Die vorliegende Erfindung betrifft härtbare, silizium organische Verbindungen enthaltende Mischungen, insbesondere ein lösungsmittelfreies siliziumorganisches Harz, welches ein neues verträgliches Vernetzungsmittel enthält, wobei das Harz nach der Härtung günstige Festigkeitseigen schaften und gute thermische Beständigkeit aufweist.
Organosiloxanharze, bei welchen die substituierenden organischen Gruppen Methyl-. Phenyl-, Vinyl- und/oder andere organische Gruppen sind, sind bekannt. Diese Harze werden durch verschiedene Mechanismen gehärtet, beispielsweise durch Vernetzung über eine Vinylgruppe oder durch die mit Platin katalysierte Reaktion derSiH-Gruppen mit Alkenylresten, wobei harte und unschmelzbare Materialien gebildet werden. Die Eigenschaften dieser Organosiloxanharze wie z.B. Zähigkeit. hohe Kapazität, Beständigkeit gegen thermische Zersetzung und Festigkeit bei hohen Temperaturen machen diese Harze für zahlreiche Anwendungsfälle geeignet.
Verschiedene Anwendungsfälle, wie keispielsweise die Um hüllung elektrischer Teile oder die Beschichtung von
Wicklungen für elektrische Motoren stellen eine sehr helastende Umgebung fiir die Verwendung der heute zur
Verfügung stehenden Harze dar. Das Harz muss fest, jedoch biegsam sein und die Festigkeit unter wiederholtem thermischen Schock aufrecht erhalten. Ferner muss das Harz ohne Entwicklung von flüchtigen Stoffen wie Lösungsmitteln oder Wasser härten, damit die Bildung von Blasen und/oder
Hohlräumen im Überzug vermieden wird.
Durch vorliegende Erfindung wird ein siliziumhaltiges
Harzgemisch mit den angegebenen erwünschten Eigenschaften hereitgestellt, welches im wesentlichen aus einem Gemisch aus (a) einem lösungsmittelfreien, flüssigen Organosiliziumharz aus 30 bis 85 Molprozent C"H5SiO3/2-Einheiten, 15 bis 30 Molprozent CH3(CH2=CH)SiO-Einheiten und 20 bis 40 Molprozent (CH3)2SiO-Einheiten, sowie 0 bis 5 Molprozent R3SiO1/-Einheiten besteht, wobei in letzterer Komponente R einen niedrigen Alkylrest mit I bis 4 Kohlenstoffatomen, einen Vinyl- oder Phenylrest darstellt und mindestens einer der Substituenten R ein niedriger Alkylrest ist, wobei ferner das Harz einen Gehalt an siliziumständigen Hydroxylgmppen von nicht mehr als 1 Gewichtsprozent aufweist, (b) 1 bis 20 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gewicht von (a) und (b), eines linearen Organopolysiloxans mit mindestens einem Vinylsubstituenten. welches mit (a) verträglich ist und der Formel CH1R'2SiO (R"2SiO)n SiR'2CH3 entspricht, in der R' einen niedrigen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, den Vinyl- oder einen Phenylrest, R" einen niedrigen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, einen Vinvl- oder Phenylrest darstellen, wobei mindestens 15 Molprozent der Reste R" Phenylreste sind, und n eine Zahl von 2 bis 20 ist, (c) einem Organopolysiloxan, welches mit (a) und (b) verträglich ist und im Durchschnitt mindestens 2 siliziumständige Wasserstoffatome pro Molekül aufweist,
wobei dieses Organopolysiloxan das Reaktionsprodukt aus Methylhydrogenpolysiloxan mit einem durchschnittlichen Polymerisationsgrad von 3 bis 6 und zur Reaktion mit einem Wasserstoffatom pro 3 bis 6 Wasserstoffatome im Methylhydrogenpolysiloxan ausreichendem o- Methylstyrol ist, wobei das Reaktionsprodukt im Gemisch in einer Menge vorliegt, die ausreicht, um 0,75 bis 1,5 Mol =-SiH pro Mol Vinylsubstituenten in (a) und (b) bereit-zustellen, und (d) einem Platinkatalysator. hesteht.
