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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Beschichtungssystem sowie
ein Beschichtungsverfahren für
die automatisierte Beschichtungstechnik. Derartige Beschichtungssysteme
und Beschichtungsverfahren werden im gesamten Bereich der Produktion
von Gegenständen,
beispielsweise in der Automobilindustrie, eingesetzt.
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In
der automatisierten Beschichtungstechnik spielen schnelle und umweltfreundliche
Beschichtungsstoff-Wechsel
eine große
Rolle. Hierbei muß im allgemeinen
eine Beschichtungsstoff-Leitung entleert, gereinigt und wieder mit
einem anderen Beschichtungsstoff befüllt werden. So sind beispielsweise
in der Automobilindustrie Farbwechsel in kürzester Zeit mit geringen Farb-
und Spülmittelverlusten gefordert.
Gleichzeitig werden hohe Anforderungen an die exakte Dosie rung der
aufzutragenden Farbe gestellt.
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Nach
dem Stand der Technik werden zur Farbversorgung bzw. Dosierung der
Farbmenge Zahnradpumpen oder Farbmengenregler eingesetzt. Diese
Bauteile befinden sich im Farbversorgungssystem zwischen dem Farbwechsler
und dem jeweiligen Zerstäuber.
Mit jedem Farbwechsel müssen also
auch die Zahnradpumpen bzw. Farbmengenregler gereinigt und sauber
gespült
werden. Zahnradpumpen besitzen zwar eine hohe Dosiergenauigkeit, jedoch
sind sie sehr schlecht spülbar.
Farbmengenregler dagegen sind zwar gut spülbar, besitzen jedoch eine
unzureichende Dosiergenauigkeit.
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Ein
derartiges Beschichtungssystem nach dem Stand der Technik ist in 1 dargestellt. In 1 bezeichnet 1 einen
Farbwechsler, der eine Vielzahl von Farbzuleitungen 22 bis 26 aufweist,
die an einem zentralen Farbrohr angeordnet sind (die Farbleitungen
sind der Übersichtlichkeit
halber nur teilweise mit Bezugszeichen versehen). Weiterhin weist
der Farbwechsler eine Spülmittelleitung
V1, 20 sowie eine Druckluftleitung PL1, 21 auf, über die
das Farbrohr und die nachgeschalteten Farbleitungen gespült und gereinigt
werden können.
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In
der Farbleitung in Flußrichtung
der Farbe hinter dem Farbwechsler 1 ist ein Farbdruckregler 12 und
eine Dosierstation 2 angeordnet. Die Dosierstation 2 besitzt
eine Pumpe 32, die über
einen Motor 30 angetrieben wird. Um die Pumpe befindet
sich ein By-pass 31. Der Ausgang der Pumpe 32 und
des By-passes 31 münden
in die Farbleitungen 3, 5 und 13. Die
Farbleitungen 3, 5 und 13 erstrecken
sich bis zu einem Zerstäuber 10, über den
die Farbe auf den Gegenstand aufgetragen wird. Unmittelbar vor dem Zerstäuber 10 ist
ein Drucksensor 9 angeordnet, über den der Farbdruck erfaßt und anschließend geregelt werden
kann. In der Farbleitung 3 sind weiterhin eine Molchparkstation 4 und
eine Molchparkstation 8 angeordnet.
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Bei
diesem Stand der Technik (1)
wird zuerst eine Farbe 6 aus einer der Farbzuleitungen 22 bis 26 in
die Farbleitung 3 und die Farbleitung 5 transportiert.
Die Farbe 6 schiebt den Molch beim Passieren der Molchwechselstation 4 in
die Farbleitung 5 vor sich her. In der Molchparkstation 8 wird
ein Molch 7 aus den Farbleitungen 3 und 5 ausgerückt, bzw.
dort sind die Farbleitungen 3 und 5 beispielsweise
mit erweitertem Querschnitt so gestaltet, daß der Molch 7 diese
nicht mehr abdichtet, so daß nunmehr die
Farbe 6 bis zum Zerstäuber
durch eine Farbleitung 13 mittels der Pumpe 32 transportiert
werden kann. Wenn der Farbauftrag durch den Zerstäuber 10 beendet
ist, wird der Molch 7 wieder in die Leitung 5 eingerückt und
mit Spülmittel
bzw. Preßluft
aus den Anschlüssen 28 bzw. 27 beaufschlagt
und dadurch die in der Farbleitung 5 befindlichen Reste
der Farbe 6 über
das Trennmedium wieder in die entsprechende Farbzuleitung 22 bis 26 zurückgedrückt. Erreicht der
Molch die Molchparkstation 4, so wird der Molch wieder
in derselben aufgefangen und umströmt. Zusätzlich wird die Farbleitung 13 zwischen
dem Zerstäuber 10 und
der Molchparkstation 8 über
den Spülmittelanschluß 28,
den Druckluftanschluß 27 und
eine Abführleitung 11 gereinigt.
Daraufhin können
eine erneute Farbdosierung und ein erneuter Farbauftrag erfolgen.
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Nachteilig
hieran ist, daß das
Dosiersystem, nämlich
die Pumpe 32, sich in der Farbleitung befindet und folglich
mit Farbe befüllt
wird. Daher muß auch
die Pumpe 32 von Farbe gereinigt werden, um Farbver schleppungen
zu vermeiden. Da die entsprechenden Pumpen jedoch nur sehr schwierig
totraumfrei ausgeführt
werden können,
ist die Gefahr von Farbverschleppungen in den nächsten Beschichtungszyklus
groß.
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Weiterhin
ist es notwendig, die gesamte Farbleitung 5 mit Spülmittel
und Druckluft zu beaufschlagen, um den Molch zurück in die Molchparkstation 4 zu
drücken
und gleichzeitig die Farbleitung 5 von der Farbe 6 zu
reinigen. Für
diesen Vorgang wird Zeit benötigt,
so daß die
Taktzyklen dieses Beschichtungssystems erheblich verlängert werden.
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Alternativ
sind auch Systeme bekannt, bei denen das nächste zu applizierende Farbmaterial
als Druckmedium verwendet wird, ohne dazwischen einen Spülvorgang
anzusetzen (
DE 197
42 588 A1 ). In diesem Falle wirkt der Molch als Trennelement
zwischen zwei verschiedenen Farben bzw. gegebenenfalls zwischen
einer aufzutragenden Farbe und einem Druckmedium. Das Druckmedium
wird jedoch weiterhin durch eine Pumpe befördert, die sich in der Farbleitung
befindet, mit allen Nachteilen bezüglich Farbverschleppungen.
