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Die
Erfindung betrifft eine Lackiereinrichtung mit einer Lackleitung,
die zwischen einem Eingangsende und einem Ausgangsende eine nicht
molchbare, lackdurchflossene Zusatzeinrichtung aufweist.
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Eine
derartige Lackiereinrichtung ist aus WO 01/10564 A1 bekannt. Hier
ist eine Lackleitung dargestellt, die ein Eingangsende an einer
Farbwechseleinrichtung und ein Ausgangsende an einer Spritzdüse aufweist.
Zwischen dem Eingangsende und dem Ausgangsende ist eine nicht molchbare
Zusatzeinrichtung, nämlich
ein Farb-Druckregler
angeordnet. Eine Ventilanordnung unterbricht den Weg des Lacks vom
Farbwechsler zur Spritzdüse.
Allerdings ist der Abschnitt der Lackleitung zwischen der Spritzdüse und dem
Farbdruckregler bzw. dem Ventil nicht molchbar. Der nicht molchbare
Abschnitt erstreckt sich sogar bis zu einem Abzweig aus der Farbleitung, der
zu einer Molchstation führt.
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In
vielen Anwendungsfällen
möchte
man vor dem Reinigen einer Lackleitung die in der Lackleitung enthaltenen
Lackreste, die von einem früher
erfolgten Lackiervorgang zurückgeblieben
sind, zurückgewinnen.
Hierzu verwendet man einen sogenannten Molch, der in der Regel entgegen
der Lackflußrichtung
beim Lackieren durch die Lackleitung geschoben wird. Der Molch liegt
dabei an der Innenseite der Lackleitung an und "wischt" diese Innenwand zumindest weitgehend
sauber. Neben der Rückgewinnung der
Lackreste, die nach einem Lackiervorgang an der Innenwand der Lackleitung
verbleiben, hat die Verwendung eines Molchs zum Vorreinigen der
Lackleitung natürlich
auch den Vorteil, daß man
bei einem nachfolgenden Spülvorgang
mit weniger Spülmittel auskommt
und das Spülmittel
nur in geringerem Maße
verschmutzt wird.
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Der
Einsatz eines Molchs ist vor allem von Vorteil, wenn man wiederholt
einen Farbwechsel bei der Lackierung von Bauteilen vornehmen möchte. Dieser
Anwendungsfall ist in der Automobilindustrie häufig anzutreffen. Die Lackleitung
ist hierbei angeordnet zwischen einer Quelle, die vielfach durch
eine Ringleitungsanordnung gebildet wird, in der mehrere Farbleitungen
ringförmig
geführt
sind, wobei in jeder Farbleitung ein bestimmter Lack zirkuliert
wird. Aus diesen Farbleitungen wird ein sogenannter Farbwechsler
gespeist, aus dem der für
den Farbauftrag bestimmte Farbton dem Zerstäuber innerhalb der Lackierkabine
zugeführt
wird. Das Ausgangsende der Lackleitung zwischen Farbwechsler und
Zerstäuber befindet
sich dann in einer Lackierkabine, in der der eigentliche Farbauftrag
erfolgt.
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Die
Verwendung eines Molchs und einer molchbaren Leitung ist an sich
bekannt.
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In
vielen Lackleitungen ist allerdings eine Zusatzeinrichtung notwendig.
Diese Zusatzeinrichtung kann unterschiedliche Ausbildungen haben.
Es kann sich beispielsweise um eine Pumpe handeln, die den Lack
zwischen dem Eingangsende und dem Ausgangsende auf einen höheren Druck
bringt, um ein Lackieren durch Spritzauftrag mit einem höheren Druck
zu ermöglichen.
In einer anderen Ausgestaltung kann die Zusatzeinrichtung als Hochspannungsanordnung
ausgebildet sein, mit deren Hilfe der Lack auf ein höheres elektrisches
Potential gebracht wird. Beide Ausgestaltungen sind beispielhaft.
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Die
Verwendung einer derartigen Zusatzeinrichtung in der Lackleitung
erschwert den Einsatz eines Molchs. In der Zusatzeinrichtung sind
in der Regel viele Störstellen,
also Ecken und Kanten, vorhanden, so daß ein Molch beim Durchlaufen
der Zusatzeinrichtung beschädigt
würde.
