Pulverspritzpistole zum Verspritzen von verschiedenfarbigen Pulvern aus einem Pistolen-Pulverkanal
Die Erfindung betrifft eine Pulverspritzpistole zum Verspritzen von verschiedenfarbigen Pulvern aus einem Pistolen Pulverkanal, mit einer mehrere Anschlüsse aufweisenden Anschlussvorrichtung, an die Zuführleitungen für verschiedene Pulver-Förderluft-Gemische und Spülluft angeschlossen werden können und über die dem Pistolen-Pulverkanal zum Spritzen jeweils ein ausgewähltes Pulver-Förderluft-Gemisch und zum Reinigen der Pistole Spülluft zugeführt wird.
Zum Verspritzen verschiedenfarbiger flüssiger Anstrichmittel mit einer Spritzpistole sind Farbzuführungsvorrichtungen bekannt, die auf die Pistolen aufsteckbar sind. Bei den bekannten Farbzuführungsvorrichtungen ist üblicherweise in einem Gehäuse, das Einlassöffnungen mit Anschlüssen zum Anschliessen von Zuleitungen für die verschiedenfarbigen Anstrichmittel und einen gemeinsamen Auslasskanal besitzt, ein mit einem durchgehenden Kanal versehener Verteiler angeordnet, durch den wahlweise jede Einlassöffnung mit dem Auslasskanal verbunden werden kann. Zum Reinigen des Verteilerkanals und der Pistole bei einem Farbwechsel lässt man so lange neue Farbe durch die Pistole hindurchlaufen, bis der Mischfarbton verschwunden ist, wozu an der Zuführungsvorrichtung Mittel vorgesehen sind, um bei abgesperrter Zerstäubungsluft das Nadelventil der Spritzenpistole für Farbaustritt zu öffnen.
Für Pulverspritzpistolen sind solche Zuführungsvorrichtungen ungeeignet, da sich Farbpulver an irgendwelchen Kanalstellen ablagern und das abgelagerte Pulver beim Spritzen mit dem neuen Pulver irgendwann lösen kann, so dass nach Farbwechsel ein Verspritzen einer sauberen Farbe nicht mehr gewährleistet ist.
Zweck der Erfindung ist eine Pulverspritzpistole mit einer Farbumschaltvorrichtung zu schaffen, bei der nach einem Farbwechsel Farbfehler praktisch nicht vorkommen können.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Anschlussvorrichtung einen die Anschlüsse tragenden Anschlussteil aufweist, der für jeden Anschluss einen durchgehenden geraden Kanal enthält, und dass der Anschlussteil und ein einen Pulverkanal enthaltender Pistolenkörper zueinander derart verstellbar sind, dass die Kanäle des Anschlussteiles mit ihren Auslassöfnnungen an die Einlassöffnung des Pulverkanals in einer bestimmten Reihenfolge anschliessbar sind und bei einer entsprechenden Verteilung der Zuführleitungen für Pulver-Förderluft-Gemische und Spülluft auf die Anschlüsse des Anschlussteiles der Pistolen-Pulverkanal bei jedem Farbwechsel mit Spülluft gespült wird.
Bei einem Farbwechsel braucht nur auf die neue Farbe führende Zuführleitung eingestellt werden, und beim Einstellen auf diese Zuführleitung wird der Pistolen-Pulverkanal vorübergehend an eine Spülluft-Zuführleitung angeschlossen und vom vorher verspritzten Pulver gereinigt, wobei der Druck der Spülluft für eine zur Beschichtung führende Pulverzerstäubung nicht ausreicht, so dass stets nur reine Farbpulver zerstäubt werden.
Der Anschlussteil und der Pistolenkörper können einander gegenüberliegende Flächen aufweisen, in denen die Anschlusskanäle und der Pulverkanal münden, wobei auf der Anschlussteil-Fläche die Auslassöffnungen aller Anschlusskanäle in einer Reihe mit auf einer Linie liegenden Mittelpunkten angeordnet sein können, längs welcher Linie der Anschlussteil und der Pistolenkörper zum Einstellen der Auslass öffnungen der Anschlusskanäle auf die Einlassöffnung des Pulverkanals relativ zueinander beweglich sind, und wobei bei entsprechender Form des Pistolenkörpers jeweils bei einer auf die Einlassöffnung eingestellten Auslassöffnung die Pisto lenkörperfläche alle übrigen Auslassöffnungen abdeckt.