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Die
EP 0 935 999 A1 zeigt
ein Beschichtungssystem, bei dem ein Trennelement zwischen einem
aufzutragenden Beschichtungsstoff und einem gasförmigen und/oder flüssigen Schiebemedium
angeordnet ist. Auch in diesem Falle wird das Druckmedium über das
gemeinsame Farbrohr eines Farbwechselsystems der Beschichtungsleitung
zugeführt, so
daß sich
das Dosiersystem in der Beschichtungsleitung selbst befindet.
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Auch
hier erfolgt die Dosierung mittels einer im Farbstrom angeordneten
Dosierpumpe, denn das Dosiersystem ist unmittelbar vor dem Zerstäuber angeordnet und
steht in direktem Kontakt mit dem Beschichtungsmaterial. Dieses
Dosiersystem muß daher
bei jedem anstehenden Farbwechsel sauber gespült werden.
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In
der
EP 0 888 825 A2 wird
ebenfalls eine Lack-Dosiereinrichtung
verwendet. Auch in diesem Falle befindet sich die Dosiereinrichtung,
wie in
1 zu erkennen
ist, immer im Farbstrom selbst.
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Die
US 5 221 047 A offenbart
ein Farbversorgungssystem, bei dem ein Molch im Kreislauf betrieben
wird. Nach dieser Druckschrift wird folgendermaßen der Lack dosiert:
- a) die Farbleitung wird mit Farbe gefüllt und
ein Molch hinter der Farbsäule
eingesetzt,
- b) dieser Molch wird in Richtung Zerstäuber mit Spülmittel transportiert,
- c) dieser Spülprozeß wird mit
dem Einsetzen eines Führungsmolches
beendet, der von der Farbe gefördert
wird,
- d) gefördert
wird in der US 5 221
047 A mit einem konstanten Farbvordruck, Schiebeluft (soft
air) oder Druckluft.
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In
letzterem Fall wird mit einem Farbdruckregler dosiert, der sich
wiederum im Farbstrom vor dem Zerstäuber befindet. Die Kontinuität des Farbstroms
beim Farbwechsel wird jedoch im wesentlichen durch gleichmäßige Farbvordrücke und die
Kapazität
der Farbleitungen gewährleistet.
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Die
US 5 221 047 A verwendet
folglich zur Farbmengen kontrolle und -regelung einen Farbdruckregler,
der sich im Farbstrom vor dem Zerstäuber befindet und bei jedem
Farbwechsel gespült
werden muß.
Ein derartiger Farbdruckregler besitzt jedoch große Nachteile,
da er lediglich als Drossel wirkt und lediglich die Förderung
von Farbmengen ermöglicht,
die aufgrund des momentanen Vordrucks möglich sind. Dies führt zur
Gefahr von Unterbeschichtungen. Der Farbvordruck in den Ringleitungen schwankt
folglich aufgrund der ungleichmäßigen Leistungen
der Versorgungspumpen unterschiedlich stark, wodurch auch die Farbmenge,
die gefördert wird,
schwankt. Es ist daher aufgrund der Trägheit der Farbdruckregler keine
konstante Förderung
möglich.
Bei heutigen Anforderungen an die Dosiergenauigkeit scheiden daher
in modernen Lackiersystemen Farbdruckregler zur Dosierung des Beschichtungsmateriales
aus.
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Die
DE 34 40 381 C2 zeigt
einen Kolbendosierer zur Lackförderung.
Dieser wird direkt mit Lack befüllt
und ist unmittelbar mit Lack im Kontakt. Die Förderpumpe befindet sich in
der Verbindungsleitung zwischen einem Zwischenbehälter und
einem Zerstäuber,
wobei der Zylinder der Förderpumpe
zum wechselweisen Ansaugen von Lack aus dem Vorratsbehälter oder
Zuführen
des Lackes aus dem Zwischenbehälter
zu einer Sprühvorrichtung
dient. Während
des Saughubes wird dabei eine bestimmte Menge Lack in den Zwischenbehältern eingesaugt.
Die
DE 34 40 381 C2 offenbart
also einen Kolbendosierer zur Lackförderung, der direkt mit Lack
gefüllt
wird und sich im Farbstrom befindet.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, die oben geschilderten
Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und ein Beschichtungssystem
sowie ein Beschichtungsverfahren zur Verfügung zu stellen, mit dem bei
kurzen Taktzyklen unter geringsten Verlusten von Spülmittel
und Druckluft eine sichere beschichtungsstoffverschleppungsfreie Dosierung
des Beschichtungsstoffes durchgeführt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch das Beschichtungssystem nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und durch das Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs
33 jeweils in Verbindung mit ihren kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Beschichtungssystems und
des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
in den jeweiligen abhängigen
Ansprüchen beschrieben.
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Erfindungsgemäß ist außerhalb
der Beschichtungsstoff-Leitung
eine Dosierpumpe als Fördereinrichtung,
beispielsweise ein Zylinder mit Stempel, angeordnet, die eine Schiebemediumleitung
mit einem separaten Schiebemedium beaufschlagt. Die Schiebemediumleitung
mündet
in die Beschichtungsstoff-Leitung. Die Dosierpumpe kommt nunmehr
lediglich mit dem Schiebemedium in Kontakt und muß daher
nicht weiter gereinigt werden zwischen einzelnen Beschichtungszyklen.
Die Trennung zwischen dem Schiebemedium und dem Beschichtungsmaterial
erfolgt dabei dadurch, daß entweder
Schiebemittel und Beschichtungsstoff nicht oder kaum miteinander mischbar
sind oder durch ein spezielles gasförmiges oder flüssiges Trennmedium,
z.B. eine Flüssigkeits- oder
Gasblase, das nach Dosierung des Beschichtungsstoffes in der für den Beschichtungszyklus
erforderlichen Menge in die Beschichtungsstoff-Leitung hinter diesem Beschichtungsstoff
in die Beschichtungsstoff-Leitung eingefügt wird und das dann anschließend durch
das Schiebemedium beaufschlagt wird. Das Trennmedium ist dann vorteilhafterweise weder
mit dem Schiebemedium noch mit dem Beschichtungs stoff mischbar bzw.
kaum mischbar. Dies kann beispielsweise durch die Wahl der Eigenschaften
der Paarung von Schiebemedium/Beschichtungsstoff, Schiebemedium/Trennmedium
und/oder Trennmedium/Beschichtungsstoff erfolgen. So können beispielsweise
polare Medien mit unpolaren Medien kombiniert oder flüssige Schiebemedien
bzw. Beschichtungsstoffe mit mit diesen nicht mischbaren flüssigen oder
in diesen nicht löslichen
gasförmigen Trennmedien
kombiniert werden. Auch die Auswahl geeigneter hoher Viskositäten für Schiebemedium oder
Trennmedium bzw. geeigneter Oberflächenspannungen für Schiebemedium,
Trennmedium und/oder Beschichtungsstoff können die gewünschte geringe
Mischbarkeit aneinandergrenzender Medien gewährleisten.
