CH636545A5 - Vorrichtung zum zufuehren von werkstoffstangen fuer bearbeitungsmaschinen. - Google Patents
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- B23B13/126—Supports
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen von Werkstoffstangen für Bearbeitungsmaschinen, wobei in einem Rohr das hintere Ende der Stange durch einen im Rohr geführten, durch ein Druckmedium beaufschlagten Kolben in Richtung der Bearbeitungsmaschine bewegt wird.
Es sind bereits Vorrichtungen der vorgenannten Art bekannt, bei denen ein im Rohr geführter Kolben die zu bearbeitende Stange in Richtung der Bearbeitungsmaschine bewegt. Das Rohr hat hierbei die Funktion eines Zylinders, d.h. der Raum des Rohres hinter dem Kolben wird von einem Druckmedium, beispielsweise von Druckluft oder Hy-drauliköl beaufschlagt. Bei diesen bekannten Vorrichtungen ist nachteilig, dass der Kolben über eine erhebliche Länge im Rohr einwandfrei geführt sein muss, um Leckverluste des Druckmediums möglichst gering zu halten. Dies ist bei erheblichen Rohrlängen nahezu unmöglich. Auch bei Beschädigungen oder Deformationen des Rohres ist eine einwandfreie Führung des Kolbens im Rohrinneren nicht mehr gewährleistet. Bei langen Rohren wird deshalb in erster Linie ein Gewichtsvorschub verwendet, wobei der Kolben an einem Seil befestigt ist, das über Umlenkrollen geführt ist und an seinem Ende ein Gewicht trägt. Dies bedingt wiederum, dass das Rohr auf seine ganze Länge geschlitzt sein muss.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtungen besteht darin, dass der Rohrdurchmesser dem Durchmesser der zu bearbeitenden Werkstoffstange angepasst sein muss. Die sich drehende, vom Kolben in Richtung auf die Bearbeitungsmaschine geführte Werkstoffstange hängt durch, was dazu führt, dass sie in Schwingungen versetzt wird, wobei sich diese Schwingungen auf die gesamte Stangenvor-schubvorrichtung und die Bearbeitungsmaschine übertragen. Durch entsprechende Wahl des Rohrdurchmessers ist es möglich, die Amplitude der Schwingungen in Grenzen zu halten. Dies führt jedoch zu Verschleisserscheinungen, die wiederum die einwandfreie Führung des Kolbens im Rohr beeinflussen. Ausserdem tritt durch die Berührung zwischen Stange und Rohr eine unangenehme Geräuschbildung auf, die nur durch kostspielige äussere Dämpfungsmassnahmen gemindert werden kann.
Es besteht die Aufgabe, die Stangenvorschubsvorrichtung so auszubilden, dass eine einwandfreie Führung des Kolbens im Rohr ohne Leckverluste des Druckmediums möglich ist und die vorerwähnten Schwingungen der Stange vermieden werden.
Gelöst wird diese Aufgabe durch zwei Merkmale, nämlich dadurch, dass hinter dem Kolben ein durch das Druckmedium beaufschlagter Scheibenbalg angeordnet ist, und weiterhin dadurch, dass im Rohr eine drehbar gelagerte, durch das Druckmedium beaufschlagte Rohrmembran angeordnet ist.
Bevorzugt ist der Kolben hohl ausgebildet und in seinem Inneren ist der zusammengefaltete also nicht vom Druckmedium beaufschlagte Scheibenbalg angeordnet. Hierdurch wird erreicht, dass der Kolben über eine erhebliche Baulänge geführt ist. Die Vorschubkraft, welche auf die Stange wirkt, kann über ein Druckventil eingestellt werden, so dass ein hartes Auflaufen der Materialstange, wie es bei Gewichtsund pneumatischen Vorschüben bei kürzer werdender Werkstoffstange auftritt, verhindert wird.
Ein weiterer Vorteil des innenbeaufschlagten Scheibenbalgs besteht in der vollkommenen Geschlossenheit des pneumatischen oder hydraulischen Systems, so dass keine besonderen Vorkehrungen getroffen werden müssen, um überströmendes Öl abzuführen. Bei Verwendung von Öl als Druckmedium wird zudem eine Dämpfung von eventuell auftretenden Schwingungen erreicht. Nach Aufarbeitung der Stange kann der Kolben durch Absaugen des Druckmediums aus dem Scheibenbalg in seine Ausgangslage zurückgeführt werden.
Von grossem Vorteil ist der Umstand, dass die Haltekraft des Kolbens definiert eingestellt werden kann. Die Beanspruchung der Spanneinrichtung der Bearbeitungsmaschine kann hierdurch geringer gehalten werden, da die Haltekraft des Kolbens der beim Zerspanen auftretenden Kraft entgegenwirkt.