Die oben heschriehene Zusammensetzung wird bei erhöhten Temperaturen gehärtet. Eine im wesentlichen vollständige Härtung kann durch Erhitzen des Gemischs auf 150 bis 200 9C wiihrend 4 bis 10 Stunden erreicht werden. Die Härtung erfolgt durch die mit Platin katalysierte Reaktion der SiH-Gruppen enthaltenden Komponente (c) mit den Vinyl substituenten des Harzes (a). Obgleich das Gemisch der obigen Komponenten eine Lagerzeit von etwa 2 Wochen besitzt, sollte die härtbare Mischung vorzugsweise innerhalb weniger Stunden nach dem Mischen der 4 Komponenten verwendet werden.
Die ungehärteten Gemische gemäss vorliegender Erfindung sind fliessfähige, leicht giessbare Materialien, die zur Imprägnierung komplizierter elektrischer Teile verwendet werden können. Sie können ferner zum Giessen von Gegenständen beliebiger Form eingesetzt werden.
Es wird angenommen, dass die Kombination erwünschter Eigenschaften im gehärteten Organosilizium-Gemisch gemäss vorliegender Erfindung aus der Anpassung der einzelnen Komponenten, zwecks gegenseitiger Verträglichkeit resultiert.
Diese Verträglichkeit wird durch Ausbleiben einer Trennung der Komponenten nach dem Mischen und der Erzielung eines klaren Produkts nach dem Härten unter Beweis gestellt.
Hinsichtlich des lösungsmittelfreien Organosiloxanharzes (a) wird eine Verträglichkeit nur dann erzielt. wenn das Harz mindestens 20 Molprozent Dimethylsiloxy-Einheiten aufweist.
Die Monophenylsiloxy-Einheiten im Harz ergeben Festigkeit und hohe Temperaturbeständigkeit. Die obere Grenze, 65 Molprozent, führt in ein Gebiet, in welchem das Harz spröde und unflexibel wird. Wie bereits erwähnt, liefern die Merthylvinylsiloxy-Einheiten Stellen der Vernetzung im Harz und tragen zur endgültigen Festigkeit bei. Im allgemeinen weisen die Harze eine Viskosität von 10 000 bis 1 000 000 cSt bei 25 C auf. Der Hydroxylgehalt dieses Harzes darf 1 Gewichtsprozent nicht übersteigen, andernfalls werden übermässige Hohlräume während dem Härten durch die Entwicklung von Wasserstoff und Bildung von Wasser gebildet. Vorzugsweise enthält das Harz weniger als 0,5 Gewichtsprozent Siliziumständige Hydroxylgruppen.
Die Triorganosiloxy-Einheiten, beispielsweise Einheiten der Formeln (CH3)3SiO,/2 oder CH3(C6Hs) (CH2=CH) Sir1/2, sind fakultative Komponenten des Harzes (a). Falls vorhanden, ergeben die Triorganosiloxy-Einheiten niedrigere Viskositäten, beispielsweise 5 000 cSt bei 25 C. Die Materialien niedriger Viskosität sind insbesondere zum Überziehen komplizierter elektrischer Teile verwendbar. Falls erwünscht kann auch ein Harzgemisch, in welchem eine der Komponenten die fakultativen R3SiO1 /2-Einheiten besitzt, die andere hingegen nicht, vom Verbraucher hergestellt werden, wobei man die für die jeweilige Anwendung speziell erforderliche Viskosität ereicht.
Falls die physikalischen Eigenschaften der gehärteten Mischung die Wahl nicht weitgehend bestimmen, können auch grössere Mengen der R3SiO1/2-Einheiten in das Harz eingeführt werden, wobei noch niedrigere Viskositäten erzielt werden.
