DE19962220C2 - Beschichtungsstoff-Wechselsystem und Beschichtungssystem für die automatisierte Beschichtungstechnik sowie Verfahren zum automatisierten Beschichten - Google Patents

Beschichtungsstoff-Wechselsystem und Beschichtungssystem für die automatisierte Beschichtungstechnik sowie Verfahren zum automatisierten Beschichten

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Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Beschichtungsstoff-Wechselsystem für die automati­ sierte Beschichtungstechnik, ein entsprechendes Be­ schichtungssystem und Verfahren zum Beschichten von Gegenständen.
In der automatisierten Beschichtungstechnik spielen schnelle und. umweltfreundliche Beschichtungsstoff- Wechsel eine große Rolle. Hierbei muß im allgemeinen eine Beschichtungsstoffleitung entleert, gereinigt und wieder mit Beschichtungsstoff eines anderen Farb­ tons befüllt werden. So sind z. B. in der Automobilin­ dustrie Beschichtungsstoff-Wechsel in kürzester Zeit mit geringen Beschichtungsstoff- und Spülmittelverlu­ sten gefordert. Im folgenden wird von Beschichtungsstoff-Wechselsystemen und Beschichtungssystemen ge­ sprochen, wobei der Begriff Beschichtungsstoffe u. a. jegliche Art von Lacken, auch Farblacke oder Klarlac­ ke und dergleichen, umfaßt.
Nach dem Stand der Technik sind Beschichtungsstoff- Wechsler linear aufgebaut, d. h. in einer Ebene befin­ den sich ein oder mehrere Ventile, die je nach gefor­ dertem Farbton geschaltet werden. Fig. 1 zeigt einen derartigen herkömmlichen Beschichtungsstoff-Wechsler 1. Dieser besitzt ein gemeinsames Beschichtungsstoff- Rohr 4, das auf einer Seite einen Ausgang 2 zu einer Dosierpumpe und einer Beschichtungsstoff-Leitung auf­ weist, über die der jeweils gewählte Beschichtungs­ stoff einem Applikationsorgan zugeleitet wird. An seinem anderen Ende befindet sich eine Rückführung 3. Längs des geschlossenen gemeinsamen Beschichtungs­ stoff-Rohres sind Beschichtungsstoff-Zuleitungen 100 bis 116 angeordnet, über die verschiedene Beschich­ tungsstoffe dem Beschichtungsstoff-Rohr 4 zur Verfü­ gung gestellt werden. Sämtliche Eingänge und Ausgänge des Beschichtungsstoff-Rohres sind über pneumatisch betätigte Ventile 7, 201 bis 216 absperrbar bzw. zu öffnen. Weiterhin sind an dem Beschichtungsstoff-Rohr eine Spülmittelleitung 5 und eine Preßluftleitung 6 angeschlossen, über die am Ende des Beschichtungs­ stoff-Auftrags ein Spülmittel durch das gemeinsame Beschichtungsstoff-Rohr und die Beschichtungsstoff- Leitung strömen kann, um Reste des verwendeten Be­ schichtungsstoffes hieraus zu entfernen und dadurch Beschichtungssstoff-Verschleppungen in den nächsten Beschichtungsvorgang zu verhindern.
Sind folglich, wie allgemein üblich, mehrere ver­ schiedene Beschichtungsstoffe eingesetzt (dies können bis zu 36 und mehr sein), wird das Beschichtungsstoff-Rohr des Beschichtungsstoff-Wechslers durch die Vielzahl der angeflanschten Beschichtungsstoff- Zuleitungen entsprechend länger. Das gemeinsame Be­ schichtungsstoff-Rohr kann also als geschlossenes Verbindungsglied zwischen den angeschlossenen Be­ schichtungsstoff-Ventilen und dem Ausgang des Be­ schichtungsstoff-Wechslers betrachtet werden. Bei je­ dem Beschichtungsstoff-Wechsel muß das gesamte Be­ schichtungsstoff-Rohr gereinigt und mit dem neuen Be­ schichtungsstoff befüllt werden. Dies führt neben ho­ hen Beschichtungsstoff-Verlusten auch zu großen Spül­ mittel- und Preßluftverbräuchen. Weiterhin steigt da­ durch entsprechend auch die Taktdauer, die zum Spülen des Beschichtungsstoff-Wechslers benötigt wird. Bei unzureichender Reinigung des Beschichtungsstoff- Wechslers innerhalb der geforderten Taktzeit besteht die Gefahr einer Beschichtungsstoff-Verschleppung in den nächsten Beschichtungszyklus.
Die DE 43 39 301 A1 offenbart eine kreisförmig ange­ ordnete Beschichtungsstoff-Zuleitung, bei der jedoch sämtliche Beschichtungsstoffe durch ein gemeinsames Beschichtungsstoff-Rohr strömen und dieses im Volumen abhängig ist von der Anzahl der angeschlossenen Be­ schichtungsstoffe. Bei jedem Beschichtungsstoff- Wechsel ist deshalb das gemeinsame Beschichtungs­ stoff-Rohr vollständig zu spülen.
Die DE 43 29 101 A1 offenbart ein Beschichtungsstoff- Wechselsystem, bei dem sämtliche Beschichtungsstoffe über kaskadenförmig angeordnete Beschichtungsstoff- Rohre an einen gemeinsamen Beschichtungsstoffausgang fließen. Diese Anordnung erschwert eine totraumarme und leicht spülbare Ausführung, da in jedem Kaskaden­ modul ein Schieber als Sperrglied erforderlich ist.
Auch die DE 198 27 213 A1 offenbart eine Mehrfarben- Beschichtungsvorrichtung, bei der für sämtliche ange­ schlossenen Farben eine gemeinsame Beschichtungs­ stoff-Zuführung vorgesehen ist, deren Volumen mit der Anzahl der gleichzeitig angeschlossenen Farben wächst. Sämtliche Auslässe der angeordneten Beschich­ tungsstoff-Leitungen sind an eine einzelne Pumpe an­ geschlossen.
