Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sammeln und Verdichten von Müll in Müllsäcken oder Behältern, die auf einem umlaufenden Träger aufeinanderfolgend schrittweise unter einer Füllstation und einer Verdichtungsstation mit senkrecht auf- und abbewegbarem Stössel vorbeibewegt werden.
Bei den bisher bekannten Vorrichtungen dreht sich der umlaufende Träger schrittweise in einer Richtung. Wenn ein Sack oder Behälter gefüllt ist, wird er von dem Träger von der Füllstation zu der Verdichtungsstation bewegt, wo der Müll verdichtet wird. Erst nach einer vollen Umdrehung des Trägers kehrt der Sack oder Behälter zur Füllstation zurück, um eine weitere Ladung Abfall aufzunehmen, worauf er wieder zu der Verdichtungsstation bewegt wird. Der Träger mit den Säcken oder Behältern wird fortlaufend gedreht, bis die Säcke oder Behälter gefüllt sind. Diese Betriebsart erfordert die ständige Aufmerksamkeit des Bedienungspersonals, das stets bereit sein muss, die gefüllten Säcke oder Behälter zu entfernen und sie durch leere Säcke oder Behälter zu ersetzen.
Es wird bezweckt, eine verbesserte Vorrichtung zum Sammeln und Verdichten von Müll zu schaffen. Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Verdichterstössel mit einem elektrischen Steuerschalter zusam menwirkt, der sich wiederholende Umkehrbewegungen des Trägers bzw. seines Antriebs von der Verdichtungsstation zu der Füllstation so oft steuert, bis der verdichtete Inhalt im Sack bzw. Behälter eine vorbestimmte Höhe aufweist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Grundriss einer Sammel- und Verdichtungsvorrichtung für Müll und
Fig. 2 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einer Verdichtungsstation mit senkrecht auf- und abbewegbarem Stössel nach Fig. 1.
In der Zeichnung ist 1 ein umlaufender Träger oder Drehtisch, der auf einer hier nicht dargestellten Welle befestigt ist.
Der umlaufende Träger ist für die Aufnahme von sechs Müllsäcken 2 eingerichtet. Einer dieser Säcke A ist unterhalb der Austrittsöffnung eines Fallrohres 3 einer Schütte gezeigt.
Durch den Zwischenraum zwischen dem letzterwähnten Sack und der Austrittsöffnung wird ein Lichtstrahl 4 von einer Lichtquelle 5 zu einem photoelektrischen Relais 6 bekannter Bauart gesandt, das nur wirksam wird, wenn es einen Impuls über einen gewissen Zeitraum erhält. Auf dem umlaufenden Träger, und zwar zweckmässig auf einer Welle, ist in einer Ebene oberhalb der Säcke eine Scheibe 7 angebracht, die mit über ihren Umfang verteilten Aussparungen 8 versehen ist.
Unter dieser Scheibe ist eine nicht gezeigte Riemenscheibe für einen Treibriemen 9 vorgesehen, der von einem Motor 10 ausgeht.
Mit dem photoelektrischen Relais 6 ist über Leitung 11 ein Endschalter 12 verbunden. Dieser Schalter besitzt einen die Kontakte betätigenden Schaltstössel 13 mit einer Rolle 14 an seinem freien Ende, die in die Aussparungen 8 der Scheibe 7 eingreift.
Der elektrische Motor 10 ist durch Leitungen 15 mit einem Motor-Steuergehäuse 16 verbunden, das seinerseits wiederum mit dem photoelektrischen Relais 6 über Leitungen 17 zusammengeschaltet ist.
Die Arbeitsweise der vorbeschriebenen Einrichtung ist folgende: Wenn der Sack unter dem Fallrohr 3 mit Müll bis zu einer Höhe angefüllt ist, die für die fortdauernde Unterbrechung des Lichtstrahls 4 ausreicht, schaltet das Relais 6 über das Steuergehäuse 16 den Motor 10 ein, der den Träger 1 über den Riemen 9 in Pfeilrichtung zu der Verdichtungsstation 3a in Umlauf bringt. Die Scheibe 7 wirkt bei ihrer Drehung nach Art eines Nockens auf die Rolle 14, so dass durch die Rolle 14 der die Kontakte betätigende Schaltstössel 13 bewegt wird, wobei die Bewegungsgrenze dann erreicht ist, wenn die Rolle 14 auf dem Umfang der Scheibe zwischen zwei Aussparungen 8 sich befindet.
Infolge dieser Verschiebung des Schaltstössels 13 wird über die Leitungen 11 ein Stromkreis geschlossen, der das photoelektrische Relais 6 so in Nebenschluss bringt, dass dem Motor weiterhin Strom zugeführt wird, der den Träger dreht, bis die Rolle 14 in die nachfolgende Aussparung 8 eintritt, die der Verdichtungsstation entspricht, wobei der Endschalter 12 den Motor 10 stillsetzt.
In Fig. 2 ist der Sack A an der Verdichtungsstation gezeigt.
Letztere besitzt einen Verdichterkopf 18, der an dem unteren Ende eines senkrechten Stössels 19 befestigt ist. Der aus dem Kopf 18 und dem Stössel 19 bestehende Verdichter kann in entsprechenden Führungen senkrecht hin- und herbewegt werden, so dass er in die obere Öffnung des Sackes A eintritt und den Inhalt a in dem erforderlichen Mass zusammendrückt.