Die Harzkomponente (a) kann durch Hydrolyse der entsprechenden Chlorsilane in der zur Herstellung von Siloxanharzen bekannten Weise erfolgen. Liegt der restliche Hydroxylgehalt eines derartigen Hydrolysats oberhalb der Grenze von 1 Gewichtsprozent, so kann das Hydrolysenprodukt mit Kaliumhydroxyd umgesetzt und dann neutralisiert werden, wobei man ein Harz mit dem erforderlichen niedrigen Hydrnxylgehalt erhält.
Die Komponente (b) umfasst Polysiloxane wie beispielsweise (CH2 = CH)(CH3)2SiO [(CH3)C6HsSiO] SiCH3(C6Hs)(CH = CH2), (CH3)3SiO[(CH3)C6HsSiO] 8Si(CH3)2CH= CH2, (CH2 = CH > CH3(C6H5)SiO [(C6Hs)2SiO] 6SiCH3(C6H5)(CH = CH2), (C6H5)2SiO [(CH3)C6HsSiO] 2SiCH3(C6H5)(CH = CH2), (CH3)3SiO [CH3(CH2=CH)SiO] [C6Hs(CH3)SiO] 3Si(CH3)2C6H5, (CH2 = CH)(CH3)C6HsSiO [CH3(CH2 = CH)SiO] 2[C6Hs(CH3)SiO] 9Si(Ch3) (C6H5)CH = CH2 und (CH3)2C6HsSiO [CH3(CH2=CH)SiO] ,[C6Hs(CH3)SiO]
14Si(CH3)(C6H5) CH = CH2.
Diese Polysiloxane sind Flüssigkeiten mit relativ niedriger Viskosität, sie besitzen im allgemeinen Viskositäten bei 25 "C zwischen 50 und 2500 cSt. Durch Einschluss von mindestens 15 Molprozent Phenylsubstituenten an den Siliziumatomen des Diorganosiloxy-Rückgrats wird dieses Vinylharz mit dem Harz (a) verträglich. Dieses flüssige Copolymer muss mindestens ein vinylsubstituiertes Siliziumatom und vorzugsweise zwei vinyl- substituierte Siliziumatome aufweisen, damit Reaktion mit der Gruppe SiH und Unbeweglichkeit im gehärteten Produkt erfolgt. Es wird angenommen, dass diese Komponente dem gehärteten Produkt Elastizität und Widerstand gegen thermische Schocks verleiht, ohne dass die Festigkeit merklich herabgesetzt wird.
Die flüssige Komponente (b) kann nach konventionellen Methoden zur Herstellung von Diorganopolysiloxanen mit endständigen Triorganosilyl-Gruppen hergestellt werden.
Beispielsweise kann man die entsprechenden Chlor- und/oder Alkoxysilane cohydrolysieren und kondensieren, oder das entsprechende Hexaorganodisiloxan mit dem geeigneten Diorganopolysiloxan in Gegenwart eines alkalischen oder sauren Katalysators ins Gleichgewicht hringen.
Das Vernetzungsmittel (c) oder die Quelle für =SiH- Gruppen im Organosilizium-Gemisch ist das Reaktionsprodukt von Methylhydrogenpolysiloxanen mit a-Methylstyrol. Die Umsetzung wird durch Platin katalysiert und erfolgt bei 100 bis
150 "C während 2 bis 10 Stunden. Eine ausreichende Menge an o-Methylstyrol wird dem Reaktionsgemisch zugegeben, sodass die Umsetzung mit einem Wasserstoffatom pro 3 bis 6 Wasserstoffatomen des Siloxans ermöglicht ist. Verwendet man grössere Mengen an ct-Methylstyrol. so wird die Wirkung des Vernetzers vermindert. und bei geringeren Mengen wird die Komponente (c) mit den restlichen Bestandteilen unverträglich.
