CH637692A5 - Reinigungsmittel zum reinigen von nahrungs- und futtermitteln. - Google Patents

Description

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Reinigungsmittel in Form eines wässrigen Konzentrates zum Reinigen von Nahrungs- und Futtermitteln pflanzlicher oder tierischer Herkunft, enthaltend 0,1-10 Gew.% wasserlösliche oder in Wasser dispergierbare Eiweissstoffe, 0,01-3 Gew.% wasserlösliche Polymere, 1-15 Gew.% Sequestriexungsmittel sowie 0,01-1 Gew.% Konservierungsmittel und gegebenenfalls Hilfsstoffe.

Das Mittel zeichnet sich durch das völlige Fehlen von Ten-siden aus und ist aufgrund der Zusammensetzung physiologisch unbedenklich. Es ist schaumarm und führt bei Anwendung von Hand nicht zu Hautirritationen.

Das Mittel wird im allgemeinen als verdünnte wässrige Lösung angewandt und eignet sich insbesondere zum Reinigen von pflanzlichen Produkten, wie Obst, Gemüse, Salat, Kartoffeln, Wurzelgemüsen, Rüben, Pilzen. Es kann aber auch zur Reinigung von tierischen Produkten, wie Fleisch, Fisch, Eier, Käselaibe, verwendet werden. Die Reinigung kann sowohl von Hand durch Abwaschen, Abbürsten als auch maschinell erfolgen und im Haushalt, in Gaststätten, Grossküchen, Nahrungs- oder Futtermittel verarbeitenden Betrieben durchgeführt werden. Die den Nahrungs- und Futtermitteln üblicherweise anhaftenden Verschmutzungen, wie Erde, Rückstände von Dünger- oder Schädlingsbekämpfungsmitteln, tierische Schädlinge und durch diese hervorgerufene Verunreinigungen, werden zuverlässig entfernt. Durch Nachspülen mit Wasser kann das Reinigungsmittel leicht wieder ausgewaschen werden. Im Sinne der Erfindung geeignete wasserlösliche oder in Wasser dispergierbare Eiweissstoffe können aus tierischen oder pflanzlichen Produkten, wie z.B. Albumin aus Rinderserum, Eialbumin, Natrium-Caseinat, Gelatine, Extrakte aus eiweisshaltigen Samen gewonnen werden. Wegen der besseren Klarlöslichkeit in Wasser in Gegenwart von Salzen sind vor allem native Proteine besonders gut geeignet, was allerdings besondere Vor-sichtsmassnahmen bei der Gewinnung und Weiterverarbeitung erfordert.

Von den aus pflanzlichen Rohstoffen gewonnenen Proteinen und Proteinhydrolysaten eignen sich vor allem pflanzliche Globuline, z.B. Legumin und Vicilin aus Erbsen, Glycinin aus Sojabohnen oder Phaseolin aus Bohnen. Ihre Gewinnung kann in bekannter Weise, z.B. durch Extraktion eiweisshaltiger Pflanzen bzw. deren Samen oder Knollen mit Salzlösungen oder Lösungen von schwachen Alkalien, wie z.B. Kochsalzlösung, Natriumsulfat, Natriumbromid, Natrium-Äthylendiamintetraacetat, Natrium-Nitrilotri-azetat, Calciumhydroxyd, Gemische aus Mono- und Dinatri-umphosphat erfolgen. Beispielsweise kann die Extraktion von zerkleinerten Erbsen oder entfetteten Sojabohnen mit etwa 10%iger Kochsalzlösung durchgeführt werden. Fetthaltige Pflanzenteile, insbesondere Samen, werden vor der Extraktion zweckmässig durch Behandeln mit organischen Lösungsmitteln entfettet. Alle Gewinnungsmassnahmen werden zweckmässig bei solchen Temperaturen durchgeführt, die unterhalb der Denaturierungstemperatur des betreffenden Eiweissstoffes liegen, d.h. vorzugsweise unterhalb 70°C.

Tierische Proteine können ebenfalls nach bekannten Verfahren gewonnen werden und sind z.T. handelsüblich. Sie werden z.T. bereits bei Temperaturen oberhalb von 40°C denaturiert.

Das Reinigungsmittelkonzentrat weist einen Gehalt von 0,1-10, vorzugsweise 0,2-5 Gew.% an Eiweissstoffen auf.

