Verfahren zur Herstellung einer Wellpappe und nach diesem hergestellte Wellpappe Die bisherigen Wellpappen bestehen aus einer inneren Wellenlage und beidseitig mit der letzteren verklebten glatten Deckbahnen, diese sind jedoch nicht wasserfest und leiden bereits bei geringer Feuchtigkeit. Das Anbringen einer zusätzlichen was serfesten Isolierschicht erfordert einen besonderen, kostenverteuernden Arbeitsgang und konnte mit den konventionellen Wellpappefabrikationsmaschinen überhaupt nicht angebracht werden.
An sich kennt man sogenannte Hartpapiere, bei denen verschiedene Papierbahnen durch Leim, Kunst harzkleber oder Kunstharzleim miteinander vereinigt sind. Für die Wellpappenherstellung waren solche Hartpapiere jedoch nicht verwendbar, und zwar we gen der steiferen Struktur, welche den Durchlauf durch die Wellpappenherstellungsmaschine erschwert, denn beim Laufen über eine Mehrzahl von Führungs- und Umlenkrollen zerbrach die Imprägnierung oder der Klebstoff selbst.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung einer Wellpappe und eine nach diesem hergestellte Wellpappe. Das erfin dungsgemässe Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass man im gleichen Arbeitsgang mit dem Auftragen und Abbinden von Klebstoff zwischen zwei Well- pappebahnen einen aus letzterem bestehenden, gegen Wasser und Feuchtigkeit isolierenden thermoplasti schen Schutzbelag bildet.
Die nach dem Verfahren hergestellte Wellpappe ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei Wellpappebahnen ein aus thermo plastischem Kunststoff bestehender, gegen Wasser und Feuchtigkeit isolierender, die Bahnen zugleich miteinander verbindender Schutzbelag liegt, welcher aus abgebundenem, verfestigtem Klebstoff besteht.
Die Anbringung einer Isolierung gegen Wasser und Feuchtigkeit wird somit gleichzeitig mit der ohnehin notwendigen Verklebungsoperation der ver- schiedenen Wellpappenbahnpartien miteinander vor genommen, und es wird damit kein zusätzlicher Ar beitsgang oder eine besondere Maschine erforderlich. Die neue Wellpappe lässt sich mit konventionellen Wellpappenherstellungsmaschinen nach Einbau eines relativ einfachen Zusatzaggregates (Kunststoffdisper- sions-Leimwerk) herstellen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand und die für die Ausübung des Verfahrens notwendige Wellpappenherstellungsmaschine beispielsweise dar gestellt. Es zeigen: Fig. 1-3 zur Ausübung des Verfahrens nötige Wellpappenherstellungsmaschinen in schematischer Darstellung, Fig. 4 und 5 je ein Ausführungsbeispiel der Wellpappe.
Die Wellpappe nach Fig. 4 weist in üblicher Weise eine Wellenlage 1 und durch glatte Papier bahnen gebildete Deckschichten 2 und 3 auf. Die Wellenlage 1 ist mit den Deckschichten 2, 3 durch Verklebung, wie nachstehend beschrieben, zu einem Ganzen vereinigt. Zur Abdichtung gegen Wasser und Feuchtigkeit ist zwischen der Innenseite der Deck schicht 3 und der Wellenlage 1 ein Isolier-Schutz- belag 5 angeordnet, welcher zweckmässig aus schmiegsamem und eventuell dehnfähigem, thermo plastischem Kunststoff wie Polyvinylchlorid, Cellu- loseacetat, Epoxyharz usw. besteht.
Der Kunststoff soll ein Klebstoff, wie ein Kunstharzleim, sein, wel cher in Form von Lösungen oder wässrigen Disper sionen aufgetragen wird und unter Wärmeeinwir kung nach der Abbindung sich verfestigt. Der Kleb stoff, der ein Klebharz, Leimharz oder Klebzement sein kann, gehört der thermohärtenden oder ther moplastischen Gruppe an. Der Isolier-Schutzbelag 5 verklebt beim Abbindungsprozess zugleich die Deck schicht 3 mit den zugekehrten Wellenscheiteln der Wellenlage 1.
Die Bildung des Isolier-Schutzbelages 5 und die Verklebung der Deckschicht 3 mit der Wellenlage 1 erfolgt im gleichen Arbeitsgang, es erübrigen sich somit zwei separate Arbeitsoperatio nen, was sich auf die Gestehungskosten sehr günstig auswirkt.
Die Wellpappe nach Fig. 5 hat festere Struk tur, und der Isolier-Schutzbelag 5 ist nur zwischen der Deckschicht 3 und einer dritten Deckschicht 4 angeordnet. Der Isolier-Schutzbelag 5 besteht aus dem gleichen Material bzw. Kunststoff wie oben beschrieben. Der Isolier-Schutzbelag 5 aus thermo- härtendem oder thermoplastischem Kunststoff ver bindet nun die Deckschichten 3, 4 innig miteinander und bildet die Abdichtung bzw. Isolierung gegen Wasser und Feuchtigkeit.
