DE19961271A1 - Lackiereinrichtung - Google Patents
LackiereinrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Lackiereinrichtung mit einem Lackaufnahmebehälter (12) und einer Sprühvorrichtung (18), wobei der Lackaufnahmebehälter (12) und die Sprühvorrichtung (18) zum Aufbringen von Lack auf einen zu lackierenden Gegenstand, insbesondere eine Kraftfahrzeugkarosserie, gegenüber dem Gegenstand auf elektrisches Potential bringbar und mittels einer elektrostatischen Trennvorrichtung (8) gegen eine Lackzuführseite (10) elektrostatisch isolierbar ist; die Lackiereinrichtung wird im Hinblick auf den elektrostatischen Trennvorgang dadurch verbessert, dass die elektrostatische Trennvorrichtung (8) einen elektrisch isolierenden auf der Zuführseite (10) des Lackaufnahmebehälters (12) vorgesehenen Leitungsabschnitt (22), der auch der Lackzuführung in den Lackaufnahmebehälter (12) dient, und einen im Inneren des Leitungsabschnitts (22) hin- und herbewegbaren Molch (24) umfasst, der beim Hindurchbewegen durch den Leitungsabschnitt (22) dessen innere Oberfläche von elektrisch leitender Flüssigkeit befreit.
Description
Die Erfindung betrifft eine Lackiereinrichtung mit einem
Lackaufnahmebehälter und einer Sprühvorrichtung, wobei der
Lackaufnahmebehälter und die Sprühvorrichtung zum Aufbringen
von Lack auf einen zu lackierenden Gegenstand, insbesondere
eine Kraftfahrzeugkarosserie, gegenüber dem Gegenstand auf
elektrisches Potential bringbar und mittels einer
elektrostatischen Trennvorrichtung gegen eine Lackzuführseite
elektrostatisch isolierbar ist.
Derartige elektrostatische Lackiereinrichtungen sind bekannt.
Um nahezu die gesamte Lackmenge auf den zu lackierenden
Gegenstand aufbringen zu können, wird die Sprühvorrichtung
sowie ein davor angeordneter Lackaufnahmebehälter der
Lackiereinrichtung auf Hochspannung in der Größenordnung von
mehr als 50 kV gegenüber dem auf Erdpotential gehaltenen zu
lackierenden Gegenstand gebracht. Aufgrund des hierbei
entstehenden elektrischen Feldes wird nahezu die gesamte
Lackmenge auf den zu lackierenden Gegenstand aufgebracht und
der Lackverlust entsprechend minimiert. Hierzu wird mittels
einer mechanisch wirkenden elektrostatischen Trennvorrichtung
der Zwischenbehälter und die Sprüh- bzw.
Zerstäubungsvorrichtung nach dem Befüllen des
Zwischenbehälters mechanisch voneinander getrennt und
anschließend gegenüber dem zu lackierenden Gegenstand auf
Hochspannung gebracht. Konstruktion, Ausbildung und Betrieb
einer derartigen mechanischen Trennvorrichtung ist aufwendig
und teuer, da flüssigkeitsführende Leitungen zur Befüllung des
Lackaufnahmebehälters flüssigkeitsdicht miteinander verbunden
und voneinander getrennt werden müssen. Das in den
Verbindungsabschnitten der Leitungen verbleibende
Beschichtungsmaterial bringt ebenfalls Probleme mit sich.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
elektrostatische Entkopplung bzw. Verbindung der Zuführseite
der Lackiereinrichtung mit den auf Hochspannung bringbaren
Komponenten, welche den Lackaufnahmebehälter und die
Sprühvorrichtung umfassen, einfacher, bedienungsfreundlicher
und störunanfälliger und damit kostengünstiger betreibbar zu
gestalten.
Diese Aufgabe wird bei einer Lackiereinrichtung der genannten
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die elektrostatische
Trennvorrichtung einen elektrisch isolierenden auf der
Zuführseite des Lackaufnahmebehälters vorgesehenen
Leitungsabschnitt, der auch der Lackzuführung in den
Lackaufnahmebehälter dient, und einen im Inneren des
Leitungsabschnitts hin- und herbewegbaren Molch umfasst, der
beim Hindurchbewegen durch den Leitungsabschnitt dessen innere
Oberfläche von elektrisch leitender Flüssigkeit befreit.
