CH643186A5

CH643186A5 - Verfahren zur herstellung eines kunststoffaufklebeerzeugnisses.

Info

Publication number: CH643186A5
Application number: CH239380A
Authority: CH
Inventors: Martti Pitkaenen
Original assignee: Lohjan Paperi Oy
Priority date: 1979-03-29
Filing date: 1980-03-27
Publication date: 1984-05-30
Also published as: FI64078B; HU180338B; ES8104376A1; AT375381B; FR2452376A1; FI791059A; ES490027A0; IT8083343A0; GB2044673B; AU534330B2; FI64078C; AU5647180A; PL223120A1; BE882421A; DE3010154A1; FR2452376B1; IT1141790B; DD149637A1; JPS55131076A; SE8002103L

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Herstellungsverfahren für ein Kunststoffaufklebeerzeugnis, welches sich aus einer Unterlage, einem Kunststoffilm und einer dazwischen befindlichen Haftkleberschicht zusammensetzt, wobei zunächst der Haftkleber als gleichmässige Schicht auf die Unterlage aufgetragen und nachher der Kunststoff auf die Haftkleberschicht aufgebracht wird.

Die Idee bei einem solchen Kunststoffaufklebeerzeugnis besteht darin, dass sich die Unterlage vom Haftkleber in der Form leicht löst, dass beim Abziehen des Kunststoffilmes von der Unterlage der Haftkleber am Film bleibt und man also einen fertig beleimten Kunststoffilm erhält, der zum Beispiel zur Herstellung von Schmuck-, Werbe- u.dgl. Aufklebern, zum Schützen von Büchern odér anderen Erzeugnissen vor Feuchte und Abnutzung oder für Sonderzwecke dient.

Als Unterlage dient im allgemeinen silikonbeschichtetes Kraftpapier, das sich dank seiner Silikonfläche leicht von der Kleberschicht löst. Bei einem bereits bekannten Herstellungsverfahren werden die fertige Unterlage und der fertige Kunststoffilm von getrennten Rollen zugeführt und durch Pressen zum Beispiel zwischen zwei Walzen zusammengefügt. Der Kleber kann dabei entweder unmittelbar vor dem Aufbringen des Kunststoffilmes aufgetragen werden oder er kann bereits fertig auf die Unterlage aufgetragen und durch eine Schutzpapierschicht, die unmittelbar vor dem Aufbringen des Kunststoffilmes abgelöst und aufgewickelt wird, geschützt sein.

s Dieses bereits bekannte Verfahren hat den Nachteil, dass das kontinuierliche Abwickeln des Kunststoffilmes von der Rolle und sein einwandfreies, gleichmässiges, faltenfreies Aufbringen auf die Unterlage verhältnismässig schwierig sind und leicht zu Betriebsstörungen und ziemlich hohem io Ausschussanteil führen. Diese Verarbeitungsschwierigkeiten begrenzen auch die Produktionsgeschwindigkeit und lassen kaum Kunststoffilm-Flächengewichte unter etwa 100 g/m2 zu, was sich wiederum ungünstig auf die Rohmaterialkosten auswirkt.

15 Das Papierbeschichten oder -tränken mit Kunststoff durch Auftragen des schmelzflüssigen Kunststoffes, zum Beispiel durch Extrudieren in einem kontinuierlichen Prozess direkt auf das Papier, ist bereits bekannt. Hier sei beispielsweise auf das britische Patent 1 200 624 verwiesen, bei 20 dem die Problemstellung darin besteht, der aufzutragenden Kunststoffschicht auch in ihren Randzonen gleichmässige Dicke zu verleihen. Trotz dem Umstand, dass man diese Pa-pierbeschichtungstechnik bereits seit langem kennt, hat man bei der Herstellung mehrschichtiger Kunststoffaufklebeer-25 Zeugnisse stets eine davon völlig abweichende Technik angewandt, nämlich, wie oben bereits umrissen, man hat den Kunststoffilm separat hergestellt und ihn dann von einer Vorratsrolle der Aufklebeprodukt-Fertigungslinie zugeführt. Einer der Gründe, mit verschiedenen Verfahren zu arbeiten, 30 kann darin bestehen, dass das Papierbeschichten als Prozess entscheidend einfacher und die Filmdicke bedeutend geringer ist; ausserdem hat man offensichtlich das Aufextrudieren schmelzflüssigen Kunststoffes als eine dem Laminierungs-prozess fremde Verfahrensweise angesehen oder man hat 35 überhaupt nicht so weit gedacht.

