CH635877A5 - Polkettfadenabwickelvorrichtung fuer eine frottierwebmaschine. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Polkettfadenabwickelvorrich-tung für eine Frottierwebmaschine.
Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art wird entweder der Polkettfaden einfach vom Polkettbaum abgezogen und dabei der Polkettbaum durch die Polkettfäden selbst angetrieben. Hierbei ist eine Bremseinrichtung für den Polkettbaum erforderlich, die in Abhängigkeit von der Spannung der Polkettfäden reguliert wird. Da die Polkettfadenspannung während des ganzen Webvorganges, d.h. sowohl bei vollem wie auch bei nahezu leerem Polkettbaum gleichbleiben soll, sind aufwendige und vom jeweiligen Durchmesser des Polkettbaumes abhängige Reguliervorrichtungen für die Bremse erforderlich.
Bei anderen bekannten Vorrichtungen, wie z.B. bei der in der DE-OS 19 52 619 beschriebenen Vorrichtung, wird der Polkettbaum motorisch solange angetrieben, bis ein bestimmter Vorrat von Polkettfadenlänge abgewickelt ist und für die Schubnoppenbildung zur Verfügung steht. Der Antriebsmotor für den Polkettbaum bleibt dann abgeschaltet. Ist dieser Fadenvorrat aufgebraucht, so wird der Antriebsmotor erneut für die Dauer der Vorratsbildung eingeschaltet.
Dabei wird die Länge des Fadenvorrates durch die Bewegung einer Pendelwalze bestimmt, die in ihren Endlagen mittels Endschaltern den Antriebsmotor steuert. Die Pendelwalze ist dabei nach einem ortsfesten Umlenkorgan für die Polkettfäden angeordnet und wird von den Fäden etwa zu 90° umschlungen, bevor sie zum Webfach weitergeführt werden. Bei einer anderen bekannten Vorrichtung, z.B. der DE-OS 2221282, ist der Umschlingungswinkel nahezu 180°.
Der Hub der Pendelbewegung ist direkt ein Mass für die Vorratslänge der Polkettfäden.
Die bekannten Pendelwalzen sind verhältnissmässig schwer und ausserdem noch gewichtbelastet, um die Fadenspannung aufrecht zu erhalten. Infolge ihrer grossen Masse und ihrer Trägheit neigen die Pendelwalzen beim Anschlagen des Webblattes, d.h. wenn der Polkettfadenvorrat gefördert wird, zu einer zu grossen Nachlieferung von Polkettfäden, was ein ungleichförmiges Frottiergewebe ergibt. Wenn dabei die Pendelwalze ins Schwingen gerät, ist eine starke Unruhe in der Kettfadenförderung mit unterschiedlichen Förderlängen die Folge. Auch dies hat einen nachteiligen Einfluss auf das Gewebebild, denn jede Schwingungsänderung der Pendelwalze geht direkt in die Förderlänge der Polkettfäden ein. Ausserdem beeinflussen Schwingungen der Pendelwalze sehr nachteilig das Schaltverhalten der Endschalter für den Antrieb des Polkettbaumes.
Die Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile der bekannten Vorrichtungen zu vermeiden und eine Vorrichtung zu schaffen, die wesentlich unempfindlicher ist gegen Schwingungen und es ausserdem erlaubt, die Polkettfadenspannung herabzusetzen.
Ausgehend von den bekannten Polkettfadenabwickelvor-richtungen mit einem durch ein pendelndes Umlenkorgan für die Polkettfäden gesteuerten Antrieb für den Polkettbaum besteht die erfindungsgemässe Lösung in zwei in Fadenabzugsrichtung auf den Polkettbaum folgend ortsfest angeordneten Umlenkorganen und durch ein zwischen ihnen pendelnd angeordnetes, die Polkettfäden aus dem geraden Verlauf auslenkendes Fühlorgan mit Mitteln zur Beeinflussung der Steuerschalter für den Polkettbaumantrieb.
Das Fühlorgan ist zweckmässig mit Einrichtungen zur berührungslosen Betätigung der Steuerschalter für den Polkettbaumantrieb ausgerüstet und ausserdem vorteilhafterweise mit einer Federvorspannung versehen.