Vielfach wird auch der freie Querschnitt der Lackleitung verengt,
beispielsweise dann, wenn die Zusatzeinrichtung als Zahnradpumpe
ausgebildet ist.
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Man
muß daher
das Vorreinigen der Lackleitung mit Hilfe eines Molches je nach
Anordnung der Zusatzeinrichtung vor oder nach der Zusatzeinrichtung
beenden. Damit verbleibt in dem Bereich zwischen der Zusatzeinrichtung
und dem Eingangsende ein Bereich, aus dem der Lack nicht entfernt
werden kann. Alternativ dazu kann man entweder den Molch in diesem
Abschnitt neu einsetzen oder man verwendet Molche, die schnell verschleißen können.
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EP 1 186 349 A1 zeigt
eine Lackiereinrichtung mit einer Lackleitung, die ein Eingangsende
und ein Ausgangsende aufweist. In der Lackleitung sind mehrere molchbare
Ventile vorgesehen, die als Kugelhähne ausgebildet sind. Wenn
das Ventil in die Öffnungsstellung
gebracht wird, dann existiert ein Durchgang, der den gleichen Durchtrittsquerschnitt wie
die Lackleitung aufweist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Reinigung möglichst
wenig Lack zu verlieren.
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Diese
Aufgabe wird bei einer Lackiereinrichtung der eingangs genannten
Art dadurch gelöst,
daß die
Zusatzeinrichtung über
eine Ventilanordnung an die Lackleitung angeschlossen ist und die
Ventilanordnung molchbar ist.
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Man
kann auf diese Weise die Lackleitung vom Ausgangsende bis zum Eingangsende
vollständig
molchen, also mit einem Molch vorreinigen. Bei dieser Vorreinigung
wird die Zusatzeinrichtung aus dem Weg des Molches durch die Lackleitung
entfernt, und zwar mit Hilfe der Ventilanordnung. Die Zusatzeinrichtung
wird also ausgegliedert. Die Ventilanordnung selbst ist molchbar,
d.h. sie kann in einer Stellung, in der die Zusatzeinrichtung nicht
mehr im Strömungsweg
des Lacks enthalten ist, von einem Molch durchlaufen werden, und
zwar erfindungsgemäß dergestalt,
daß der
Molch beim Durchlaufen der Ventilanordnung nicht beschädigt wird.
Die Ventilanordnung ist andererseits auch in eine Stellung umschaltbar,
in der Lack, der vom Eingangsende zum Ausgangsende strömt, durch
die Zusatzeinrichtung fließen
kann. In dieser Stellung der Ventilanordnung kann ein Molch in der
Regel nicht verwendet werden. Dies ist aber auch nicht notwendig,
weil in dieser Stellung der Ventilanordnung der Lack vom Eingangsende
zum Ausgangsende der Lackleitung fließen soll und nicht umgekehrt.
In dieser Betriebsweise möchte
man Lack zum Zerstäuber
hin fördern
und nicht die Leitung leeren. Wenn die Ventilanordnung so umgeschaltet
ist, daß der
Molch durchlaufen kann, dann verbleibt etwas Lack in der Zusatzeinrichtung. Dieser
Lack kann durch einen nachfolgenden Spülvorgang entfernt werden. Dabei
gehen zwar auch gewisse Lackmengen verloren. Dieser Verlust ist
aber klein und daher akzeptabel.
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Vorzugsweise
ist die Ventilanordnung in eine Molchstellung umschaltbar, in der
sie einen Durchgang zwischen zwei Abschnitten der Lackleitung bildet,
dessen Wand glatt ist. Wenn die Ventilanordnung so umgeschaltet
worden ist, daß der
Molch durchlaufen kann, dann befindet sie sich in der sogenannten "Molchstellung". In dieser Molchstellung
bildet der Durchgang sozusagen einen integralen Bestandteil der
Lackleitung, d.h. der Molch kann von einem Abschnitt der Lackleitung,
der dem Ausgangsende benachbart ist, zu einem Abschnitt der Lackleitung,
der dem Eingangsende benachbart ist, geschoben werden, ohne daß er Strukturen
in der Wand der Leitung überwinden
muß, die
ihn möglicherweise
beschädigen
können.