Unter einem Molch wird ein durch ein Leitungsmittel im
weitesten Sinne hindurch bewegbarer Körper verstanden, der
gerade bei Lackiereinrichtungen zum Ausdrücken von
Beschichtungsmaterialien aus Leitungen sowie zum Reinigen der
Leitungen bei oder nach einem Spülvorgang mit Lösungsmittel
eingesetzt wird. Hierfür verwendbare Molchkörper sind ansich
bekannt; sie sind zumindest derart beschränkt nachgiebig
ausgebildet, dass sie mit geringstem Übermaß in ein
Leitungsmittel einführbar sind und im wesentlichen nachgiebig
elastisch gegen die Innenseite des Leitungsmittels anliegen
und dabei dennoch verschieblich sind. Wenn elastisch
nachgiebige Leitungsmittel, beispielsweise aus
Kunststoffmaterialien bestehende Schläuche, eingesetzt werden,
so können auch im wesentlichen unnachgiebige Molchkörper
verwendet werden. Die Verwendung von Molchkörpern bei
Lackiereinrichtungen diente jedoch ausschließlich
Reinigungszwecken. Mit der Erfindung wurde nun erkannt, dass
durch die Verwendung eines Molchs in Verbindung mit einem aus
einem elektrisch isolierenden Material gebildeten
Leitungsabschnitt eine elektrostatische Trennvorrichtung
gebildet werden kann, bei der nur durch ein Hindurchbewegen
des Molchs durch den Leitungsabschnitt eine elektrostatische
Isolation bei einer Hochspannungslackiereinrichtung erreicht
werden kann, ohne dass eine mechanische Trennung von
Komponenten der Lackiereinrichtung erforderlich ist. Durch
Hindurchbewegen des Molchs durch den Leitungsabschnitt wird
dessen innere Oberfläche quasi wie durch eine Lippe oder Rakel
von jeglicher elektrisch leitender Flüssigkeit
(Beschichungsmaterial, Spülmittel) befreit, und es kann
hierdurch eine Hochspannungsisolation erreicht werden.
Es wird nach der Erfindung eine elektrisch nicht bzw. im
wesentlichen nicht leitende Spannungsisolation über die Länge
des gemolchten Leitungsabschnitts erreicht. Hierunter wird
verstanden, dass bei Anlegen einer Spannung von 100 kV über
eine Länge des Leitungsabschnitts von ca. 300 mm ein
Stromfluss von weniger als 50 µA, vorzugsweise von weniger als
30 µA, sich einstellt.
Es wird ferner darauf hingewiesen, dass im Sinne der
vorliegenden Erfindung der häufig verwendete Begriff "Lack" im
weitesten Sinne als Beschichtungsmaterial zu verstehen ist; es
kann sich hierbei um Wasserbasislacke, Hydrofüller,
Pulverslurry, Wasserklarlack oder auch wässrige
Konservierungen oder andere elektrisch leitfähige
Beschichtungsmaterialien handeln.
Im Hinblick auf eine weitgehende elektrostatische Trennung
bzw. elektrische Isolierung zwischen den Komponenten der
Lackiereinrichtung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn
der Leitungsabschnitt eine Länge von wenigstens 100 mm,
vorzugsweise von wenigstens 200 mm, aufweist.
Beim Betrieb der Lackiereinrichtung wird vorzugsweise der
Lackaufnahmebehälter und die Sprüh- bzw.
Zerstäubungsvorrichtung gegenüber dem zu lackierenden
Gegenstand auf ein elektrisches Potential oberhalb von 50 kV,
vorzugsweise oberhalb von 70 kV, insbesondere bis 100 kV
gebracht.
Es hat sich desweiteren als zweckmäßig erwiesen, wenn der
Leitungsabschnitt zur Horizontalen schräg verläuft,
vorzugsweise aber im wesentlichen vertikal angeordnet ist.
Dies bringt den Vorteil mit sich, dass der zur
elektrostatischen Trennung verwandte Leitungsabschnitt zum
Zumessen einer bestimmten Menge von Flüssigkeit
(Spülflüssigkeit oder Beschichtungsmaterial) verwendet werden
kann, indem ein dabei zu verdrängendes Luftvolumen sich oben
ansammelt und dort leicht entlüftet werden kann.
Der Leitungsabschnitt ist vorzugsweise aus einem
hochspannungsfesten Kunststoffschlauchmaterial gefertigt oder
von einem bruchgesicherten hochfesten Glasrohr gebildet.
Es wäre bei entsprechender Maßhaltigkeit der aufeinander
abzustimmenden Komponenten des Leitungsabschnitts und des
Molchs denkbar, dass der Molch ansich beliebige zylindrische
oder auch kugelförmige Gestalt aufweist. Es hat sich indessen
im Hinblick auf eine sehr vollständige Abreinigung der inneren
Oberfläche des Leitungsabschnitts als vorteilhaft erwiesen,
wenn der Molch wenigstens eine als Dicht- oder Abzugsmittel
dienende und gegen die innere Oberfläche des
Leitungsabschnitts unter Spannung oder Druck anlegbare Sicke
oder Lippe aufweist.
Desweiteren erweist es sich als vorteilhaft, dass auf der
einen oder anderen Seite des Leitungsabschnitts ein
Spülmittelzuführ- bzw. -abführanschluss vorgesehen ist. Auf
diese Weise kann der Leitungsabschnitt, welcher eine
Isolierstrecke bildet und die sich daran ggf. anschließenden
Aufnahmeabschnitte für den Molch sowie der Molch selbst von
Beschichtungsmaterial gereinigt werden, insbesondere kann das
Spülmittel ein Lösungsmittel für das Beschichtungsmaterial
umfassen.