Das als Vorprodukt dienende Methylhydrogenpolysiloxan kann ein cyclisches oder lineares Polymer oder ein Gemisch beider sein, solange der mittlere Polymerisationsgrad der Methylhydrogensiloxy-Einheiten zwischen 3 und 6 liegt.
Lineare Copolymere können endblockierende Organosilyl Einheiten aufweisen wie z.B. Trimethylsilyl-Einheiten, und können somit bis zu durchschnittlich X Siliziumatome enthalten.
Spezielle Beispiele geeigneter Vorprodukte sind: (CH3)3SiO [(CH3)HSiO] 3Si(CH3)3. [(CH3)HSiOj3, [(CH3)HSiO]4, (CH3)c,SiO [(CH,)HSiOJ 4Si(CH3)3. (C2H5)3SiO [(CH3)HSiO] 5Si(C2Hs)3, t(CH3)HSiOJ(, und (CH3)3SiO [(CH3)HSiOl" Si(CH3)3.
Verwendet man als Vorprodukt ein Methylbydrogenpoly- siloxan-Gemisch. so kann dieses geringe Mengen (nicht mehr als 10 Gewichtsprozent) des Disiloxans (Polymerisationsgrad 2) und Produkte mit einem Polymerisationsgrad von mehr als 6 enthalten. Durch diese geringen Mengen wird die Vertriiglichkeit des Reaktionsprodukts (c) mit den anderen Komponenten nicht nachteilig heeinflusst. Die Herstellung des Vorprodukts bzw. der Komponente (c) sind an sich hekannt. und zahlreiche Vertreter dieser Gruppe sind im Handel erhältlich.
Als Beispiele fiir Reaktionsprodukte mit ot-Methylstyrol bzw. Vernetzer (c) seien angegehen:
EMI2.1
Die Menge an Vernetzer (c) im Organosilicon-Gemisch hängt ab von der Menge der Harzkomponente (a), der Menge der Vinylgruppen im Harz und der Menge an Komponente (b) sowie deren Vinylgehalt. Stets muss genügend Vernetzer vorhanden sein, damit 0,75 bis 1,5 Mol =-SiH pro Mol Vinylsubstituenten im Gemisch vorliegen. Zur Erzielung einer maximalen Vernetzung liegt vorzugsweise 1 Mol =-SiH pro Mol Vinylsubstituenten im Gemisch vor. Im allgemeinen wird der Vernetzer in Mengen zwischen 5 und 20 Gewichtsprozent, bezogen auf das Harz (a), eingesetzt.
Die Platinkomponente (d) liegt in an sich bekannter Art vor, beispielsweise als Platin, oder niedergeschlagen auf Trägern wie Silikagel oder Aktivkohle, als Platinchlorid.
sonstiges Platinsalz oder Chloroplatinsäure. Mit sämtlichen dieser Stoffe wird das vorliegende härtbare Gemisch katalysiert. Eine bevorzugte Form der Komponente (d) ist Chlorplatinsäure, entweder in Form des handelsüblichen Hexahydrats oder in wasserfreier Form, wegen der leichten Dispergierbarkeit im Harzsystem und ausbleibender,Färbung des Gemischs durch diese Komponente. Weitere, als Katalysatoren geeignete Platinverbindungen sind PtCI2lP(t'H2CH2CH3)3]2. Platinbromide, Komplexe aus Platinhalogeniden und Olefinen wie äthylen Propylene Butylen. Cycloheen und Styrol.
Pt(CH3CN)2CI. [Pt(CHCN)2(CH3)4jCl2, Pt(NH3)2CL2, K[PtCl3CH2CH2CH2OH]. PtBr2(C2H4)2, KíPtBr3(C2H4)l, PtCl2(C2H4 ) (CH3)2C = CH2 PtC12. H2Pt(CN)4 5H2O, H| PtCIl(CH3CN)ì Pt(NH3)2(CNS)2, [Pt(NH)4J [PtCl4], PtCI2 lP(CH2CH3)3l2, PtCI2-PCI3, PtCI2 P(OH)3. PtCl2/P(OCHCH3)3, PtCl2 [P(OCH2CH3)J2. Pt(OOCCH2SCH2CH3)2. Pt(CN)3, (CH3)4Pt, (CH3)3Pt-Pt(CH3)3, (CH3 )3Pt(CH3COCH = CCH3), PtCl2CO und PtBr2CO.