Die DE 33 40 614 C1 zeigt einen Beschichtungsroboter, dem die einzelnen Beschichtungsstoffe über offene Schlauchkupplungen zur Verfügung gestellt werden. Es wird daher auf ein gemeinsames Beschichtungsstoff- Rohr verzichtet. Der Beschichtungsroboter wird dabei mit einem Beschichtungsstoff versorgt, indem er sich zuerst zu einer Beschichtungsstoff-Kupplung des je­ weiligen Beschichtungsstoffes bewegt und dort ankop­ pelt. Anschließend bewegt sich der Beschichtungsrobo­ ter zu der Stelle des Beschichtungsvorganges, wobei er über die Beschichtungsstoff-Kupplung einen flexi­ blen Beschichtungsstoff-Schlauch hinter sich her­ zieht, der den jeweiligen zu beschichtenden Beschich­ tungsstoff enthält.
Zwar weist bei dieser Lösung die Beschichtungsstoff- Wechselvorrichtung kein gemeinsames Beschichtungs­ stoff-Rohr und nur einen kleinen gemeinsamen Bereich auf, durch den alle Farben strömen müssen, jedoch be­ finden sich die Beschichtungsstoff-Schläuche, die der Beschichtungsroboter beim Beschichtungsstoff-Wechsel herausziehen muß, innerhalb der Beschichtungszone und verschmutzen deshalb sehr schnell. Das angetrocknete Lack-Overspray kann sich früher oder später beim Be­ wegen des Beschichtungsstoff-Schlauches durch den Ro­ boter lösen und auf das zu beschichtende Substrat auftreffen, wodurch die Oberfläche des Substrates in nicht akzeptabler Weise verunreinigt wird.
Mit dieser Vorrichtung ist es weiterhin nur sehr schwierig möglich, Hohlräume oder große ebene Flächen zu beschichten, da die Beschichtungsstoff-Schläuche dann hängen bleiben können oder die bereits beschich­ tete Oberfläche berühren können. Um dieses Problem zu lösen, schlägt diese Schrift eine zusätzliche Fixie­ rung des Schlauches am Roboterarm vor, wodurch sich jedoch der Aufwand beim Beschichtungsstoff-Wechsel in nicht vertretbarer Weise erhöht.
Die in der DE 33 40 640 C1 vorgeschlagene Lösung eig­ net sich auch nicht in modernen Beschichtungsverfah­ ren, da bei diesen die Taktzeiten sehr gering sind und die Verfahrgeschwindigkeiten des Roboterarmes sehr hoch ist. Dies würde zu einer enormen Kraftein­ wirkung auf den Beschichtungsstoff-Schlauch und seine Befestigung führen, und es wäre sehr rasch mit Bruch des Beschichtungsstoff-Schlauches bzw. der Kupplungen zu rechnen. Auch die Trägheit und die Rückzugskraft der Beschichtungsstoff-Leitung behindern eine hohe Verfahrgeschwindigkeit des Roboterarmes, da Beschich­ tungsroboter aufgrund ihrer gewünschten Dynamik nur geringe zulässige Traglasten aufweisen.
Das beim An- bzw. Auskuppeln der Beschichtungsstoff- Leitungen austretende Beschichtungsmaterial trocknet weiterhin an den Kupplungen an und verschmutzt diese, so daß es über kurz oder lang zu Störungen des Be­ schichtungsstoff-Wechselsystems kommen wird.
Bei dem System nach der DE 33 40 614 C1 ist weiterhin kein gleichzeitiges Andrücken und Spülen-Andrücken möglich, so daß der Roboter während der Spülphase nicht im Beschichtungsbetrieb eingesetzt werden kann.
Die US 3,674,207 beschreibt ein System zum automati­ schen Beschichten, bei dem ein in linearer Richtung verfahrbarer Abnehmer verschiedene Positionen anfah­ ren kann, um dann mittels Ventil und/oder Kupplung eine geschlossene Verbindung mit einer feststehenden Beschichtungsstoff-Zuleitung herzustellen. Diese Schrift beschreibt ein einreihiges lineares System, bei dem es nicht möglich ist, während eines Beschich­ tungsvorganges zugleich bezüglich des vorhergehenden Beschichtungsvorganges die Reinigung des Systems durchzuführen. Weiterhin bleibt während des Beschich­ tens die Verbindung des Beschichtungsroboters mit der feststehenden Beschichtungsstoff-Zuleitung ständig geschlossen.
Die CH-PS 531 900 beschreibt eine Wechselvorrichtung für Pulverlacke. Diese weist eine Anschlußvorrichtung mit mehreren Zuführleitungen für verschiedene Pulver- Förderluft-Gemische und Spülluft auf, die mit einem Pistolen-Pulverkanal verbunden werden können. Der Pi­ stolen-Pulverkanal führt zu einer Pulverspritzpisto­ le.
Die AT-PS 231 592 offenbart eine Flüssigkeitswechsel­ vorrichtung für den Farb- und Lackwechsel in elek­ trostatischen Lackieranlagen. Der Farbwechsel zwi­ schen einer Vielzahl von Farbzuleitungen und einer Leitung zu einem Zerstäuberkopf erfolgt dabei über einen drehbaren Verteiler.
Die US 32 40 225 zeigt ebenfalls ein Farbwechselsy­ stem, bei dem eine Vielzahl von Farbzuleitungen in dem Wechselsystem mit einer Farbleitung zu einem Zer­ stäuber verbunden werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ausgehend von dem oben genannten Stand der Technik ein Be­ schichtungsstoff-Wechselsystem und ein Beschichtungs­ system sowie Verfahren zu deren Einsatz zur Verfügung zu stellen, mit denen ein Beschichten mit kurzem Taktzyklus und hoher Geschwindigkeit unter Vermeidung von großen Beschichtungsstoff-, Spülmittel- oder Preßluftverlusten und Vermeidung von Beschichtungs­ stoff-Verschleppungen zwischen einzelnen Beschich­ tungszyklen möglich ist.
Diese Aufgabe wird durch das Beschichtungsstoff- Wechselsystem nach Anspruch 1, das Beschichtungssy­ stem nach Anspruch 19 sowie durch die Verfahren nach den Ansprüchen 23 und 24 gelöst. Vorteilhafte Weiter­ bildungen des erfindungsgemäßen Beschichtungsstoff- Wechselsystems, des erfindungsgemäßen Beschichtungs­ systems und des erfindungsgemäßen Verfahrens werden in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen gegeben.
