DE3545406A1 - Verfahren zur herstellung von mit dekorierten oberflaechen versehenen moebeln aus wellpappe - Google Patents
Verfahren zur herstellung von mit dekorierten oberflaechen versehenen moebeln aus wellpappeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
von mit Dekor-Oberflächen versehenen Wellpappe-Zuschnitten zur
Verwendung beim Herstellen von Möbeln, dekorativen Behältnissen,
Särgen, Messeständen, Wandbekleidungen od.dgl. aus einer wenig
stens eine Wellenlage und wenigstens eine erste Deckschicht
aufweisenden Wellpappe, an deren offener Seite wahlweise eine
zweite Deckschicht oder mindestens eine weitere Wellenlage mit
entsprechender erster und zweiter Deckschicht angebracht wird,
wobei als Deckschichten vorzugsweise Kraftlinermaterial verwendet
und die so erzeugte Wellpappe nach Abbinden der Deckschichten
ggf. mit Falt-Knicklinien (Rillungen, Falzungen) versehen
sowie entsprechend einer vorgegebenen Kontur geschnitten wird.
Es ist bekannt, Möbel, Möbelteile, Särge, speziellen Zwecken
dienende Verpackungsbehälter, Verkleidungs- oder Dekorations
elemente, wie sie beispielsweise auf Messen verwendet werden,
aus Wellpappe-Zuschnitten herzustellen, die auf herkömmlichen
Wellpappe-Erzeugungsanlagen hergestellt und nach Verlassen
derselben nachträglich entsprechend dem jeweiligen Einsatzzweck
mit einer Dekoroberfläche versehen werden. Die Dekoroberfläche
wird bisher also in einem gesonderten Herstellungsschritt nach
Abschluß der Herstellung des eigentlichen Wellpappenteils
ausgeführt, indem beispielsweise selbstklebende Dekorfolie vom
Benutzer auf die Wellpappenteile aufgezogen wird, die in anson
sten fertiger Form, d.h. als fertiger Zuschnitt und mit geeig
neten Knick- oder Faltlinien versehen, eine Wellpappen-Erzeu
gungsanlage verlassen haben.
Das bisher übliche nachträgliche Aufbringen einer Dekorschicht
auf eine Wellpappe-Erzeugungsanlage weitgehend fertig verlassende
Bauteile aus Wellpappe für die genannten Zwecke hat den Nachteil,
daß die zusätzlich erforderlichen Schritte des Aufbringens der
Dekorschicht die Herstellung derartiger Bau-, z.B. Möbelteile
erheblich komplizieren und verteuern, indem die Zuschnitte
erneut nach Zwischentransport und -lagerung aufgenommen werden
müssen. Darüber hinaus verlangt einerseits das Aufbringen der
Dekorschicht von Hand ein großes handwerkliches Geschick, während
andererseits das maschinelle Aufbringen der gesonderten Dekor
schicht hohe Einrichtungskosten für Maschinen erfordert. Unab
hängig davon, ob das nachträgliche Aufbringen einer Dekorschicht
auf ansonsten fertige Wellpappenteile maschinell oder per Hand
durchgeführt wird, verteuert sich durch diesen zusätzlichen
Schritt die Herstellung von mit einer Dekorschicht versehenen
Bauteilen so sehr, daß das angestrebte Ziel, nämlich durch die
Verwendung beispielsweise von Möbelteilen aus Wellpappe gegenüber
Möbelteilen aus konventionellen Möbelwerkstoffen erhebliche
Kostenvorteile zu erreichen, in nicht unerheblichen Umfang
zunichte gemacht wird.
Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren vorzuschlagen, mit dem Bauteile für die verschiedensten
Einsatzzwecke, in denen es auf eine ästhetisch ansprechende,
attraktive Oberfläche ankommt, wie z.B. bei Möbelteilen aus
dekorierter Wellpappe gegenüber den bekannten Verfahren schneller,
wirtschaftlicher und damit vor allem auch kostengünstiger
hergestellt werden können.
Gelöst wird die Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß als
mindestens eine der beiden Deckschichten auf der Wellpappe-
Erzeugungsanlage ein mit einem Dekor versehenes Bahnmaterial
von der Rolle abgezogen und auf die Wellenlage(n) aufgebracht
und damit verbunden wird.