Eine solche Anordnung der Anschlusskanäle, bei der deren Auslassöffnungen in einer Reihe liegen, ermöglicht eine Aufteilung von Pulver-Förderluft-Gemisch und Spülluft führenden Zuführungsleitungen auf die Anschlüsse des Anschlussteiles so, dass zwischen je zwei Pulver führenden Zuführungsleitungen eine Spülluft führende Zuführleitung liegt und somit bei jedem Farbwechsel der Pulverkanal des Pistolenkörpers zwangsweise zum Spülen an eine Spülluft-Zuführleitung angeschlossen wird. Die einander zugekehrten Flächen von Anschlussteil und Pistolenkörper können eben und die Auslass öffnungen der Anschlusskanäle auf einem Kreis oder einem Kreisbogen gleichmässig verteilt angeordnet sein, so dass der Anschlussteil als Kreisscheibe bzw. sektorförmige Platte ausgebildet und um eine Drehachse drehbar auf der auf dem Pistolenkörper befestigt werden kann.
Um mehrere Spritzpistolen zu einem Aggregator anordnen zu können, was häufig erwünscht ist, wird der Anschlussteil zweckmässig als ebener Schieber ausgebildet, bei dem die Auslassöffnungen der Anschlusskanäle in einer geraden Linie liegen. Der Pistolenkörper kann auch in Form eines Stabes mit einem axialen Pulverkanal ausgebildet sein, wobei der Pulverkanal am Ende nach aussen gekrümmt ist, so dass die Einlassöffnung auf einer zylindrischen Mantelfläche des Pistolenkörpers liegt, auf der ein in Form eines Hohlzylinders ausgebildeter Anschlussteil drehbar angeordnet ist. Die Auslassöffnungen der Anschlusskanäle können sich dann auf einem Umfang oder einem Teil desselben gleichmässig verteilt auf der inneren Mantelfläche des Anschlussteiles befinden.
Um zu verhindern, dass zwischen Pistolenkörper und Anschlussteil Farbpulver eingerieben wird und als Fehlfarbe in den Pulverkanal gelangt, kann die Einlassöffnung des Pulverkanals mit einem Dichtungsring umgeben werden, der über die Fläche des Pistolenkörpers vorsteht, um nur den jeweils eingestellten Anschlusskanal an der Auslassöffnung abzudichten und im übrigen zwischen den Flächen von Anschlussteil und Pistolenkörper einen schmalen Spalt aufrecht zu erhalten, in den Leckluft aus den Spülluft Zuführleitungen zur dauernden Spülung gelangt. Solche oder ähnliche Ausführungen ermöglichen für die Spritzpistole besonders wirtschaftliche Konstruktionen.
Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Anlage,
Fig. 2 ein Längsschnitt einer Ausführungsform einer Spritzpistole mit angebauter Farbumschaltvorrichtung,
Fig. 3 eine Schnittdarstellung nach der Linie 111-111 der Fig. 2,
Fig. 4 eine schematische Darstellung nach Fig. 2 und 3 des Anschlussteiles und der Pistole,
Fig. 5 eine gleiche schematische Darstellung eines sektorförmigen Anschlussteiles und der Pistole,
Fig. 6 eine gleiche schematische Darstellung eines in bezug auf die Pistole verschiebbaren Anschlussteiles,
Fig. 7 ein Längsschnitt einer weiteren Ausführungsform der Pistole und die angebaute Farbumschaltvorrichtung,
Fig.
8 ein Längsschnitt einer noch anderen Ausführungsform der Pistole und der angebauten Farbumschaltvorrichtung und
Fig. 9 eine Stirnansicht zu Fig. 8.