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Vorteilhaft
ist also, daß die
Fördereinrichtung nicht
mit dem zu fördernden
Beschichtungsmaterial in Berührung
kommt und verschiedene Beschichtungsstoffe mit ein und demselben
Schiebemedium gefördert
werden. Daher muß also
die Fördereinrichtung
nicht gespült
werden. Erfindungsgemäß wird also
der Beschichtungsstoff unmittelbar oder unter Zwischenschaltung
eines Trennmediums mit dem Schiebemedium beaufschlagt. Bei dem Trennmedium
handelt es sich um ein gasförmiges
oder flüssiges Trennmedium,
nicht jedoch um einen festen Trennkörper (Trennmedium).
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Die
Fördereinrichtung
und die Beschichtungsstoff-Förderung
selbst sind folglich voneinander entkoppelt. Die Fördereinrichtung
arbeitet dabei sehr verschleißarm,
da ihre bewegten Teile nicht mit Beschichtungsstoff (abrasiv) in
Kontakt kommen. Insbesondere Schiebezylinder eignen sich durch ihre
lineare Schubbewegung für
eine hohe Dosiergenauigkeit. Auch Beschichtungsstoffe, die bisher
nicht mit Zahn radpumpen dosierbar waren (z.B. UV-Lacke) können hiermit
zuverlässig
dosiert werden. Auch der Beschichtungsstoff-Verlust beim Beschichtungsstoff-Wechsel wird in Verbindung
mit der erfindungsgemäßen Technik
stark reduziert.
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Vorteilhafterweise
sind das Schiebemedium und/oder das Trennmedium inkompressible Medien, beispielsweise
Flüssigkeiten,
so daß eine
hohe Dosiergenauigkeit erzielt wird, die derjenigen herkömmlicher
Systeme in nichts nachsteht.
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Vorteilhafterweise
können
auch zwei Trennmedien in die Beschichtungsstoff-Leitung eingefügt werden.
Dabei wird eines der Trennmedien unmittelbar vor Befüllen der
Beschichtungsstoff-Leitung mit dem nächsten aufzutragenden Beschichtungsstoff
in die Leitung eingefügt
und das andere Trennmedium in der beschriebenen Weise als abschließendes Trennmedium
hinter den Beschichtungsstoff in die Beschichtungsstoff-Leitung
eingefügt.
Dadurch ist nun der aufzutragende Beschichtungsstoff sowohl vorne
als auch hinten von einem Trennmedium abgegrenzt. Vorteilhaft hieran
ist, daß der
Einsatz des zusätzlichen
vorderen Trennmediums die Reinigungswirkung der Trennmedien innerhalb
der Beschichtungsstoff-Leitung weiter verbessert. Zum anderen kann
bei einer ausreichenden Anzahl von installierten Trennmedien-Detektoren
die Lackmengen-Meßzelle vollständig entfallen,
da die Menge des in der Beschichtungsstoff-Leitung befindlichen
Beschichtungsstoffes durch die Position des vorderen Trennmediums
und des hinteren Trennmediums ausreichend bestimmt ist. Dies hat
den Vorteil, daß sich
ein Bauteil weniger innerhalb der lackführenden Schlauchabschnitte
befindet, so daß eine
schnellere und kostengünstigere
Reinigung des betreffenden Schlauchab schnittes erfolgen kann. Außerdem ist durch
das vorderseitige Trennmedium ein Füllen der Beschichtungsstoff-Leitung
ohne Lufteinschlüsse möglich, da
die Farbe unmittelbar zwischen den beiden Trennmedien einströmt. Die
sich in der Beschichtungsstoff-Leitung befindliche Luft wird von dem
vorderen Trennmedium vor diesem hergeschoben und aus der Leitung
gedrückt.
Es liegt also eine definierte Phasengrenze vor der Beschichtungsstoff-Säule beim
Füllen
der Leitung vor und verhindert eine Vermischung mit Luft.
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Das
Schiebemedium kann nach dem Beschichten in die Fördereinrichtung zurückgeschoben werden,
beispielsweise indem das Trennmedium auf seiner Vorderseite mit
Spülmittel
oder Druckluft beaufschlagt wird und das Schiebemedium zurückschiebt.
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Die
erforderlichen Spülzeiten
werden stark verringert, da das Dosierpumpensystem nach dem Stand
der Technik nur schlecht spülbar
war und daher die Reinigung der Dosierpumpe die Spüldauer des
gesamten Systems bestimmte. Auch die erforderlichen Spülmittelmengen
werden reduziert.
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In
gleicher Weise kann ein bisher eingesetzter Beschichtungsstoff-Druckregler
vollständig
entfallen, wodurch ein weiteres zu reinigendes Bauteil im Beschichtungsstoff-Strom
eingespart wird.
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Vorteilhaft
ist es, wenn die momentane Position des Trennmediums, z.B. die Phasengrenzen
zwischen Trennmedium, Beschichtungsstoff und/oder Schiebemedium
bzw. zwischen Beschichtungsstoff und Schiebemedium, über Sensoren
erfaßt
wird, so daß eine
genaue Beschichtungsstoff-Mengenüberwachung
ermöglicht
wird.
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Vorteilhaft
ist es weiterhin, wenn ein zweiter Beschichtungsstoff-Wechsler unmittelbar
vor dem Applikationsorgan vorgesehen ist. In diesem Falle kann der überschüssige Beschichtungsstoff
nicht, wie bisher üblich,
in Richtung des ersten Beschichtungsstoff-Wechslers zurück, sondern in Vorwärtsrichtung
in den zusätzlichen
Beschichtungsstoff-Wechsler und in an diesen angeschlossene Ringleitungen
gedrückt
werden.
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Auch
die Verwendung von Trennmedien, die in einer ersten Einsetzstation
für Trennmedien
eingesetzt und vor dem Applikationsorgan über eine zweite Station aus
der Beschichtungsstoff-Leitung vollständig entnommen und gegebenenfalls
verworfen werden, ist möglich.