Vorteil und Nutzen eines solchen Verfahrens bestehen vor allem
darin, daß im normalen Fertigungsgang für Wellpappeplatten,
d.h. in einem standardisierten Herstellungsverfahren für ein-
oder mehrlagige Wellpappe, auf diese die Dekorschicht aufgebracht
werden kann, ohne daß nach dem Verlassen der Wellpappe-Erzeu
gungsanlage zusätzliche Verfahrensschritte manueller oder maschi
neller Art zum Aufbringen der Dekorschicht auf die Wellpappe
nötig wären. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren kann deshalb
dekorierte Wellpappe nach herkömmlichen Wellpappeherstellungs
verfahren und auf üblichen Anlagen erzeugt werden, und zwar
ohne das Erfordernis neuer oder erweiterter Wellpappenherstel
lungsvorrichtungen. Damit ergibt sich die Möglichkeit einer
äußerst rationellen und kostengünstigen Fertigung von Dekor-
Bauelementen in Form von Platten, Tafeln, Paneelen etc., was
einerseits zu einer maßgeblichen Verbiligung von aus solchen
Bauteilen hergestellten Endprodukten wie Möbeln, Särgen, Kisten,
Verkleidungs- und/ oder Wandelementen u.ä. und damit andererseits
zugleich zur Ausweitung der Anwendungsbereiche des Materials Well
pappe führt. Wahlweise können dabei eine oder beide Deckschichten
als Dekormaterial vorgesehen werden, wobei dieses entweder auf
Deckschichtenmaterial aufgebracht oder unmittelbar als solches
ausgebildet sein kann.
Bildet man beide Deckschichten mit einer Dekorschicht aus,
so erhält man ein zu beiden Seiten dekoriertes Wellpappe-Produkt
beispielsweise für Möbelteile, die auch auf der Innenseite ein
dekoratives Aussehen haben, so daß z.B. ein Schrank, der aus
solchen Bauteilen hergestellt worden ist, auch im geöffneten
Zustand ein ansprechendes Erscheinungsbild aufweist. Beide in
diesem Fall von einer Dekorschicht ausgebildeten Deckschichten,
die zwischen sich die gewellten Papierschichten einschließen,
erfordern keine zusätzlichen Verfahrensschritte zu ihrer Herstel
lung, denn das Aufbringen beider Deckschichten als Dekorschicht
auf die Wellenlage erfolgt in einem gewöhnlichen Wellpappenher
stellungsverfahren auf bekannten Vorrichtungen bzw. Anlagen,
so daß also praktisch versandfähige, unmittelbar einsatz
bereite Wellpappe-Bauteile mit Dekor-Oberfläche die herkömmliche
Wellpappeerzeugungsanlage verlassen.
Da Bauteile aus Wellpappe unter dem Einfluß hoher Luftfeuchtig
keit leicht dazu neigen, sich zu verziehen bzw. zu wölben, d.h.
ganz allgemein ihre Form zu verändern, ist es zum Zwecke der
Verhinderung solcher Verformungen vorteilhaft, die das Dekor
aufweisenden Deckschichten mit einer feuchtigkeitsundurchlässigen
Sperrschicht zu versehen. Vorteilhafterweise besteht die feuch
tigkeitsundurchlässige Sperrschicht aus einer Aluminiumfolie,
auf die auf der einen Seite die eigentliche Dekorschicht und
auf der anderen Seite eine Papierschicht aufkaschiert wird.
Obwohl grundsätzlich jedes geeignete Material zur Ausbildung
einer wasserdampfundurchlässigen Sperrschicht verwendet werden
kann, hat Aluminium zur Ausbildung der Sperrschicht den Vorteil,
daß es neben der Wasserdampfundurchlässigkeit auch noch wärme
isolierende Eigenschaften aufweist.
Um zu verhindern, daß Feuchtigkeit durch die Schnittkanten der
Wellpappenteile ins Wellpappeninnere eindringt und trotz einer
einseitig oder beidseitig auf der Wellpappe vorgesehenen feuch
tigkeitsundurchlässigen Sperrschicht von den Schnittkanten her
die Wellpappe instabil machen würde, indem die zwischen beiden
Deckschichten angeordnete gewellte Papierschicht durch eindrin
gendes Wasser aufgeweicht würde, können beim erfindungsgemäßen
Verfahren nach Abschluß des Verbindungsvorganges der Deckschich
ten mit der Wellpappenlage und nach erfolgtem Zuschnitt ent
sprechend einer vorgegebenen Kontur die Schnittkanten in einem
separaten Arbeitsvorgang feuchtigkeitsundurchlässig versiegelt
werden. Durch einen solchen Kantenverschluß erhält man quali
tativ und verwendungstechnisch besonders hochwertige Bauteile.