Als Sequestierungsmittel kommen die üblicherweise in Waschmitteln eingesetzten Hydroxycarbonsäuresalze, wie Citrate, Lactate, Tartrate, Aminocarbonsäuresalze, wie Äthy-lendiamintetraazetat, Nitrilotriazetat, sowie anorganische Salze, wie Phosphate und Polyphosphate, vorzugsweise als Natriumsalze, in Betracht. Sofern bei der Extraktion pflanzlicher Eiweissstoffe eines der vorgenannten Salze benutzt wurde, erübrigt sich eine Trennung von Salzlösung und Protein und ein gesonderter Zusatz an Sequestrierungsmitteln.

Der Gehalt des Reinigungsmittelkonzentrates an Sequestrierungsmitteln beträgt 1-15, vorzugsweise 3-12 Gew.%.

Ferner enthält das Reinigungsmittel wasserlösliche Polymere. Als solche kommen in erster Linie Polyvinylalkohole der Molgewichte 10 000-500 000, vorzugsweise 50 000-100 000, Hydrolysegrad 50-100%, sowie Polyvinylpyrroli-done der Molgewichte 10 000 bis 1 000 000, vorzugsweise 500 000-1 000 000, oder Gemische dieser Polymere in Betracht. Weitere geeignete wasserlösliche Polymere sind Polymer-Saccharid-Verbindungen, wie Cellulosecarboxylate oder Pflanzenguftimen, ferner Zelluloseäther, wie Methylzellulose, Methylhydroxypropylzellulose, Hydroxyäthylzellu-lose, Methylhydroxyäthylzellulose. Das Reinigungsmittel enthält 0,01-3, vorzugsweise 0,02-3 Gew.% wasserlösliches Polymer.

Schliesslich enthält das Reinigungsmittel noch Konservierungsmittel, wie Salze der Sorbinsäure, Benzoesäure, Ameisensäure, Borsäure oder andere insbesondere für Lebensmittelzwecke zugelassene Konservierungsmittel in Mengen von 0,01-1,0, vorzugsweise 0,05-1 Gew.%, gegebenenfalls zusammen mit für Lebensmittelzwecke zugelassenen Farb-und Geruchsstoffen.

Die Reinigungsflotten werden normalerweise auf einen pH-Wert von 6-8 eingestellt. Sie können jedoch in einem weiteren pH-Bereich von 5-10 angewendet werden.

Beispiele

(Prozentangaben sind gewichtsmässig)

A) Gewinnung von Pflanzenproteinen

1 ) 150 kg gelbe getrocknete Erbsen werden geschrotet, 30

s

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3

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Minuten lang in 300 kg ÌÓ°/oiger Kochsalz-Lösung bzw. Natriumsulfat-Lösung aufgeschlämmt, in einer Siebzentrifuge wird die Flüssigkeit abgetrennt, 30 Minuten lang auf 70°C unter Rühren erwärmt, wobei die Albumine ausfallen, ca. 10% Filterhilfsmittel (Kieselgur) werden zugesetzt, und es wird unter Druck filtriert. Ausbeute: 150 kg Erbsenextrakt, ca. 5%ig an Protein (Legumin, Vicilin), in Form einer klaren Lösung.

2) 500 g entöltes Sojaschrot werden mit 1000 g 0,03 molarer Kalziumhydroxid-Lösung 30 Minuten lang gerührt, in einer Siebzentrifuge wird der Sojaschrot-Rückstand abgetrennt, mit 10% Kieselgur druckfiltriert und anschliessend durch Einstellen mit verdünnter Salzsäure auf pH 4,5 das Sojaprotein ausgefällt. Das ausgefällte Sojaprotein kann durch Filtrieren oder Dekantieren gewonnen und unter schonenden Bedingungen getrocknet werden. Der Trockenextrakt ist in Salzlösungen kolloidal löslich.

3) 3 kg gelbe getrocknete Erbsen werden geschrotet und 30 Minuten lang in 6 kg einer 20%igen Lösung von Äthylendi-amintetraacetat-Natriumsalz (EDTA) aufgeschlämmt, unter Druck wird abfiltriert, 15 Minuten lang auf 70°C unter Rühren erwärmt und erneut filtriert.

Ausbeute: 3 kg Erbsenextrakt in Form einer klaren Lösung, die bereits EDTA als Sequestrierungsmittel enthält.