Die in Fig. 1 gezeigte Anlage zur Pulverbeschichtung weist sechs Pulverbehälter 1 auf, die sechs verschiedenfarbige Pulver enthalten. An dem unteren Ende jedes dieser trichterförmigen Pulverbehälter 1 ist je ein Injektor 2 angeordnet, dem Förderluft durch je eine mit einem Absperrventil 3 versehene Förderleitung 4 zugeführt wird. Von jedem Injektor 2 führt je eine Pulver-Zuführleitung 5 zu einer gemeinsamen Anschlussvorrichtung 7, zu der ausserdem eine Spülluftzuleitung 6 führt. An die Anschlussvorrichtung 7 ist eine Pulverspritzpistole 8 üblicher Bauart unmittelbar angebaut. Die Anschlussvorrichtung 7 ist in verschiedene Lagen einstellbar, wobei in einer ersten Lage eine der Pulver-Zuführleitungen 5 mit der Pistole 8 in Verbindung steht und eine Beschichtung mit dem betreffenden Farbpulver aus dem Behälter 1 erfolgt.
Alle anderen Pulver-Zuführleitungen 5 und auch die Spülluftleitung 6 sind in dieser ersten Lage gegen die Pistole 8 abgeschlossen. Bei einem Farbwechsel wird vorerst die Anschlussvorrichtung 7 in eine solche Lage eingestellt, dass die Spülluftleitung 6 an die Pistole 8 angeschlossen ist, so dass eine Spülung durch die Anschlussvorrichtung 7 und die Pistole 8 mit reiner Luft erfolgt. Darauf kann die Anschlussvorrichtung in eine Lage eingestellt werden, in welcher eine Beschichtung mit einer anderen Farbe erfolgt.
Bei der in Fig. 2 und 3 gezeigten Ausführungsform von Pistole und Anschlussvorrichtung ist an dem feststehenden Pistolenkörper 9 eine Abdeckplatte 19 vorhanden, in welcher ein Lagerzapfen 11 festsitzt, an welchem ein scheibenförmiger Anschlussteil 12 drehbar gelagert ist. Dieser Anschlussteil 12 besitzt zum Anschliessen von Leitungsschläuchen acht als Stutzen ausgebildete Anschlüsse 13, mit je einem durchgehenden Anschlusskanal 18. Die Auslassöffnungen 19 der Kanäle 18 liegen alle auf der Stirnfläche 20 des Anschlussteiles. Wie in Fig. 4 gezeigt ist, werden an die Anschlüsse 13 abwechselnd je eine Pulverzuführleitung Ae und eine Spülleitung Sp angeschlossen. Beim Drehen des Anschlussteiles 12 kommen die Aerosolleitungen Ae und die Spülleitungen Sp abwechselnd mit dem Pistolenpulverkanal 14 in Verbindung.
Wenn eine der Pulver-Zuführleitungen Ae in Verbindung mit dem Pistolen-Pulverkanal 14 steht, so kann mit der Pistole eine Beschichtung mit einer bestimmten Farbe erfolgen. Beim Drehen des Anschlussteiles 12 wird bei einem Farbwechsel stets eine Spülleitung Sp an den Pistolen-Pulverkanal 14 vorbeigeführt, so dass die Pistole jeweils gereinigt wird, bevor eine Beschichtung mit einer anderen Farbe stattfindet. Auf der Pistolenstirnfläche 16 ist um die Einlassöffnung 17 des Pulverkanals 14 ein Dichtungsring 15 vorhanden, durch den eine gute Abdichtung des jeweils eingestellten Anschlusskanals 18 erhalten wird.
Die Auslassöffnungen 19 der übrigen Anschlusskanäle 18 sind durch die Abdeckplatte 10 abgedeckt, wobei zwischen dieser und dem Anschlussteil jedoch keine Dichtungsringe vorgesehen sind, so dass ein Austreten von Farbpulver aus den entsprechenden Anschlusskanälen verhindert ist, während aus den Spülleitungen austretende Leckluft den Spalt zwischen den Teilen 10 und 12 dauernd spült und dabei auch ein gewisses Zurückdrängen des Farbpulvers aus den entsprechenden Anschlusskanälen bewirken kann. Das Gesagte ist auf die noch zu beschreibenden Ausführungen sinngemäss anwendbar. Die Abdeckplatte 10 ist bei der in Fig. 2 bis 4 gezeigten Scheibenform des Anschlussteiles 12 gleich gross wie der Anschlussteil 12, so dass bei dieser Anordnung der Platzbedarf gering ist. Die an dem Anschlussteil 12 angeschlossenen nachgiebigen Schläuche erlauben die Verdrehung dieses Teiles.