Das vorliegende Verfahren beinhaltet nun aber die Erfindung, auch bei der Herstellung von Aufklebeerzeugnissen schmelzflüssigen Kunststoff auf der Fertigungslinie für das Gesamtprodukt auf die Kleberschicht aufzutragen. Dadurch 40 können sowohl die Rohmaterialkosten gesenkt als auch die Produktionsgeschwindigkeit erhöht werden. Charakteristisch für die Erfindung ist, dass das Anfertigen des Kunststoffilmes aus schmelzflüssigem Kunststoff im gleichen kontinuierlichen Prozess wie die Herstellung des Kunststoffauf-45 klebeerzeugnisses und ohne Zwischenaufwickeln des Kunststoffilmes in der Weise erfolgt, dass man den schmelzflüssigen Kunststoff erst auf der Haftkleberschicht der Unterlage oder unmittelbar davor erstarren lässt.

Nach der Erfindung wird also der Kunststoffilm aus so schmelzflüssigem Kunststoff im gleichen Prozess wie das Endprodukt selbst hergestellt, wobei sich keine Kunststoff-film-Verarbeitungsschwierigkeiten ergeben und der Film auch in dünner Ausführung gleichmässig auf die Haftkleberschicht der Unterlage aufgebracht werden kann. Die Her-55 Stellung des Kunststoffilmes erfolgt vorzugsweise auf an sich bekannte Weise durch Extrudieren entweder unmittelbar auf die vorbeilaufende Unterlage oder über eine zwischengeschaltete Kühlwalze. Wesentlich hierbei ist, dass der Kunststoffilm erst im gleichen Zusammenhang wie das End-60 produkt selbst oder höchstens unmittelbar zuvor gebildet wird.

Mit dem erfindungsgemässen Verfahren lässt sich das Kunststoffilm-Flächengewicht im Bedarfsfall bis herunter auf etwa 50 g/m2 senken, und die Produktionsgeschwindigkeit 65 kann erhöht werden, ohne dass es dabei zu Verfahrensstörungen kommt. Die Rohmaterialkosten kommen nicht nur wegen des im allgemeinen niedrigeren Gesamtmaterialverbrauchs, sondern auch deswegen bedeutend niedriger zu

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stehen, weil der Kunststoff in Granulatform und nicht als Film auf Rollen angekauft wird.

Es ist klar, dass beim erfindungsgemässen Verfahren neben der Herstellung des Kunststoffilmes in ein und demselben Prozess auch das Auftragen des Klebstoffes und, je nach Verhältnissen, die Fertigung der Unterlage, das heisst das Beschichten des Unterlagenpapiers mit Silikon erfolgen kann.

Weiter ist klar, dass das Aufklebeerzeugnis im gleichen Prozess, zum Beispiel zwecks Verbesserung seiner Festigkeit, mit Netz oder Gewebe oder zur Verbesserung der Isolations-fahigkeit im Hinblick auf Sondereinsatzzwecke mit Aluminiumfolie oder dergleichen kaschiert werden kann.

Im folgenden soll die Erfindung in Form von Beispielen und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben werden. In den Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 das nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellte Kunststoffaufklebeerzeugnis im Querschnitt,

Fig. 2 bis 4 in schematisierter Form drei voneinander etwas verschiedene maschinelle Lösungen zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens und

Fig. 5 eine komplette Fertigungslinie zur Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens.

