes oder Garns auswirkt.
Das Auftreten von unerwünschten Faseragglomerationen, insbesondere von Chemiefasern in pneumatischen Flok-kenfördersystemen ist am häufigsten auf die Ausbildung von elektrostatischen Ladungen zurückzuführen. Elektrostatische Ladungen können durch Reibung infolge Auftretens von Turbulenz im Transportluftstrom, Reibung zwischen den Faserflocken und dem Luftstrom beim Übernehmen der Flocken von der Flocken liefernden Maschine durch den Transportluftstrom oder auch durch Reibung der Faserflok-ken aneinander auftreten. Infolge der sich frei im Transportluftstrom bewegenden Flocken wird die elektrostatische Ladung nicht abgeführt und bleibt daher bis zur Berührung mit einem geeigneten, die elektrostatische Ladung ableitenden Material bestehen. Insbesondere werden bei vergleichsweise trockener Transportluft bevorzugt Agglomerationen der Faserflocken beobachtet. Aber auch zu hohe Feuchtigkeit in der Transportluft oder des Fasermaterials selbst führt zu Zusammenballungen der Faserflocken, was nicht nur Störungen im pneumatischen Fördersystem hervorruft, sondern sich vor allem ungünstig auf die Qualität des aus den Fasern erzeugten Produkts auswirkt. Da in vielen Fällen auf die Fasern aufgebrachte Avivagen sehr hygroskopisch sind, wird ein Zusammenkleben von Faserflocken und Haften an den Wänden durch zu hohe Luftfeuchtigkeit besonders begünstigt und führt sehr schnell zu Störungen im pneumatischen Flockenfördersystem.
Beispielsweise bei einer T-Verteilung, bei der von einer Hauptleitung zwei Abzweigleitungen abzweigen, sammeln sich an der Stelle, an der die anfliegenden Faserflocken auf die Wand auftreffen, in unerwünschter Weise Faserflocken an. Fasermaterial baut sich an dieser Stelle zu grösseren Klumpen auf. Beim Lösen gelangt dieses Faserflockenmate-rial unregelmässig in die eine oder andere Abzweigleitung und setzt die Leitung zu. Solche Verstopfungen rufen erhebliche Betriebsstörungen hervor.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das auf einfache Weise unerwünschte Faseransammlungen verhindert und dadurch eine Verstopfung der Zweigleitungen vermeidet.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
Die Luftstrahlen, die gegen die anfliegenden Faserflok-ken gerichtet sind, verhindern die Bildung von anhaftenden Faseransammlungen an der Aufprallstelle. Die Faserflocken erreichen erst gar nicht die Verteilernase oder die senkrechte Wand des Kanals, die häufig an der Aufprallstelle Avivage-reste von Chemiefasern aufweisen, die eine gewisse Nebenwirkung haben. Sofern jedoch Faserflocken dennoch die Aufprallstelle erreichen, werden diese durch den Luftstrom wieder abgehoben. Auf diese einfache Weise wird die unerwünschte Faseransammlung verhindert und dadurch eine Verstopfung der Zweigleitungen vermieden. Der Luftstrom kann zusammenhängende Flockenbüschel in eine Abzweigleitung umlenken, ohne diese zu teilen. Es kann aber auch vorkommen, dass der anfliegende Flockenstrom durch den
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Luftstrom geteilt und die Teilströme in die Abzweigleitungen abgelenkt werden.
Die Erfindung umfasst auch eine vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Ansprach 1, bei der im Bereich der Abzweigung der Abzweigleitungen von der Hauptleitung eine Luftquelle angeordnet ist, deren Luftstrahlen in Richtung auf die durch die Hauptleitung anfliegenden Faserflocken gerichtet sind.
Weitere vorteilhafte Ausbildungen sind in den Ansprüchen 4 bis 8 wiedergegeben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine T-Verteilungsleitung für Faserflocken mit einem Ventilator und Luftaustrittsöffnungen,
Fig. 2 eine T-Verteilungsleitung mit Teilungselement und Blasstab,
Fig. 2a den Blasstab in Vorderansicht,
Fig. 3 eine T-Verteilungsleitung wie Figur 1, jedoch mit halbzylinderförmigem Teilungselement und
Fig. 4 eine Y-Verteilerleitung mit Teilungselement und by-pass-Luftzuführung.
In Figur 1 ist in schematischer Darstellung ein typisches Faserzufuhrsystem von T-förmiger Gestalt gezeigt, das eine Hauptleitung 1 mit zwei Zweigleitungen 2 und 3 aufweist. Das faserförmige Material, z.B. Faserflocken 4 und das Strömungsmittel treten bei 5 ein, wie dies durch den Pfeil angezeigt ist. 2 und 3 sind die Verlängerungen der Hauptleitung 1. Die Fläche des Kanals (Leitungen 1,2 und 3) ist nach bekannten Verfahren für pneumatische Förderung berechnet.
Bei 5 und 6 treten das Fasermaterial und das Strömungsmittel (Luft) aus. Das T-Verteilungssystem ist fester Bestandteil eines (nicht dargestellten) zusammenhängenden Faserförderungssystems, das z.B. aus Rohrleitungen besteht.
