Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ausziehverfahren zum Färben von synthetischem Textilmaterial, besonders von Fasermaterial aus linearen, hochpolymeren Polyestern, mit Azopyridon-Farbstoffen aus Halogenkohlenwasserstoffen, sowie das nach dem neuen Verfahren gefärbte Material.
Aus der französischen Anmeldung Nr. 2 086 255 sind carbonamid- oder sulfonamidgruppenhaltige Azofarbstoffe bekannt, die sich eignen, aus einer Dispersion in organischen Lösungsmitteln Polyesterfasern unter Zugabe von geringen Mengen Wasser zu färben.
Unter anderen wird auch der nachstehende Farbstoff genannt:
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Aus der DOS Nr. 2 034 264 sind ebenfalls sulfonamidgruppenhaltige Farbstoffe zum Färben von synthetischen Fasermaterialien aus organischen Lösungsmitteln bekannt.
Die DOS 1 644 122 beschreibt Monoazofarbstoffe der Formel
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worin Rl = H, Alkylrest, X eine -CO- oder -SO2-Gruppe
R2 = Cycloalkyl-, Aralkyl-, Arylgruppe,
A kann u. a. durch Halogenatome, CN oder NO2 substituiert sein, die sich zum Färben von u. a. Polyestermaterialien aus wässriger Suspension eignen.
Ferner werden in den französischen Patentanmeldungen Nrn. 2 047 269, 2 047 138 und 2 014 146 Farbstoffpräparate beschrieben, die in der Hauptsache aus einer Lösung eines Farbstoffes in einem organischen Lösungsmittel bestehen, und die sich u. a. zur Herstellung von Färbebädern auf Basis von organischen Lösungsmitteln, eignen. Monoazofarbstoffe, die als Kupplungskomponente ein 3-Cyan-2,6-dihydroxy4-methylpyridin enthalten, sind u. a. genannt.
Mit den Azopyridon-Farbstoffen der vorliegenden Erfindung erhält man ohne Zugabe von Wasser farbstarke, gleichmässige Färbungen nach dem Ausziehverfahren aus Halogenkohlenwasserstoffen. Dieses Verfahren hat viele technische Vorteile gegenüber den vorgenannten Verfahren, welche Wasser verwenden, z. B. in der Herstellung der notwendigen Färbeapparaturen, in dem bedeutend geringeren Energieverbrauch und in der Vermeidung von vielen Problemen, die die Mitverwendung von Wasser mit sich bringt.
Zudem zeichnen sich die in ortho-Stellung zur Azobrücke substituierten, carbonamid- bzw. sulfonamidhaltigen Azopyridon-Farbstoffe gemäss der vorliegenden Erfindung gegenüber den vorbekannten in ortho-Stellung unsubstituierten Azopyridon Farbstoffen dadurch aus, dass sie in den sehr gesuchten, leuchtend grünstichig gelben Farbtönen färben, wodurch sie sich dazu eignen, mit blauen Farbstoffen kombiniert zu werden, zur Erhaltung von Grüntönen, die von hell gelbstichigem Grün bis Flaschen-Grün reichen, ohne dass dabei ein catalytic fading -Effekt auftritt.
Unter catalytic fading , auch abnormal fading genannt, versteht man eine starke Herabsetzung der Lichtechtheit einer Färbung aus einem Gemisch von Farbstoffen gegen über den Färbungen der einzelnen Farbstoffkomponenten.
Siehe G. S. Egerton und A. G. Morgan, J.S.D.C., 86, 1970, S. 242-249, bes. S. 247; und Charles H. Giles und Robert B. McKay, Textile Research Journal, 1963, Nr. 7, S. 528-577, bes. S. 547.
Das neue Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man zum Färben Azopyridon-Farbstoffe, die einer der möglichen tautomeren Formen der folgenden Formel I entsprechen,
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verwendet.
In dieser Formel bedeuten
R, und R2 unabhängig voneinander Wasserstoff oder einen gegebenenfalls substituierten niederen Alkyl- niederen Alkenyl-, Cycloalkyl- oder Arylrest; oder
R1 und R2 bilden zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom, gegebenenfalls unter Einschluss eines weiteren Heteroatoms, einen nichtaromatischen 5- oder 6gliedrigen Heteroring,
X Halogen, wie Fluor, Brom oder vor allem Chlor, die Cyangruppe oder vorzugsweise die Nitrogruppe und
Y Wasserstoff oder eine gegebenenfalls durch die Hydroxyl- oder Cyangruppe substituierte niedere Alkylgruppe.