B) Reinigungsmittelformulierungen

(Verhältnisangaben sind volumenmässig)

1 ) 15,0 kg Erbsenextrakt gemäss Beispiel A1, 1,5 kg Methylhydroxypropylcellulose, Viskosität der l%igen Lösung 20 000 cP,

7,5 kg Natriumcitrat

0,1 kg eines Konservierungsmittel («Kathon» 886)

werden mit Wasser auf 100 kg aufgefüllt. Nach Vermischen dieses Konzentrates mit Wasser im Verhältnis 1:100 dient das Reinigungsmittel zur Reinigung von Obst und Gemüse.

2) 1,0 kg Sojaschrot-Extrakt, getrocknet, gemäss Beispiel A2,

0,5 kg Polyvinylpyrrolidon, Molgewicht ca. 40 000

0,5 kg Polyvinylalkohol 10,0 kg Natriumlactat 0,2 kg Kalziumsalz der Sorbinsäure werden mit Wasser auf 100 kg aufgefüllt. Das Konzentrat s dient nach Verdünnen mit Wasser im Verhältnis 1:50 zum Reinigen von Fleisch oder Wurstwaren.

3) 2,0 kg Albumin aus Rinderblut

1,0 kg Polyvinylpyrrolidon, Molgewicht ca. 700 000,

5,0 kg Natriumtartrat

0,2 kg Natriumsalz der Sorbinsäure werden mit Wasser auf 100 kg aufgefüllt. 40 ml dieses Konzentrates in 2000 ml Wasser dienen zum Reinigen von Kartoffeln oder Möhren.

4) 5,0 kg Gelatine

3,0 kg Hydroxyäthylzellulose, Viskosität ca. 30 000 cP 8,0 kg Natriumpyrophosphat 4,0 kg Natriumtripolyphosphat 0,5 kg Natriumbenzoat werden mit Wasser auf 100 kg aufgefüllt. Das Konzentrat eignet sich nach Verdünnen mit Wasser im Verhältnis 1:100 zum Reinigen von mit Blattläusen und ihren Ausscheidungsprodukten verunreinigtem Salat.

5) 0,5 kg Natriumcasein'at

2,0 kg Methylcellulose, Viskosität der l%igen Lösung ca. 12 000 cP

7,5 kg Natriumpyrophosphat

1,0 kg Konservierungsmittel (5-Brom-5-nitro-l,3-dioxan, 20%ig in Propylenglykol)

werden mit Wasser auf 100 kg aufgefüllt. 50 ml dieses Konzentrates verdünnt mit 2000 ml Wasser werden zum Reinigen von Kartoffeln, Blatt- und Wurzelgemüse im Haushalt verwendet.

6) 500 g Erbsenextrakt mit EDTA, gemäss Beispiel A3 15 g Methylhydroxyäthylzellulose, Viskosität der l%igen Lösung ca. 20 000 cP

2 g «Kathon» 886

werden mit Wasser auf 1000 g aufgefüllt. Das Mittel wird entsprechend Beispiel B1 angewendet.

15

20

25

30

B

Claims (8)

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1. Mittel in Form eines wässrigen Konzentrates zum Reinigen von Nahrungs- und Futtermitteln pflanzlicher oder tierischer Herkunft, dadurch gekennzeichnet, dass es 0,1-10 Gew.% wasserlöslichen oder in Wasser dispergierbaren

Eiweissstoff, 0,01-3 Gew.% wasserlösliches Polymer, 1-15 Gew.% Sequestrierungsmittel sowie 0,01-1 Gew.% Konservierungsmittel enthält.

2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es natives Protein enthält.

2

PATENTANSPRÜCHE

3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es natives Pflanzenprotein aus proteinhaltigem Samen enthält.

4. Mittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass es Pflanzenprotein enthält, das durch Extraktion eiweisshal-tiger Samen mit wässrigen Lösungen von Salzen oder schwachen Alkalien erhältlich ist.

5. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Pflanzenprotein durch Extraktion eiweisshaltiger Samen mit wässrigen Lösungen von Salzen, die als Sequestrierungsmittel dienen, erhältlich ist.

6. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es wasserlösliches Polymer aus der Gruppe Polyvinylalkohol, Poly vinylpyrrolidon und Zelluloseäther enthält.

7. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es Sequestrierungsmittel aus der Gruppe Citrate, Lactate, Tartrate, Aminocarbonsäuresalze, Phosphate, Polyphos-phate enthält.

8. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es für Nahrungsmittelzwecke zugelassenes Konservierungsmittel enthält.