Das Kunststoffaufklebeerzeugnis ist, wie gesagt, in Fig. 1 dargestellt. Die Unterlage des Erzeugnisses besteht aus dem Unterlagenpapier 1, das mit einer sich leicht lösenden Silikonschicht 2 versehen ist. Auf der Silikonschicht befindet sich die Kleberschicht 3 und zuoberst der Kunststoffilm 4. Zieht man vom fertigen Produkt 5 den Kunststoffilm 4 ab, so folgt diesem die Kleberschicht 3 und man erhält einen «selbstklebenden» Kunststoffilm wie er zum Beispiel zum Schützen von Büchern, Akryl(harz)platten, Holzerzeugnissen usw. oder zur Herstellung von Schmuckfilmen und Werbeaufklebern verwendet wird.

Da die Herstellung der Unterlage und der Haftkleberschicht an sich bereits gut bekannt ist, wird in diesem Zusammenhang auf eine nähere Beschreibung verzichtet. Bezüglich des Haftklebers sei jedoch festgestellt, dass dieser unmittelbar vor Bildung des Kunststoffilmes durch Extrudieren oder mit Hilfe von Walzen aufgetragen werden, jedoch auch in fertig aufgetragener Form, durch eine abzuwickelnde Papierlage geschützt vorliegen kann.

In den Fig. 2 bis 4 bezeichnet die Zahl 6 die Walze, über welche die mit Haftkleber 3 versehene Unterlage 1,2 der Endfertigungsstelle des Erzeugnisses zugeführt wird. Die Walze 7 fungiert als Kunststoff-Kühlwalze. In Fig. 2 wird der Kunststoff 4 in schmelzflüssigem Zustand (etwa 200 bis 300 °C) mit Hilfe des Extruders 8 als dünner Film direkt auf das vorbeilaufende Material 1 bis 3 extrudiert, und der Kunststoff 4 kommt erst durch die Wirkung der Walze 7 auf der Haftkleberschicht zum Erstarren.

Fig. 3 zeigt eine alternative Ausführungsform, bei welcher sich der Kunststoff 4 beim Auftreffen auf den Haftkleber 3 bereits in halberstarrtem Zustand befindet. Bewirkt v>:rd dies durch die Hilfskühlwalze 10 und im Bedarfsfall durch die Luftbürste 9.

In Fig. 4 schliesslich ist der Kunststoffilm beim Auftreffen auf den Haftkleber 3 zwischen den Walzen 6, 6 bereits fertig gebildet. Die Herstellung des Filmes erfolgt dabei auf bereits bekannte Weise mit Hilfe der Kühlwalze 7; wesent-5 lieh für die Erfindung ist jedoch, dass sich diese Stelle unmittelbar vor der Fertigungsstelle des endgültigen Produktes befindet. Diese Ausführungsform bietet gegenüber Fig. 2 den Vorteil, dass das fertige Produkt nicht zum Verziehen infolge Schrumpfens des Kunststoffes neigt.

io Wie bereits konstatiert, dient als Unterlage im allgemeinen zum Beispiel silikonbeschichtetes Kraftpapier. Als Kunststoff kommt Polyester, Polyäthylen, Äthylvinylazetat, Polypropylen oder eine andere geeignete Kunststoffverbin-dung in Frage, wobei die Herstellung des Kunststoffilmes je-15 weils nach einem für die betreffende Verbindung geeigneten Verfahren erfolgt.

Fig. 5 zeigt eine komplette Fertigungslinie, auf der das erfindungsgemässe Verfahren zur Anwendung gebracht wird.

