CH645416A5 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von effektgarn. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Effektgarn.
Bei einem bekannten Verfahren zur Herstellung von Effektgarn wird Effektmaterial in den Spalt zwischen zwei umlaufenden, aufgelöstes Garngrundmaterial spinnenden Garnspinntrommeln gestreut, wobei das Effektmaterial mit dem Garngrundmaterial vermischt wird.
Obgleich sich dieses Verfahren zur Herstellung von Effektgarn eignet, wo das den Effekt im Garngrundmaterial erzeugende Effektmaterial teilchenförmig oder sphärisch ist,
eignet es sich nicht zur Herstellung von Effektgarn, wo das Effektmaterial langgestreckte Form haben soll. Es hat sich nämlich gezeigt, dass solche langgestreckten Effektmaterialstücke sich beim Einbringen in den Walzenspalt oft zu Kugeln zusammenrollen und beim Zusammendrehen mit dem Grundgarn in dieser Form fixiert werden, so dass das fertige Effektgarn unschöne Knollen von Effektmaterial aufweist, oder nicht einwandfrei mit den Grundgarn zusammengedreht werden, was dazu führen kann, dass sich das Effektmaterial beim Weben des Garnes löst. Ferner ist es mit dem bekannten Verfahren schwierig, reproduzierbares Effektgarn zu schaffen, d.h. ein Garn wo das Effektmaterial an den erwünschten Stellen im Garn liegt.
Zur Vermeidung dieser Nachteile des oben erwähnten, bekannten Verfahrens schafft die vorliegende Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung, mit denen ein Effektgarn mit langgestreckten Effekten in Grundgarn und ausserdem eine Effektgarnreproduzierung zustandegebracht werden kann. Dieses Verfahren und diese Vorrichtung weisen die in den unabhängigen Ansprüchen angegebenen Merkmale auf, während bevorzugte Ausführungsformen durch die in den abhängigen Ansprüchen genannten Merkmale gekennzeichnet sind.
Die Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Ansicht eine erfindungsgemässe Vorrichtung an einer Offen-End-Spinnmaschine,
Fig. 2 ebenfalls in schematischer Ansicht einen Schirm mit Injektor an einer Garnspinntrommel, und
Fig. 3 die Wirkung der erfindungsmässigen Vorrichtung auf das Effektmaterial.
Fig. 1 zeigt eine Offen-End-Spinnmaschine (DREF) zur Garnherstellung sowie eine Vorrichtung gemäss der Erfindung zur Erzeugung von Effektgarn. Paare von Eingabewalzen 1,1', Streckwalzen 2,2' und Zuführungswalzen 3,3' führen das Kardenband 4 zur Garnherstellung zu einer Öffnerwalze 5 mit einem nicht gezeigten Kratzenbeschlag zum Auflösen oder Aufreissen des Kardenbandes in einzelne Flocken oder Fasern, die mittels Lenkbleche 6,7,8 und mit Hilfe von Druckluft von einer Druckluftleitung 9 zum Spalt zwischen zwei langgestreckten, gleichsinnig umlaufenden und durchlöcherte Mantelflächen aufweisenden Spinntrommeln 10 geführt werden. In jede Trommel 10 mündet eine Saugleitung 11 zur Orientierung des Band- oder Grundfasermaterials im Spalt zwischen den Trommeln. Im Spalt werden die orientierten Fasern und Flocken zu Garn gezwirnt, das mittels zweier Austragwalzen 12,12' (Fig. 2) aus dem Spalt in Längsrichtung der Trommeln zu einer Garnaufnahmerolle 13 geleitet wird.
