DE126973C - - Google Patents

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DE126973C
DE126973C DE1900126973D DE126973DA DE126973C DE 126973 C DE126973 C DE 126973C DE 1900126973 D DE1900126973 D DE 1900126973D DE 126973D A DE126973D A DE 126973DA DE 126973 C DE126973 C DE 126973C
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fish
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meat
fat
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23JPROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
    • A23J1/00Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites
    • A23J1/04Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites from fish or other sea animals

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Marine Sciences & Fisheries (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Meat, Egg Or Seafood Products (AREA)

Description

ei ctia-he-ztic\
°· (7I
M'
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
M 126973 KLASSE 53 f.
Dr. ALEXANDER DANILEVSKY in ST. PETERSBURG. Verfahren zur Herstellung von Nährpräparaten aus Fischen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. Juli igoo ab. .
In vielen Ländern werden alljährlich an Meeresküsten, Seeufern und in Strömen Millionen von Fischen der nutzbaren Verwendung entzogen, und zwar theiiweise infolge ungenügender Arbeitskräfte zur Reinigung und Vorbereitung der Fische, theiiweise infolge ungünstiger Witterungsverhältnisse, welche das Trocknen vereiteln oder erschweren, der geringen Gröfse der Fische, der Eigenschaften des Fettes der Fische wegen und. infolge anderer Ursachen.
Bis jetzt bestand kein einfaches und billiges Verfahren, um die Eiweifssubstanzen und sonstigen Nährstoffe, welche im Fischfleisch enthalten sind, zum gröfsten Theil in ihrer ursprünglichen Structur zu conserviren.
Das Trocknen und Pulverisiren des abgelösten Fischfleisches war die einzige Art der bekannt gewordenen Fleischconservirung, aber diese Methode hat mehrfache Nachtheile, indem dieses Verfahren nur bei grofsen Fischen anwendbar war, wobei die vielen Millionen von kleineren Fischen verloren gingen, andererseits dadurch, dafs ein solches Fleischpulver sehr rasch verdarb, ungeniefsbar wurde, vornehmlich infolge der Zersetzung des Fettes.
Man hat bereits getrocknetes Fleischmehl dadurch von seinem schlechten Geruch und Geschmack befreit, dafs dasselbe (Patentschrift 77292) durch Behandlung mit Säuren oder Alkalien zum Quellen gebracht und hierauf die gequollene Masse durch Alkalien bezw. Säuren neutralisirt oder durch Salze ausgesalzen wurde.
Ferner ist (Patentschrift 100977) das Eiweifs des Fischfleisches durch Behandlung von Fischen mit Alkalien und Ausfällung mittels Säuren gewonnen worden, aber die so hergestellten Präparate enthalten nur die durch Alkalien in Lösung gebrachten und gänzlich veränderten Albuminstoffe, welche sowohl ihre ursprüngliche Structur, als auch ihre' ursprünglichen Eigenschaften eingebüfst haben.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet demgegenüber ein Verfahren, welches die Verarbeitung von Fischfleisch beliebiger Herkunft zu einem schmackhaften, leicht assimilirbaren und haltbaren Nährpräparat ermöglicht, wobei das Präparat in der Hauptsache aus in der Structur unveränderten Bestandteilen des Fischfleisches, dem nur geringe Mengen von verändertem oder denaturirtem Eiweifs beigemischt sind, besteht, und welches sich zur Herstellung verschiedener Gerichte, wie Suppen, Ragouts, Vorgerichte u. s. w., vortrefflich eignet. Dieses Nahrungsmittel ist für die niederen Volksschichten infolge seines niederen Preises und seiner vielfachen Verwendbarkeit von grofser Bedeutung.
Zur Durchführung des Verfahrens werden Fische gleichviel welcher Gröfse und Abart lebend oder kurz nach eingetretenem Tode ohne jede vorbereitende Behandlung in eine Fleischmaschine gebracht und darin bis zur breiigen Consistenz zerkleinert. Die so ererhaltene Masse wird in Holzgefäfsen mit zwei oder drei Volumentheilen warmen Wassers von etwa 6o°, welches 0,5 bis 1,5 pCt. kohlensaures Natron enthält, gemischt. Das ganze Gemenge bleibt 1 bis 2 Stunden in den Gefäfsen und wird von Zeit zu Zeit durchgearbeitet. Hierauf wird Wasserdampf von 100 bis io2° C. in das Gemenge eingeleitet, was ι bis 2 Stunden fortgesetzt wird, bis die Masse eine Temperatur von etwa 95 bis ioo° C. erlangt hat. Während dieser Zeit wird das Fischfleisch aufgeweicht, ein Theil· der Eiweifsstoffe gelöst und ein geringer Theil der Eiweifsstoffe durch das kohlensaure Natron in
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Albuminate übergeführt. Das heifse breiige Gemenge wird sodann auf Siebe von einer Maschenweite von 3 bis 5 qmm gebracht, durch welche die feinen Fleiscbtheilchen hindurchgehen oder, falls dies nicht geschieht, unter Anwendung eines leichten Druckes hindurchgedrückt werden.
