DE1105093B

DE1105093B - Mittel zum Entfernen angetrockneter Insektenteile, insbesondere von Autokarosserien und Windschutzscheiben

Info

Publication number: DE1105093B
Application number: DEW22609A
Authority: DE
Inventors: Dr Wilhelm Hessler; Dr Horst Marsen
Original assignee: Werner and Mertz GmbH
Current assignee: Werner and Mertz GmbH
Priority date: 1958-01-21
Filing date: 1958-01-21
Publication date: 1961-04-20

Description

Mittel zum Entfernen angetrockneter Insektenteile, insbesondere von Autokarosserien rund Windschutzscheiben Zum Entfernen von angetrockneten Insektenteilen von Lack- und Glasflächen, insbesondere von Autokarosserien und Windschutzscheiben, sind schon verschiedene Mittel und Verfahren bekannt. Es ist beispielsweise allgemein üblich, die angetrockneten Insektenreste mit warmer Seifenlösung aufzuweichen und wegzureiben. Mit dieser Arbeitsweise erzielt man aber kein befriedigendes Ergebnis, da die Insektenteile nicht restlos entfernt werden können. Die verbleibenden, häufig sehr harten Rückstände müssen mechanisch durch Wegkratzen, entfernt werden, was zu unerwünschten Kratzern vor allen Dingen in der Lackfläche führt. Zudem ist diese Methode recht zeitraubend und umständlich, da vor allem beim Reinigen der Windschutzscheibe unterwegs meistens-kein warmes Wasser zur Verfügung steht. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Seifenlösungen die Insektenreste nur langsam aufweichen und daß infolge der alkalischen Wirkung der Seifenlösung manche Autolacke angegriffen werden und eine unansehnliche Verfärbung bekommen.
Da die angetrockneten Insektenteile hauptsächlich aus Eiweißverbindungen bestehen, hat man auch versucht, diese Rückstände durch Einwirkung starker Säuren zu entfernen, wobei eine Hydrolyse der Eiweißverbindungen erfolgen sollte. Dieses Verfahren hat sich aber in der Praxis nicht bewährt, da die; Säuren eine sehr korrodierende Wirkung auf die Metallteile ausüben und den Lackglanz stark vermindern.
Der in der Praxis allgemein eingeschlagene Weg besteht darin, daß man die angetrockneten Insektenteile, insbesondere an der Windschutzscheibe, mechanisch mit Schabern oder mit dem Fingernagel entfernt. Bei besonders hartnäckig haftenden Verunreinigungen haben sich auch pastöse Schleifmittel bewährt, die allein oder in Verbindung mit den üblichen Waschmitteln verwendet wurden. Auch diese Verfahren waren jedoch unbefriedigend, da sie zu einem Zerkratzen oder zumindest zu einer starken Abnutzung des Lackes führten.
Reinigungsmittel, bestehend aus waschaktiven Stoffen und wasserlöslichen Eiweißverbindungen, sind bekannt. Für die Verwendung derartiger Präparate als allgemeine Reinigungsmittel wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung jedoch kein Schutz begehrt. Es hat sich vielmehr überraschend gezeigt, d.a.ß man angetrocknete Insektenteile schnell und vollständig, ohne Beschädigung der Unterlage, insbesondere von Autokarosserien und Windschutzscheiben, durch ein Mittel entfernen kann, das aus 50 bis 98 Gewichtsteilen eines oder mehrerer Alkylarylsulfonate, 0,1 bis 10 Gewichtsteilen, vorzugsweise 1 bis 5 Gewichtsteilen, einer wasserlöslichen Eiweißverbindung und/ oder deren Abbauprodukten sowie aus 10 bis 30 Gewichtsteilen Wasser besteht. Diese Mischung kann gegebenenfalls durch Zusatz eines Verdickungsmittels in eine pastöse Masse übergeführt werden.