Zur Erzeugung eines Effekts im Grundmaterial, beispielsweise Material derselben Farbe wie das Grundmaterial oder einer anderen Farbe, ist erfindungsgemäss ein Effektmaterial speisender Injektor 14 gegen einen Schirm gerichtet, der vorteilhafterweise, jedoch nicht unbedingt von der von der Öffnerwalze 5 abgewandten Fläche des Lenkblechs 7 gebildet sein kann. Die Effekte, welche beispielsweise aus zu langgestreckten Stücken oder Flocken/Fasern aufgelöstem Effektmaterial 40 bestehen können, werden dem Injektor mittels einer Leitung 15 unter der Einwirkung des vom Injektor ausgeübten Soges zugeführt. Dieser Sog wird durch einen Druckgasschlauch 16 erzeugt. Langgestreckte Effektmaterialstücke werden somit gegen die genannte Fläche des Lenkblechs 7 geschleudert, wobei der Treffbereich im wesentlichen im Bereich des Soges von den Saugleitungen 11 liegt. Dies hat zur Folge, dass die das Blech 7 in zusammengerolltem oder knollenartigem Zustand erreichenden Flocken und Fasern 17 des Effektmaterials nach dem Auftreffen auf das Blech 7 durch die Kraft vom Sog im Spalt zwischen den Trommeln im wesentlichen in ihre langgestreckte Form ausgerichtet werden (Fig. 3) und in hauptsächlich ausgerichtetem Zustand zum Spalt zwischen den Trommeln gelangen, wo sie — noch immer in ausgerichtetem Zustand — mit dem von der Öffnerwalze 5 kommenden Garngrundmaterial verzwirnt und mit diesem verbunden zu den Ausgabewalzen 12,12' und der Aufwickelrolle 13 geleitet werden.
Die ausrichtende Einwirkung auf die Effektmaterialstücke nach dem Auftreffen auf das Blech 7 dürfte auf die momen-
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tane Unterbrechung der Bewegung des Effektmaterials beim Auftreffen auf das Blech 7 zurückzuführen sein, so dass der vom Trommelspalt ausgeübte Sog sich für die Ausrichtung geltend machen kann (Fig. 3). Auf jeden Fall konnte eine Ausrichtewirkung bei einem Direkteinblasen von langgestrecktem Effektmaterial in den sogbelasteten Spalt zwischen den Spinntrommeln nicht beobachtet werden, sondern die Effektmaterialstücke wurden dem Grundgarn in nicht ausgestrecktem, klumpenförmigem Zustand einverleibt.
Der Injektor 14 ist vorteilhafterweise schwenkbar in Längsrichtung der Spinntrommeln angeordnet (Fig. 2) und beispielsweise mittels eines Halters 18 an das Blech 7 angelenkt, so dass er das Effektmaterial an beliebiger Stelle der Zwirnbildungslänge der Trommeln über das Blech 7 zuführen kann. Bei der Zufuhr von Effektmaterial am Anfang der Zwirnbildungslänge wird das Effektmaterial mit dem noch verhältnismässig lose zusammengesetzten Grundmaterial vermischt, so dass ein melierter Effekt erhalten wird. Wird das Effektmaterial am Ende der Zwirnbildungslänge zugeführt, erhält man dagegen einen Kern von Garngrundmaterial, der vom Effektmaterial umschlossen ist, welches mit verhältnismässig wenigen Garngrundmaterialfasern an das Garngrundmaterial gebunden ist, so dass das Aussehen des Effektmaterials an denjenigen Stellen des fertigen Effektgarns dominiert, wo sich das Effektmaterial befindet.
Zur Bildung von langgestreckten Effektmaterialstücken zur Zufuhr zum Injektor sind zwei Paare von Walzen 19,19' und 20,20' vorgesehen, wobei die Walzen jedes Walzenpaares mittels eines Pendelarms 21 gegeneinander federbelastet sind und die unteren Walzen 19' und 20' von Motoren 19" und 20" angetrieben werden. Das Effektgrundmaterial, beispielsweise ein Effektband oder-Effektvorgarn, wird dem hinteren Walzenpaar 19,19' zugeführt und wird mit Hilfe des vorderen Walzenpaares 20,20' - des Streckwalzenpaares -
gestreckt und in langgestreckte Stücke geteilt. Die einzelnen Effektmaterialstücke werden von der Saugleitung 15 des Injektors erfasst, um dem Injektor 14 zugeführt zu werden.