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Eine
derartige Station zum Entfernen eines Trennmediums kann vorteilhafterweise
auch eine Sammeleinrichtung aufweisen, in der die Trennmedien aufbewahrt
werden können.
In gleicher Weise kann die Einsetzstation einen Vorratsbehälter aufweisen,
in dem Trennmedium, das in die Beschichtungsstoff-Leitung portionsweise
eingesetzt werden soll, bevorratet wird. Es ist auch möglich, das
Trennmedium gesammelt von der Sammeleinrichtung zu dem Vorratsbehälter in
größeren Mengen
zu transportieren oder auch über
eine separate Leitung zu dem Vorratsbehälter zu transportieren. Dadurch
ist es möglich,
das Trennmedium im Kreislauf zu führen, wobei jedoch vermieden
wird, daß das
Trennmedium immer wieder über
die Beschichtungsstoff-Leitung selbst in ihre Ausgangsposition gebracht
werden muß.
Auch hierdurch ergibt sich eine weitere Taktverkürzung für das Beschichtungsverfahren,
da der Rücktransport
des Trennmediums durch die Beschichtungsstoff-Leitung eingespart
werden kann. Außerdem
ist eine externe Wäsche
des Trennmediums möglich.
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Als
Beschichtungsstoff-Wechselsystem können herkömmliche Beschichtungsstoff-Wechselsysteme
mit einem zentralen Beschichtungsstoff-Rohr verwendet werden. Vorteilhaft
können
hier jedoch auch Beschichtungsstoff-Wechselsysteme eingesetzt werden,
die eine Vielzahl von Beschichtungsstoff-Zuleitungen aufweisen,
wobei jede der Beschichtungsstoff-Zuleitungen mit einer eigenen
Beschichtungsstoff-Kupplung versehen ist. Weiterhin weist es mindestens
eine Beschichtungsstoff-Leitung auf, über die ein gewählter Beschichtungsstoff
einem Applikationsorgan zugeführt
wird. Die Beschichtungsstoff-Zuleitungen besitzen jeweils Beschichtungsstoff-Kupplungen
und die Beschichtungsstoff-Leitung mindestens einen Beschichtungsstoff-Abnehmer,
wobei die Beschichtungsstoff-Kupplung und der Beschichtungsstoff-Abnehmer
miteinander koppelbar aufgebaut sind, um Farbe von der Beschichtungsstoff-Zuleitung
in die Beschichtungsstoff-Leitung
fließen
zu lassen. Erfindungsgemäß sind die
Beschichtungsstoff-Zuleitungen in einer Ebene mit ein oder vorteilhafterweise
zwei nebengeordneten Reihen angeordnet. Diese Reihen können linear
oder auch kreisbogenförmig
angeordnet sein. Weiterhin sind vorteilhafterweise mindestens zwei
Beschichtungsstoff-Abnehmer
vorgesehen, wobei die Beschichtungsstoff-Abnehmer unabhängig voneinander bewegbar und
mit den Beschichtungsstoff-Kupplungen verbindbar sind. Dadurch kann
zeitgleich ein Beschichtungsstoff-Abnehmer gereinigt werden, während der
andere Beschichtungsstoff-Abnehmer bereits wieder Beschichtungsstoff
einem Applikationsorgan zum Beschichten zur Verfügung stellt. Es soll hier darauf
hingewiesen werden, daß unter
Beschichtungsstoff jegliche Art von Beschichtungsmitteln verstanden
werden soll, beispielsweise Lacke, auch Klarlacke, Farben und dergleichen
(s.a.
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RÖMPP Lexikon
Lacke und Druckfarben, Stichwort "Beschichtungsstoffe", Thieme-Verlag 1998).
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Durch
den Verzicht auf ein zentrales Beschichtungsstoff-Rohr ist die Anzahl
der Beschichtungsstoffe, die eingesetzt werden können, nahezu unbegrenzt. Insbesondere
wird die zu spülende
Strecke durch die Anzahl der Beschichtungsstoffe nicht vergrößert. Dies
führt zu
minimalem Beschichtungsstoff-Verlust, wenig Spülmittel- und Preßluftverbrauch
und auch zu einer geringen Beschichtungsstoff-Verschleppungsgefahr.
Das reduzierte zu spülende
Volumen führt
dazu, daß auch
die Spülzeit
verkürzt
und damit die Taktzeit des Beschichtungsroboters verkürzt werden
kann. Das erfindungsgemäße kompakte,
selbst arbeitende Beschichtungsstoff-Wechselsystem ermöglicht weiterhin
eine einfache Leckageüberwachung.
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Die
Beschichtungsstoff-Abnehmer können vorteilhafterweise
parallel zu den Reihen der Beschichtungsstoff-Kupplungen geführt werden und durch entsprechende
seitliche Bewegungen, beispielsweise durch eine Hubbewegung, jeweils
an eine Beschichtungsstoff-Kupplung angedockt werden. Damit ist
es weiterhin möglich,
daß die
Beschichtungsstoff-Kupplung und/oder der Beschichtungsstoff-Abnehmer
passive Bauteile sind, so daß die
pneumatischen Ventile des Standes der Technik vermieden werden.
Dadurch ergeben sich eine kompaktere Bauweise, ein geringes Gewicht
und folglich auch für
derartige kompakter ausgeführte
Beschichtungsstoff-Wechselsysteme vollständig neue Einsatzbereiche.
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Derartige
passive Beschichtungsstoff-Kupplungen besitzen beispielsweise eine
Ventilnadel, die im geöffneten
Zustand die Öffnung
der Beschichtungsstoff- Kupplung
verschließt.
Diese Ventilnadel kann beispielsweise nach Ankoppeln des Beschichtungsstoff-Abnehmers mittels
Preßluft
aus ihrem Sitz gedrückt
werden, so daß nunmehr
der Beschichtungsstoff über
die Kupplung fließen
kann.
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Alternativ
kann der Beschichtungsstoff-Abnehmer einen Öffner, beispielsweise einen
axial zentral angeordneten Stift, aufweisen, der im angekoppelten
Zustand die Ventilnadel aus ihrem Sitz drückt. Weiterhin ist es möglich, den
Stift so anzuordnen, daß er
in angekoppeltem Zustand durch Druckluft in Richtung der Ventilnadel
bewegbar ist und erst nach Druckluftbetätigung die Ventilnadel der
Beschichtungsstoff-Kupplung
aus ihrem Sitz drückt.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn der Beschichtungsstoff-Abnehmer einen eigenen
Anschluß für die Zuleitung
von Spülmittel
und/oder Preßluft
in die Beschichtungsstoff-Leitung aufweist. In diesem Falle muß der Beschichtungsstoff-Abnehmer
nicht von dem Beschichtungsstoff auf einen separaten Spülmittelanschluß umgekoppelt
werden, um ihn zu spülen,
sondern kann unmittelbar vor der Entkopplung von der Beschichtungsstoff-Kupplung
mit Spülmittel
und Preßluft
gereinigt werden. Dadurch verkürzen
sich die Taktzeiten weiter und die Gefahr einer Beschichtungsstoff-Verschleppung wird
weiter minimiert.