Bedeuten R1 und R2 einen gegebenenfalls substituierten niederen Alkyl- oder Alkenylrest, so handelt es sich um gerad- oder verzweigtkettige Alkyl- oder Alkenylgruppen (im letzteren Falle besonders um d,-Alkenylgruppen), die Substituenten, besonders die Hydroxyl-, Cyan- oder Arylgruppe, wie die Phenylgruppe oder Halogenatome, wie Chlor oder Brom, enthalten können. In diesem Falle bedeuten Rj und R2 beispielsweise die Methyl-, Äthyl-, iso-Propyl-, tert. Butyl-, Allyl-, ss-Hydroxyäthyl-, ss- oder y-Hydroxypropyl-, a-Methyl-ss-hydroxyäthyl-, ss-Cyanoäthyl-, Benzyl-, Phen äthyl-, ss-Chloräthyl- oder ss-Bromäthylgruppe.
Bedeuten RX und R2 einen Cycloalkylrest, so kommen beispielsweise Cycloalkylgruppen mit vorzugsweise 5- oder 6gliedrigen Ringen und besonders die Cyclohexylgruppe in Betracht.
Bedeuten Rt und R2 einen Arylrest, so gehört dieser vorzugsweise der Benzolreihe an, er kann übliche nichtionogene Ringsubstituenten enthalten. Als solche Substituenten, im speziellen am Phenylrest, seien beispielsweise Halogen, wie Fluor, Chlor oder Brom, niedere Alkylgruppen, wie Methyl, oder niedere Alkoxygruppen, wie Methoxy, genannt.
Bilden R1 und R2 zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom gegebenenfalls unter Einschluss eines weiteren Heteroatoms den Rest eines nichtaromatischen 5- oder 6gliedrigen Heteroringes, so handelt es sich hierbei besonders um die Pyrrolidino-, Piperidino- oder Morpholinogruppe.
Bedeutet Y eine gegebenenfalls durch die Hydroxyl- oder Cyangruppe substituierte niedere Alkylgruppe, so handelt es sich insbesondere um die Methyl-, Äthyl-, ss-Hydroxyäthyloder ss-Cyanoäthylgruppe.
Der Ausdruck nieder vor den Begriffen Alkyl, Alkenyl und Alkoxy bedeutet, dass diese Gruppen vorzugsweise höchstens 5 Kohlenstoffatome aufweisen.
Als Beispiele besonders geeigneter Azopyridon-Farbstoffe seien Verbindungen der folgenden Formeln II genannt:
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worin R1 die Phenyl- oder Cyclohexylgruppe,
R2 Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe, besonders die Methylgruppe. und
Y Wasserstoff oder die ss-Hydroxyäthylgruppe, bedeuten, da diese Farbstoffe ein besonders gutes Ziehvermögen für Polyestermaterial besitzen.
Die erfindungsgemäss verwendbaren Azopyridon-Farbstoffe der Formel I sind bekannt oder können nach an sich bekannten Verfahren hergestellt werden, z. B. durch Kuppeln von diazotierten Aminen der Formel III
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mit Kupplungskomponenten der Formel IV
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wobei in den Formeln III und IV R1, R2, X und Y die unter Formel I angegebene Bedeutung haben.
Als Beispiele von Aminen der Formel III seien genannt: 1 -Amino-2-nitro- bzw. -2-chlor-benzol-4-sulfonsäure methylamin -äthylamid, -ss-hydroxyäthylamid, -N,N-dimethylamid, -N.N-diäthylamid, -phenylamid, -N-methyl-Nphenylamid, -cyclohexylamid, -N-methyl-N-cyclohexylamid.
Als Kupplungskomponenten der Formel IV kommen vor allem 2,6-Dihydroxy-3-cyano-4-methylpyridin und 1-Äthylbzw. 1-ss-Hydroxyäthyl-3-cyano-4-methyl-6-Hydroxypyrid2-on in Betracht, die durch Cyclisierung von Estern, Amiden oder Nitrilen der entsprechenden ss-substituierten Glutaconsäure erhalten werden können.