Zur wahlfreien Verteilung des Effektmaterials im Grund-5 garn ist die untere Walze 20' des vorderen Walzenpaares 20, 20' vorteilhafterweise über eine Magnetkupplung 22 an ihren Motor 20" angeschlossen. Die Magnetkupplung 22 erhält Stromimpulse von einem Programmwerk, das beispielsweise mittels eines Magnetbandes oder Lochstreifens betätigt wird, io Die Signale vom Programmwerk betätigen die Magnetkupplung und somit den Antrieb der Walzen 20,20' und - bei kontinuierlichem Betrieb der Walzen 19,19' - die Länge und Häufigkeit der Effektmaterialstücke. Durch Änderung des Verhältnisses der Geschwindigkeiten der Walzen 19,19' und 15 20,20', z.B. durch stufenweise oder kontinuierlich regelbare Motoren, kann auch die Stärke der Effektmaterialstücke variiert werden.
Es leuchtet ein, dass mit der erfindungsmässigen Vorrichtung dem Grundgarn unterschiedliche Effektmaterialen einverleibt werden können, wobei der Saugleitung 15 des Injektors die erwünschte Anzahl programmgesteuerter, effekt-materialerzeugender Mechanismen angeschlossen wird.
Das Verfahren und die Vorrichtung gemäss der Erfindung 25 können auch dann benutzt werden, wenn die Offen-End-Maschine mit einem «paradisc»-Zusatz ausgerüstet ist, wobei ein Schirm gemäss der Erfindung im wesentlichen horizontal zwischen dem «paradisc»-Zusatz (dem Rotor) und der einen Spinntrommel befestigt wird. Der dem Spalt zwischen den 30 Spinntrommeln naheliegende Randteil dieses Schirms ist in den Spalt hinuntergebogen. Die Effektmaterialstücke werden gegen die Unterseite des Schirms geschleudert und von dieser unter der Einwirkung des im Walzenspalt auftretenden Sogs in den Spalt hineingezogen.
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1 Blatt Zeichungen
Claims (7)
- 6454162PATENTANSPRÜCHE1. Verfahren zur Herstellung von Effektgarn, bei welchem Verfahren ein Garngrundmaterial in dem einem Unterdruck ausgesetzten Spalt zwischen umlaufenden Spinntrommeln zu Grundgarn geformt wird und langgestreckte Effektmaterialstücke in den Spalt eingebracht werden, um dem Grundgarn einverleibt zu werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Effektmaterialstücke im Bereich des genannten Unterdrucks zwecks Weiterbeförderung zum Spalt gegen einen Schirm geschleudert werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Effektmaterialstücke gegen den genannten Schirm mittels eines Injektors geschleudert werden, dem die genannten Stücke mittels der Injektor-Saugleitung zugeführt werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Häufigkeit, Länge und Stärke der Effektmaterialstücke im Effektgarn mittels eines Programmwerks eingestellt werden, welches den Antrieb von die Effektmaterialstücke erzeugenden Streckwalzen für Effektgrundmate-rial beeinflusst.
- 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nàch Anspruch 1, umfassend zwei Spinntrommeln zum Garnspinnen, Mittel zur Erzeugung eines Unterdrucks im Spalt zwischen den Trommeln, Mittel zur Zuführung von Grund-garnmaterial zum Spalt und Mittel zur Zuführung von Effektmaterialstücken zum Spalt, gekennzeichnet durch einen in der Nähe des Spalts vorgesehenen Schirm (7) sowie durch ein Mittel (14), welches die Effektmaterialstücke mit Hilfe von Druckgas gegen den Schirm schleudert.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das genannte Mittel (14) ein Injektor mit einer die Effektmaterialstücke zuführenden Saugleitung (15) ist.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schirm (7) die Fläche eines Lenkblechs ist, dessen entgegengesetzte Fläche das Grundgarnmaterial zum genannten Spalt lenkt.
- 7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4—6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Programmwerk den Antrieb von die Effektmaterialstücke erzeugenden und sich an den Injektor (14) anschliessenden Walzen (19,20) zur Bestimmung der Länge, Häufigkeit und Stärke des Effektmaterials im Effektgarn steuert.
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