DE19742588A1 - Verfahren und Einrichtung zum serienweisen Beschichten von Werkstücken - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum serienweisen Beschichten von WerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 und eine Einrichtung zum Durchführen eines solchen
Verfahrens.
In Beschichtungsanlagen beispielsweise zur Serienbeschichtung
von Kraftfahrzeugkarossen zirkulieren die verfügbaren Lack
materialien unterschiedlicher Farbe üblicherweise in Ringlei
tungen, aus denen sie über eine als Farbwechsler dienende
Ventilanordnung und eine Stichleitung zu dem Applikationsorgan
gelangen, bei dem es sich z. B. um Rotationszerstäuber handeln
kann oder auch um eine Sprühpistole, die mit dem Farbwechsler
durch einen relativ langen Schlauch verbunden ist. Vor jedem
Farbwechsel und auch vor längeren Betriebspausen muß bekannt
lich die in der Stichleitung befindliche Farbe restlos entfernt
werden.
Bisher wurde das in der Stichleitung befindliche Beschichtungs
material entweder verworfen oder wenigstens teilweise in die
Ringleitung zurückgedrückt. Die Materialverluste beim Verwerfen
sind in heutigen Anlagen in der Regel nicht mehr akzeptabel,
besonders wenn es sich um relativ lange Stichleitungen handelt.
Beim Zurückdrücken des Farbmaterials in das Materialzufuhr
system besteht andererseits die Gefahr, daß z. B. aufgrund
klemmender Farbventile oder Steuerungsfehler falsches Material
in eine Ringleitung gelangt. Statt dessen ist es auch bekannt,
schon vor Beendigung eines Lackiervorgangs die Verbindung
zwischen der Ringleitung und der Stichleitung durch den Farb
wechsler zu sperren und das restliche Beschichtungsmaterial aus
der Stichleitung durch Spülflüssigkeit zu dem Applikations
organ zu drücken, so daß es noch appliziert werden kann (US
4,348,425; EP 0 303 541 B1). Hierbei wird zwar das Problem des
Zurückdrückens unerwünschten Materials in eine Ringleitung ver
mieden, doch kann sich das von der Spülflüssigkeit (Lösemittel)
beaufschlagte restliche Beschichtungsmaterial zu einem großen
Teil mit der Spülflüssigkeit vermischen. Insbesondere wurde
festgestellt, daß das Lösemittel an der Kontaktstelle lanzenar
tig weit in die Mitte der Farblackfront eindringt. Der von die
sem Lanzeneffekt beeinträchtigte Teil des Beschichtungsmate
rials in der Stichleitung kann nicht appliziert werden, sondern
muß verworfen werden, so daß sich beträchtliche Materialver
luste ergeben.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren und eine Einrichtung anzugeben, die beim Heraus
drücken des Beschichtungsmaterials durch das Lösemittel oder
sonstige Druckmedium aus der Verbindungsleitung in Richtung zum
Applikationsorgan eine Vermischung von Beschichtungsmaterial
und Druckmedium vermeidet.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen An
sprüche gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen gekennzeichnet.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß beispielsweise vor einem
Farbwechsel oder einer Betriebspause oder einem aus sonstigen
Gründen erforderlichen Spülvorgang das im laufenden Beschich
tungszyklus verwendete Beschichtungsmaterial nahezu verlust
frei appliziert werden kann, ohne zuvor in das Ringleitungs- oder
Materialzufuhrsystem zurückgedrückt werden zu müssen.
Das Ergebnis ist eine beträchtliche Einsparung von Beschich
tungsmaterial sowie die Möglichkeit, bei entsprechender Ausge
staltung der Einrichtung nach Beendigung eines Beschichtungs
zyklus nahezu verzögerungsfrei mit dem nächsten Zyklus beginnen
zu können.
Zum Zurückdrücken des vor einem Farbwechsel oder einer Be
triebspause im Verbindungsschlauch einer Sprühpistole verblei
benden Farblacks in das Ringleitungssystem wurde an sich in der
DE-Patentanmeldung 197 09 988.2 vom 11.03.1997 schon vorge
schlagen, den Farblack mit einem Verdrängerkörper (Molch) in
Form einer Kugel aus elastisch verformbaren Werkstoff zurück
zudrücken, der zu diesem Zweck in einer geeigneten Ventilkon
struktion an der Sprühpistole positioniert ist und von dort
durch Druckluft entgegen dem in der Ringleitung anstehenden
Druck bis zu einem Anschlag in der Nähe des Farbwechlsers be
wegt wird, von wo er anschließend durch Spülflüssigkeit und/oder
Druckluft zurück in die Ventilkonstruktion befördert wird.