Zum Reinigen der Lack- oder Glasflächen trägt man das erfindungsgemäße Mittel in flüssiger Form, z. B. mit einem Schwamm oder durch Aufsprühen, als Paste durch Aufstreichen mit einem gut durchfeuchteten, weichen Lappen auf die verunreinigten Stellen auf. Nach kurzer Einwirkungszeit lassen sich die Rückstände leicht abwischen und häufig sogar mit einem Wasserstrahl wegspülen. Auf den mit diesem Mittel behandelten Flächen sind nach dem Reinigen keine Rückstände oder Flecken bemerkbar.
Als waschaktive Substanzen können alle im Handel befindlichen Waschmittel, die Lacke nicht angreifen, verwendet werden. Besonders geeignet sind die Alkylarylsulfonate. Als wasserlösliche Eiweißverbindungen kann man z. B. Hühnereiweiß, Albumine, Gelatine u. dgl., aber auch die Eiweißabbauprodukte, wie Polypeptide, Oligopetide, sowie Aminosäuren, wie Glykol, Alanin usw., verwenden. Geeignete Verdickungsmittel sind Substanzen wie Tylose, Tragant u. ä.
Durch entsprechende Wahl der waschaktiven Substanz kann das Reinigungsmittel auch ohne Verdickungsmittel hergestellt werden. Es hat sich gezeigt, daß für bestimmte Fälle auch mehr oder weniger verdünnte Lösungen des erfindungsgemäßen Mittels verwendet werden können.
Für die Herstellung des Mittels zum Entfernen von Insektenteilen in pastöser Form hat sich z. B. folgende Zusammensetzung bewährt: 50 bis 98 Teile waschaktive Substanzen, 0,1 bis 10 Teile wasserlösliche Eiweißverbindungen oder deren Abbauprodukte, 10 bis 30 Teile Wasser, 0 bis 5 Teile Verdickungsmittel. Die angegebenen Teile sind Gewichtsteile. Beispiel Die folgenden Vergleichsversuche wurden an einem gleichmäßig mit stark eingetrockneten Insektenresten behafteten Autokühler durchgeführt: 1. Ein Viertel der Fläche wurde mit einem handelsüblichen Präparat (Autoshampoo) in warmem Wasser behandelt, 2. das zweite Viertel mit einer Paste, bestehend aus 77 Teilen Alkylarylsulfonat, 3 Teilen Carboxymethylcellulose und 20 Teilen Wasser, 3. das dritte Viertel mit einer Paste wie unter 2, der 2% Hühnereiweiß zugesetzt waren, 4. das vierte Viertel mit einer Paste wie unter 2, der 2% Glykokoll zugesetzt waren.
Die Pasten nach 2 bis 4 wurden mit einem mit kaltem Wasser befeuchteten Schwamm aufgetragen. Nach einer Einwirkzeit von 2 Minuten wurde die behandelte Fläche mit Schwamm und Wasser abgespült.
Die nach Versuch 1 bearbeitete Fläche wies nach der Behandlung noch 70 bis 80°/o der vorher vorhandenen Insektenreste auf, die Fläche nach Versuch 2 noch 60 bis 70%, die Flächen nach den Versuchen 3 und 4 etwa 5 0/0.
Eine Wiederholung der Behandlung bewirkte bei den Flächen nach den Versuchen 1 und 2 keine Änderung, bei den Flächen nach den Versuchen 3 und 4 Entfernung der restlichen Insektenleichen.
Zur Kontrolle wurden anschließend auch die Flächen nach den Versuchen 1 und 2 mit den Pasten nach den Versuchen 3 und 4 behandelt, wodurch eine restlose Entfernung der Insektenreste erreicht wurde.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Mittel zum Entfernen von angetrockneten Insektenteilen, insbesondere von Autokarosserien und Windschutzscheiben, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 50 bis 98 Gewichtsteilen Alkylarylsulfonat, 0,1 bis 10 Gewichtsteilen, vorzugsweise 1 bis 5 Gewichtsteilen, einer wasserlöslichen Eiweißverbindung und/oder derenAbbauprod.ukten und 10 bis 30 Gewichtsteilen Wasser.
2. Mittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Zusatz eines Verdickungsmittels, vorzugsweise in einer Menge von 1 bis 5 Gewichtsteilen. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 300532; französische Patentschriften Nr. 695131, 870618; französische Zusatzpatentschrift Nr. 40176.