Im Gemisch sollten mindestens (), I ppm Platin, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten (a). (b) und (c) vorliegen. Da Verunreinigungen im System die geringe Katalysatormenge leicht vergiften können, werden vorzugsweise 1 hisl0 ppm Platin eingesetzt. Grössere Mengen an Platin hehindern die Reaktion nicht, aus wirtschaftlichen Gründen wird jedoch die Anwendung des Katalysators in den ohen gegebenen Grenzen vorgeschlagen.
Ausser den oben angegebenen Komponenten können in tlen erfindungsgemiissen Gemischen weitere Materialien vorliegen. wie sie gewöhnlich in Organosilizium-Mischungen vorliegen. beispielsweise Füllstoffe wie Russ, Kieselsäure, Aerogele. vorbehandelte Kieselsäure, Tonerde, Ton, Metalloxyde, .Metallcarbonate und Metallsilikate, Pigmente zum Ein färben der Harze. Weichmacher und dgl. Füllstoffe werden im allgemeinen in Mengen zwischen 20 und 150 Teilen pro 100 Teilen der härtbaren Mischung angewandt. Stoffe, die bekanntlich Platinkatalysatoren vergiften, sollen selbstverstiindlich ausgeschlossen werden, und normalerweise liegen diese in Organosiliziumgemischen. die durch wärmeaktivierte Katalysatoren gehärtet werden. nicht vor.
Die erfindungsgemässen härtharen Mischungen sind lösungsmittelfreie Flüssigkeiten, die als Giessharze, gemischt mit Fiillstoffen als Formharze sowie als Überzugsmittel für verschiedene Substrate wie Metall, Holz, Stein, Keramik, Thermoplasten und wärmehärtende Harze eingesetzt werden können Überzüge können durch Tauchen, Aufstreichen oder auf andere. konventionelle Weise hergestellt werden. Ein gehärteter Überzug dieser Gemische auf Metalloberflächen wirkt als hitzebeständige elektrische Isolierung.
Besonders gut brauchbare Mischungen zum Beschichten von Motorwicklungen und anderen elektrischen Teilen sind solche aus einem Gemisch aus Harz (a) mit 30 Molprozent Monophenylsilox-Einheiten, 15 bis 25 Molprozent Methylvinylsiloxy-Einheiten und 25 bis 35 Molprozent Dimethylsiloxy-Einheiten, 3 bis X Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht von (a) der flüssigen Komponente (b), und 12 bis 1X Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht von (a), des Vernetzers (c). mit 3 bis lt) Teilen des Platinkatalysators (Chloroplatinsäure) pro Million Gewichtsteile der übrigen Komponenten.
Beispiel 1
Ein Gemisch aus 50 Molprozent C6HsSiCl3, 20 Molprozent CH2=CH(CH)SiCI2 und 30 Molprozent (CH3)2SiCI2 wurde hydrolysiert durch Zugabe dieses Gemischs in eine solche Wassermenge, dass in der wässrigen Phase des Reaktionsprodukts eine 2004ige Salzsäure entstand. Nach einstündiger Umsetzung wurde die wässrige Phase abdekantiert und das Harz wurde mit Wasser gewaschen und azeotrop getrocknet.