Das erläuterte Ziel der vorliegenden Erfindung ist hiermit
nicht erreichbar.
An den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische und vereinfachte Darstellung einer
Einrichtung zum Durchführen des hier beschriebenen
Verfahrens;
Fig. 2 eine Einrichtung, die auf zwei dasselbe Applikations
organ unabhängig voneinander speisende Systeme gemäß
Fig. 1 erweitert ist;
Fig. 3 eine gegenüber Fig. 1 und Fig. 2 teilweise abgewan
delte Einrichtung.
Gemäß Fig. 1 sind zwei getrennte, als Materialwechselventilan
ordnung dienende Farbwechsler A bzw. B an sich bekannter und
üblicher Art über Farbventile F, Fn z. B. an Ringleitungen für
entsprechend viele Lackfarben und über weitere Ventile V und PL
an Leitungen für Spülflüssigkeit (Verdünner) bzw. für Druckluft
angeschlossen. Jeder Farbwechsler ist ausgangsseitig über je
einen Farbdruckregler 2, eine Dosierpumpe 4 und je ein Um
schaltventil 6A bzw. 6B an eine als erste "Molchstation" die
nende Ventilkonstruktion 8 angeschlossen, die am Eingang einer
zu dem Applikationsorgan 10 führenden Verbindungsleitung 12
angeordnet ist. Das Applikationsorgan 10 kann darstellungsgemäß
ein Rotationszerstäuber oder insbesondere auch eine Sprühpisto
le sein. Am Ausgang der Verbindungsleitung 12 ist eine als
zweite "Molchstation" dienende weitere steuerbare Ventilanord
nung 14 vorgesehen. An die Umschaltventile 6A, 6B und an die
Ventilanordnung 14 sind darstellungsgemäß über zugehörige Ven
tile jeweils Leitungen für Verdünner (V) und Druckluft (PL)
angeschlossen. Ferner sind an die Leitungen zwischen den Do
sierpumpen 4 und den Umschaltventilen 6A bzw. 6B sowie an die
Ventilkonstruktion 8 über je ein Ventil Abflußleitungen RF an
geschlossen, die bei Spülvorgängen den verwendeten Verdünner
verwerfen.
Die erste "Molchstation" oder Ventilkonstruktion 8 kann bei
spielsweise zur Aufnahme eines Verdrängerkörpers (nicht darge
stellt) dienen, der entsprechend dem Vorschlag der eingangs er
wähnten Patentanmeldung 197 09 988.2 eine Kugel aus elastisch
verformbaren Werkstoff sein kann, deren Durchmesser im unver
formten Zustand gleich oder etwas größer als der Innendurch
messer der Verbindungsleitung 12 ist. Die Ventilkonstruktion 8
ist (wie ebenfalls nicht im einzelnen dargestellt ist) zwischen
zwei Stellungen derart umschaltbar, daß der Verdrängerkörper
bei der ersten Stellung den Weg von dem Farbwechsler A oder B
durch die Umschaltventile 6A oder 6B in die Verbindungsleitung
12 freigibt, während er bei der zweiten Stellung durch in die
Ventilkonstruktion 8 geleitetes Druckmedium in die Verbindungs
leitung 12 drückbar ist. Beispielsweise kann die Ventilkon
struktion 8 ähnlich der ein Membranventil enthaltenden totraum
freien Konstruktion gemäß Fig. 2 der erwähnten Patentanmeldung
197 09 988.2 gestaltet sein.
Die als zweite Molchstation dienende Ventilanordnung 14 kann
ebenfalls so ausgebildet sein, daß der Molch in einer Ventil
stellung den Weg aus der Verbindungsleitung 12 in das Applika
tionsorgan 10 freigibt und in einer anderen Ventilstellung in
die Verbindungsleitung 12 zurückgedrückt werden kann. Statt
dessen kann es aber genügen, wenn der Molch am Applikationsor
gan 10 lediglich gegen einen Anschlag stößt und durch das in
der Ventilanordnung 14 unter Druck eingeleitete Medium, also
Verdünner und/oder Druckluft in die Leitung zurückdrückbar ist.