Ein Molch hat in der Regel Lippen, die an der Innenwand der Lackleitung
anliegen. Derartige Lippen sind beispielsweise dann gefährdet, wenn sie
eine Öffnung
in der Innenwand der Lackleitung überqueren müssen. Eine derartige Gefahr
besteht bei der Ventilanordnung nicht. In der Molchstellung ist der
Durchgang zwischen zwei Abschnitten der Lackleitung glatt, d.h.
auch in der Ventilanordnung gibt es keine seitlichen Abzweige aus
der Lackleitung, wenn die Ventilanordnung in der Molchstellung ist.
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Vorzugsweise
weist der Durchgang an jedem Ende denselben Querschnitt wie der
dort angeschlossene Abschnitt der Lackleitung auf. Der Übergang
von dem Abschnitt der Lackleitung ist stufenfrei und glatt. Der
Molch sieht sich also keinen Veränderungen
ausgesetzt, die seine Abstreiflippen beschädigen können. Gleichzeitig wird durch
die Konstanz der Querschnitte auch vermieden, daß Toträume entstehen, die durch den
Molch nicht ordentlich abgereinigt werden können.
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Vorzugsweise
weist die Ventilanordnung ein Schieberventil auf, das einen in einem
Gehäuse
beweglichen Schieber mit einer Durchgangsöffnung, die den Durchgang bildet,
aufweist. Der Schieber kann nun so verschoben werden, daß seine
Durchgangsöffnung
in Überdeckung
mit dem Querschnitt der Lackleitung steht. Das ist die oben erwähnte Molchstellung.
In diesem Fall kann der aus der Lackleitung kommende Molch in die
Durchgangsöffnung eintreten
und die Durchgangsöffnung
dann in den anderen Abschnitt der Lackleitung wieder verlassen.
In einer anderen Stellung des Schiebers kann der Molch zwar nicht
durch die Ventilanordnung hindurchtreten. Hier werden dann aber
mit Hilfe des Schiebers Leitungspfade zu der Zusatzeinrichtung gebildet,
durch die der Lack vom Eingangsende zum Ausgangsende strömen kann.
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Hierbei
ist besonders bevorzugt, daß die Durchgangsöffnung spaltfrei
an die Lackleitung anschließt.
Mit "spaltfrei" ist eine Ausgestaltung
gemeint, bei der Unebenheiten, die beim Übergang zwischen der Lackleitung
und der Durchgangsöffnung gebildet
sind, so klein sind, daß eine
Gefahr für
die Beschädigung
des Molchs praktisch nicht besteht. Mit anderen Worten ist eine
Vermeidung von Spalten im physikalisch exakten Sinne technisch nicht
möglich.
Die Spalte werden aber so klein beziehungsweise mit so geringer
Tiefe gehalten, daß die
Lippen des Molchs hierdurch nicht beeinträchtigt werden.
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Vorzugsweise
ist im Schieber mindestens eine Abzweigleitung ausgebildet, die
in einer Betriebsstellung des Schiebers in die Lackleitung mündet. Mit
Hilfe der Abzweigleitung läßt sich
der Lack in der Betriebsstellung des Schiebers aus der Lackleitung
entfernen beziehungsweise in die Lackleitung zurückspeisen. Das andere Ende
der Abzweigleitung ist dann mit der Zusatzeinrichtung verbunden,
beispielsweise der Pumpe oder der Potentialerhöhungseinrichtung.
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Vorzugsweise
verschließt
der Schieber in der Betriebsstellung die Lackleitung. Damit wird
der Lack gezwun gen, vollständig
durch die Zusatzeinrichtung zu fließen. Dies ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn wirklich die gesamte durch die Lackleitung
strömende
Menge des Lacks durch die Zusatzeinrichtung beaufschlagt oder behandelt
werden soll.
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Vorzugsweise
sind im Schieber zwei Abzweigleitungen angeordnet, die auf entgegengesetzten Seiten
in die Lackleitung münden.