20 Das silikonbeschichtete 2 Unterlagenpapier 1 wird von der Rolle 11 abgewickelt. Der Stelle 13, einem gewöhnlichen Elektrobehandler zur Verbesserung der Adhäsion, kann im Bedarfsfall von der Rolle 12 auch Netz oder Gewebe 16 als Verstärkungsschicht des Aufklebeerzeugnisses zugeführt 25 werden. Die Bezugszahl 14 bezeichnet eine Schmelzstreich-Einheit (Hot-melt-Einheit), welche den Haftkleber auf die Silikonschicht 2 des Unterlagenpapiers aufträgt. Alternativ, und da sich mit der heutigen Technik nach dem Schmelzstreichprinzip nicht für alle Zwecke ausreichend helle Kleber so herstellen lassen, kann auch fertig beleimte Unterlage verwendet werden. In diesem Falle ist dann die Kleberschicht durch eine Papierlage geschützt, die, wie durch die gestrichelte Linie lb dargestellt, abgezogen und aufgewickelt wird, wobei sich die Beleimungseinheit 14 dann natürlich erübrigt. 35 Die Kunststoff-Strangpresse (Extruder oder Co-Ex-truder) ist wie in den Fig. 1 bis 4 mit der Bezugszahl 8 bezeichnet, und auch die Zahlen 6, 7 und 10 bedeuten gleichartige Walzen wie in Fig. 1 bis 4. Die Zahl 15 bezeichnet eine Luftbürste, die mit dazu verwendet werden kann, die ex-40 trudierte Kunststoffschicht mit der Kühlwalze 7 in Kontakt zu bringen.

Von den Rollen 17 und 19 kann dem Aufklebeerzeugnis neben Netz- oder Gewebematerial (z.B. 18) zum Beispiel auch Aluminiumfolie 20 angefügt werden, wie sie nament-45 lieh bei Klebebändern für Spezialzwecke Verwendung findet. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung gestaltet sich diese Anwendungsvariante deshalb besonders günstig, weil sich die noch nicht völlig erstarrte heisse Kunststoffschicht von selbst, das heisst, ohne jeglichen Klebstoff an das so Gewebe beziehungsweise die Folie haftet. Die alternative Anordnung 8a des Extruders kommt dann in Frage, wenn es um die Produktion von Sorten geht, die vor dem an der Stelle 6 erfolgenden Laminatpressen ein Vorkühlen erfordern.

Die Bezugszahl 21 bezeichnet eine Hochspannungs-Elek-55 trobehandlungseinheit zur Verbesserung der Bedruckbarkeit und Klebfähigkeit des Erzeugnisses. Das fertige Produkt 5 wird zum Schluss auf die Rolle 22 gewickelt.

2 Blatt Zeichnungen

Claims

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1. Verfahren zur Herstellung eines Kunststoffaufklebeerzeugnisses (5), welches sich aus einer Unterlage (1,-2), einem Kunststoffilm (4) und einer dazwischen befindlichen Haftkleberschicht (3) zusammensetzt, wobei zuerst der Haftkleber in einer gleichmässigen Schicht auf die Unterlage aufgetragen und nachher der Kunststoff auf die Haftkleberschicht aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Anfertigen des Kunststofflimes (4) aus schmelzflüssigem Kunststoff im gleichen kontinuierlichen Prozess wie die Herstellung des Kunststoffaufklebeerzeugnisses (5) und ohne Zwischenaufwickeln des Kunststoffilmes (4) in der Weise erfolgt, dass man den schmelzflüssigen Kunststoff erst auf der Haftkleberschicht (3) der Unterlage (1,2) oder unmittelbar davor erstarren lässt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der schmelzflüssige Kunststoff unmittelbar auf die Haftkleberschicht (3) der Unterlage (1, 2) extrudiert wird.

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PATENTANSPRÜCHE

3. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem das Anfertigen des Kunststoffilmes (4) durch Extrudieren von schmelzflüssigem Kunststoff auf die Oberfläche einer Kühlwalze (7; 10) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass der auf der Kühlwalze (7; 10) erstarrte oder teilweise erstarrte Kunststoffilm (4) hinter der Walze (7; 10) unmittelbar mit der Unterlage (1,2, 3) zusammengeführt wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Unterlage (1,2) silikonbeschichtetes (2) Kraftpapier (1) und als Kunststoff (4) Polyester, Polyäthylen, Athylvinylazetat oder Polypropylen dient.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in das Erzeugnis im gleichen kontinuierlichen Prozess ein Verstärkungsnetz oder -gewebe (16, 18) über oder unter dem Kunststoffilm (4) eingearbeitet wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in das Erzeugnis im gleichen kontinuierlichen Prozess eine Aluminiumfolie (20) über dem Kunststoffilm (4) eingearbeitet wird.