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Insgesamt
ist damit eine im Beschichtungsstoff-Abnehmerkopf integrierte Spülvorrichtung
realisiert, die es erlaubt, die Beschichtungsstoff-Leitung ab dem
Beschichtungsstoff-Abnehmer sowie den Beschichtungsstoff-Abnehmerkopf
selbst zu spülen.
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Im
folgenden werden einige Beispiele eines erfindungsgemäßen Beschichtungssystems
und eines erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahrens beschrieben
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Es
zeigen:
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1 ein
herkömmliches
Beschichtungssystem;
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2 ein
erfindungsgemäßes Beschichtungssystem;
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3 ein
weiteres erfindungsgemäßes Beschichtungssystem;
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4 bis 7 ein
weiteres erfindungsgemäßes Beschichtungssystem
in verschiedenen Betriebsstadien;
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8 einen
erfindungsgemäßen Beschichtungsstoff-Wechsler;
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9 einen
weiteren erfindungsgemäßen Beschichtungsstoff-Wechsler;
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10 eine
Farbkupplung mit Farbabnehmer;
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11 eine
weitere Farbkupplung mit Farbabnehmer; und
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12 eine
weitere Farbkupplung mit Farbabnehmer.
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2 zeigt
ein erfindungsgemäßes Lackiersystem,
wobei dieselben Elemente wie in 1 mit denselben
Bezugszeichen bezeichnet wurden und daher nicht beschrieben werden.
Bezugszeichen 4a bezeichnet einen Ventilblock zum Einfügen eines gasförmigen oder
flüssigen
Trennmediums.
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Im
Unterschied und zusätzlich
zu dem Lackiersystem aus 1 ist weiterhin in 2 an
dem Ventilblock 4a eine Schiebemediumleitung 130 angeordnet,
die mit einer Dosierstation 2 verbunden ist. Die Do sierstation 2 weist
einen mit Schiebemedium 17 gefüllten Schiebezylinder 31b und
einen Stempel 18 auf. Der Schiebezylinder 31b ist
weiterhin mit einer Schiebemediumzuleitung 19 verbunden,
wobei die Zuleitung 19 ihrerseits mit einem nicht dargestellten
Vorratsbehälter
verbunden ist. Weiterhin ist vor dem Zerstäuber 10 eine zweite
Farbwechselstation 1' angeordnet,
die, ebenso wie die Farbwechselstation 1, mit Ringleitungen 11' verbunden ist.
Die Ringleitungen 11' des
Farbwechslers 1' und
die Ringleitung 11' des
Farbwechslers 1 stehen miteinander bzw. mit den entsprechenden
Farbvorratsbehältern in
Verbindung. Unmittelbar vor dem zweiten Farbwechsler 1' befinden sich
in der Lackleitung 5 drei Sensoren 15, 15', 15" zur Erfassung
der Position des Trennmediums. Zwischen dem Ventilblock 4a und dem
ersten Farbwechsler 1 befindet sich weiterhin eine Lackmengenmeßzelle 14 in
der Farbleitung.
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Zu
Beginn eines Lackierzyklusses wird die Farbleitung 5 mit
einer ersten Farbe 6 aus dem Farbwechsler 1 gefüllt. Dabei
wird mittels der Lackmengenmeßzelle 14 genau
die für
den jeweiligen Lackierzyklus benötigte
Menge an Farbe 6 in die Farbleitung 5 gegeben.
Im Anschluß an
die Farbe 6 wird mit dem Ventilblock 4a eine vorbestimmte
Menge an gasförmigem
oder flüssigem
Trennmedium 7 in die Farbleitung 5 eingefügt. Daraufhin
wird von der Dosierstation 2 über den Stempel 18 ein
Schiebemedium 17 in die Schiebemediumleitung 130 gedrückt und
damit das Trennmedium 7 mit dem Schiebemedium 17 beaufschlagt.
Das Trennmedium wird von dem Schiebemedium 17 durch die
Farbleitung 5 geschoben und befördert die Farbe 6 vor
sich her in Richtung des Zerstäubers 10 und
wirkt dabei zum einen als Schiebemittel zum anderen auch als Trennmittel
zwischen Farbe und Schiebemedium als auch als Reini gungsvorrichtung,
die auf der Rückseite
der Farbe von den Wänden
der Leitung 5 Farbreste abträgt. Die als Fördereinrichtung
dienende Dosierstation 2 kommt dabei mit dem Lack selbst
nicht in Kontakt.
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Erreicht
das Trennmedium 7 die Sensoren 15 bzw. 15', so wird ein
Signal erzeugt, das das Ende dieses Lackzyklusses anzeigt. Daraufhin
wird der Restlack 6 in der Lackleitung 5 in die
Ringleitung 11' des
Farbwechslers 1' gedrückt. Dieser
Vorgang endet, wenn das Trennmedium 7 den letzten Sensor 15'' am Ende der Farbleitung 5 erreicht
hat. Durch eine Spüleinrichtung 16 mit
einem Druckluftanschluss 27 und einem Verdünnermittelanschluss 28 wird
das Trennmedium 7 nunmehr mit Verdünner als Spülmittel bzw. mit Druckluft
beaufschlagt und in den Ventilblock 4a zurückgeschoben.
Das Schiebemedium 17 wird dabei größtenteils zurück in die
Dosierstation 2 gedrückt
und kann wiederverwendet werden.
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3 zeigt
ein vollständiges
Lackiersystem entsprechend der Erfindung, bei dem zusätzlich eine Potentialtrennung
durchgeführt
werden kann, so daß auch
elektrostatisch unterstütztes
Lackieren ohne größeren Aufwand
möglich
ist.
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Dieses
System weist eine Farbwechselstation 80 auf, die einen
linearen Farbwechsler 81, wie nachfolgend in 8 dargestellt,
enthält.