Bei dieser Ausgestaltung benötigt
man im Grunde nur ein einziges Ventil, um den Lack entweder durch
die Zusatzeinrichtung zu führen
oder die Lackleitung insgesamt molchbar zu machen. Im Schieber ist
dann sowohl die Hinleitung als auch die Rückleitung zwischen der Lackleitung
und der Zusatzeinrichtung angeordnet.
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Vorzugsweise
mündet
die Abzweigleitung in eine im Schieber ausgebildete Sacklochbohrung. Diese
Ausgestaltung hat den Vorteil, daß die Mündung der Abzweigleitung bei
einer Bewegung des Schiebers nicht am Gehäuse reibt oder schleift. Man kann
daher die Mündung
der Abzweigleitung mit einer gewissen Präzision fertigen, die auch im
Betrieb erhalten bleibt. Darüber
hinaus ist die Reinigung der Abzweigleitung mit Hilfe einer Spülflüssigkeit
dann etwas einfacher.
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Bevorzugterweise
ist der Schieber durch eine Parallelführung im Gehäuse geführt. Damit
läßt sich
auf einfache Weise sicherstellen, daß der Durchgang im Schieber
mit dem Querschnitt der Lackleitung in Überdeckung gebracht werden
kann.
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Vorzugsweise
weist der Schieber mindestens einen Bewegungsanschlag auf, der so
positioniert ist, daß der Durchgang
in der Molchstellung mit einer vorbestimmten Genauigkeit mit dem
Querschnitt der Lackleitung in Überdeckung
steht. Der Bewegungsanschlag stellt also sicher, daß man den Schieber
in die Molchstellung verschieben kann und nach der Verschiebung
keine "Stufe" oder eine andere
Unebenheit zwischen Lackleitung und Durchgang in dem Schieber gebildet
ist, so daß der
Molch durch die Lackleitung insgesamt hindurchgefahren werden kann,
ohne beschädigt
zu werden. Im Grunde reicht hierbei ein Bewegungsanschlag aus, in
manchen Fällen
ist es allerdings von Vorteil, zwei oder mehr Bewegungsanschläge vorzusehen,
um die Belastung eines einzelnen Anschlags klein zu halten.
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Vorzugsweise
ist der Bewegungsanschlag durch einen Stift gebildet, auf dem eine
längliche
Nut des Schiebers geführt
ist. Natürlich
kann der Stift den Schieber auch vollständig durchsetzen. In diesem Fall
ist die Nut als Langloch ausgebildet. Die längliche Nut oder die Langlochbohrung
haben die Aufgabe, zu einer Parallelführung des Schiebers beizutragen.
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Vorzugsweise
ist im Gehäuse
eine auf den Schieber wirkende Dichtungsanordnung vorgesehen. Die
Dichtungsanordnung ist im Gehäuse
stationär.
Der Schieber bewegt sich gegenüber
der Dichtungsanordnung. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß man die
Dichtung mit einer höheren
Zuverlässigkeit
festhalten kann.
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Hierbei
ist besonders bevorzugt, daß die Dichtungsanordnung
eine erste Dichtung aufweist, die die Enden der Lackleitung umgibt,
und eine zweite Dichtung, die einen Gehäusebereich umgibt, in dem sich
Bereiche des Schie bers befinden, die bei einer Verstellbewegung
des Schiebers mit der Lackleitung in Überdeckung kommen. Die erste
Dichtung dichtet sowohl im Betrieb die Lackleitung gegenüber dem
Bereich zwischen Schieber und Gehäuse ab, als auch in der Molchstellung.
Sie sorgt dafür,
daß Lack, der
im Betrieb oder beim Vorreinigen mit Hilfe des Molchs zwischen den
Schieber und das Gehäuse
gelangt, allenfalls bis zur ersten Dichtung vordringen kann. Dieser
Bereich ist relativ eng umgrenzt. Es reicht hierfür eine entsprechend
kleine Dichtung aus. Zusätzlich
ist eine größere Dichtung
vorgesehen, die einen größeren Bereich
umgibt, nämlich
den Bereich, in dem sich "verschmutzte" Teile des Schiebers
bewegen können,
also die Teile, die in der Betriebsstellung und in der Molchstellung
mit der Lackleitung in Überdeckung
kommen. In der Molchstellung steht zwar nur die Durchgangsöffnung mit
der Lackleitung in Überdeckung.