Für das erfindungsgemässe Verfahren kommen als Halogenkohlenwasserstoffe vor allem halogenierte niedere aliphatische Kohlenwasserstoffe in Betracht, vor allem solche, deren Siedepunkt zwischen 60 und 1800 C liegt, z. B. Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Dichloräthan, Tetrachloräthan, Perchloräthan, 1,1,2-Trichlor-2,2,1-trifluoräthan, Dibrom äthylen. 1- oder 2- Chlorpropan, Dichlorpropan, Trichlorpropan, Chlorbutan, 1,4-Dichlorubtan, 2-Chlor-2-methylpropan oder Dichlorhexan. oder auch aromatische Chloroder Fluorkohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzol, Fluorbenzol, Chlortoluol und Benzotrifluorid. Besonders wertvoll sind zwischen 70 und 1300 C siedende Chlorkohlenwasserstoffe, wie Trichloräthylen, 1.1,1-Trichloräthan und besonders Tetrachloräthylen ( Perchloräthylen ).
Auch Gemische der genannten Halogenkohlenwasserstoffe sind verwendbar.
Die Mengen, in denen die definitionsgemässen Azopyridon-Farbstoffe in den Färbebädern verwendet werden, können je nach der gewünschten Farbtiefe in weiten Grenzen schwanken, im allgemeinen haben sich Mengen von 0,001 bis 10 Gewichtsprozent eines oder mehrerer der genannten Farbstoffe. bezogen auf das Färbegut. als vorteilhaft erwiesen. Es sei darauf hingewiesen. dass Gemische der erfin dungsgemäss zu verwendenden Azopyridon-Farbstoffe unter sich oder zusammen mit anderen Dispersionsfarbstoffen, mitunter eine bessere Farbausbeute liefern als die einzelnen Farbstoffe.
Die erfindungsgemäss zu verwendenden Azopyridon Farbstoffe sind in halogenierten Kohlenwasserstoffen sehr schwer löslich. Es ist daher angezeigt. sie mindestens zum Teil in dispergiertem Zustand und mit einer Teilchengrösse unter S st. vorzugsweise zwischen 0,1 und 3 st, in der organi- schen Färbeflotte zu verwenden. Die Feinverteilung der Farbstoffe kann nach bekannten Verfahren, z. B. durch mechanische Zerkleinerung der Farbstoffe zusammen mit einem Dispergiermittel, und gegebenenfalls kleinerer Mengen halo geniertem. aliphatischem Kohlenwasserstoff, besonders Perchloräthylen, beispielsweise in einer Knetapparatur, vorzugsweise jedoch in einer Mühle, durchgeführt werden. Besonders geeignet sind hierbei Kugel- oder Sandmühlen.
Als Dispergiermittel kommen handelsübliche anionische, kationische, ampholytische und vor allem nichtionogene Tenside in Betracht, die vorteilhaft in der definitionsgemässen organischen Färbeflotte löslich sind. jedoch den Farbstoff nicht solubilisieren. Als besonders geeignete Dispergiermittel seien beispielsweise genannt: Oxazoline, Cellulosederivate, höhere Fettsäuren. Salze höherer Fettsäuren, z. B. Kobaltstearat, Aluminiumtripalmitat; hochmolekulare Kondensationsprodukte von Polypropylen mit Äthylenoxyd mit Molgewichten von 500 bis 7000 bzw. Polywachse, z. B. Pluronic P 104 (Fa.
Wyandotte USA) Mol-Gewicht etwa 5500; Anlagerungsprodukte von Alkylenoxyden, insbesondere Äthylenoxyd, an höhere Fettsäuren, Fettamide, aliphatische Alkohole, Mercaptane oder Amine. an Alkylphenole, deren Alkylreste mindestens 7 Kohlenstoffatome aufweisen; Ester von Polyalkoholen, insbesondere Mono- oder Diglyceride von Fettsäuren, z.
B. die Monoglyceride der Laurin-, Stearin-, Palmitin- oder ölsäure, sowie die Fettsäureester von Zuckeralkoholen, wie Sorbit, Sorbitanen und der Saccharose, beispielsweise Sorbitanmonolaurat (Span 20), -palmitat (Span 40), -stearat (Span 60), -oleat (Span 80), -sesquioleat, -trioleat (Span 85) oder deren Oxäthylierungsprodukte; schliesslich auch quaternäre Ammoniumsalze, wie das Dodecylammoniumacetat, das Cetylpyridiniumacetat, oder quaternierte Alkylammoniumpolyglykoläther, wie sie in der schweizerischen Patentschrift Nr. 409 941 beschrieben sind, Sapamine, wie Sapamin CH, KW, MS oder OC, Polydienharze, Fettsäureamide, oder Substanzen, welche die Amidgruppen in Ringform enthalten, wie bei den Abkömmlingen des Polyvinylpyrrolidons, welche im Handel z.