Dieser Farbwechsler nimmt aus Farbleitungen F1 bis Fx den jeweils
aufzutragenden Lack auf und wird über eine Preßluftleitung
PL1 und über
eine Spülmittelleitung V1
(Verdünner)
gereinigt. Der Farbwechsler 81 weist zwei Farbabnehmer
auf, die über
Farbleitungen 76, 76' zu jeweils gleich aufgebauten
Dosiersystemen 72, 72' führen.
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Im
folgenden wird daher nur eines der Dosiersysteme 72, 72' beschrieben.
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Die
Farbleitung 76 führt
zu einem zu dem Dosiersystem 72 gehörigen Ventilblock 74,
durch den in einen Farbstrom eine vorbestimmte Menge eines flüssigen oder
gasförmigen
Trennmediums eingefügt werden
kann, die der Farbe durch eine Farbleitung 77 die Farbleitung 77 abdichtend
folgt.
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Zum
Lackieren wird daher zuerst über
die Farbwechselstation 80 und die Farbleitung 76 die aufzulackierende
Farbmenge in die Farbleitung 77 eingebracht und anschließend ein
Trennmedium 78 aus dem Ventilblock 74 in die Farbleitung 77,
die eingebrachte Farbe abschließend,
eingebracht. Anschließend
wird über
eine Dosiereinrichtung 73 ein bei 75 zugeführtes Schiebemedium
in Richtung der Farbleitung 77 gedrückt und dadurch über das
Trennmedium die in der Leitung 77 befindliche Farbe in Richtung
einer weiteren Farbwechselstation 80' gedrückt.
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Diese
Farbwechselstation 80' weist
wiederum einen linearen Farbwechsler 81', wie nachfolgend in 8 beschrieben,
auf. In diesem Farbwechsler 81' wird eine Farbleitung 82 zu
einem Zerstäuber 71 mit
der Farbleitung 77 verbunden und dadurch der Lack zu einem
Zerstäuber 71 gefördert und
dort auf den zu lackierenden Gegenstand aufgetragen. In der Leitung 82 befindet
sich noch ein Abzweig, der zu einer Leitung 84 führt. Diese
Leitung 84 dient als Rückführung für die zur
Reinigung der Leitung 82 und des Zerstäubers 71 verwendete
Spülflüssigkeit.
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Während die
Farbe aus der Leitung 77 zum Zerstäuber 71 gedrückt wird,
wird gleichzeitig über den
zweiten Farbabnehmer des Farbwechslers 81' die zweite Leitung 77' mit einer Rückleitung 83 verbunden.
Während
hier über
die Leitung 77 und 82 nunmehr der Gegenstand lackiert
wird, werden zugleich die Leitungen 77' und 83 und/oder 76' gereinigt.
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Die
in 3 beschriebene Lackieranlage eignet sich insbesondere
zum elektrostatisch unterstützten
Lackieren. Hierzu wird zuerst die Leitung 77 mit der für einen
Lackiervorgang benötigten
Farbmenge gefüllt
und anschließend
der Farbabnehmer des Farbwechslers 81 von der entsprechenden
Farbkupplung abgenommen. Dadurch ergibt sich eine vollständige Potentialtrennung
zwischen den Farbzuleitungen F1 bis Fx und dem Zerstäuber 71 entlang der
mit 90 bezeichneten Linie. Daraufhin werden das Dosiersystem 72 und
der Zerstäuber 71 unter
Hochspannung gesetzt und der Lack der Leitung 77 über das
Trennmedium 78 und die Dosiereinrichtung 73 zum
Zerstäuber
gedrückt
und dort auf den Gegenstand elektrostatisch unterstützt auflackiert.
Bei Isolationswirkung von nichtleitendem Trennmedium und Schiebemedium
bleibt das Dosiersystem 72 spannungsfrei. Eine weitere
Potentialtrennung zu dem zweiten System 72' ergibt sich entlang einer zweiten Linie 90' über die
Farbwechselstation 80'.
Dadurch ist eine vollständige
elektrostatische Entkopplung der Farbzuführung F1 bis Fx und der im
Moment zu reinigenden Leitung 77' hergestellt.
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Während des
Lackiervorganges über
die Leitungen 77, 82 kann die Leitung 77', die bereits
mit der als nächstes
zu lackierenden Farbe über
die Rückführung 83 befüllt wurde,
zum Lackieren unter Hochspannung gesetzt und verwendet werden.
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Mit
dem in 3 dargestellten Lackiersystem läßt sich
insgesamt folglich ein Kurzschluß vom hochspannungsführenden
Sprühgerät zur geerdeten Lackversorgung
vermeiden. Der Zerstäuber
kann damit mit Kontaktaufladung betrieben werden. Dies ermöglicht eine
hohe Effektivität
der Aufladung sowie einen verschmutzungsarmen Betrieb des Zerstäubers 71.
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Damit übernehmen
die Farbwechsler 81 und 81' die Aufgabe der Potentialtrennung,
so daß keine zusätzlichen
Sperrmedien oder Ventile erforderlich sind. Die offenen Farbwechsler 81 und 81' wirken als Isolationsstrecke,
die am Zerstäuber
angelegte Hochspannung fließt
nicht in die geerdete Farbversorgung über die Leitungen F1 bis Fx
ab.
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Eine
zusätzliche
Potentialtrennung ist bei Verwendung eines nicht leitenden Schiebemediums 17 oder
eines nichtleitenden Trennmediums 78, 78' möglich.
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Das
bei 3 beschriebene System erlaubt insbesondere im
Betrieb ein Befüllen
eines Leitungsabschnittes der Leitung 77' mit der im nachfolgenden Lackierzyklus
benötigten
Lackmenge und -farbe, während über eine
zweite parallele Farbleitung 77 elektrostatisch lackiert
wird.
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Die 4 bis 7 zeigen
ein weiteres erfindungsgemäßes Beschichtungssystem,
wobei die einzelnen Figuren dieses System in verschiedenen Phasen
des Betriebes zeigen. Dabei sind mit gleichen oder ähnlichen
Bezugszeichen ähnliche
oder gleiche Bestandteile wie in den bisherigen 2 und 3 bezeichnet. 4 zeigt
den Anfangs- und den Endzustand des Systems. Das Trennmedium 7a, 7b befindet
sich noch voneinander nicht getrennt am Anfang der Lackleitung 5.