Weitere Vorteile und Möglichkeiten der Erfindung gehen aus
der folgenden Beschreibung der einzelnen Verfahrensschritte
anhand eines in der schematischen Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels hervor.
Eine für sich bekannte, in der Regel Bahnmaterial verarbeitende
Wellpappe-Erzeugungsanlage 10 zur Ausführung des Verfahrens
weist je einen Vorrat 11 bzw. 12 für Wellenpapier 13 und Zwischen
lagepapier 14 zur Herstellung einer ersten einseitig offenen
grobwelligen Wellpappelage auf, wobei das Wellenpapier 13 auf
bekannte Weise nach dem Wellungsvorgang mit dem Zwischenlagepapier
14 verbunden wird. Von einem anderen nicht gezeigten Wellenpa
piervorrat und einem anderen, ebenfalls nicht gezeigten Zwischen
lagepapiervorrat wird eine dort gefertigte feinwellige zweite
Wellpappelage 16 mit einer Kraftliner-Deckschicht (Decke hoher
Reißfestigkeit) angeliefert, wobei die grobwellige Wellpappelage
15 und die feinwellige Wellpappelage 16 einer Wellpappen-Ver
bindungs- oder Klebevorrichtung 17 bekannter Art zugeführt
werden.
In der Wellpappen-Klebevorrichtung 17 werden die beiden einseitig
deckschichtfreien Wellenlagen 15, 16 flächig miteinander verbun
den. Dabei können ggf. die Wellungen der ersten und zweiten
Wellenlage unterschiedlich zueinander ausgerichtet sein, d.h.
abweichend von einer parallelen Ausrichtung diagonal zueinander
oder in einer beliebigen anderen geeigneten Ausrichtung. Während
des Verbindungsvorganges beider Wellenlagen wird eine mit einem
Dekor versehene Deckschicht 18 in einer für eine normale Deck
schicht üblichen Weise auf die der ersten Wellenlage 15 abge
wandte Seite der zweiten Wellenlage 16 aufgebracht und mit
dieser im wesentlichen flächig verbunden. Hierzu wird die Dekor-
Deckschicht 18 von allgemein bei diesen Vorrichtungen üblichen
Rollenvorräten 19 abgewickelt und auf bekannte Weise der Well
pappe-Klebevorrichtung 17 zugeführt.
Während des Verbindungsvorganges wird auf die der zweiten
Wellenlage 16 abgewandte Seite der ersten Wellenlage 15 ebenfalls
eine untere Deckschicht 20 aufgebracht und mit dieser im wesent
lichen flächig verbunden. Auch diese untere Deckschicht 20 wird
von einem allgemein bei diesen Vorrichtungen bekannten Rollen
vorrat 21 abgewickelt und der Wellpappe-Klebevorrichtung 17
zugeführt, d.h. diese zweite Deckschicht 20 bildet dann den der
Dekor-Deckschicht 20 gegenüberliegenden anderen Flächenabschluß
einer fertiggestellten zweilagigen Wellpappe 22. Für bestimmte
Einsatzformen kann auch diese untere Deckschicht 20 mit einem
Dekor versehen sein oder aus Dekorpapier bestehen, das gleich
oder unterschiedlich zum Dekor der Dekor-Deckschicht 18 sein
kann. Auch kann letztere ggf. direkt als Deckschicht der äußeren
Wellenlage 16 vorgesehen sein, so daß für diese eine Kraftliner
Decke ggf. entfallen kann.
Eine oder auch ggf. beide Dekorschichten können mit einer hier
nicht näher dargestellten feuchtigkeitsundurchlässigen Sperr
schicht, beispielsweise aus Aluminiumfolie oder einem anderen
geeigneten Bahn- oder Schichtmaterial versehen sein. Das die
Dekorschichten 18, 20 bildende Deckschichtmaterial kann in einem
vorherigen gesonderten Herstellungsvorgang mit der feuchtigkeits
undurchlässigen Sperrschicht versehen worden sein und wird dann
in diesem fertigen Zustand von den Rollenvorräten 19, 21 zur
Bildung der Deckschichten für die Wellpappe 22 abgezogen. Es
ist jedoch auch möglich, daß bei einer anderen, hier nicht
dargestellten Ausführungsform die Sperrschicht, beispielsweise
in Form einer Folie, von einem separaten Rollenvorrat und die
Dekorschicht in Form eines gesonderten Deckschichtteils von
einem anderen Rollenvorrat abgezogen, der Wellpappe-Verbindungs
vorrichtung 17 zugeführt und dort in einem Verfahrensschritt
mit einer Wellpappe 22 verbunden werden. Weiter ist es denkbar,
daß eine zusätzliche Papierlage von einer gesonderten weiteren
Vorratsrolle abgezogen und der Wellpappen-Klebevorrichtung
17 zugeführt wird, wobei diese Papierschicht, die folienförmige
Schicht und die Dekor-Teilschicht zusammen eine dreilagige
Deckschicht bilden, bei der zwischen Papierschicht und Dekor-
Teilschicht die feuchtigkeitsundurchlässige Sperrschicht einge
schlossen ist.