Das erfindungsgemäße Beschichtungsstoff-Wechselsystem für die automatisierte Beschichtungstechnik weist ei­ ne Vielzahl von Beschichtungsstoff-Zuleitungen auf, wobei jede der Beschichtungsstoff-Zuleitungen mit ei­ ner eigenen Beschichtungsstoff-Kupplung versehen ist. Weiterhin weist es mindestens eine Beschichtungs­ stoff-Leitung auf, über die ein gewählter Beschich­ tungsstoff einem Applikationsorgan zugeführt wird. Die Beschichtungsstoff-Zuleitungen besitzen jeweils Beschichtungsstoff-Kupplungen und die Beschichtungs­ stoff-Leitung mindestens einen Beschichtungsstoff- Abnehmer, wobei die Beschichtungsstoff-Kupplung und der Beschichtungsstoff-Abnehmer miteinander koppelbar aufgebaut sind, um einen Beschichtungsstoff von der Beschichtungsstoff-Zuleitung in die Beschichtungs­ stoff-Leitung fließen zu lassen. Erfindungsgemäß sind die Beschichtungsstoff-Kupplungen in einer Ebene mit mindestens einer, vorteilhafterweise mindestens zwei nebengeordneten Reihen angeordnet. Diese Reihen kön­ nen linear oder auch kreisbogenförmig angeordnet sein. Weiterhin sind mindestens zwei Beschichtungs­ stoff-Abnehmer vorgesehen, wobei die Beschichtungs­ stoff-Abnehmer unabhängig voneinander bewegbar und mit den Beschichtungsstoff-Kupplungen verbindbar sind. Dadurch kann zeitgleich ein Beschichtungsstoff- Abnehmer gereinigt werden, während der andere Be­ schichtungsstoff-Abnehmer bereits wieder Beschich­ tungsstoff einem Applikationsorgan zum Beschichten zur Verfügung stellt. Es soll hier darauf hingewiesen werden, daß unter Beschichtungsstoff jegliche Art von Produkten, beispielsweise Lacke oder Isolierstoffe, die eine Beschichtung eines Untergrundes mit spezifi­ schen Eigenschaften ergeben, verstanden werden soll, beispielsweise auch Klarlacke, Farblacke und derglei­ chen (s. a. RÖMPP, Lexikon Lacke und Druckfarben, Stichwort "Beschichtungsstoffe", Thieme-Verlag 1998 Seite 69, zweite Spalte).
Durch den Verzicht auf ein zentrales Beschichtungs­ stoff-Rohr ist die Anzahl der Beschichtungsstoffe, die eingesetzt werden können, nahezu unbegrenzt. Ins­ besondere wird die zu spülende Strecke durch die An­ zahl der Beschichtungsstoffe nicht vergrößert. Dies führt zu minimalem Beschichtungsstoff-Verlust, wenig Spülmittel- und Preßluftverbrauch und auch zu einer geringen Beschichtungsstoff-Verschleppungsgefahr. Das reduzierte zu spülende Volumen führt dazu, daß auch die Spülzeit verkürzt und damit die Taktzeit des Be­ schichtungsroboters verkürzt werden kann. Das erfin­ dungsgemäße kompakte, selbst arbeitende Beschich­ tungsstoff-Wechselsystem ermöglicht weiterhin eine einfache Leckageüberwachung.
Die Beschichtungstoff-Abnehmer können vorteilhafter­ weise parallel zu den Reihen der Beschichtungsstoff- Kupplungen geführt werden und durch entsprechende seitliche Bewegungen, beispielsweise durch eine Hub­ bewegung, jeweils an eine Beschichtungsstoff-Kupplung angedockt werden. Damit ist es weiterhin möglich, daß die Beschichtungsstoff-Kupplung und/oder der Be­ schichtungsstoff-Abnehmer passive Bauteile sind, so daß die pneumatischen Ventile des Standes der Technik vermieden werden. Dadurch ergeben sich eine kompakte­ re Bauweise, ein geringes Gewicht und folglich auch für derartige kompakter ausgeführte Beschichtungs­ stoff-Wechselsysteme vollständig neue Einsatzberei­ che. Derartige passive Beschichtungsstoff-Kupplungen besitzen beispielsweise eine Ventilnadel, die im ge­ öffneten Zustand die Öffnung der Beschichtungsstoff- Kupplung verschließt. Diese Ventilnadel kann bei­ spielsweise nach Ankoppeln des Beschichtungsstoff- Abnehmers mittels Preßluft aus ihrem Sitz gedrückt werden, so daß nunmehr der Beschichtungsstoff über die Kupplung fließen kann.
Alternativ kann der Beschichtungsstoff-Abnehmer einen Öffner, beispielsweise einen axial zentral angeordne­ ten Stift, aufweisen, der im angekoppelten Zustand die Ventilnadel aus ihrem Sitz drückt. Weiterhin ist es möglich, den Stift so anzuordnen, daß er in ange­ koppeltem Zustand durch Druckluft in Richtung der Ventilnadel bewegbar ist und erst nach Durckluftbetä­ tigung die Ventilnadel der Beschichtungssstoff-Kupp­ lung aus ihrem Sitz drückt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Beschichtungs­ stoff-Abnehmer einen eigenen Anschluß für die Zulei­ tung von Spülmittel und/oder Preßluft in die Be­ schichtungsstoff-Leitung aufweist. In diesem Falle muß der Beschichtungsstoff-Abnehmer nicht von dem Be­ schichtungsstoff auf einen separaten Spülmittelan­ schluß umgekoppelt werden, um ihn zu spülen, sondern kann unmittelbar vor Entkopplung von der Beschich­ tungsstoff-Kupplung mit Spülmittel und Preßluft ge­ reinigt werden. Dadurch verkürzen sich die Taktzeiten weiter, und die Gefahr einer Beschichtungsstoff- Verschleppung wird weiter minimiert. Außerdem wird die Kupplung von Beschichtungsstoff-Resten gereinigt, so daß kein Antrocknen erfolgt.