Auf den Sieben bleiben die Gräten, Schuppen und stärkeren Parthieen, wie Magen, Eingeweide, Schwimmblasen u. s. w. zurück. Alle diese Rückstände werden gesondert verarbeitet und können zu Dünger Verwendung finden.
Die durch diese Siebmaschen hindurchgegangene Menge stellt eine griesartige Masse von grauer Farbe dar, welche noch warm, also bei etwa 50 ° C, mit verdünnter Schwefelsäure bis zur schwach sauren Reaction versetzt wird, wobei die Abscheidung der Albuminsubstanzen stattfindet. Die letzteren werden von der Flüssigkeit durch Filtriren durch Leinentücher oder auch durch Centrifugiren getrennt und in bekannter Weise ausgewaschen. Hierdurch werden zwei verschiedene Producte erhalten, und zwar ein Eiweifspniparat von mehr oder weniger fester Consistent und eine Flüssigkeit.
Die Eiweifssubstanz besteht theilweise aus fein zerkleinertem Fischfleisch, welches noch keine chemische Veränderung erlitten hai, theilweise aus der eiweifshaltigen Substanz des Fleisches, welche durch das kohlensaure Natron verändert in Form von Albuminaten und Nucleoalbuminen sich vorfindet. Ueberdies ist '/- bis 1Jn, manchmal sogar die Hälfte dieser Albuminate in Form von Albumosen vorhanden. Die feuchte eiweifshaltige Masse wird dann in Metallbüchsen gebracht und in diesen sowohl von unten, als auch von der Seite durch Dampf erwärmt. Dabei kann die Masse auf bekannte Weise mit Mehl innig vermengt werden, zweckmäfsig unter Beobachtung eines Mischungsverhältnisses von etwa 1 zu 1 der trockenen Substanz. Man fügt der trockenen Eiweifssubstanz ferner eine geringe Menge Kochsalz und zwar 200 g auf 1 kg hinzu und befördert die Masse, wenn diese eine entsprechende Consistenz erhalten hat, in den Trockenapparat, woselbst sie durch einen Warmluftstrom von 60 bis 700 C. so weit getrocknet wird, dafs ein Vermählen zu Pulver möglich ist. Das so erhaltene Eiweifspulver wird in Cakes geprefst.
Neben dem Eiweifspräparat wird noch das Filtrat nach dem Pressen durch Leinenbeutel oder nach dem Centrifugiren erhalten. Dieses concentrirt man in Eisengefäfsen bis auf Y3 seines ursprünglichen Volumens, wobei darauf Bedacht zu nehmen ist, dafs die Masse eine schwache Säurereaction beibehält. ImVacuumapparat wird dieses Product sodann zu möglichst dichter Consistenz eingedickt. Diese Masse ist zwar arm an Eiweifs, enthält aber diejenigen Theile des Fleisches, welche demselben seinen vollen Geschmack verleihen.
Man hat zwar bereits (Patentschrift 1 18963) aus einer von Eiweifs befreiten Flüssigkeit ein Extractpulver gewonnen, es ist aber sowohl das Verfahren (Verwendung von Alkali und Zuhülfenahme von Dialyse) ein anderes, als auch wird der Vorbehandlung des Ausgangsmaterials entsprechend ein wesentlich anderes Endproduct erhalten.
Sind die Fische nicht reich an Fett, dann kann ein Theil dieser Masse mit dem Eiweifsproduct, bevor dasselbe zu Cakes geprefst wird, vereinigt werden.
War dagegen das ursprüngliche Material sehr reich an Fett, so läfst man die eiweifsfreie Flüssigkeit, bevor sie in den Vacuumapparat gelangt, etwa 24 Stunden abkühlen, wobei das Fett an die Oberfläche steigt und von da entfernt wird.
Die eingedickte und gleichfalls mit Mehl vermischte Masse wird nach der Behandlung mit Dampf und nach dem Trocknen auch in Cakesform geprefst. Dieses Präparat kann vortheilhaft zur Herstellung von Suppen und Nährgerichten verwendet werden.
Das \'orliegende Verfahren besitzt neben dem erwähnten Vortheil den Vorzug, dafs durch dasselbe alle Mikroorganismen oder Parasiten, welche dem Fleisch des Fisches anhaften, oder sich in demselben befinden, unschädlich gemacht werden; durch das Waschen werden aufserdem die Ptomaine und Toxine, welche zuweilen in den Fischen vorkommen, von den Eiweifssubstanzen entfernt.

Claims (2)

  1. Patent-An Sprüche:
    ι . Verfahren zur Herstellung von Nährpräparaten aus Fischen, dadurch gekennzeichnet, dafs die zerkleinerten Fische mit einer verdünnten Lösung von kohlensaurem Natron derartig behandelt werden, dafs hauptsächlich eine Aufweichung und nur theilweise eine chemische Veränderung der Fleischbestandtheile stattfindet, worauf die Masse durch trockenen Dampf erhitzt und durch Siebe geprefst wird und aus der so erhaltenen breiigen Flüssigkeit die eiweifshaltigen Stoffe in bekannter Weise mittelst Säure ausgeschieden werden.
  2. 2. Bei dem Verfahren nach Anspruch 1 die Verarbeitung des zurückbleibenden, vom Fett befreiten eiweifsfreien Filtrates zu einem Nährpräparat durch Eindicken und darauf folgendes Trocknen und Pulverisiren.
DE1900126973D 1900-07-20 1900-07-20 Expired DE126973C (de)

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