Bei der Herstellung der Wellpappe mit der Ma schine gemäss Fig. 1 wird eine aus einer Deckschicht 2 und der Wellenlage 1 gebildete Bahn über die Umleitzylinder 7, 8 im Maschinenteil M einem Leim werk 9 zugeführt. In letzterem wird die untere frei liegende Seite der Wellenlage 1 mit einer Leim schicht versehen. Vom Leimwerk 9 weg führt die Wellenlage 1 und die Deckschicht 2 zu einem För derband 10 der an sich bekannten Trockenabteilung bzw. dem Trocknungs- und Pressaggregat 11.
Die zweite Deckschicht 3 wird über die Führungsrollen 12, 13 und die Umlenkzylinder 14, 15, 16 einem Kunststoffleimwerk 17 zugeführt, durch welches die Deckschicht 3 auf der Innenseite mit einer dosierten, den Isolier-Schutzbelag 5 bildenden Schicht einer Kunststoffdispersion versehen und anschliessend un ter Einwirkung einer Luftbürste 6 auf der Ober fläche der Deckschicht 3 verteilt und egalisiert wird.
Von diesem Leimwerk 17 wird die Deckschicht über die Leitzylinder 18, 19 zum Förderband 10 geleitet und mit der Wellenlage 1 vereinigt und während der Passierung des konventionellen Trocknungs- und Pressaggregates 11 miteinander durch Verklebung fest verbunden. Der Klebstoff bildet nach dem Ab binden und der Verfestigung den Isolier-Schutzbe- lag 5.
Nach dem zweiten Verfahrensbeispiel mit der Maschine gemäss Fig. 2 kommt die Deckschicht 2, die Wellenlage 1 und die Deckschicht 3 als Well pappe vorgefestigt in den Maschinenteil M. 7 und 8 sind wiederum die Umleitzylinder und 9 das Leim werk. Letzteres versieht die untere Seite der vorver- fertigten Wellpappe 1, 2, 3 mit einer dünnen Leim schicht. Vom Leimwerk 9 wird diese vorverfertigte Wellpappe direkt mittels Förderband 10 der Trocken abteilung T zugeführt.
Eine dritte Deckschicht 4 wird über die Führungsrollen 12, 13 und die Um- leitzylinder 14, 15, 16 dem Leimwerk 17 zugeführt, durch welches diese Deckschicht 4 auf der nach innen zu liegen kommenden Seite mit einer Kunst stoffdispersion, welche nachher die Isolier-Schutz- schicht 5 nach Fig. 5 bildet, versehen und anschlie ssend unter Einwirkung der Luftbürste 6 auf der Oberfläche der Deckschicht 4 verteilt und gleich egalisiert wird.
Von diesem Leimwerk 17 wird die Deckschicht 4 durch die Leitzylinder 18, 19 und das Förderband 10 mit der vorverfertigten Well pappe 1, 2, 3 vereinigt und beim Passieren des Trocknungs- und Pressaggregates 11 getrocknet und entsprechend gepresst.
Beim Verfahren mit der Maschine gemäss Fig. 3 wird eine aus der Wellenlage 1 und der Deckschicht 2 gebildete Wellpappe über die Umleitzylinder 7, 8 dem Leimwerk 9 zugeführt, welches die Wellen scheitel der Wellenlage mit Klebleim benetzt und mittels Förderband 10 der Trockenabteilung T zu führt. Die zweite Deckschicht 3 wird über den Um- leitzylinder 20, 21 einem weiteren Leimwerk 22 im Maschinenteil M zugeleitet, wo es auf seiner von der Wellenlage 1 abgewendeten Seite mit einer Leimschicht versehen wird. Von diesem Leimwerk 22 weg wird die Deckschicht 3 beim Eintritt in das Trocknungs- und Pressaggregat 11 mit der Wel lenlage 1 vereinigt.
Eine dritte, zusätzliche Deck schicht 4 wird über die Führungsrollen 12, 13 und die Umlenkzylinder 14, 15, 16 dem Leimwerk 17 zugeführt, durch welches die zusätzliche Deckschicht 4 auf der nach der Innenseite zu liegen kommenden Seite mit einem Isolier-Schutzbelag 5 einer Kunst stoffdispersion versehen und anschliessend unter Ein wirkung der Luftbürste 6 auf der Oberfläche der Deckschicht 4 verteilt und egalisiert wird. Durch die Leitzylinder 18, 19 und das Förderband 10 wird schliesslich die Deckschicht 4 mit der Deck schicht 3 vereinigt.
Bei Passierung des Aggregates 11 wird der durch das Leimwerk 17 auf die Deck schicht 4 aufgetragene Klebstoff getrocknet, und nach dem Abbinden und der Verfestigung des letzte ren bildet sich der Isolier-Schutzbelag 5 (Fig. 5).
Das Leimwerk 17 bildet die einzige zusätzliche Vorrichtung, welche zwischen den Teilen<I>M</I> und<I>T</I> der an sich bekannten Wellpappenmaschine auf der Einlaufseite zum Trocknungs- und Pressaggregat 11 anzubringen ist. Wesentlich ist bei der Erfindung, dass das Kunststoffleimwerk 17 unmittelbar im Be reich der Trockenanlage T liegt, und zwar nahe der Einlaufseite zu letzterer.
Der Auftrag und die Egalisierung der Dispersion kann selbstredend auch auf eine andere, in der Tech nik bekannte Weise erfolgen.