Fig. 5 zeigt einen sektorförmigen Anschlussteil 12, welcher um einen Lagerzapfen 11 drehbar ist und bei welchem die Anschlüsse und somit auch die Auslassöffnungen 19 auf einem Kreisbogen angeordnet sind. An die Anschlüsse sind abwechselnd eine Pulverzuführleitung Ae und eine Spülluftleitung Sp angeschlossen. Die Wirkungsweise ist bei dieser Anordnung die gleiche wie bei der Ausführungsform nach Fig. 24. Die Abdeckplatte am Pistolenkörper muss sich über den doppelten Winkelbereich wie der Anschlussteil erstrekken. Die Schläuche werden bei der Verdrehung des Anschlussteiles nur wenig verdreht.
Fig. 6 zeigt einen als Speicher ausgebildeten Anschlussteil 12, bei dem sich die Auslassöffnungen 19 der Anschlusskanäle in einer geradlinigen Reihe befinden und an den Anschlüssen abwechselnd Pulver-Zuführleitungen Ae und Spülluftleitungen Sp angeschlossen sind. Die Wirkungsweise ist hier gleich wie bei den vorher beschriebenen Ausführungsformen, wobei lediglich der Anschlussteil statt verdreht geradlinig verschoben wird. Die Abdeckplatte am Pistolenkörper muss doppelt so lang sein wie der Anschlussteil, damit bei dessen Verschiebung alle Anschlüsse abgedeckt werden. Bei dieser Ausführungsform werden die Schläuche nicht verdreht, und es ist für eine Beschichtungsanlage mit mehreren Pulverspritzpistolen möglich, diese zu einer Verbundpistole mit mehreren Pulverkanälen zusammenzustellen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 ist der Anschlussteil 12 feststehend angeordnet und besitzt Anschlüsse 13, an welche abwechselnd Pulver-Zuführleitungen Ae und Spülluftleitungen Sp anschliessbar sind. Der Pistolenkörper 9 ist so angeordnet, dass er federnd gegen den feststehenden Anschlussteil 12 angedrückt wird und dabei durch Blindstopfen 21 eine gute Abdichtung aller Anschlusskanäle bewirkt. Der Pistolenkörper 9 ist vom Anschlussteil 12 abhebbar und in der abgehobenen Lage verdrehbar, und der Pulverkanal 14 der Pistole verläuft von der Einlassöffnung 17 bogenförmig von aussen zur Mitte, und die Einlassöffnung 17 wird beim Drehen des Pistolenkörpers 9 abwechselnd mit den Anschlusskanälen 18 in Verbindung gebracht. Durch das Drehen des Pistolenkörpers 9 wird ein Farbwechsel bewirkt, wobei bei jedem Wechsel eine Reinigung der Pistole durch Spülluft erfolgt.
Die Schläuche werden hier nicht verdreht. Eine Verbundbauweise ist nicht möglich.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 und 9 weist ein hohler, zylindrischer, feststehender Anschlussteil 12 als schräge Anschlussstutzen ausgebildete Anschlüsse 13 auf, an welche abwechselnd Pulverzuführleitungen Au und Spülluftleitungen Sp anschliessbar sind. Im Anschlussteil 12 ist der zylindrische Pistolenkörper 9 drehbar gelagert. Der Pistolenkörper 9 besitzt einen gebogenen, vom Umfang bis zur Mitte verlaufenden Kanalteil 22 und ist im Anschlussteil 12 am Umfang mit zwei Dichtungsringen 23 versehen. Durch Verdrehen des Pistolenkörpers 9 kann dessen Pulverkanal 14 wahlweise mit einer der Pulver-Zuführleitungen in Verbindung gebracht werden, um mit einer gewünschten Farbe zu arbeiten. Bei einem Farbwechsel bewegt sich die Kanal Einlassöffnung jeweils an einer dazwischen liegenden Spülluftleitung vorbei, und der Pulverkanal wird dabei gereinigt.
Durch die Dichtungsringe 23 wird zwischen Pistolenkörper 9 und Anschlussteil 12 ein Luftkissen gebildet, das ein Verreiben von Pulver und damit ein Festpressen des Pistolenkörpers 9 verhindert. Diese Anordnung hat einen sehr geringen Platzbedarf, und die Schläuche werden nicht verdreht.