B. unter der Bezeichnung Antaron V 216 und V 220 erhältlich sind und ein Molekulargewicht von etwa 7000 bis 9000 aufweisen.
Als weitere Zusätze kann die Färbeflotte Dispergatoren, wie die oben genannten, in Mengen von 0,05 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Halogenkohlenwasserstoffes, oder Säuren, wie Ameisensäure oder Essigsäure, enthalten.
Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich zum Färben von synthetischem Textilmaterial verschiedenster Art nach an sich bekannten Methoden. In Betracht kommen vor allem Fasermaterialien aus linearen, hochpolymeren Polyestern, wie Polyäthylenglykolterephthalat, Polycyclohexan-dimethylen-terephthalat und Äthylenglykol oder Copolyätheresterfasern aus p-Hydroxybenzoesäure, Terephthalsäure und Äthylenglykol. Ferner seien auch Cellulosetriacetat, Cellulose-21/2-acetat, synthetische Polyamide, wie Hexamethylendiamin-adipat oder Poly-sv-caprolactam und Polyurethane genannt. Die Fasermaterialien können in den verschiedensten Verarbeitungsstadien vorliegen. z. B. als texturierte Fäden, Flocke, Kammzug, Garn, als Stückware, wie Gewebe oder Gewirke oder als konfektionierte Ware.
Für das Färben hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dass auf einen Wasserzusatz gänzlich verzichtet werden kann, was u. a. die Regenerierung der ausgezogenen Färbebäder wesentlich erleichtert.
Das erfindungsgemässe Verfahren, das vorzugsweise in geschlossenen druckfesten Apparaturen, z. B. in Zirkulationsapparaten, Jet-Maschinen, Haspel, Trommelfärbemaschinen, Kufen, Paddeln, Kreuzspulapparaten, vorgenommen wird.
kann beispielsweise folgendermassen ausgeführt werden: Man bringt in den halogenierten Kohlenwasserstoff bei Raumtemperatur etwa im Flottenverhältnis von 1:3 bis 1:40, vorzugsweise 1:5 bis 1:20, das Färbegut ein, versetzt die Flotte mit dem vorteilhaft feindispergierten Farbstoff und erwärmt dann das Färbebad auf über 100" C, vorteilhaft zwischen 120 und 1500 C, und hält es etwa 5 bis 120 Minuten, vorteilhaft 15 bis 45 Minuten, auf dieser Temperatur. Nach Erzielung der gewünschten Farbtiefe oder bei vollständiger Erschöpfung des Färbebades wird das Bad abgekühlt, das Färbegut dem Bad entnommen und gewünschtenfalls nach dem Spülen, z.
B. durch zweimaliges Behandeln mit Perchloräthylen während 5 Minuten bei 85" C, getrocknet, vorteilhaft im Vakuum mit wässrigem Sattdampf während etwa 10 Minuten.
Mit Hilfe des erfindungsgemässen Verfahrens gelingt es in einfacher Weise, synthetisches Textilmaterial mit hohen Farbstoffausbeuten und in ausgezeichneten Echtheiten aus Halogenkohlenwasserstoffen in den gesuchten leuchtend grünstichig gelben Farbtönen zu färben.
Die Verwendung von organischen Färbeflotten als Färbebad anstelle von Wasser bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich: Im Lösungsmittelausziehverfahren erfolgt die Erschöpfung des Färbebades schneller und ausgiebiger als in wässrigen Medien, wodurch kürzere Färbezeiten resultieren, ferner lässt sich die organische Färbeflotte leicht wiedergewinnen, z. B. durch Passieren eines Aktivkohlefilters, wodurch die immer stärker werdenden Schwierigkeiten bei der Aufbereitung von Abwässern gänzlich vermieden werden. Die gereinigten und wiedergewonnenen Färbeflotten können unbeschränkt von neuem als organische Färbeflotten verwendet werden.