Der Stössel mit Kopf wird dann nach oben aus dem Sack herausbewegt, so dass letzterer zu der Füllstation 3 durch Umkehrbewegung des Trägers zurückgeführt werden kann.
Der Stössel und seine Führungen, sowie das Motorgehäuse 22 sind auf hier nicht dargestellten Stützen angebracht.
Der Stössel ist als Zahnstange ausgebildet oder mit einem Zahnstangenteil 20 verbunden, in den ein Zahnrad 21 eingreift, das von einem umsteuerbaren Motor und einem Zahnradvorgelege in dem Gehäuse 22 angetrieben wird. Das Zahnrad 21 ist so angeordnet, dass es bei Antrieb in einer Richtung den Stössel abwärts oder ihn in der entgegengesetzten Richtung zu den gewünschten Zeiten aufwärts bewegt. Dies kann durch einen umkehrbaren Motor oder ein in dem Gehäuse 22 untergebrachtes Wendegetriebe bewirkt werden.
An einer ortsfesten Stütze 23 ist senkrecht auf dieser und parallel zu dem Stössel 19 eine Stange 24 befestigt, an der ein Steuerschalter 26 einstellbar angebracht ist.
Letzterer kann an der Stange 24 an einer beliebigen Stelle mittels einer Klemmschraube 27 oder dgl. festgestellt werden.
Seitlich aus dem Steuerschalter 26 erstreckt sich ein Schaltstössel 25 mit einer Rolle 23, die gewöhnlich unter der Einwirkung einer Feder in dem Schaltergehäuse gegen den Verdichterstössel 19 in Anlage gehalten wird.
Während des Verdichtens bewegt sich der Stössel 19 so weit abwärts, dass er an der Rolle vorbeigeht, demzufolge wird der
Stössel 25 durch die Feder nach aussen gedrückt und der
Steuerschalter 26 wird mit dem Motor 10 des Trägers so ver bunden, dass er eine Umkehrbewegung des letzteren verur sacht und den Sack A zu der Füllstation zwecks Aufnehmens einer weiteren Füllung zurückbewegt. Der Steuerschalter 26 verzögert die Rückbewegung des Trägers 1 solange, bis der
Stössel 19 in seine Ausgangslage zurückgekehrt ist.
Der Motor 22 wird durch einen äusseren Impuls gestartet und er erteilt dem Stössel 19 über das Getriebe 21 eine
Abwärtsbewegung, wenn der Sack A an der Verdichtungssta tion anlangt.
Wenn ein gefüllter Sack A durch einen Stillstand des die
Säcke tragenden Drehtisches eine Stellung unterhalb des Stös selkopfes 18 erreicht, wobei der Stössel sich in einer angeho benen Stellung befindet, setzt ein entsprechend angeordneter
Schalter den das Zahnrad 21 treibenden Motor in Betrieb und der Verdichterkopf 18 mit Stössel 19 bewegen sich abwärts, der Kopf kommt mit dem Inhalt des Sackes A in Berührung und verdichtet ihn bis zu einem vorbestimmten Grad.
Wenn der Lichtstrahl 4 also durch den in dem Sack sich anhäufenden Abfall unterbrochen wird, dreht sich der Träger
1, so dass der gefüllte Sack A den Stösselkopf 18 und gleich zeitig ein leerer Sack B unter das Fallrohr 3 geführt wird.
Bei zu grosser Müllverdichtung, d. h. wenn der Sack nur teilweise gefüllt ist, wird dieser auf die bereits erwähnte Weise zurück bis unter das Fallrohr 3 geführt.
Wenn der Scheitel der Füllung in dem Sack A wieder den Lichtstrahl unterbricht, wird der Sack zu der Verdichtungsstation zwecks Verdichtung der neuen Füllung zurückbewegt.
Dieser Arbeitsgang wird solange wiederholt, bis das verdichtete Material den vorbestimmten Scheitel erreicht, welcher der maximalen Füllung des Sackes entspricht. Wenn diese Scheitelhöhe des verdichteten Materials erreicht ist, bleibt der Stössel 19 an der Rolle 28 und demzufolge kann der Schalter 26 keinen Impuls auf den Trägermotor übertragen. Andererseits bewegt der Träger unter dem von der photoelektrischen Zelle erzeugten Impuls den Sack in die Stellung 3b, von wo aus er entfernt werden kann. Gleichzeitig mit dieser Bewegung wird der Sack V von der Füllstation zu der Verdichtungsstation bewegt und danach zwischen beiden Stationen in der gleichen Weise wie der Sack A hin- und herbewegt.
Die beschriebene Vorrichtung braucht einen wesentlich geringeren Aufwand an Überwachung und Handhabung.
Infolge der vereinfachten Betriebsart wird das Risiko des Reissens oder sonstiger Beschädigungen der Säcke oder Behälter vermindert. Es können deshalb Säcke oder Behälter aus verhältnismässig billigem Werkstoff, wie Papiersäcke, verwendet werden, die zusammen mit dem Inhalt ohne Rücksicht auf ihre Kosten, lediglich im Hinblick auf die Ersparnisse an Lohnkosten beseitigt werden. Die Abmessungen des Trägers können im Vergleich zu denen der bekannten Träger verringert werden.