Im normalen Betrieb wird das Beschichtungsmaterial von einem
der beiden Farbwechsler, z. B. dem Farbwechsler A kommend durch
das Umschaltventil 6A, die Ventilkonstruktion 8, in der der
Molch in seiner Ruheposition den Weg in die Verbindungsleitung
12 freigibt, und durch die Ventilanordnung 14 zum Applikations
organ 10 gefördert.
Zum Ende eines Beschichtungszyklus, nämlich sobald die übli
cherweise vorgesehene Programmsteuerung der Anlage errechnet
oder feststellt, daß zum Vollenden eines Beschichtungsvorgangs,
beispielsweise zur Fertiglackierung einer Karosse oder eines
bestimmten begrenzten Teils des Werkstücks gerade noch soviel
Beschichtungsmaterial benötigt wird, wie sich in der Verbin
dungsleitung 12 zwischen den beiden Molchstationen befindet,
wird das bisher offene Farbventil F des betreffenden Farbwechs
lers A geschlossen, dessen Verdünnerventil V geöffnet und zu
gleich die Ventilkonstruktion 8 in die Stellung umgeschaltet,
in der der Molch von dem nun anstelle des Farbmaterials mit
etwa demselben Druck mittels der Dosierpumpe 4 zugeführten Ver
dünner in und durch die Verbindungsleitung 12 gedrückt wird.
Der Molch drückt seinerseits das in der Leitung befindliche
restliche Beschichtungsmaterial zum Applikationsorgan 10,
wobei er dieses Material von dem Verdünner isoliert, bis er
die zweite Molchstation, also die Ventilanordnung 14 erreicht,
womit der Applikationsvorgang beendet ist.
Sodann wird der Molch durch in die Ventilanordnung 14 geleitete
Verdünnerflüssigkeit und/oder Druckluft wieder zurück in die
Ventilkonstruktion 8 befördert. Der Verdünner kann durch die an
die Ventilkonstruktion 8 angeschlossene Leitung RF abfließen.
Gleichzeitig können das Farbsystem zwischen dem betreffenden
Farbwechsler A oder B und dem zugehörigen Umschaltventil 6A
bzw. 6B sowie das Applikationsorgan 10 gespült werden, wobei
die Spülflüssigkeit aus dem Farbsystem über die Leitung RF am
Umschaltventil abfließen kann.
Sobald der Molch sich wieder in seiner Ruheposition in der
Ventilkonstruktion 8 befindet, kann das neue Farbmaterial für
einen nächsten Beschichtungszyklus über das andere Farbsystem
vom Farbwechsler B bis zum Applikationsorgan 10 angedrückt
werden. In einer vereinfachten Ausführungsform könnte die be
schriebene Einrichtung auch mit einem einzigen Farbsystem ohne
die Umschaltventile 6A und 6B arbeiten.
Die Einrichtung nach Fig. 2 unterscheidet sich von der nach
Fig. 1 im wesentlichen dadurch, daß zwischen den ersten Farb
wechsler A und das Applikationsorgan 10 nach dem Farbdruck
regler 2 und der Dosierpumpe 4 eine erste als Molchstation
dienende Ventilkonstruktion 28A (entsprechend 8 in Fig. 1),
eine erste Verbindungsleitung 22A und eine erste Ventilanord
nung 24A (entsprechend 14 in Fig. 1) und zwischen den zweiten
Farbwechsler B und das Applikationsorgan 10 eine zweite als
Molchstation dienende Ventilkonstruktion 28B, eine zweite Ver
bindungsleitung 22B und eine zweite Ventilanordnung 24B ge
schaltet sind. Darstellungsgemäß sind an die Ventilanordnungen
24A, 24B Leitungen für Verdünner und Druckluft und an die
Verbindungsleitungen an den oder in der Nähe der Ventilanord
nungen 24A, 24B Abflußleitungen RF angeschlossen. In jeder der
beiden Verbindungsleitungen 22A, 22B kann das darin befindliche
Beschichtungsmaterial in der beschriebenen Weise durch je einen
eigenen, in der betreffenden Ventilkonstruktion 28A bzw. 28B
positionierten Verdrängerkörper zu dem Applikationsorgan 10
gedrückt und von dort zurückbewegt werden, wobei die beiden
Systeme autark, also unabhängig voneinander arbeiten können.
Diese Einrichtung hat den besonderen Vorteil, daß z. B. beim
Zurückbewegen des Molches in der Verbindungsleitung 22A und
während des Spülens des zugehörigen Systems das andere, an den
Farbwechsler angeschlossene System bereits "vorgeladen" sein
und mit diesem System ohne Verzögerung der nächste Beschich
tungsvorgang begonnen werden kann.