In der in Richtung der anfliegenden Faserflocken 4 liegenden Wand der Abzweigleitungen 2 und 3 sind Öffnungen 8a, 8b vorgesehen, die mit einem geschlossenen Gehäuse 9 in Verbindung stehen, in dem sich ein von einem Motor 10 angetriebener Ventilator 11 befindet. Am Gehäuse 11 ist eine Aussenluftzuführung 12 vorgesehen. Im Betrieb werden die Luftstrahlen (sh. Pfeil 13,14), die aus den Öffnungen 8a, 8b austreten, gegen die anfliegenden Faserflocken 4 gerichtet.
Dieser Gegenluftstrom ist so stark, dass die Faserflocken die Innenwand nicht erst erreichen, oder wenn dies geschieht, von der Innenwand wieder abgehoben werden. Die Faserflocken 4 gelangen in die Abzweigleitungen 2 und 3.
Nach Figur 2 ist an der Innenwand der Abzweigleitungen 2 und 3 innerhalb des T-Verteilungssystems ein Teilungselement 15 (keilförmige Verteilernase) vorgesehen, das die Faserflocken 4 in die Abzweigleitungen 2 und 3 ablenkt. Vor der Kante des Teilungselements 15 ist senkrecht in bezug auf die Achse der Hauptleitung 1 ein Blasstab 16 angeordnet. Dieser Blasstab 16 besteht aus einem Rohr, das in seiner den anfliegenden Faserflocken 4 zugewandten Wandfläche, d.h. in Richtung der Hauptleitung 1, eine Mehrzahl von untereinander angeordneten Bohrungen 17 aufweist (sh. Fig. 2a). Der Blasstab 16 ist an eine (nicht dargestellte) Druckluftquelle angeschlossen.
Nach Figur 3 ist ein etwa halbzylinderförmiges Teilungselement 18 an der Innenwand der Abzweigleitungen 2, 3 angeordnet, das in der Mitte eine Öffnung 19 aufweist. Die Luft tritt aus dem Gehäuse 9 durch die Öffnung 8 in den Raum 20 zwischen Innenwand und Teilungselement 18 und aus dem Raum 20 durch die Öffnung 19 heraus in Richtung auf die anfliegenden Faserflocken. Das Teilungselement 18 lenkt die Faserflockenströme in Richtung auf die Abzweigleitungen 2 und 3. Der aus der Öffnung 19 austretende Luftstrom verhindert das Ansetzen von Fasermaterial am Teilungselement 18.
Figur 4 zeigt ein Y-förmiges Verteilungssystem, bei dem von der Hauptleitung 1 zwei Abzweigleitungen 2, 3 abzweigen, an deren Schnittstelle eine Öffnung 8 vorgesehen ist. Von der Hauptleitung 1 zweigen zwei by-pass-Leitungen 21, 22 mit kleinem Querschnitt ab, die in einen gemeinsamen Luftverteilungsraum 23 münden, der an der Aussenwand der Schnittstelle zwischen den Abzweigleitungen 2, 3 angeordnet ist. Ein Teil der Flockentransportluft tritt aus der Hauptleitung 1 in die by-pass-Leitungen 21, 22, von dort in den Luftverteilungsraum 23 und durch die Öffnung 8 wieder aus in Richtung auf die anfliegenden Faserflocken, d.h. in Richtung auf die Hauptleitung 1. Bei dieser Anordnung ist eine zusätzliche Luftquelle (z.B. Ventilator) entbehrlich. Die Luftmenge im System bleibt durch das Umluftprinzip konstant.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Verfahren zur Förderung von faserförmigen Stoffen, insbesondere von in Luft schwebend geförderten textilen Faserflocken bei Spinnereivorbereitungsmaschinen, die von einer Hauptleitung in mindestens zwei Abzweigleitungen gelangen, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Abzweigung der Abzweigleitungen von der Hauptleitung, der in Richtung der anfliegenden Faserflocken angeordnet ist, Luftstrahlen gegen die durch die Hauptleitung anfliegenden Faserflocken gerichtet werden, dies zum Zwecke der Verhinderung des Anhaftens der Faserflocken im Abzweigungsbereich der Leitungen.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Abzweigung der Abzweigleitungen (2, 3) von der Hauptleitung (1) eine Luftquelle (11,23) angeordnet ist, deren Luftstrahlen (13, 14) in Richtung auf die durch die Hauptleitung (1) anfliegenden Faserflocken (4) gerichtet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftstrahlen, die aus Luftaustrittsöffnungen (8; 8a; 8b; 17; 19) austreten, in einer Ebene angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Abzweigung mindestens ein Teilungselement (15,18) angeordnet ist, dessen Achse senkrecht in bezug auf die Achse der Hauptleitung (1) verläuft.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Teilungselement (16,18) mit der Luftquelle verbunden ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Teilungselement (15) keilförmig ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Teilungselement ein perforierter Blasstab (16) ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Teilungselement (18) etwa halbzylinderförmig ausgebildet ist und mindestens eine Öffnung (19) zum Austritt des Luftstroms aufweist.
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