Bei dieser Ausgestaltung des Fühlorgans treten wegen seiner geringen Masse auch nur geringe Kräfte an den Polkettfäden auf. Wie die Praxis gezeigt hat, ist die Polkettspannung extrem niedrig und beträgt höchstens Vi bis Vi der bisherigen Werte. Sie liegt bei etwa 5 Gramm. Aus diesem Grunde kann auch die Spannung der Grundkette wesentlich reduziert werden. Wegen der geringen Masse neigt das Fühlrogan viel weniger zu Schwingungen und gewährleistet damit eine gleichmässige Förderung der Polkettfäden. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt darin, dass bei der Anordnung des Fühlorgans zwischen zwei ortsfesten Umlenkorganen die Polkettfäden aus ihrem gestreckten Verlauf zwischen den Umlenkorganen ausgelenkt werden, wobei der erwünschte Fadenvorrat erst bei verhältnismässig grosser Auslenkung zur Verfügung steht. Das bedeutet, dass gegenüber den bekannten Vorrichtungen bei der Erfindung ein wesentlich grösserer Hub für die Pendelbewegung des Fühlorganes vorhanden ist, der in der Praxis ein Mehrfaches des bei bekannten Vorrichtungen erreichbaren Hubes beträgt. Dadurch und durch die geringe Neigung zu Schwingungen erhält man ein wesentlich besseres Schaltverhalten der dem Fühlorgan zugeordneten Steuerschalter für den Polkettbaumantrieb.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sei nachstehend anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht des rückwärtigen Teiles einer Frottierwebmaschine, und
Fig. 2 eine Ansicht der Fig. I von rechts.
In der stark vereinfachten Zeichnung ist nur eine Maschinenseite dargestellt. Die Anordnung auf der anderen Maschi2
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nenseite ist hierzu im wesentlichen spiegelbildlich. Mit 1 ist der Polkettbaum und mit 11 die Polkettbaumwelle bezeichnet. Die Welle 11 ist in einer im rechten Teil der Fig. 2 durch Schraffur angedeuteten, jedoch nicht näher bezeichneten Seitenwand der Webmaschine in einem Lager 1 la drehbar gelagert. Ebenfalls drehbar in der Maschinenseiten-wand gelagert sind zwei ortsfeste Umlenkorgane 2 bzw. 3. Diese beiden Umlenkorgane sind etwa senkrecht übereinanderliegend angeordnet. Die Lagerung des z.B. rohrför-migen Umlenkorganes 3 in der Seitenwand ist in der Fig. 2 mit 3a bezeichnet. Das ebenfalls rohrförmige Umlenkorgan 2 endet mit einem Zapfen 2a, der in einer Längsbohrung 7b eines Wellenstückes 7 drehbar gelagert ist. Das Wellenstück 7 ist seinerseits bei 7a in der Maschinenseiten wand drehbar gelagert. Die gemeinsame Drehachse für Umlenkorgan 2 und Wellenstück 7 ist mit X bezeichnet. Auf dem Wellenstück 7 ist ein Halteblock 5 befestigt, z.B. sind zwei Teilblöcke durch Schrauben zusammengehalten und auf das Wellenstück 7 geklemmt. Am Halteblock 5 ist ein Schwinghebel 9 beispielsweise mittels Schrauben 8 befestigt. Am unteren Ende des Schwinghebels 9 ist ein Fühlorgan 4, hier ein dünnes Rohr, drehbar gelagert. Die Lagerung ist in Fig. 2 mit 4a angedeutet. Das Fühlrogan befindet sich somit zwischen den beiden ortsfesten Umlenkungen 2 und 3. Da beide ortsfeste Umlenkorgane 2 bzw. 3 und das Fühlorgan 4 jeweils drehbar gelagert sind, muss von den Polkettfäden praktisch keine Reibung überwunden werden.