Eine weitere vorteilhafte Variante der beschriebenen Einrich
tung ist in Fig. 3 dargestellt. Wie bei Fig. 1 sind zwei Farb
wechsler A, B wahlweise über Umschaltventile 36A bzw. 36B mit
dem Applikationsorgan 10 koppelbar. Im Gegensatz zu Fig. 1 (und
zu Fig. 2) ist aber hier nur eine einzige Dosierpumpe 34 vor
handen, die sich in der Nähe des Applikationsorgans 10 zwischen
diesem und den Umschaltventilen 36A, 36B befindet, während zwei
im Vergleich mit der Strecke zwischen dem Applikationsorgan 10
und den Umschaltventilen 36A, 36B wesentlich längere Verbin
dungsleitungen 32A bzw. 32B (entsprechend der Leitung 12 in
Fig. 1) zwischen den Umschaltventilen und den beiden Farb
wechslern A bzw. B verlaufen. Am farbwechslerseitigen Ende der
beiden Verbindungsleitungen 32A, 32B ist je eine als Molch
station dienende Ventilkonstruktion 38A bzw. 38B (entsprechend
8 in Fig. 1) vorgesehen. Die darin positionierten Verdränger
körper werden durch ein Schiebemittel, das unter Druck zuge
führter Verdünner, Druckluft oder statt dessen ein beliebiges
sonstiges Druckmedium sein kann und dem Farbwechsler darstel
lungsgemäß durch das Ventil SMA bzw. SMB zugeführt wird, durch
die betreffende Verbindungsleitung 32A bzw. 32B bis zu dem
betreffenden Umschaltventil 36A bzw. 36B gedrückt. Anschließend
wird der Molch von der bei den Umschaltventilen eingeleiteten
Spülflüssigkeit und/oder Druckluft in seine Ausgangsposition in
der Ventilkonstruktion 38A bzw. 38B zurückbewegt. Bei dieser
Einrichtung kann das System vom Umschaltventil bis zum Farb
wechsler durch das beim Umschaltventil eingeleitete Lösemittel
gespült werden, das am Farbwechsler durch eine Abflußleitung RF
verworfen werden kann.
Die Anordnung der Dosierpumpe 34 zwischen den zu molchenden
Verbindungsleitungen 32A, 32B und dem Applikationsorgan 10 ist
u. a. deshalb vorteilhaft, weil hier nur das von den Molchen in
Richtung zu dem Applikationsorgan gedrückte reine Lackmaterial
dosiert werden muß, was besser und genauer möglich ist als das
Dosieren des Lösemittels, mit dem bei den Einrichtungen nach
Fig. 1 und Fig. 2 der Molch und damit das restliche zu appli
zierende Farbmaterial gefördert werden müssen. Zugleich ergibt
sich eine größere Flexibilität hinsichtlich des verwendbaren
Schiebemittels für den Molch. Außerdem wird der Aufwand redu
ziert, da eine der beiden Dosierpumpen 4 gemäß Fig. 1 oder
Fig. 2 eingespart wird.
In Abwandlung der beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfin
dung besteht die Möglichkeit, als Verdränger, mit dem das rest
liche zu applizierende Beschichtungsmaterial durch die Verbin
dungsleitung zu dem Applikationsorgan gedrückt wird, anstelle
eines kompakten Verdrängerkörpers ein fließfähiges Medium zu
verwenden, das die Vermischung mit dem Beschichtungsmaterial
aufgrund seiner Beschaffenheit und Eigenschaften wie etwa be
sonders hoher Oberflächenspannung oder zweckmäßiger Viskosität
vermeidet, und das durch kurzzeitiges Öffnen eines Ventils aus
einer Zufuhrleitung zwischen der gesperrten Beschichtungsmate
rialzufuhrleitung und der Verbindungsleitung eingeleitet wird,
bevor die Materialwechselventilanordnung die Verbindung von der
Materialzufuhrleitung für das als nächstes zu applizierende Be
schichtungsmaterial öffnet. Dieses ebenfalls wie ein Molch wir
kende Sperr- oder Isoliermedium kann beispielsweise durch ein
hierfür vorgesehenes Ventil am Farbwechsler eingeleitet werden
oder auch in eine gesonderte Ventilkonstruktion entsprechend
der Molchstation gemäß Fig. 1. Diese Ventilkonstruktion ist
hier umschaltbar zwischen einer ersten Stellung, in der ein in
der Ventilkonstruktion mündender Kanal für das Sperr- oder Iso
liermedium durch ein Ventil verschlossen und der Weg durch die
Ventilkonstruktion für das Beschichtungsmaterial freigegeben
ist, und einer zweiten Stellung, in der das genannte Medium in
die Verbindungsleitung gedrückt wird. Es kann zweckmäßig sein,
das Ventil so kurzfristig oder impulsartig zu öffnen, daß das
Medium nur in Form einer kleinen Flüssigkeitsblase eingeleitet
wird.