Das flüssige Harz wurde in zur Bildung einer 40%igen Lösung ausreichender Menge Toluol gelöst und mit 0,2 Gewichtsprozent Kaliumhydroxyd umgesetzt unter Erhitzen der Toluollösung auf Rückflusstemperatur, bei kontinuierlichem Wasserentzug. Nach dieser, der Herahsetzung des Silanolgehalts dienenden Umsetzung wurde das Lösungsmittel durch Erhitzen auf 120 < Cim Vakuum ahgestreift. Das Produkt, ein flüssiges, lösungsmittelfreies Harz, hestand aus 50 Molprozent C6H5Si03/2-Einheiten, 30 Molprozent CH2=CH(CH3)Si0- Einheiten und 20 Molprozent (CH3)2SiO-Einheiten mit einem restlichenSiOH-Gehalt von 0,2 Gewichtsprozent, Viskosität bei 25 C etwa 1 000 000 cSt.
Beispiel 2
Ein Polysiloxan mit endständigen Vinylgruppen wurde durch Co-Hydrolyse von 24,1 Gewichtsteilen C6Hs(CH3)CH2 = CHSiCl, 25,2 Gewichtsteilen C6H5(CH3)SiCI2 und 9,3 Gewichtsteilen CH3(CH2=CH)SiCl2 hergestellt. Dieses Chlorsilangemisch wurde in Toluol gelöst, die Lösung wurde zu 76 Gewichtsteilen Wasser zugegeben, wobei der Zusatz unterhalb der Wasseroberfläche erfolgte. Die resultierende Salzsäure/Wasser-Phase wurde abdekantiert und das Hvdrolvsat wurde mit Wasser gewaschen. Das Produkt wird azeotrop getrocknet, dann werden 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das Siloxangewicht, eines sauren Ton-Katalysators (Filtrol 13) zugegeben, dann wird 7 Stunden lang auf 90 C erwärmt, um die Kondensation der restlichen Silanole sicherzustellen.
Der Ton wird abfiltriert und das Lösungsmittel wird im Vakuum abgestreift, wobei man eine Flüssigkeit mit einer Viskosität bei 25 9C von 21 cSt erhält, Formel des Endprodukts (CH2 = CH) (CH3)C6H5SiO [C6H5(CH3)SiO] 2 [CH2 = CH(CH3) SiOJ1SiC6H3 (CH3) CH=CH2.
Beispiel 3
Ein Gemisch aus 50% linearen Methylhydrogenpolysiloxanen mit Trimethylsilyl-Endgruppen, mit durchschnittlichem Polymerisationsgrad von 5, und 50% cyclischem Hydrogensiloxan (Tetramer, Pentamer und Hexamer) wurde in Gegenwart eines Platin-Katalysators mit a-Methylstyrol umgesetzt. Das Polysiloxan (2000 g) mit 6 ppm Platin (als Chlorplatinsäure) wurde unter Rühren auf 110 < Cerhitzt, dann wurden 655 g a-Methylstyrol mit einer Geschwindigkeit von etwa 20 g pro Minute zugetropft. Nach beendeter Zugabe wurde das Reaktionsgemisch 4 Stunden lang auf 120 < C erhitzt.
Das Reaktionsprodukt, ein Gemisch aus den obigen linearen und cyclischen Siloxanen, von denen durchschnittlich ein Wasserstoffatom pro 6 mit a-Methylstyrol umgesetzt war, bestand aus einer Flüssigkeit mit einer Viskosität von 9,1 cSt bei 25 < C.Der SiH-Gehalt betrug 1,03 Gewichtsprozent.
Beispiel 4
100 Gewichtsteile des lösungsmittelfreien Harzes gemäss Beispiel 1 (Komponente a) wurden mit 18,4 Gewichtsteilen des flüssigen Polysiloxans gemäss Beispiel 2 (Komponente b) vermischt. Das Vermischen erfolgte bei 50 unter mässigem Rühren. Diesem Gemisch wurden dann 6,2 Gewichtsteile des Reaktionsprodukts gemäss Beispiel 3 (Komponente c) und 0,6 Gewichtsteile eines Chloroplatinsäure enthaltenden Katalysators zugegeben, ausreichend zur Bereitstellung von 6 ppm Platin pro Million Teile a, b und c. Nach dem Mischen wurde das Gemisch im Vakuum entgast, um mitgerissene Luft zu entfernen.