Zudem gelingt es, sofern die hierfür geeigneten Vorrichtungen vorhanden sind, mit Hilfe eines erfindungsgemässen Verfahrens synthetisches organisches Material in den verschiedensten Verarbeitungsstadien auf schonende Weise und ohne Anfall von Schmutzwasser in ausgezeichneter Farbausbeute zu färben. Dank der guten Baderschöpfung ist in den meisten Fällen eine reduktive Nachreinigung des gefärbten Färbegutes nicht erforderlich. Insbesondere auf Polyester erhält man leuchtend grünstichig gelbe Färbungen mit hoher Sublimierechtheit, guter Nass-, Licht- und Reibechtheit und einem guten Ausgleich von materialbedingten Affinitätsdifferenzen ohne die physikalischen Eigenschaften der Fasern zu beeinträchtigen.
Die folgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung der Erfindung. Darin sind die Temperaturen in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel 1
10 g texturiertes Polyäthylenglykolterephthalatgewirke werden im Flottenverhältnis 1:10 bei Raumtemperatur in ein Färbebad, das sich in einer verschliessbaren Färbeapparatur befindet, eingebracht, welches erhalten wurde, indem 2 g einer Stammdispersion. enthaltend 0,1 g des Farbstoffes der Formel
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0,04 g Antaron V 216 (Polyvinylpyrrolidon, Molgewicht etwa 7000) und 1,86 g Paraffinöl, in 98 ml Tetrachloräthylen dispergiert werden. Hierauf wird die Färbeapparatur verschlossen und das Färbebad unter dauernder Bewegung des Färbegutes innerhalb von 10 Minuten auf 121" C erwärmt und 30 Minuten beim Siedepunkt des Tetrachloräthylens gehalten.
Nach dem Abkühlen auf 80" wird das gefärbte Gewirke herausgenommen, abgequetscht, um möglichst wenig Restflotte in der Ware zu belassen, durch Erhitzen mit Tetrachloräthylen, enthaltend 0,25 % Hexamethylphosphorsäuretriamid im Flottenverhältnis von 1:8 in der oben erwähnten Apparatur während 5 Minuten gespült, nochmals mit 80" warmem Tetrachloräthylen während 5 Minuten nachgespült und anschliessend getrocknet. Die zurückbleibende Flotte ist praktisch farblos.
Man erhält auf diese Weise eine farbstarke, flächenegale, gelbe Färbung mit ausgezeichneten Licht- und Nassechtheiten auf texturiertem Polyäthylenglykolterephthalatgewirke.
Der im obigen Beispiel verwendete Farbstoff wurde wie folgt hergestellt: 14,7 Teile 1-Amino-3-nitro-4-sulfonsäureanilid werden in 15 ml In Salzsäure mit 25 ml 2n Natriumnitritlösung bei 0 bis 5" diazotiert und bei der gleichen Temperatur auf 9,7 Teile N-ss-Hydroxyäthyl-3-cyan-4-methyl-6-hydroxy- pyridon-2- gelöst in 150 ml 10%der Essigsäure gekuppelt.
Innerhalb einer Stunde lässt man die Temperatur der Kupplungsmasse auf 20 ansteigen filtriert dann den ausgefallenen gelben Azopyridon-Farbstoff ab, wäscht den Filterrückstand mit Wasser neutral und trocknet im Vakuum. Ausbeute: 19,5 Teile.
Die im Beispiel verwendete Stammdispersion wurde wie folgt erhalten:
30 g des Farbstoffes der im Beispiel 1 angegebenen Formel werden mit 12 g Antaron V 216 und 558 g Paraffinöl so lange in einer Perlkugelmühle vermahlen, bis die Teilchengrösse des Farbstoffes unterhalb 1 St ist. Nach dem Abtrennen des Mahlmittels hat man ein 5 %ges. flüssiges Färbepräparat.
Verwendet man anstelle des in Beispiel 1 verwendeten Farbstoffes die gleiche Menge der in der nachfolgenden Tabelle, Kolonne II aufgeführten Farbstoffe, und verfährt im übrigen, wie im Beispiel beschrieben, so erhält man ähnlich gute Färbungen auf texturiertem Polyestermaterial mit ähnlich guten Gesamtechtheiten und in den in der Kolonne III angegebenen Farbtönen.