Eine andere Möglichkeit der Abwandlung der beschriebenen Aus
führungsbeispiele besteht darin, den Molch statt durch Spül
flüssigkeit und/oder Druckluft durch das nach dem Sperren der
Beschichtungsmaterialzufuhrleitung als nächstes zu applizieren
de Farbmaterial als Druckmedium durch die Verbindungsleitung zu
drücken. Die Reinigungswirkung des Molches kann hierbei ausrei
chend sein, so daß kein zeitraubendes Spülen der Leitung und
Andrücken der nächsten Farbe erforderlich ist.
Claims (15)
1. Verfahren zum serienweisen Beschichten von Werkstücken, bei
dem das Beschichtungsmaterial aus einer Materialzufuhrleitung
einer Materialwechselventilanordnung (A, B) und von dort durch
eine Verbindungsleitung (12) einem Applikationsorgan (10) zuge
führt wird,
wobei vor Beendigung eines Beschichtungsvorgangs die Verbindung zwischen der Materialzufuhrleitung und der Verbindungsleitung (12) durch die Materialwechselventilanordnung (A, B) gesperrt, eine zwischen eine Druckmediumzufuhrleitung und die Verbin dungsleitung geschaltetes Ventil (V) geöffnet und das in der Verbindungsleitung (12) verbliebene restliche Beschichtungsma terial durch den Druck des Druckmediums zu dem Applikationsor gan (10) gefördert und von diesem appliziert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das restliche zu applizierende Beschichtungsmaterial von einem Verdränger, der sich nicht mit dem Beschichtungsmaterial vermischt, durch die Verbindungslei tung (12) zu dem Applikationsorgan (10) gedrückt wird.
wobei vor Beendigung eines Beschichtungsvorgangs die Verbindung zwischen der Materialzufuhrleitung und der Verbindungsleitung (12) durch die Materialwechselventilanordnung (A, B) gesperrt, eine zwischen eine Druckmediumzufuhrleitung und die Verbin dungsleitung geschaltetes Ventil (V) geöffnet und das in der Verbindungsleitung (12) verbliebene restliche Beschichtungsma terial durch den Druck des Druckmediums zu dem Applikationsor gan (10) gefördert und von diesem appliziert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das restliche zu applizierende Beschichtungsmaterial von einem Verdränger, der sich nicht mit dem Beschichtungsmaterial vermischt, durch die Verbindungslei tung (12) zu dem Applikationsorgan (10) gedrückt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß als Verdränger ein Verdränger
körper (Molch) verwendet wird, der von dem Druckmedium beauf
schlagt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß als Verdrängerkörper eine Kugel
aus elastisch verformbarem Werkstoff verwendet wird, deren Durch
messer in unverformtem Zustand gleich oder etwas größer als der
Innendurchmesser der Verbindungsleitung (12) ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß als Verdränger ein fließfähi
ges Medium verwendet wird, das aufgrund seiner Beschaffenheit und
Eigenschaften die Vermischung mit dem Beschichtungsmaterial
vermeidet, und das durch kurzzeitiges Öffnen eines Ventils aus
einer Zufuhrleitung zwischen der gesperrten Beschichtungsmate
rialzufuhrleitung und der Verbindungsleitung eingeleitet wird,
bevor die Materialwechselventilanordnung die Verbindung von der
Materialzufuhrleitung für das als nächstes zu applizierende Be
schichtungsmaterial öffnet.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verdrängerkörper nach der
Applikation des restlichen Beschichtungsmaterials der Verbin
dungsleitung (12) durch an deren Ende zugeführtes Druckmedium
durch die Verbindungsleitung in seine Ruheposition an dem dem
Applikationsorgan (10) angewandten Ende der Verbindungsleitung
(12) zurückbewegt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß als Druckmedium eine unter Druck
zugeführte Spülflüssigkeit und/oder Druckluft verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß als Druckmedium das nach dem
Sperren der Beschichtungsmaterialzufuhrleitung als nächstes zu
applizierende Beschichtungsmaterial verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zeitpunkt, zu dem die Ver
bindung zwischen der Beschichtungsmaterialzufuhrleitung und der
Verbindungsleitung (12) gesperrt und damit begonnen wird, das
in der Verbindungsleitung verbliebene Beschichtungsmaterial
durch den Verdränger zu dem Applikationsorgan (10) zu drücken,
von einer Programmsteuerung so gewählt wird, daß sich zu diesem
Zeitpunkt in der Verbindungsleitung (12) noch etwa die zur
Vollendung der Beschichtung eines Werkstücks oder eines be
stimmten Teils des Werkstücks benötigte Materialmenge befindet.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß während der Zurückbewegung des
Verdrängerkörpers durch die Verbindungsleitung (22A) dem Appli
kationsorgan (10) Beschichtungsmaterial durch eine zweite, über
eine zweite Materialwechselventilanordnung (B) ebenfalls an ein
Materialzufuhrsystem angeschlossene Verbindungsleitung (22B) zu
geführt wird.