Das so erhaltene Gemisch mit einer Viskosität von etwa 2000 cSt bei 25 C wurde zu Formstücken von
10,2 X 10,2 X 10,8 cm gegossen. Das Harz wurde dann 4 Stunden lang bei 175 C gehärtet. Die Giessstücke waren klar und gleichmässig, woraus die Verträglichkeit sämtlicher Komponenten ersichtlich ist. Das gehärtete Harz besass eine Biegefestigkeit von etwa 232 kg pro cm2.
Bespiel 5
Zu Vergleichszwecken wurde das Gemisch der komponenten (a) und (b) gemäss Beispiel 4 mit einer gleichen Menge desselben Platin katalysators und 6,2 Gewichtsteilen eines Methylhydrogenpolysiloxans mit Trimethylsilyl Endgruppen und einem Polymerisationsgrad von etwa 35 zugegeben. Das Gemisch war unverträglich, wie aus dem milchig-weissen Aussehen ersichtlich. Die Zusammensetzung härtete innerhalb'4 Stunden bei 175 C nicht zu einem Harz.
Nach weiteren 2 Stunden bei 200 C blieb das gehärtete Gemisch ein elastomeres Material,
Als weiterer Hinweis auf die Notwendigkeit des niedrigen Polymerisationsgrades im Vernetzer wurde das obige Siloxan (Polymerisationsgrad 35) mit n-Methylstyrol wie in Beispiel 3 beschrieben umgesetzt, und dieses Produkt wurde als Vernetzer (c) in der härtbaren Mischung gemäss Beispiel 4 eingesetzt.
Nach dem Giessen wurde 4 Stunden lang bei 175 "C gehärtet.
Die gehärtete Probe war klar, die Oberfläche war jedoch rauh und fleckig, wegen der Unverträglichkeit. Das gehärtete Harz wies eine Biegefestigkeit von 80,8 kg pro cm2 auf.
Beispiel 6
Das härtbare Gemisch gemäss Beispiel 4 wurde mit einer zur Bildung einer fliessfähigen Gussmasse mit einem Füllstoffgehalt von 50 Gewichtsprozent ausreichenden Menge an natürlich vorkommender Kieselsäure vermischt. Nach 4stündigem Härten bei 175 < Cwies das Material folgende Eigenschaften auf: Biegefestigkeit Schlagfestigkeit Dielektrizitäts- Verlustfaktor Bogenwiderstand konstante 267,1 Kg/cm2 0,2 m/kg 3,2 0,0006 193 Sek.
Beispiel 7
Zur Demonstrierung des Effekts der fakultativen R3SiO,/2- Einheiten in der Harzkomponente wurden die Harze gemäss Tabelle 1 durch Hydrolyse der entsprechenden Chlorsilane hergestellt. Jedes der Harze (A, B und C) wurde mit den Komponenten gemäss Beispiel 4 unter Bildung härtbarer Gemische mit den Mengenverhältnissen der verschiedenen Komponenten gemäss Beispiel 4 vermischt. Die Zusammensetzungen A, B und C wiesen Viskositäten von 1060, 241 bzw. 258 cSt auf. Nach dem Giessen und 4-stündigem Härten bei 175 wurden Biegefestigkeiten von 140 bis mehr als 210 kg/cm2 erhalten.
Diese Zusammensetzungen niedriger Viskosität mit 2 bis 5 Molprozent Triorganosiloxy-Einheiten in der Harzkomponente bilden eine spezifische Ausführungsform der Erfindung, die insbesondere zum Beschichten von Motorwicklungen geeignet ist.
Tabelle 1 Mol- % Harz C6H5SiO312 CH3(CH2 (CH3)2SiO CH2 = CH- Viskosität bei = CH)SiO (CH3)2 SiO112 25 ob (cSt) A 48 20 30 2 106800 B 45 20 30 5 5040 C 43 25 30 2 8545