Die zum Lackiervorgang notwendige Farbe 6 wird nun zwischen
die beiden Hälften 7a, 7b des
Trennmediums aus der Beschichtungsstoff-Leitung 3 in die
Beschichtungsstoff-Leitung 5 eingebracht, wodurch das ursprünglich einheitliche
Trennmedium 7a, 7b erst in zwei Trennmedien 7a und 7b aufgespalten
wird. Dabei schiebt die einströmende
Farbe 6 nur das Trennmedium 7a in Richtung des
Zerstäubers 10 vor
sich her. Das andere Trennmedium 7b verbleibt noch an seiner
Ausgangsposition am Anfang der Lackleitung 5. Zusätzlich zu
den bisherigen Figuren sind an der Beschichtungsstoff-Leitung 5 insgesamt
drei Positionssensoren 15, 15' 15'' angeordnet,
um die Position der einzelnen, Trennmedien 7a, 7b zu
erfassen.
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In 5 ist
dargestellt, wie im Laufe der Zeit der mit 6 bezeichnete
Lack in die Beschichtungsstoff-Leitung 5 eingebracht
wird und das Trennmedium 7a vor sich herschiebt.
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6 zeigt
das erfindungsgemäße Beschichtungssystem
in dem Zustand, in dem der Befüllvorgang
der Beschichtungsstoff-Leitung 5 mit Lack 6 beendet
ist. Denn hier hat das vorderseitige Trennmedium 7a die
Sammelvorrichtung 8a erreicht, was durch den Detektor 15'' an das System und dessen Steuerung
gemeldet wird. Es befindet sich nun also ausreichend Lack in der
Beschichtungsstoff-Leitung 5 für den nächsten Lackiervorgang.
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Zu
beachten ist, daß hier
noch geringfügig mehr
Lack in die Beschichtungsstoff-Leitung 5 eingefüllt wurde,
um auch die hinter der Sammelvorrichtung 8a stromabwärts gelegenen
Teile der Beschichtungsstoff-Leitung und des Zerstäubers 10 mit
Lack zu befüllen.
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Anschließend kann
der Lackiervorgang beginnen. Hierzu wird die zweite Hälfte 7b des
Trennmediums in die Lackleitung 5 eingefügt und über Druckmittel
durch die Dosierpumpe 32 durch die Beschichtungsstoff-Leitung 5 geschoben,
wobei dieses Trennmedium 7b dabei die Farbe 6 aus
dem System durch den Zerstäuber 10 drückt. Um
immer eine ausreichende Versorgung mit Druckmittel zu gewährleisten,
befindet sich an der Dosierpumpe 32 eine Zuleitung mit
einem Druckmesser 9'. 7 zeigt
den Endzustand nach durchgeführter
Lackierung. In diesem Falle hat auch das Trennmedium 7b den
Sensor 15'' in der Sammelvorrichtung 8a erreicht,
so daß nunmehr
beide Teile 7a und 7b des Trennmediums am Ende
der Beschichtungsstoff-Leitung 5 in der Sammelvorrichtung 8a gesammelt
wurden. Nun werden die noch verbleibenden mit Lack gefüllten Bauteile und
Schlauchabschnitte über
eigens dafür
vorgesehene Spülmittel-
und Preßluftanschlüsse 27 und 28 gereinigt.
Ein Spülen
bzw. Reinigen der Dosiereinrichtung sowie der gesamten Lackleitung 5 kann
entfallen, da die Trennmedien 7a, 7b bereits eine
ausreichende Reinigungswirkung entfaltet haben. Ist der Reinigungsvorgang
der erwähnten
Teilabschnitte, beispielsweise zwischen der Sammelvorrichtung 8a und
dem Sprühorgan 10,
beendet, so werden das Trennmedium 7a, 7b mittels
Schiebeluft aus der Leitung 27' aus der Sammelvorrichtung 8a in
seine Ausgangsposition am Anfang der Beschichtungsstoff-Leitung 5 zurückgeschoben.
Dabei wird auch das Druckmittel, das in der Beschichtungsstoff-Leitung 5 sich
befand, zurück
in die Dosierpumpe geschoben.
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Abschließend befindet
sich das System dann wieder im Ausgangszustand wie es in 4 dargestellt
ist und kann mit der nächsten
Farbe befüllt
werden.
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8 zeigt
ein erfindungsgemäßes Farbwechselsystem 1,
wie es bei dem erfindungsgemäßen Lackiersystem
und dem erfindungsgemäßen Lackierverfahren,
beispielsweise gemäß 3,
eingesetzt werden kann.
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Das
Farbwechselsystem 1 (Lackwechselsystem) aus 8 weist
zwei Reihen von Farbkupplungen (Lackkupplungen) auf, die nur teilweise,
hier mit den Bezugszeichen 25a bis 29, mit Bezugszeichen
versehen sind. Längs
dieser beiden Reihen von Farbkupplungen 25a bis 29 bewegen
sich zwei linear verschiebbare Farbabnehmer 21a und 22a (Lackabnehmer)
auf Linearführungen 23a bzw. 24a.
Die Farbabnehmer 21a und 22a können jeweils jede der Farbkupplungen
innerhalb der ihnen zugeordneten Farbkupplungsreihe ansteuern und
dort durch eine senkrecht zur Zeichnungsebene gerichtete Bewegung
ankoppeln.
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9 zeigt
ein weiteres entsprechend aufgebautes erfindungsgemäßes Farbwechselsystem 1, das
ebenfalls bei dem erfindungsgemäßen Lackiersystem,
beispielsweise wie in 3, eingesetzt werden kann. Dieses
weist zwei konzentrisch angeordnete Reihen von Farbkupplungen, die
hier jeweils beispielhaft mit den Bezugszeichen 36 bis 39 bezeichnet
sind, auf. In der Mitte der beiden konzentrisch angeordneten Reihen
von Farbkupplungen 36 bis 39 sind an einem Drehpunkt 33 zwei
Farbabnehmer 31a und 32a befestigt, die eine Drehbewegung ausführen und
dadurch jede Farbkupplung auf dem Kreis erreichen können. Diese
Drehbewegung ist durch die beiden Pfeile in 5 dargestellt.
Zusätzlich
können
die beiden Farbabnehmer jeweils längs einer Radialführung 34 bzw. 35 in
radialer Richtung verschoben werden und so auf die innere Reihe
der Farbkupplung oder auf die äußere Reihe
der Farbkupplung eingestellt werden. Es ist folglich mög lich, mit
jedem der rotierenden Farbabnehmer 31a bzw. 32a jede
der Farbkupplungen 36 bis 39 zu erreichen und
dort anzukoppeln.
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Mit
den Farbwechselsystemen aus 8 und 9 ist
es möglich,
mittels eines Farbabnehmers bereits die neue Farbe dem Applikationsorgan zuzuführen, während der
zuvor verwendete Farbabnehmer gespült und gereinigt wird. Dadurch
ist eine erhebliche Verkürzung
der Taktzeiten beim automatischen Lackieren möglich.