Beim Verschieben kommen aber Bereiche in der unmittelbaren Nachbarschaft
des Schiebers in Kontakt mit Lack, der noch in der Lackleitung ansteht.
Die zweite Dichtung schützt
dann davor, daß dieser
Lack das Innere des Ventils in solchen Bereichen verschmutzt, die
später
nur unter Schwierigkeiten gespült
werden können.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Hierin zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Lackleitung,
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2 eine
vergrößerte Darstellung
einer Ventilanordnung,
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3 einen
schematischen Schnitt durch ein Ventil und
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4 ein
teilweise zerlegtes Ventil, teilweise im Aufriß.
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1 zeigt
eine Lackiereinrichtung 1 mit einer Lackleitung 2,
die von einem Farbwechsler 3 zu einem Zerstäuber 4 führt. Der
Farbwechsler 3 ist mit einer Vielzahl von Ringleitungen 5 verbunden,
wobei in jeder der Ringleitungen 5 ein Lack mit einer bestimmten
Farbe und/oder Eigenschaft umgewälzt wird.
Dargestellt ist lediglich ein Ausschnitt aus den Ringleitungen 5.
Die Ringleitungen 5 sind in nicht näher dargestellter Weise jeweils
mit einem Lackvorrat verbunden.
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Die
Lackleitung 2 weist dementsprechend ein Eingangsende 6,
das dem Farbwechsler 3 benachbart ist, und ein Ausgangsende 7 auf,
das in eine Spritzdüse 8 mündet. Diese
Anordnung ist jedoch lediglich beispielhaft und gewählt worden,
um die Erläuterung
zu vereinfachen.
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In
der Lackleitung 2 ist eine Zusatzeinrichtung 9 angeordnet,
im vorliegenden Fall eine Pumpe, mit der der Lack in der Lackleitung 2 auf
einen erhöhten
Druck gebracht bzw. dosiert werden soll, so daß er durch die Spritzdüse 8 auf
ein nicht näher
dargestelltes Werkstück
aufgespritzt werden kann.
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Wenn
man einen Spritzvorgang beendet hat und ein nachfolgendes Werkstück mit einer
anderen Farbe oder einem anderen Lack beschichten will, dann ist
es erforder lich, die Lackleitung 2 zu reinigen. Mit der
Reinigung soll erreicht werden, daß der nachfolgende Lackiervorgang
mit dem gewünschten
Lack durchgeführt
werden kann und dieser Lack nicht durch Reste aus einem vorherigen
Lackiervorgang verschmutzt wird.
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In
der Lackleitung 2 befinden sich aber auch nach Abschluß eines
Lackiervorganges noch relativ große Mengen des Lackes, der für den abgeschlossenen
Lackiervorgang verwendet worden ist. Man setzt daher einen sogenannten
Molch ein, der die Lackleitung vom Ausgangsende 7 her durchläuft. Der Molch
weist in nicht näher
dargestellter, aber an sich bekannter Weise Abstreiforgane, beispielsweise
Lippen, auf, die an der Innenwand der Lackleitung anliegen und bei
einer Bewegung des Molchs vom Ausgangsende 7 zum Eingangsende 6 den
an der Innenwand der Lackleitung 2 anhaftenden Lack in
Richtung auf das Eingangsende 6 fördern.
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Allerdings
ist nach einer gewissen Wegstrecke die Zusatzeinrichtung 9 im
Weg, durch die der Molch nicht ohne weiteres hindurch gefahren werden kann,
ohne beschädigt
zu werden.
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Aus
diesem Grund ist, wie aus 2 hervorgeht,
die Zusatzeinrichtung 9, die im vorliegenden Fall als Zahnradpumpe
mit zwei kämmenden
Zahnrädern 10, 11 ausgebildet
ist, über
eine Ventilanordnung 12 mit der Lackleitung 2 verbunden.