10. Einrichtung zum serienweisen Beschichten von Werkstücken
mit einer zwischen ein Materialzufuhrsystem und eine zu einem
Applikationsorgan (10) führende Verbindungsleitung (12) geschal
teten Materialwechselventilanordnung (A, B),
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Materialwechsel
ventilanordnung (A, B) und der Verbindungsleitung (12) eine
zwischen zwei Stellungen umschaltbare Ventilkonstruktion (8)
vorgesehen ist, in der ein durch die Verbindungsleitung (12)
passender, sich aufgrund seiner Beschaffenheit nicht mit dem
Beschichtungsmaterial vermischender Verdränger derart angeord
net oder einführbar ist, daß er bei der ersten Stellung der
Ventilkonstruktion (8) den Weg von der Materialwechselventilan
ordnung (A, B) in die Verbindungsleitung (12) freigibt, während
er bei der zweiten Stellung in die Verbindungsleitung (12)
drückbar ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite Verbindungsleitung
(22B) zwischen das Applikationsorgan (10) und eine zweite an das
Materialzufuhrsystem angeschlossene Materialwechselventilanord
nung (B) geschaltet ist, wobei zwischen der zweiten Verbindungs
leitung (22B) und der zweiten Materialwechselventilanordnung (B)
eine zweite Ventilkonstruktion (28B) zur Aufnahme eines zweiten
Verdrängerkörpers und zwischen der zweiten Verbindungsleitung
(22B) und dem Applikationsorgan (10) eine zusätzliche Ventilan
ordnung (24B) vorgesehen sind, und daß der zweite Verdränger
körper zwischen der zweiten Ventilkonstruktion (28B) und der
zusätzlichen Ventilanordnung (24B) unabhängig von dem Verdränger
körper in der anderen Verbindungsleitung (22A) hin- und herbeweg
bar ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitung (12) über
die den Verdränger aufnehmende Ventilkonstruktion (8) und über
eine Umschaltventilanordnung (6A, 6B) wahlweise mit der einen
oder anderen von zwei getrennten Farbwechselventilanordnungen
(A, B) verbindbar ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Applikationsorgan (10) eine
Dosierpumpe (34) und eine Umschaltventilanordnung (36A, 36B) vor
geschaltet sind und an die Umschaltventilanordnung auf der der
Dosierpumpe (34) abgewandten Seite zwei wahlweise mit dem Appli
kationsorgan (10) verbindbare, zu je einer Farbwechselventilan
ordnung (A, B) führende Verbindungsleitungen (32A, 32B) mit je
einer zur Aufnahme eines Verdrängers dienenden Ventilkonstruk
tion (38A, 38B) angeschlossen sind.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verdränger eine Kugel aus
elastisch verformbarem Werkstoff ist, deren Durchmesser im
unverformten Zustand gleich oder etwas größer als der Innendurch
messer der Verbindungsleitung (12) ist.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verdrängerkörper in einer
zwischen die Verbindungsleitung (12) und das Applikationsorgan
(10) geschalteten weiteren steuerbaren Ventilanordnung (14;
24A, 24B; 36A, 36B) von dort zugeführtem Druckmedium in Rich
tung zurück zu der umschaltbaren Ventilkonstruktion (8; 28A,
28B; 38A, 38B) beaufschlagt wird.
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