Insgesamt ist damit eine im Beschichtungsstoff- Abnehmerkopf integrierte Spülvorrichtung realisiert, die es erlaubt, die Beschichtungsstoff-Leitung ab dem Beschichtungsstoff-Abnehmer sowie den Beschichtungs­ stoff-Abnehmerkopf selbst und die Kupplung außen zu spülen.
Das erfindungsgemäße Beschichtungssystem für die au­ tomatisierte Beschichtungstechnik weist ein Beschichtungsstoff-Wechselsystem, wie oben beschrieben, sowie eine Vielzahl von Beschichtungsstoff-Vorratsgefäßen und mindestens ein Applikationsorgan auf. Die Be­ schichtungsstoff-Vorratsgefäße sind jeweils einzeln mit den Beschichtungsstoff-Zuleitungen verbunden und die Beschichtungsstoff-Leitungen des Beschichtungs­ stoff-Wechselsystems mit einem Applikationsorgan. Zwischen dem Beschichtungsstoff-Abnehmer und dem Applikationsorgan können eine Dosierpumpe, ein Be­ schichtungsstoff-Mengenregler und/oder ein Beschich­ tungstoff-Druckregler zwischengeschaltet sein. Als Applikationsorgan eignet sich ein Zerstäuber. Dieser Zerstäuber kann auch ein elektrostatisch gestützter Zerstäuber sein. In dem Falle läßt sich eine Poten­ tialtrennung zwischen dem Zerstäuber und den Be­ schichtungsstoff-Vorratsgefäßen dadurch bewirken, daß vor dem Auftrag eines Beschichtungsstoffes durch den Zerstäuber eine Beschichtungsstoff-Leitung mit der benötigten Beschichtungsstoff-Menge gefüllt wird und anschließend der Beschichtungsstoff-Abnehmer von der Beschichtungsstoff-Kupplung abgenommen wird. Sind das Applikationsorgan und die Beschichtungsstoff-Leitung von den Beschichtungsstoff-Zuleitungen und den Be­ schichtungsstoff-Vorratsgefäßen elektrisch potential­ getrennt, so kann nunmehr das Applikationsorgan auf eine Hochspannung gebracht werden und das elektrosta­ tisch gestützte Beschichten durchgeführt werden. Be­ vor auf einen anderen Beschichtungsstoff umgeschaltet wird, wird die Hochspannung von dem Applikationsorgan abgenommen und dann der entsprechende Beschichtungs­ stoff-Abnehmer mit der entsprechenden Beschichtungs­ stoff-Kupplung verbunden, um wiederum die Beschich­ tungsstoff-Leitungen mit der benötigten Menge des an­ schließend aufzutragenden Beschichtungsstoffes zu füllen.
Weiterhin können während des Beschichtens des folgen­ den Beschichtungsstoffes bereits der Beschichtungs­ stoff-Abnehmer und die Beschichtungsstoff-Leitung, die zum vorhergehenden Beschichten verwendet wurden, über die erfindungsgemäße Spülvorrichtung gespült und gereinigt werden, so daß die Taktzyklen durch den Spül- und Reinigungsvorgang nicht verlängert werden.
Im folgenden werden einige Beispiele eines erfin­ dungsgemäßen Beschichtungsstoff-Wechslers und eines erfindungsgemäßen Beschichtungssystemes beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen herkömmlichen Farbwechsler;
Fig. 2 einen linearen erfindungsgemäßen Farbwechs­ ler;
Fig. 3 einen radialen erfindungsgemäßen Farbwechs­ ler;
Fig. 4 eine Farbkupplung mit Farbabnehmer;
Fig. 5 eine weitere Farbkupplung mit Farbabnehmer;
Fig. 6 eine weitere Farbkupplung mit Farbabnehmer; und
Fig. 7 ein erfindungsgemäßes Lackiersystem.
Fig. 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Farbwechsler 1. Hier wie auch bei den folgenden Figuren werden ähnli­ che Elemente mit denselben Bezugszeichen wie in den vorangegangenen Figuren, hier Fig. 1, bezeichnet. Ihre Beschreibung wird daher teilweise weggelassen.
Der Farbwechsler 1 (Lackwechselsystem) aus Fig. 2 weist zwei Reihen von Farbkupplungen (Lackkupplungen) auf, die nur teilweise, hier mit den Bezugszeichen 25 bis 29, mit Bezugszeichen versehen sind. Längs dieser beiden Reihen von Farbkupplungen 25 bis 29 bewegen sich zwei linear verschiebbare Farbabnehmer 21 und 22 (Lackabnehmer) auf Linearführungen 23 bis 24. Die Farbabnehmer 21 und 22 können jeweils jede der Farb­ kupplungen innerhalb der ihnen zugeordneten Farbkupp­ lungsreihe ansteuern und dort durch eine senkrecht zur Zeichnungsebene gerichtete Bewegung ankoppeln.
Fig. 3 zeigt ein entsprechend aufgebautes erfin­ dungsgemäßes Farbwechselsystem 1. Dieses weist zwei konzentrisch angeordnete Reihen von Farbkupplungen, die hier jeweils beispielhaft mit den Bezugszeichen 36 bis 39 bezeichnet sind, auf. In der Mitte der bei­ den konzentrisch angeordneten Reihen von Farbkupplun­ gen 36 bis 39 sind an einem Drehpunkt 33 zwei Farbab­ nehmer 31 und 32 befestigt, die eine Drehbewegung ausführen und dadurch jede Farbkupplung auf dem Kreis erreichen können. Diese Drehbewegung ist durch die beiden Pfeile in Fig. 3 dargestellt. Zusätzlich kön­ nen die beiden Farbabnehmer jeweils längs einer Radialführung 34 bzw. 35 in radialer Richtung ver­ schoben werden und so auf die innere Reihe der Farb­ kupplung oder auf die äußere Reihe der Farbkupplung eingestellt werden. Es ist folglich möglich, mit je­ dem der rotierenden Farbabnehmer 31 bzw. 32 jede der Farbkupplungen 36 bis 39 zu erreichen und dort anzu­ koppeln.