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Die
Ventilanordnung 12 weist ein Schieberventil auf mit einem
Schieber 14, der in einem Gehäuse 15 angeordnet
ist. Der Schieber weist eine Durchgangsöffnung 16 auf, deren
Querschnitt genau mit dem Querschnitt der Lackleitung übereinstimmt. Der
Schieber 14 kann, wie dies in 3 und 4 dargestellt
ist, durch eine Kraft 13 so verschoben werden, daß die Durchgangsöffnung 16 mit
dem Querschnitt der Lackleitung 2 auch deckungsgleich ist.
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Die
Lackleitung 2 weist einen Abschnitt 6' auf, der dem
Eingangsende 6 benachbart ist, und einen Abschnitt 7', der dem Ausgangsende
benachbart ist. Der Schieber 14 ist zwischen den beiden
Abschnitten 6', 7' angeordnet.
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Die
Durchgangsöffnung 16 wird
beim Vorreinigen der Lackleitung 2 vom Molch vom Ausgangsende 7 zum
Eingangsende 6 durchfahren. Aus diesem Grund ist die Durchgangsöffnung 16 in 2 mit einem
Pfeil gekennzeichnet. Der Schieber 14 wird umgekehrt in
der in 2 dargestellten Betriebsstellung vom Eingangsende 6 zum
Ausgangsende 7 mit Lack durchströmt. Aus diesem Grund ist in
der Bypass-Leitung 17 ebenfalls ein Pfeil eingezeichnet. Beide
Pfeile zeigen die Bewegungsrichtung des Lacks in der Schieberposition
an.
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Wie
aus den 3 und 4 zu erkennen ist,
ist die Bypass-Leitung 17 (gestrichelt eingezeichnet) durch
den Schieber 14 geführt.
Sie läuft
dabei im wesentlichen rechtwinklig zur Lackleitung 2. Die
Bypass-Leitung 17 mündet
in einer Sackbohrung 18. Wenn der Schieber 14 aus
der in den 3 und 4 dargestellten
Molchstellung in die in 2 dargestellte Betriebsstellung
verschoben wird, dann steht die Sackbohrung 18 in Überdeckung
mit dem Abschnitt 6' der
Lackleitung 2.
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Auf
der gegenüberliegenden
Seite des Schiebers ist eine weitere Sackbohrung 19 vorgesehen,
in die ein Abschnitt 20 der Bypass-Leitung 17 mündet. Dies
ist aus 4 zu erkennen. Die beiden Sackbohrungen 18, 19 sind
deckungsgleich, d.h. die Sackbohrung 19 kann in Überdeckung
mit dem Abschnitt 7' der
Lackleitung 2 gebracht werden. Die beiden Sackbohrungen 18, 19 sind
durch eine Zwischenwand 21 voneinander getrennt, d.h. der
Schieber 14 versperrt in der in 2 dargestellten
Betriebsstellung die Lackleitung 2 vollständig, so
daß der
einzige Lackfluß über die
Bypass-Leitung 17 und ihren Abschnitt 20 erfolgen
kann.
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Das
Gehäuse 15 besteht
aus einem Korpus 22 mit einer ebenen Oberfläche, auf
der der Schieber 14 aufliegt, und einem Deckel 23,
der eine Ausnehmung 24 aufweist, in der der Schieber 14 allseitig seitlich
geführt
ist. Der Deckel 24 bildet eine Parallelführung. Zusätzlich bildet
ein unteres Ende 25 der Ausnehmung 24 im Deckel 23 einen
Bewegungsanschlag.
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Weiterhin
ist in dem Gehäuse 15 ein
Stift 26 vorgesehen, der ein Langloch 27 im Schieber 14 durchsetzt.
Auch das Langloch 27 bildet zusammen mit dem Stift 26 einen
Bewegungsanschlag, der so genau eingestellt werden kann, daß in der
in 3 und 4 dargestellten Molchstellung
des Schiebers 14 die Durchgangsöffnung 16 exakt in Überdeckung mit
dem Querschnitt der Lackleitung 2 kommt.
