Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung der Skihärte, insbesondere von zu wachsenden Langlaufskis.
Unter der Härte eines Skis versteht man im allgemeinen seine Steifigkeit gegenüber Beanspruchungen, die im Sinne einer Durchbiegung des Skis gerichtet sind. Diese Beanspruchungen werden im wesentlichen durch das statische und dynamische Körpergewicht des Skifahrers erzeugt.
Je nach dem Verwendungszweck des Skis, dem Körpergewicht des betreffenden Skifahrers, seinem Fahrstil und anderen Einflussgrössen werden Skis unterschiedlicher Härte gewünscht Besonders kritisch ist die Auswahl eines Skis der richtigen Härte bei einem zu wachsenden Langlaufski, da hier der Grad der Durchbiegung des Skis einen wesentlichen Einfluss vor allem auf die Steigeigenschaften des Skis ausübt.
Bisher sind Käufer und Verkäufer bezüglich der Härte eines Skis auf verhältnismässig grobe Prüf- bzw. Demonstrationsmethoden angewiesen. Sie bestehen im allgemeinen darin, den Ski von Hand etwas durchzubiegen bzw. die beiden zusammengestellten Skis eines Paares mit der Hand zusammenzudrücken. Es leuchtet ein, dass mit derartigen Verfahren keine auch nur einigermassen exakte und zuverlässige Aussage über die tatsächliche Härte des Skis gewonnen wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Messung der Skihärte zu schaffen, die trotz einfacher Bauweise und leichter Handhabung eine exakte Messung der Skihärte gestattet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass eine zum Eingriff eines Skipaares bestimmte Halterung zwei relativ zueinander verstellbare Backen aufweist, von denen der eine Backen den feststehenden Teil einer Druckmesseinrichtung trägt, deren bewegliches Messorgan zur Anlage an dem sich am anderen Backen abstützenden, elastisch zusammengedrückten Skipaar kommt.
In eine solche Messvorrichtung, die mit der einen Hand gehalten wird, lässt sich das zu messende Skipaar in mehr oder weniger zusammengedrücktem Zustand mittels der anderen Hand bequem einführen Je nach Ausgestaltung der Messvorrichtung werden dann die Backen relativ zueinander noch so verstellt, dass die beiden Skis des elastisch zusammengedrückten Skipaares einen vorbestimmten Abstand aufweisen (üblicherweise wird diese Messung im mittleren Bereich des Skis, das heisst im Bindungsbereich, durchgeführt).
Die Druckmesseinrichtung, deren bewegliches Messorgan unter dem Druck des elastisch zusammengedrückten Skipaares steht, zeigt dann einen Messwert an, der ein Mass für die Härte des betreffenden Skis ist.
Wird diese vorstehend skizzierte Messung mehrmals, bei jeweils unterschiedlichem Grad der Zusammendrückung des Skipaares durchgeführt, so lassen sich exakte Zahlenwerte über die Anfangs-, Mittel- und Endhärte des Skis gewinnen.
Ebenso gestattet es die erfindungsgemässe Vorrichtung, die Skihärte in unterschiedlichen Zonen der Skilänge zu messen.
Das Anzeige-Instrument der Druckmesseinrichtung kann vorteilhaft mit einer Mehrfach-Skala ausgerüstet werden, die beispielsweise bei einem Langlaufski einerseits hinsichtlich der beiden hauptsächlichsten Schneearten (Pulverschnee und Nassschnee) unterteilt ist und innerhalb dieser beiden Skalen-Einteilungen noch eine weitere Unterteilung nach
Körpergewicht trägt.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung besitzt für die Praxis, insbesondere für den passionierten Langläufer, zahlreiche neuartige Vorteile. So ist es hierdurch auf einfache Weise erstmals möglich, die Härteverhältnisse eines bereits bewährten Langlaufskis beim Kauf eines neuen Skis exakt wieder zu suchen. Zu diesem Zweck wird zunächst der bisherige, bewährte Ski in den einzelnen Zonen seiner Länge mit jeweils verschiedenen Distanzstücken nach Anfangs-, Mittelund Endhärte ausgemessen. Dann werden dieselben Untersuchungen beim Kauf des neuen Skis angestellt, bis schliesslich ein Ski mit annähernd denselben Härtedaten gefunden ist.
Be- rücksichtigt man, wie gerade bei zu wachsenden Langlaufski die Steig- und Gleiteigenschaften entscheidend von der indivi- duellen Anpassung der Skihärte in den einzelnen Zonen des Skis an den betreffenden Langläufer abhängen, so ist der durch die Erfindung erzielte beachtliche technische Fortschritt deutlich.