Mit den Farbwechselsystemen aus Fig. 2 und Fig. 3 ist es möglich, mittels eines Farbabnehmers bereits die neue Farbe dem Applikationsorgan zuzuführen, wäh­ rend der zuvor verwendete Farbabnehmer gespült und gereinigt wird. Dadurch ist eine erhebliche Verkür­ zung der Taktzeiten beim automatischen Lackieren mög­ lich.
Fig. 4 zeigt eine Farbkupplung und einen Farbabneh­ mer für einen radialen Farbwechsler, wie in Fig. 3 dargestellt. In Fig. 4 ist ein Träger 40 für eine Farbkupplung 38 und eine Farbkupplung 39 dargestellt. Die Farbkupplungen 38 und 39 sind mit Farbzuleitungen 100 bzw. 101 verbunden.
In der Mitte der durch die Farbabnehmer, wie in Fig. 3 dargestellt, gebildeten Kreise, ist um einen Dreh­ punkt 33 ein Träger 41 drehbar befestigt. Dieser Trä­ ger 41 weist eine Linearverschiebung 34 auf, an deren Ende ein Farbabnehmer 31 befestigt ist. Über die Li­ nearverschiebung 34 kann der Farbabnehmer 31 zwischen dem inneren Kreis (Farbkupplung 39) und dem äußeren Kreis (Farbkupplung 38) in Richtung des Doppelpfeiles A hin und her bewegt werden. Über eine Drehbewegung um den Drehpunkt 33 kann der Farbabnehmer 31 zu jeder Farbkupplung innerhalb einer kreisförmig angeordneten Kupplungsreihe bewegt werden.
Zum Ankoppeln an eine Farbkupplung 38 wird der Farb­ abnehmer 31 über eine Hubbewegung (Pfeil B) in Rich­ tung der Farbkupplung bewegt und an diese angedrückt. Eine Dichtung 42 dichtet dann zwischen zwei Öffnungen 49 in dem Farbabnehmer 31 und Öffnung 46 in der Farb­ kupplung 38 ab. Die Farbkupplung 38 weist weiterhin eine in der Zentralachse des Farbweges in der Farb­ kupplung 38 angeordnete Ventilnadel 43 auf, die einen konischen Sitz in der Öffnung 46 aufweist. Diese Ven­ tilnadel 43 ist über eine Feder 44 und ein Gegenlager 45 in Richtung der Öffnung 46 vorgespannt und ver­ schließt gewöhnlich die Öffnung 46, so daß keine Far­ be aus der Farbkupplung 38 austreten kann.
Der Farbabnehmer weist einen Öffner 50 auf, der in Richtung der Ventilnadel 43 bewegbar ist und diese aus ihrem Sitz drücken kann. Damit wird die Öffnung 46 freigegeben und Farbe kann aus der Farbkupplung 38 in den Farbabnehmer 31 fließen. Diese Farbe verläßt den Farbabnehmer dann über eine Öffnung 48 in Rich­ tung des Pfeiles C und fließt in einer hier nicht dargestellten Farbleitung zu einem Applikationsorgan.
Zusätzlich zu dieser Öffnung 48 weist der Farbabneh­ mer 31 einen Einlaß 47 für Spülmittel und Druckluft auf, an dem je eine entsprechende Spülmittel- bzw. Druckluftleitung angeschlossen sind (nicht darge­ stellt). Vor dem Abnehmen des Farbabnehmers 31 von der Farbkupplung 38 können der Innenraum des Farbab­ nehmers 31 sowie die Farbkupplung 38 stirnseitig mit Spülmittel und Druckluft gereinigt werden.
Fig. 5 zeigt ebenfalls eine Farbkupplung 25 und ei­ nen Farbabnehmer 31, wie er beispielsweise in dem Farbwechsler nach Fig. 2 eingesetzt wird. In diesem Falle wird in dem Farbabnehmer 31 die Farbe über eine Farbleitung 2 abgeleitet, während zwei Öffnungen 52 und 53 an dem Farbabnehmer angeordnet sind, die als Spülmitttelanschluß 53 bzw. Preßluftanschluß 52 vor­ gesehen sind. Folglich kann zum Reinigen des Farbab­ nehmers 31 und der Farbleitung 2 sowohl Spülmittel über den Anschluß 53 als auch Preßluft über den An­ schluß 52 in den Farbabnehmer 31 und die Farbleitung 2 eingeleitet werden.
In dem in Fig. 5 dargestellten System wird der Farb­ abnehmer 31 an die Farbkupplung 25 angekoppelt, indem der Farbabnehmer 31 eine Bewegung in Richtung des Pfeiles B in Richtung der Farbkupplung durchführt. Anschließend wird über einen Preßluftanschluß 51, der an der Farbkupplung 25 vorgesehen ist, die wiederum in Richtung der Öffnung 46 vorgespannte Ventilnadel aus ihrem Sitz gedrückt, so daß die Farbe aus der Farbleitung 54 innerhalb der Kupplung in die Farblei­ tung 55 innerhalb des Abnehmers und weiter in die Farbleitung 2 fließen kann. Der mit D bezeichnete Pfeil stellt dabei die Bewegung der Ventilnadel 43 dar.
Fig. 6 stellt ein weiteres Beispiel einer erfin­ dungsgemäßen Farbkupplung 25 und eines erfindungsge­ mäßen Farbabnehmers 31 dar. Im Unterschied zu Fig. 5 ist nunmehr die Ventilnadel 43 nicht durch Preßluft bewegbar, sondern wie in Fig. 4 angeordnet. Demge­ genüber weist der Farbabnehmer 31 einen Öffner 50 auf, der mittig in der Farbleitung 55 im Abnehmer an­ geordnet ist. Dieser Öffner 50 ist über einen Preß­ luftanschluß 51 in Richtung des mit E bezeichneten Pfeiles bewegbar. Im angekoppelten Zustand bedrückt er durch diese Bewegung die Ventilnadel 43 aus ihrem Sitz und ermöglicht das Fließen von Farbe aus der Farbleitung 54 in der Farbkupplung 25 in die Farblei­ tung 55 und die Farbleitung 2 in dem Farbabnehmer 31.
Fig. 7 zeigt ein vollständiges Lackiersystem nach der Erfindung, bei dem eine Potentialtrennung durch­ geführt werden kann, so daß auch elektrostatisch un­ terstütztes Lackieren ohne größeren Aufwand möglich ist.