Durch die Verwendung einer vom Druckmedium beaufschlagten Rohrmembran wird eine Zentrierung der Stange im Rohr erreicht. Ein Durchhängen der Stange und damit das Entstehen von Vibrationen wird dadurch vermieden. Es ist somit auch möglich, einen Rohrdurchmesser zu wählen, der dem Durchlass der Arbeitsspindel der Bearbeitungsmaschine entspricht. Hierdurch entfallt ein Anpassen des Rohrquerschnitts an den Stangendurchmesser. Von besonderer Bedeutung ist, dass ohne weiteres auch Stangen zugeführt werden können, deren Durchmesser von der Kreisform abweicht. Die Rohrmembran legt sich hierbei an die Kontur der Stange an und zentriert diese einwandfrei. Wird die Rohrmembran mit Drucköl beaufschlagt, so entsteht ein zusätzlicher Dämpfungseffekt. Durch die Verwendung einer bzw. mehrerer Rohrmembranen ist es möglich, längere Vorrichtungen zu bauen, d.h. es können längere Stangen als üblich verarbeitet werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch die Vorrichtung;
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Fig. 2 einen Längsschnitt im Bereich der Rohrmembran und
Fig. 3 Schnitte im Bereich der Rohrmembran zur Verdeutlichung des Anlegens der Rohrmembran an verschiedene Werkstoffstangenquerschnitte. 5
Die Vorrichtung weist ein Rohr 1 auf, in dessen Innerem ein Kolben 2 geführt ist. Dieser Kolben 2 bewegt eine Werkstoffstange 3 in Richtung auf die Bearbeitungsmaschine 4. Das Rohr 1 wird in Abständen von Ständern 5 getragen.
Der im Rohr 1 geführte Kolben 2 weist ein Vorderteil 6 io auf, das über Kugellager drehbar gelagert ist und vorderseitig mit einer konischen Zentrierbohrung 7 versehen ist. Hierdurch wird erreicht, dass der Vorderteil 6 des Kolbens 2 die Drehbewegung der Stange 3 mitmacht und gleichzeitig das hintere Stangenende zentriert. is
Der Kolben 2 besteht im wesentlichen aus einem Rohrstück 8. Im Inneren dieses Rohrstücks 8 befindet sich ein Scheibenbalg 9, der vorzugsweise aus Gummi oder einem geeigneten elastischen Kunststoff besteht. Dieser Scheibenbalg 9 ist vorderseitig mit dem Kolben 2 verbunden. Am hinteren 20 Ende ist der Scheibenbalg 9 über einen Wandungsteil mit dem Rohr 1 verbunden. Durch diesen Wandungsteil ist ein Rohrstutzen 10 geführt, über den Druckmedium in das Innere des Scheibenbalgs einbringbar ist. Die Länge des rohr-förmigen Kolbenteils 8 entspricht hierbei in etwa der Länge des zusammengefalteten Scheibenbalgs 9.
Mit dem Rohr 1 ist ein Gehäuse 11 verbunden. Im Inneren dieses Gehäuses 11 ist eine Ringkammer 12 vorgesehen, welche über eine Bohrung 13 mit einem Druckmedium beaufschlagbar ist. Im Gehäuseinneren befindet sich eine Rohrmembran 14, die an ihren beiden Enden von je einer Halterung 15 gehalten wird. Die Halterungen 15 sind über Kugellager 16 im Gehäuse drehbar gelagert.
Wird über die Öffnung 13 Öl in die Kammer 12 gepresst, dann legt sich die Rohrmembran 14 gegen die Werkstoffstange 3 an. Auf diese Weise wird ein Durchhängen der Werkstoffstange 3 vermieden und diese Werkstoffstange im Abstand vom Kolben 2 zentriert.
Um ein ungehindertes Hindurchführen des Kolbens 2 auch im Bereich der Rohrmembran 14 zu ermöglichen, ist der Innendurchmesser der vom Druckmedium nicht beaufschlagten Rohrmembran 14 geringfügig grösser als der Innendurchmesser des Rohres 1.
Die Fig. 3 zeigt, wie die Rohrmembran 14 sich an Stangen 3 grossen und kleinen Querschnitts und unterschiedlicher Querschnittsformen anzulegen vermag.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Zuführen von Werkstoffstangen für Bearbeitungsmaschinen, wobei in einem Rohr das hintere Ende der Stange durch einen im Rohr geführten, durch ein Druckmedium beaufschlagten Kolben in Richtung der Bearbeitungsmaschine bewegt wird, dadurch gekennzeichnet,
dass hinter dem Kolben ein durch das Druckmedium beaufschlagter Scheibenbalg und im Rohr eine drehbar gelagerte, durch das Druckmedium beaufschlagte Rohrmembran angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben hohl ausgebildet und in seinem Inneren der zusammengefaltete Scheibenbalg angeordnet ist.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückseite des Kolbens mit der Vorderseite des Scheibenbalgs verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorderteil des Kolbens drehbar gelagert und vorderseitig mit einer konischen Zentrierbohrung versehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheibenbalg rückseitig mit einem Rohrstutzen verbunden ist, der aus dem hinteren Ende des Rohres geführt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrmembran an beiden Enden gehaltert ist und diese Halterungen drehbar an einem mit dem Rohr verbundenen Gehäuse gelagert sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse im Bereich der Rohrmembran eine Ringkammer aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Innendurchmesser der vom Druckmedium nicht beaufschlagten Rohrmembran gleich oder grösser als der Rohrinnendurchmesser ist.
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