Tabelle I II III Beispiel Farbstoff Farbton auf Nr. Polyester
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Tabelle (Fortsetzung) I II III
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Tabelle (Fortsetzung) 1 II III
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Beispiel 26
10 g texturiertes Polyäthylenglykolterephthalatgewirke werden im
Flottenverhältnis 1:10 bei Raumtemperatur in ein Färbebad, das sich in einer verschliessbaren Färbeapparatur befindet, eingebracht, welches erhalten wurde, indem 0,8 g der in Beispiel 1 beschriebenen Stammdispersion und 0,5 g einer Stammdispersion, enthaltend 0,025 g des Farbstoffes der Formel
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0,01 g Antaron V 216 und 0,465 g Paraffinöl, in 98,5 ml Tetrachloräthylen dispergiert werden. Hierauf wird die Färbeapparatur verschlossen und das Färbebad unter dauernder Bewegung des Färbegutes innerhalb von 10 Minuten auf 1210 C erwärmt und während 60 Minuten beim Siedepunkt des Tetrachloräthylen gehalten. Nach dem Abkühlen auf 800 wird, wie in Beispiel 1 beschrieben, gespült und anschliessend getrocknet.
Man erhält eine flächenegale, farbstarke grüne Färbung auf texturiertem Polyäthylenglykolterephthalatgewirke. die gute Nass- und Reibechtheiten besitzt und selbst nach 160stündiger Belichtung keinerlei catalytic fading aufweist.
Verwendet man anstelle der in Beispiel 26 verwendeten Stammdispersion gemäss Beispiel 1 entsprechende Mengen einer entsprechenden 5eigen Stammdispersion. erhalten mit dem Farbstoff der in Beispiel 2 angegebenen Formel und verfährt im übrigen. wie im Beispiel 26 beschrieben. so erhält man Färbungen auf texturiertem Polyestermaterial mit ähnlich guten Gesamtechtheiten.
Beispiel 27
Verwendet man anstelle des im Beispiel 1 beschriebenen Gewirkes aus Polyäthylenglykolterephthalat 10 g eines Gewebes aus Cellulose-21i2-acetat, 10 g eines Gewebes aus Cellulosetriacetat oder 10 g eines Polyamid-6,6-Trikots, und verfährt im übrigen. wie in Beispiel 1 beschrieben, so erhält man eine farbstarke, egale und gut durchgefärbte grünstichig gelbe Färbung auf den genannten Textilmaterialien mit guten Nass- und Lichtechtheiten.
PATENTANSPRUCH 1
Verfahren zum Färben von synthetischem Textilmaterial aus Halogenkohlenwasserstoffen nach dem Ausziehverfah ren, dadurch gekennzeichnet. dass man zum Färben Azopyridon-Farbstoffe der Formel I
EMI8.1
verwendet, worin Rl und R2 unabhängig voneinander Wasserstoff oder einen gegebenenfalls substituierten niederen Alkyl-. niederen Alkenyl-. Cycloalkyl- oder Arylrest, oder Rl und R2 zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom gegebenenfalls unter Einschluss eines weiteren Heteroatoms einen nichtaromatischen 5- oder 6gliedrigen Heteroring.
X Halogen. die Cyan- oder Nitrogruppe und
Y Wasserstoff oder eine gegebenenfalls durch die Hydroxyl- oder Cyangruppe substituierte niedere Alkylgruppe.
bedeuten.
UNTERANSPRÜCHE
1. Verfahren nach Patentanspruch I. dadurch gekennzeichnet, dass man einen Azopyridon-Farbstoff der Formel I verwendet. in der X die Nitrogruppe bedeutet.
2. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 1.
dadurch gekennzeichnet, dass man einen Azopyridon-Farbstoff der Formel II verwendet,
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in der
R, Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe.
R2 die Phenyl- oder Cyclohexylgruppe und
Y Wasserstoff oder die ss-Hydroxyäthylgruppe bedeutet.
3. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet. dass man einen halogenierten niederen aliphatischen Kohlenwasserstoff verwendet.
4. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man einen zwischen 70 und 130 C siedenden Chlorkohlenwasserstoff. besonders Tetrachloräthylen, verwendet.
5. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 1 bis A, dadurch gekennzeichnet. dass man einen feindispergierten Azopyridon-Farbstoff der Formel I mit einer Teilchengrösse unter 5 / verwendet.
6. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 1 bis 5. dadurch gekennzeichnet, dass man bei Temperaturen von 120 bis 150 C färbt.
PATENTANSPRUCH II
Synthetisches Textilfasermaterial gefärbt nach dem Verfahren des Patentanspruches I.
UNTERANSPRÜCHE
7. Textilmaterial nach Patentanspruch II aus linearen, hochmolekularen Estern aromatischer Polycarbonsäuren mit polyfunktionellen Alkoholen.
8. Textilmaterial nach Patentanspruch II aus Polyäthylenglykolterephthalatfasern.
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