Dieses System weist eine Farbwechselstation 80 auf, die einen linearen Farbwechsler 81, wie in Fig. 2 dargestellt, enthält. Dieser Farbwechsler nimmt aus Farbleitungen F1 bis Fx den jeweils aufzutragenden Lack auf und wird über eine Preßluftleitung PL1 und über eine Spülmittelleitung V1 (Verdünner) gereinigt. Der Farbwechsler 81 weist zwei Farbabnehmer auf, von denen aus in jeweils gleich aufgebaute Dosiersysteme 72, 72' Farbleitungen 76, 76' führen.
Im folgenden wird daher nur eines der Dosiersysteme 72, 72' beschrieben.
Die Farbleitung 76 führt zu einer Molchwechselstation 74, bei der in einen Farbstrom ein Molch eingefügt werden kann, der der Farbe durch eine Farbzuleitung 77, die Farbzuleitung abdichtend, folgt.
Zum Lackieren wird daher zuerst über den Farbwechsler 81 und die Farbleitung 76 die aufzulackierende Farb­ menge in die Farbleitung 77 eingebracht und anschlie­ ßend ein Molch 78 aus der Molchwechselstation 74 in die Farbleitung 77, die eingebrachte Farbe abschlie­ ßend, eingebracht. Anschließend wird über eine Do­ siereinrichtung 73 ein Schiebemedium in Richtung der Farbleitung 77 gedrückt und dadurch über den Molch 78 die in der Leitung 77 befindliche Farbe in Richtung einer weiteren Farbwechselstation 80' gedrückt.
Diese Farbwechselstation 80' weist wiederum einen Farbwechsler 81', wie in Fig. 2 beschrieben, auf. In diesem Farbwechsler 81' wird eine Farbleitung 82 zu einem Zerstäuber 71 mit der Farbleitung 77 verbunden und dadurch der Lack zum Zerstäuber 71 gefördert und dort auf den zu lackierenden Gegenstand aufgetragen. In der Leitung 82 befindet sich noch ein Abzweig, der zu einer Leitung 84 führt. Diese Leitung 84 dient als Rückführung für die zur Reinigung verwendete Spül­ flüssigkeit.
Während die Farbe aus der Leitung 77 zum Zerstäuber 71 gedrückt wird, wird gleichzeitig über den zweiten Farbabnehmer der Farbwechselstation 80' die zweite Leitung 77' mit einer Rückleitung 83 verbunden. Wäh­ rend hier über die Leitung 77 und 82 nunmehr der Ge­ genstand lackiert wird, werden zugleich die Leitungen 76', 77' und 83 gereinigt.
Die in Fig. 7 beschriebene Lackieranlage eignet sich auch zum elektrostatisch unterstützten Lackieren. Hierzu wird zuerst die Leitung 77 mit der für einen Lackiervorgang benötigten Farbmenge gefüllt und an­ schließend der Farbabnehmer des Farbwechslers 81 von der entsprechenden Farbkupplung abgenommen. Dadurch ergibt sich eine vollständige Potentialtrennung zwi­ schen den Farbzuleitungen F1 bis Fx und dem Zerstäu­ ber 71 entlang der als 90 bezeichneten Linie. Darauf­ hin werden das Dosiersystem 72 und der Zerstäuber 71 unter Hochspannung gesetzt und der Lack der Leitung 77 über den Molch 78 und die Dosiereinrichtung 73 zum Zerstäuber gedrückt und dort auf den Gegenstand elek­ trostatisch auflackiert. Eine weitere Potentialtren­ nung zu dem zweiten System 72' ergibt sich entlang der zweiten Linie 90' über den zweiten Farbwechsel­ station 80'. Dadurch ist eine vollständige elek­ trostatische Entkopplung der Farbzuführung F1 bis Fx und der im Moment zu reinigenden Leitung 77' herge­ stellt.
Während des Lackiervorgangs über die Leitungen 77, 82 kann die Leitung 77' mit der als nächstes zu lackie­ renden Farbe befüllt werden.
Bei dem vorliegenden System kann der Farbausgang des Farbabnehmers jedoch auch über konventionelle Farbdruckregler und Dosierpumpen zu den jeweiligen Applikationsgeräten führen. Je nach Anlagenausführung können diese Komponenten auch entfallen (siehe oben) oder durch z. B. Farbmengenregler ersetzt werden.
Bei der Führung der Schläuche nach dem Farbwechsler ist insbesondere darauf zu achten, daß alle Übergänge totraumfrei und leicht spülbar sind.

Claims (27)

1. Beschichtungsstoff-Wechselsystem (1) für die automatisierte Beschichtungstechnik mit einer Vielzahl von Beschichtungsstoff-Zuleitun­ gen (100) und einer den Beschichtungsstoff wei­ terleitenden Beschichtungsstoff-Leitung (2), wo­ bei jede der Beschichtungsstoff-Zuleitungen (100) mit einer eigenen Beschichtungsstoff- Kupplung (25-29, 36-39) versehen ist und die Be­ schichtungsstoff-Leitung (2) einen Beschich­ tungsstoff-Abnehmer (21, 22, 31, 32) aufweist, der mit den Beschichtungsstoff-Kupplungen (25- 29, 36-39) koppelbar aufgebaut ist, wobei
die Vielzahl von Beschichtungsstoff-Kupplungen (25-29, 36-39) in einer Ebene in mindestens ei­ ner Reihe angeordnet ist und
mindestens zwei Beschichtungsstoff-Abnehmer (21, 22, 31, 32), die zu den Beschichtungsstoff- Kupplungen (25-29, 36-39) koppelbar aufgebaut sind, mit mindestens einer Beschichtungsstoff- Leitung (2) verbunden sind, wobei die Beschich­ tungsstoff-Abnehmer (21, 22, 31, 32) unabhängig voneinander bewegbar und mit den Beschichtungs­ stoff-Kupplungen (25-29, 36-39) verbindbar sind.
2. Beschichtungsstoff-Wechselsystem (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtungsstoff-Kupplungen (25-29, 36-39) in mindestens zwei nebengeordneten Reihen angeordnet sind.