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Zwischen
dem Korpus 22 und dem Deckel 23 ist eine Dichtungsanordnung
gegen den Schieber 14 vorgesehen, die eine erste Dichtung 28 aufweist, die
lediglich die Lackleitung 2 umgibt, also sowohl in der
Betriebsstellung als auch in der Molchstellung weitgehend verhindert,
daß Lack
aus der Lackleitung 2 zwischen den Korpus 22 und
den Deckel 23 vordringt. Die Dichtungsanordnung weist ferner
eine zweite Dichtung 29 auf, die eine größere Länge hat und
so geführt
ist, daß sie
einen Gehäusebereich 30 umgibt,
in dem die Durchgangsbohrung 16 beziehungsweise die Sackbohrungen 18, 19 sich
bewegen, wenn der Schieber 14 verstellt wird.
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Die
Durchgangsbohrung 16 verläuft achsparallel mit der Lackleitung 2.
Die Kanten der Durchgangsöffnung 16 schließen an den
Deckel 23 und den Korpus 22 praktisch spaltfrei
an. Dadurch ergibt sich in der in 3 dargestellten
Molchstellung ein glatter Durchgang durch die Ventilanordnung 12,
d.h. ein Molch kann die Lackleitung durchlaufen, ohne daß ein Verletzungsrisiko
für den
Molch besteht. Gleichzeitig ist in dieser Molchstellung der Bypass abgeschlossen,
d.h. es kann aus der Zusatzeinrichtung 9 Lack weder in
die Lackleitung 2 zurückfließen, noch
kann Lack, der aus der Lackleitung 2 entfernt wird, in
diesen Bereich gedrückt
werden.
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Um
in die in 2 dargestellte Betriebsstellung
zu gelangen, wird der Schieber 14 quer zur Achse der Lackleitung 2 mit
einem Hub bewegt, der mindestens dem Durchmesser der Lackleitung 2 plus
einer ausreichenden Sicherheitsstrecke entspricht, um die nunmehr
verschlossene Lackleitung 2 zu der Durchgangsöffnung 16 zuverlässig abzudichten. Lack,
der vom Eingangsende 6 über
den Abschnitt 6' ankommt,
tritt in die Sackbohrung 18 ein und wird dann durch die
Bypass-Leitung 17 zu den Zahnrädern 10, 11 der
Pumpe geführt.
Von dort gelangt der Lack über
den Abschnitt 20 der Bypass-Leitung in die Sackbohrung 19 und über den
Abschnitt 7' zum
Ausgangsende der Lackleitung 2.
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Natürlich können in
der Lackleitung 2 noch eine weitere Zusatzeinrichtung oder
sogar noch mehrere weitere Zusatzeinrichtungen vorgesehen sein.
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Vorliegend
wurde ein Ausführungsbeispiel dargestellt,
bei dem die Ventilanordnung 12 ein einziges Ventil umfaßt, das
sowohl das Ausspeisen des Lacks aus der eigentlichen Lackleitung
als auch das Einspeisen übernimmt.
Es ist aber leicht vorstellbar, daß man auch zwei Ventile verwenden
kann, von denen eines dafür
sorgt, daß der
Lack aus der Lackleitung 2 zur Zusatzeinrichtung geführt wird,
während das
andere Ventil die dazu komplementäre Funktion übernimmt
und den Lack aus der Zusatzeinrichtung wieder in die Lackleitung 2 einspeist.
In diesem Fall ist in jedem der Ventile eine entsprechende Durchgangsöffnung 16 vorgesehen,
und ein Molch kann beide Ventile verletzungsfrei durchlaufen.
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Wenn
die Arbeit mit einem Lack beendet ist und ein anderer Lack, beispielsweise
mit einer anderen Farbe, verwendet werden soll, dann wird der Schieber 14 in
die in 3 und 4 dargestellte Molchstellung
verfahren, bis die Durchgangsöffnung 16 den
Querschnitt der Lackleitung 2 wieder freigibt. Ein Molch
kann dann vom Ausgangsende 7 zum Eingangsende 6 geschoben
werden und transportiert dadurch den Lack aus der Leitung.
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Nachfolgend
ist ein Spülvorgang
erforderlich, bei dem zweckmäßigerweise
der Schieber wieder in die Betriebs stellung (2) geschoben
wird, so daß auch
die Zusatzeinrichtung mit dem Spülmittel
gereinigt werden kann. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, die
Zusatzeinrichtung 9 mit einer eigenen Spülmöglichkeit
zu versehen.