Nachdem die der Wellpappe-Beklebungsvorrichtung 17 zugeführten
Deckschichten 18, 20 und Wellenlagen 15, 16 durch Klebung
miteinander verbunden sind, wird die Wellpappe 22 in einem hier
nicht gezeigten separaten Vorrichtungsteil entsprechend einer
vorgegebenen Kontur in Bahnen oder Platten geschnitten, wobei
zuvor ggf. auch Rillungen, Falzungen, Stanzungen od.dgl. ange
bracht sein können. Nachfolgend können die Schnittkanten wasser
dampf- bzw. feuchtigkeitsundurchlässig versiegelt werden.
Es sei noch erwähnt, daß zwar das hier beschriebene Verfahren
von einer Wellpappe 22 ausgeht, die aus zwei Wellenlagen 15,
16 unterschiedlicher Wellenhöhen ausgeht, daß aber nach dem
Verfahren gemäß der Erfindung auch einlagige Wellpappe herge
stellt werden kann, die ein- oder beidseitig eine dekorierte
Deckschicht aufweist. In einem solchen Fall würde die bei einer
mehrlagigen Wellpappe 22 jeweils für eine Schicht zur Herstellung
nötige Zwischenpapierlage 14 durch die in Form einer Dekorschicht
ausgebildete Deckschicht ersetzt werden, während die andere
Deckschicht gemäß dem zuvor beschriebenen Verfahren auf übliche
Weise auf die noch einseitig offene Wellpappe aufgebracht wird.
Auch ist es denkbar, daß dann die zweite Deckschicht ebenso
wie die erste aus Dekormaterial besteht. Dies hängt wie schon
in allen zuvor beschriebenen Möglichkeiten ganz von den Anfor
derungen an das fertige Material und von der Konsistenz des für
die einzelnen Lagen verwendeten Bahnmaterials ab.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von mit Dekor-Oberflächen verse
henen Wellpappe-Zuschnitten zur Verwendung beim Herstellen
von Möbeln, dekorativen Behältnissen, Särgen, Messeständen,
Wandverkleidungen od.dgl. aus einer wenigstens eine Wellen
lage und wenigstens eine erste Deckschicht aufweisenden
Wellpappe, an deren offener Seite wahlweise eine zweite
Deckschicht oder mindestens eine weitere Wellenlage mit
entsprechender erster und zweiter Deckschicht angebracht
wird, wobei als Deckschichten vorzugsweise Kraftlinermaterial
verwendet und die so erzeugte Wellpappe nach Abbinden der
Deckschichten ggf. mit Falt-Knicklinien (Rillungen, Falzungen)
versehen sowie entsprechend einer vorgegebenen Kontur
geschnitten wird, dadurch gekennzeich
net, daß als mindestens eine der beiden Deckschichten
auf der Wellpappe-Erzeugungsanlage ein mit einem Dekor
versehenes Bahnmaterial von der Rolle abgezogen und auf die
Wellenlage(n) aufgebracht und damit verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens einer der das Dekor
aufweisenden Deckschichten eine feuchtigkeitsundurchlässige
Sperrschicht zugeordnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die feuchtigkeitsundurchlässige
Sperrschicht aus einer Aluminiumfolie gebildet wird, auf
die auf der einen Seite die Dekorschicht und auf der anderen
Seite eine Papierschicht aufkaschiert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß nach erfolgtem Zuschnitt
die Schnittkanten in einem separaten Arbeitsgang feuchtig
keitsundurchlässig versiegelt werden.
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DE19853545406 Withdrawn DE3545406A1 (de) | 1985-12-19 | 1985-12-19 | Verfahren zur herstellung von mit dekorierten oberflaechen versehenen moebeln aus wellpappe |
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