3. Beschichtungsstoff-Wechselsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Beschichtungsstoff-Kupplungen (25-29) linear in ein oder zwei Reihen angeord­ net sind und die Beschichtungsstoff-Abnehmer (21, 22) längs der und/oder quer zu den Reihen der Beschichtungsstoff-Kupplungen (25-29) beweg­ bar angeordnet sind.
4. Beschichtungsstoff-Wechselsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Beschichtungsstoff-Abnehmer (21, 22) in einer Ebene außerhalb der Ebene der Beschichtungsstoff-Kupplungen (25-29) bewegbar und zum Ankoppeln an die Beschichtungsstoff- Kupplungen (25-29) in Richtung der Ebene der Be­ schichtungsstoff-Kupplungen (25-29) bewegbar sind.
5. Beschichtungsstoff-Wechselsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Beschichtungsstoff-Abnehmer (21, 22) in der Ebene der Beschichtungsstoff- Kupplungen (25-29) bewegbar und zum Ankoppeln in dieser Ebene in Richtung der Beschichtungsstoff- Kupplungen (25-29) bewegbar sind.
6. Beschichtungsstoff-Wechselsystem (1) nach An­ spruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtungsstoff-Kupplungen (36-39) kreisför­ mig oder kreisabschnittsförmig mit verschiedenen Kreisradien angeordnet sind und die Beschich­ tungsstoff-Abnehmer (31, 32) auf einer Kreisbahn parallel der Kreisbahn der Beschichtungsstoff- Kupplungen (36-39) bewegbar angeordnet sind.
7. Beschichtungsstoff-Wechselsystem (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtungsstoff-Abnehmer (31, 32) um die Mitte der jeweils zugeordneten Kreisbahn drehbar und/oder radial zwischen zwei Kreisbah­ nen mit verschiedenen Medien verschiebbar ange­ ordnet sind.
8. Beschichtungsstoff-Wechselsystem (1) nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtungsstoff-Abnehmer (31, 32) in einer Ebene außerhalb der Ebene der Beschich­ tungsstoff-Kupplungen (36-39) auf einer Kreis­ bahn mit zu den Beschichtungsstoff-Kupplungen (36-39) gleichem Radius bewegbar sind und zum Ankoppeln an die Beschichtungsstoff-Kupplungen (36-39) in Richtung der Ebene der Beschichtungs­ stoff-Kupplungen (36-39) führbar sind.
9. Beschichtungsstoff-Wechselsystem (1) nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtungsstoff-Abnehmer (31, 32) in der Ebene der Beschichtungsstoff-Kupplungen (36-39) auf einer Kreisbahn mit zu den Beschich­ tungsstoff-Kupplungen (36-39) verschiedenem Ra­ dius bewegbar sind und zum Ankoppeln in dieser Ebene in Richtung der Beschichtungsstoff-Kupp­ lungen (36-39) bewegbar sind.
10. Beschichtungsstoff-Wechselsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Beschichtungsstoff-Kupplung (36-39) und/oder der Beschichtungsstoff-Abnehmer (31, 32) passive Bauteile sind.
11. Beschichtungsstoff-Wechselsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Beschichtungsstoff-Kupplung (25-29, 36-39) und der Beschichtungsstoff- Abnehmer (21, 22, 31, 32) je eine im verbundenen Zustand von Beschichtungsstoff-Kupplung (25-29, 36-39) und Beschichtungsstoff-Abnehmer (21, 22, 31, 32) miteinander formschlüssige Öffnungen (46, 49) aufweisen, wobei die Öffnung (46) der Beschichtungsstoff- Kupplung (25-29, 36-39) eine Ventilnadel (43) aufweist, die im nicht verbundenen Zustand der­ art vorgespannt ist, daß sie die Öffnung (46) der Beschichtungsstoff-Kupplung (25-29, 36-39) verschließt, und die im verbundenen Zustand aus ihrem Sitz in der Öffnung (46) der Beschich­ tungsstoff-Kupplung (25-29, 36-39) drückbar ist derart, daß sie die Öffnung (46) der Beschich­ tungsstoff-Kupplung (25-29, 36-39) freigibt.
12. Beschichtungsstoff-Wechselsystem (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß der Beschichtungsstoff-Abnehmer (21, 22, 31, 32) einen bewegbaren Öffner (50) aufweist, der im verbundenen Zustand gegen die Ventilnadel (43) der Beschichtungsstoff-Kupplung (25-29, 36- 39) drückbar ist derart, daß er die Ventilnadel (43) aus ihrem Sitz drückt.
13. Beschichtungsstoff-Wechselsystem (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß der Öffner (50) durch Druckluft, hydrau­ lisch, elektrisch oder elektromagnetisch, beweg­ bar ist.
14. Beschichtungsstoff-Wechselsystem (1) nach An­ spruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Ven­ tilnadel (43) durch Druckluft, hydraulisch, elektrisch oder elektromagnetisch, aus ihrem Sitz drückbar ist.
15. Beschichtungsstoff-Wechselsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Beschichtungsstoff-Abnehmer (21, 22, 31, 32) einen Anschluß (53) zur Einlei­ tung von Spülmittel und/oder einen Anschluß (52) zur Einleitung von Preßluft in die den Beschich­ tungsstoff leitenden Bereiche des Beschichtungs­ stoff-Abnehmers (21, 22, 31, 32) und die mit dem Beschichtungsstoff-Abnehmer (21, 22, 31, 32) verbundene Beschichtungsstoff-Leitung (2) auf­ weist.
16. Beschichtungsstoff-Wechselsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Beschichtungsstoff-Leitung (2) mit einem Beschichtungsstoff-Druckregler und/oder einem Beschichtungsstoff-Mengenregler und/oder einer Dosierpumpe (73) verbunden ist.
17. Beschichtungsstoff-Wechselsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Beschichtungsstoff-Leitung (2), der Beschichtungsstoff-Druckregler, der Be­ schichtungsstoff-Mengenregler und/oder die Do­ sierpumpe (73) totraumfrei ausgebildet sind.