Weitere zweckmässige Ausgestaltungen der Erfindung, insbesondere konstruktiver Art, ergeben sich aus der folgenden Beschreibung zweier in der Zeichnung veranschaulichter Ausführungsbeispiele. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemässen Vorrichtung;
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 3 eine Teilansicht des Zeigerinstrumentes der Druckmesseinrichtung.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung zur Messung der Skihärte enthält zwei relativ zueinander verstellbare Backen I und 2. Hiervon ist der Backen 1 fest verbunden (bzw. einstückig ausgebildet) mit einer Führungsschiene 3, längs der der Backen 2 frei verstellbar ist (Doppelpfeil 4).
Der Backen 1 trägt den feststehenden Teil 5 einer Druckmesseinrichtung 6, deren als Druckstössel ausgebildetes bewegliches Messorgan 7 (Beweglichkeit in Richtung des Doppelpfeiles 8) an einem Skipaar 9 anliegt, das sich am Backen 2 abstützt.
Die Messung der Skihärte mit der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung geschieht folgendermassen:
Die Vorrichtung wird mit der einen, beispielsweise linken Hand am unteren Teil der Führungsschiene 3 gehalten.
Die Backen 1 und 2 sind so weit einander genähert, dass das Skipaar 9, dessen Skis 10 und 11 mit der rechten Hand zusammengedrückt werden, zwischen die Backen 1 und 2 eingeführt werden kann. Die Stellung des Backens 2 wird dabei so gewählt (bzw. durch Nachstellen korrigiert), dass sich ein bestimmter, vorgegebener Abstand d zwischen den Ski 10 und 11 des Skipaares 9 einstellt. Der Druck, mit dem die beiden Ski des Paares hierbei zusammengedrückt werden (und der vom beweglichen Messorgan 7 aufgenommen wird) lässt sich am Zeiger-Instrument der Druckmesseinrichtung 6 ablesen. Dieses Zeiger-Instrument ist zu diesem Zweck mit einer in geeigneter Weise unterteilten Skala 12 versehen, über der ein Zeiger 13 spielt.
Aus der Darstellung der Fig. 1 wird dabei deutlich, dass der verstellbare Backen 2 der Messvorrichtung durch die verkantende Wirkung, die das zusammengedrückte Skipaar 9 ausübt, auf der Führungsschiene 3 verkeilt und arretiert wird.
Um die Verstellung des beweglichen Backens 2 gegen über dem feststehenden Backen 1 insbesondere bei bereits eingespanntem Skipaar 9 zu erleichtern, kann eine (in der Zeichnung nicht dargestellte) Ratsche vorgesehen sein, die mittels eines Handhebels betätigt wird und eine schrittweise Verstellung des Backens 2 ermöglicht. Selbstverständlich sind im Rahmen der Erfindung auch sonstige kraftsparende Verstelleinrichtungen denkbar, beispielsweise ein Ritzel-Zahnstangengetriebe usw.
Fig. 2 veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Backen 21, 22 je einen Arm zweier doppelarmiger Hebel bilden, die durch eine Achse 23 schwenkbar miteinander verbunden sind. Der Backen 21 trägt den feststehenden Teil 5 der Druckmesseinrichtung 6, deren bewegliches Messorgan 7 auf dem Skipaar 9 aufliegt, das sich am anderen Backen 22 abstützt.
Die beiden anderen Arme 24, 25 der doppelarmigen Hebel werden von einer Druckfeder 26 gespreizt. Eine Stellschraube 27 liegt mit einem Bund 27a am Arm 25 an und ist mit einem Gewindeeinsatz des Armes 24 in Eingriff. Durch Verdrehen dieses Stellorganes 27 können somit die Backen 21 und 22 gegen die Kraft der Druckfeder 26 einander genähert werden.
Im übrigen ist die Funktion der Messvorrichtung gemäss Fig. 2 dieselbe wie die des Ausführungsbeispieles der Fig. 1, so dass sich eine diesbezügliche Beschreibung erübrigt.
Das in Fig. 3 in vergrösserter Darstellung veranschaulichte Zeiger-Instrument der Druckmesseinrichtung 6 enthält zwei Skalen 12a, 12b, von denen die äussere Skala 12a beispielsweise für eine Härteauswahl nach Nassschnee-Verhält nissen und die innere Skala 12b für eine Härteauswahl nach
Pulverschnee-Verhältnissen bestimmt ist. Jede der beiden Ska len, die mit einem Zeiger 13 zusammenwirken, ist nach Kör pergewicht unterteilt.