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10 zeigt
eine Farbkupplung und einen Farbabnehmer für einen radialen Farbwechsler,
wie in 9 dargestellt. In 10 ist
ein Träger 40 für eine Farbkupplung 38 und
eine Farbkupplung 39 dargestellt. Die Farbkupplungen 38 und 39 sind
mit Farbzuleitungen 100 bzw. 101 verbunden.
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In
der Mitte der durch die Farbabnehmer, wie in 9 dargestellt,
gebildeten Kreise, ist um einen Drehpunkt 33 ein Träger 41 drehbar
befestigt. Dieser Träger 41 weist
eine Linearverschiebung 34 auf, an deren Ende ein Farbabnehmer 31a befestigt
ist. Über die
Linearverschiebung 34 kann der Farbabnehmer 31a zwischen
dem inneren Kreis (Farbkupplung 39) und dem äußeren Kreis
(Farbkupplung 38) hin und her bewegt werden. Über eine
Drehbewegung um den Drehpunkt 33 kann der Farbabnehmer 31a zu
jeder Farbkupplung innerhalb einer kreisförmig angeordneten Kupplungsreihe
bewegt werden.
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Zum
Ankoppeln an eine Farbkupplung 38 wird der Farbabnehmer 31a über eine
Hubbewegung (Pfeil B) in Richtung der Farbkupplung bewegt und an diese
angedrückt.
Eine Dichtung 42 dichtet dann zwischen der Öffnung 49 in
dem Farbabnehmer 31a und der Öffnung 46 in der Farbkupplung 38 ab.
Die Farbkupplung 38 weist weiterhin eine in der Zentralachse des
Farbweges in der Farbkupplung 38 angeordnete Ventilnadel 43 auf,
die einen konischen Sitz in der Öffnung 46 aufweist.
Diese Ventilnadel 43 ist über eine Feder 44 und
ein Gegenlager 45 in Richtung der Öffnung 46 vorgespannt
und verschließt
gewöhnlich die Öffnung 46,
so daß keine
Farbe aus der Farbkupplung 38 austreten kann.
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Der
Farbabnehmer weist einen Öffner 50 auf,
der in Richtung der Ventilnadel 43 bewegbar ist und diese
aus ihrem Sitz drücken
kann. Damit wird die Öffnung 46 freigegeben
und Farbe kann aus der Farbkupplung 38 in den Farbabnehmer 31a fließen. Diese
Farbe verläßt den Farbabnehmer
dann über eine Öffnung 48 in
Richtung des Pfeiles C und fließt in
einer hier nicht dargestellten Farbleitung zu einem Applikationsorgan.
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Zusätzlich zu
dieser Öffnung 48 weist
der Farbabnehmer 31a einen Einlaß 47 für Spülmittel und
Druckluft auf, an dem eine entsprechende Spülmittel- bzw. Druckluftleitung
angeschlossen sind (nicht dargestellt). Vor dem Abnehmen des Farbabnehmers 31a von
der Farbkupplung 38 kann der Innenraum des Farbabnehmers 31a sowie
die Farbkupplung 38 stirnseitig mit Spülmittel und Druckluft gereinigt
werden.
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11 zeigt
ebenfalls eine Farbkupplung 25a und einen Farbabnehmer 31a,
wie er beispielsweise in dem Farbwechsler nach 8 oder 9 eingesetzt
wird. Dabei werden entsprechende Elemente mit gleichen Bezugszeichen
wie in 6 bezeichnet. In diesem Falle wird in dem Farbabnehmer 31a die
Farbe über
eine Farbleitung 112 abgeleitet, während zwei Öffnungen an dem Farbabnehmer
angeordnet sind, die als Spül mitttelanschluß 53 bzw. Preßluftanschluß 52 vorgesehen
sind. Folglich kann zum Reinigen des Farbabnehmers 31a und
der Farbleitung 112 sowohl Spülmittel über den Anschluß 53 als
auch Preßluft über den
Anschluß 52 in
den Farbabnehmer 31a und die Farbleitung 112 eingeleitet
werden.
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In
dem in 11 dargestellten System wird der
Farbabnehmer 31a an die Farbkupplung 25a angekoppelt,
indem der Farbabnehmer 31a eine Bewegung in Richtung des
Pfeiles B in Richtung der Farbkupplung durchführt. Anschließend wird über einen Preßluftanschluß 51,
der an der Farbkupplung 25a vorgesehen ist, die wiederum
in Richtung der Öffnung 46 vorgespannte
Ventilnadel aus ihrem Sitz gedrückt,
so daß die
Farbe aus der Farbleitung 54 innerhalb der Kupplung in
die Farbleitung 55 innerhalb des Abnehmers und weiter in
die Farbleitung 112 fließen kann. Der mit D bezeichnete
Pfeil stellt dabei die Bewegung der Ventilnadel 43 dar.
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12 stellt
ein weiteres Beispiel einer erfindungsgemäßen Farbkupplung 25a und
eines erfindungsgemäßen Farbabnehmers 31a dar,
wobei wieder die gleichen Bezugszeichen wie in 10 für entsprechende
Elemente verwendet wurden. Im Unterschied zu 11 ist
nunmehr die Ventilnadel 43 nicht durch Preßluft bewegbar,
sondern wie in 10 angeordnet. Demgegenüber weist
der Farbabnehmer 31a einen Öffner 50 auf, der
mittig in der Farbleitung 55 im Abnehmer angeordnet ist.
Dieser Öffner 50 ist über einen
Preßluftanschluß 51 in
Richtung des mit E bezeichneten Pfeiles bewegbar. Im angekoppelten
Zustand drückt
er durch diese Bewegung die Ventilnadel 43 aus ihrem Sitz
und ermöglicht
das Fließen
von Farbe aus der Farbleitung 54 in der Farbkupplung 25a in
die Farblei tung 55 und die Farbleitung 112 in
dem Farbabnehmer 31a.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Lackiersystem und
dem erfindungsgemäßen Lackierverfahren übernimmt
der Farbwechsler die Aufgabe der Potentialtrennung für das elektrostatisch
gestützte
Lackieren. Es sind zusätzlich
keine weiteren Sperrmedien oder Ventile erforderlich. Der offene
Farbwechsler wirkt weiterhin als Isolationsstrecke, die am Zerstäuber angelegte
Hochspannung fließt
nicht in die geerdete Farbversorgung ab.