18. Beschichtungsstoff-Wechselsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß im entkoppelten Zustand von Be­ schichtungsstoff-Kupplungen (25-29, 36-39) und Beschichtungsstoff-Abnehmer (21, 22, 31, 32) die Beschichtungsstoff-Zuleitung (100) und die Be­ schichtungsstoff-Kupplungen (25-29, 36-39) von den Beschichtungsstoff-Abnehmern (21, 22, 31, 32) und den Beschichtungsstoff-Leitungen (2) vollständig elektrisch getrennt sind.
19. Beschichtungssystem für die automatisierte Be­ schichtungstechnik mit einer Vielzahl von Be­ schichtungsstoff-Vorratsgefäßen, mindestens ei­ nem Applikationsorgan (71) und einem Beschich­ tungsstoff-Wechselsystem (1) nach einem der vor­ hergehenden Ansprüche, wobei die Beschichtungsstoff-Zuleitungen (F1-Fx, 100- 116) mit je einem der Beschichtungsstoff-Vor­ ratsgefäße und die Beschichtungsstoff-Leitungen (76, 77, 76', 77') des Beschichtungsstoff- Wechselsystems mit dem Applikationsorgan (71) verbunden sind.
20. Beschichtungssystem nach dem vorhergehenden An­ spruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Be­ schichtungsstoff-Leitungen (76, 77, 76', 77') mit dem Applikationsorgan (71) über eine Dosier­ pumpe (73) und/oder einen Beschichtungsstoff- Druckregler und/oder einen Beschichtungsstoff- Mengenregler verbunden sind.
21. Beschichtungssystem nach einem der beiden vor­ hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jede Beschichtungsstoff-Leitung (76, 77, 76', 77') mit einem eigenen Applikationsorgan (71) verbunden ist.
22. Beschichtungssystem nach einem der drei vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Applikationsorgan (71) ein Zerstäuber ist.
23. Verfahren zum automatischen Beschichten eines Gegenstandes unter Verwendung eines Beschich­ tungssystems nach einem der Ansprüche 19 bis 22, wobei
  • a) vor dem Auftrag eines Beschichtungsstoffes einer der Beschichtungsstoff-Abnehmer (21, 22, 31, 32) mit der Beschichtungsstoff- Kupplung (25-29, 36-39) der den jeweiligen Beschichtungsstoff zuführenden Beschich­ tungsstoff-Zuleitung (F1-Fx, 100-116) ver­ bunden wird,
  • b) entweder der Beschichtungsstoff mit einer Dosiereinheit zum Applikationsorgan (71) gedrückt wird oder in die Beschichtungs­ stoff-Leitung (76, 77, 76', 77') der aufzu­ tragende Beschichtungsstoff und anschlie­ ßend an den eingebrachten Beschichtungsstoff abschließend ein Molch (78) eingebracht und dar­ aufhin der Beschichtungsstoff über den Molch (78) mit einem Schiebemedium (75, 75') aus einer Dosiereinheit (73) zum Applikation­ sorgan gedrückt wird und
  • c) so der Beschichtungsstoff auf den Gegen­ stand aufgetragen wird,
  • d) der Beschichtungsstoff-Abnehmer (21, 22, 31, 32) mit der Beschichtungsstoff-Kupplung (25-29, 36-39) gespült und
  • e) zuletzt der Beschichtungsstoff-Abnehmer (21, 22, 31, 32) abgehoben wird.
24. Verfahren zum automatischen Beschichten eines Gegenstandes unter Verwendung eines Beschich­ tungssystems nach einem der Ansprüche 19 bis 22, wobei
  • a) vor dem Auftrag eines Beschichtungsstoffes einer der Beschichtungsstoff-Abnehmer (21, 22, 31, 32) mit der Beschichtungsstoff- Kupplung (25-29, 36-39) der den jeweiligen Beschichtungsstoff zuführenden Beschich­ tungsstoff-Zuleitung (F1-Fx, 100-116) ver­ bunden wird,
  • b) die Beschichtungsstoff-Leitung (77, 77') mit der benötigten Beschichtungsstoff-Menge befüllt wird,
  • c) der Beschichtungsstoff-Abnehmer (21, 22, 31, 32) von der Beschichtungsstoff-Kupplung (25-29, 36-39) abgenommen wird und
  • d) anschließend entweder der Beschichtungs­ stoff mit einer Dosiereinheit zum Applika­ tionsorgan (71) gedrückt wird oder in die Beschichtungsstoff-Leitung (76, 77, 76', 77') der aufzutragende Beschichtungsstoff und anschließend an den eingebrachten Be­ schichtungsstoff abschließend ein Molch (78) eingebracht und daraufhin der Beschich­ tungsstoff über den Molch (78) mit einem Schie­ bemedium (75, 75') aus einer Dosiereinheit (73) zum Applikationsorgan gedrückt wird und
  • e) so der Beschichtungsstoff auf den Gegen­ stand aufgetragen wird.
25. Verfahren nach Anspruch 23 oder 24, dadurch ge­ kennzeichnet, daß vor dem Abnehmen des Beschich­ tungsstoff-Abnehmers (21, 22, 31, 32) von der Beschichtungsstoff-Kupplung (25-29, 36-39) der Beschichtungsstoff-Abnehmer (21, 22, 31, 32), die Beschichtungsstoff-Kupplung (25-29, 36-39) und die Beschichtungsstoff-Leitungen (76, 76') gespült werden.
26. Verfahren nach Anspruch 24 oder 25, dadurch ge­ kennzeichnet, daß vor dem Verbinden der Be­ schichtungsstoff-Kupplung (25-29, 36-39) mit dem Beschichtungsstoff-Abnehmer (21, 22, 31, 32) ei­ ne an dem Applikationsorgan (71) anliegende elektrische Hochspannung abgeschaltet und nach dem Lösen dieser Verbindung wieder an das Appli­ kationsorgan (71) angelegt wird.
27. Verfahren nach einem der vier vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß während des Auftrags des Beschichtungsstoffes auf den Gegen­ stand ein zuvor zum Auftrag von Beschichtungs­ stoff verwendeter Beschichtungsstoff-Abnehmer (21, 22, 31, 32) und die mit diesem verbundene Be­ schichtungsstoff-Leitung (2, 76, 76') gereinigt werden.
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