Durch die spiegelbildliche Anordnung auf der anderen Maschinenseite und durch eine obere Verbindungsstange 6 zwischen den beiden Halteblöcken 5 auf den beiden Maschinenseiten wird ein zwar leichter, aber stabiler und verwin-dungssteifer Rahmen gebildet, dessen eine Seite aus dem Fühlorgan 4 besteht. Mit 6a ist der im Halteblock 5 gehaltene Zapfen der Verbindungsstange 6 bezeichnet. Der gesamte aus den beiden Schwinghebeln 9, dem Fühlorgan 4 und der Verbindungsstange 6 gebildete Rahmen kann um die Drehachse
X des Umlenkorganes 2 schwingen. Diese Ausbildung verhindert ein Schrägliegen des Fühlorgans 4 während des Betriebes und stellt somit über die gesamte Webbreite eine gleichmässige Fadenlieferung sicher.
Am Schwinghebel 9 ist eine Feder 10 eingehängt, die andererseits an einer maschinenfesten Stelle 13 angelenkt ist. Auf diese Weise wird für das Fühlorgan 4 eine Federvorspannung erzeugt, welche seitlich gegen die gespannten Polkettfäden wirkt. Der Verlauf der Polkettfäden P ist strichpunktiert angedeutet. Die Polkettfäden kommen vom Polkettbaum 1, sind in Fig. 1 rechts um das ortsfeste Umlenkorgan 2 geführt, werden vom Fühlorgan 4 mehr oder weniger stark aus ihrer gestreckten Bahn ausgelenkt und umschlingen dann das zweite ortsfeste Umlenkorgan 3, bevor sie in Pfeilrichtung zum Webfach weitergeführt werden. Das Verhältnis der Abstände des pendelnden Fühlorganes 4 von den ortsfesten Umlenkorganen 2 bzw. 3 bestimmt die Länge des jeweils zu bildenden Polkettfadenvorrates. Es ist daher vorteilhaft, wenn die Länge des Schwinghebels 9 in irgend einer an sich bekannten und hier nicht dargestellten Weise einstellbar gemacht wird. Zum Beispiel können für das Fühlorgan 4 entlang des Schwinghebels 9 mehrere Lagermöglichkeiten zur Auswahl vorgesehen sein.
25 Ferner ist es vorteilhaft, auch die Federkraft der Vorspannung für das Fühlorgan 4 einstellbar zu machen. In der Zeichnung ist deshalb angedeutet, dass die Feder 10 nicht unmittelbar am maschinenfesten Punkt 13 angreift, sondern an einem verschwenkbaren Einstellarm 12. Die Einstellbar-30 keit ist in Fig. 1 durch einen Doppelpfeil am Eintellarm 12 angedeutet. Schliesslich trägt der Schwinghebel 9 an seinem Ende noch Einrichtungen zur berührungslosen Betätigung der Steuerschaltung für den Antrieb des Polkettbaumes. Hierzu ist am Schwinghebel 9 z.B. eine Steuerplatte 15 für 3s einen in Fig. 2 gestrichelt angedeuteten magnetischen oder induktiven Steuerschalter 14 angeordnet.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Polkettfadenabwickelvorrichtung für eine Frottierwebmaschine mit einem durch ein pendelndes Umlenkorgan für die Polkettfäden gesteuerten Antrieb des Polkettbaumes, gekennzeichnet durch zwei in Fadenabzugsrichtung auf den Polkettbaum (1) folgend ortsfest angeordnete Fadenumlenkorgane (2,3) und durch ein zwischen ihnen pendelnd angeordnetes, die Polkettfäden (P) aus dem geraden Verlauf auslenkendes Fühlorgan (4) mit Mitteln (15) zur Beeinflussung der Steuerschalter (14) für den Polkettbaumantrieb.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fühlorgan (4) mit einer Federvorspannung (10) versehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Fühlorgan (4) Teil eines schwenkbar gelagerten Rahmens (4,6,9) ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Fühlorgan (4) als drehend in Rahmenteilen (9) gelagertes Rohr ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (4,6,9) schwenkbar um das obere (2) der beiden orstfesten Umlenkorgane gelagert ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (4,6,9) Einrichtungen (15) zur berührungslosen Betätigung der Steuerschalter (14) trägt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenumlenkorgane (2,3) drehbar angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannung der mit dem Fühlorgan (4) verbundenen Feder (10) über eine Verstellanordnung (12) einstellbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen dem Fühlorgan (4) und der Drehachse (X) des oberen Umlenkorgans (2) verstellbar ist.
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