Es wäre zumindest prinzipiell denkbar, dass der Molch durch
ein beliebiges jedoch elektrisch isolierendes Schub- oder
Zugmittel durch den Leitungsabschnitt hindurch bewegt wird,
insbesondere könnte ein mechanisch wirkendes Zugmittel in Form
eines Nylonfadens oder dergleichen eingesetzt werden. Es wäre
auch denkbar, ein Unterdruck erzeugendes Mittel zum Hin- und
Herbewegen des Molchs einzusetzen. Als demgegenüber
vorteilhaft, bedienungsfreundlich und leicht handhabbar
erweist es sich aber, wenn ein fluides Verdrängermedium,
vorzugsweise Druckluft, verwendet wird und auf der einen
und/oder anderen Seite des Leitungsabschnitts ein
Zuführanschluss für das Verdrängermedium vorgesehen ist,
welches als Schubmittel für den Molch dient.
In Weiterbildung der Erfindung kann die Lackiereinrichtung
eine der Sprühvorrichtung zugeordnete Spülvorrichtung
umfassen, die auf entsprechende Weise gegen eine
Spülmittelzuführseite bzw. einen Spülmittelzuführanschluss
elektrisch isolierbar ist. Eine solche Spülvorrichtung erweist
sich als vorteilhaft, um die Sprühvorrichtung, beispielsweise
eine Glockentellersprühvorrichtung, bei einem Farbwechsel oder
bei Beendigung des Lackierbetriebs mit Lösungsmittel spülen zu
können.
Auch eine Rückführseite dieser der Sprühvorrichtung
zugeordneten Spülvorrichtung kann auf die entsprechende
erfindungsgemäße Art und Weise einen molchbaren
Leitungsabschnitt als Isolierstrecke umfassen.
Es wird ferner losgelöst von der vorausgehend beschriebenen
erfindungsgemäßen Lackieranlage Schutz in Anspruch genommen
für die neue Verwendung eines durch einen Leitungsabschnitt
hindurch bewegbaren Molchs zum elektrostatischen Trennen
zweier Anlagenteile, indem der Molch durch den
Leitungsabschnitt hindurch bewegt und dabei die innere
Oberfläche des Leitungsabschnitts von elektrisch leitender
Flüssigkeit befreit wird.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus den Patentansprüchen sowie der zeichnerischen
Darstellung und nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen der Erfindung. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen
Lackiereinrichtung; und
Fig. 2 eine Schnittansicht eines Molchs.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer
Lackieranlage. Ein Farbwechsler 2 ist mit einem nicht
dargestellten Ringleitungssystem, welches eine Vielzahl von
lackführenden Leitungen umfasst, verbunden. Im Anschluss an
den Farbwechsler 2 ist ein Farbdruckregler 4 und eine
Mengendosiervorrichtung 6 vorgesehen. An die
Mengendosiervorrichtung 6 schließt sich eine insgesamt mit dem
Bezugszeichen 8 bezeichnete und noch näher zu beschreibende
elektrostatische Trennvorrichtung 8 an, welche eine
Lackzuführseite 10 und einen Lackaufnahmebehälter 12 verbindet
bzw. im Lackierbetrieb elektrostatisch voneinander trennt. Der
Lackaufnahmebehälter 12 dient als Zwischenreservoir für
Beschichtungsmaterial, welches im Lackierbetrieb über eine vom
Boden des Lackaufnahmebehälters 12 wegführende Leitung 14 mit
einer weiteren Dosiervorrichtung 16 einer Sprüh- bzw.
Zerstäubungsvorrichtung 18 der Lackieranlage zugeführt wird.
Im dargestellten Fall handelt es sich um eine
Glockentellersprühvorrichtung 18.
Zur Inbetriebnahme der Lackiereinrichtung wird über den
Farbwechsler 2 eine Ringleitung mit einem bestimmten
Beschichtungsmaterial, etwa einer bestimmten Farbe,
strömungsmäßig mit dem Lackaufnahmebehälter 12 verbunden, und
über den Farbdruckregler 4 und die Mengendosiervorrichtung 6
wird Beschichtungsmaterial in den Lackaufnahmebehälter 12
eingebracht. Nach Befüllung des Lackaufnahmebehälters 12 wird
über die Trennvorrichtung 8 der Lackaufnahmebehälter 12 und
die daran sich anschließenden Komponenten 14 und 16 sowie die
Sprühvorrichtung 18 von der Zuführseite 10 auf noch näher zu
beschreibende Weise elektrostatisch getrennt und auf ein
Potential von 100 kV gebracht. Dann wird in ansich bekannter
Weise innerhalb des Lackaufnahmebehälters 12 unter Einlass von
Druckluft ein Druckluftpolster 20 erzeugt und das
Beschichtungsmaterial über die Leitung 14 und die
Mengendosiervorrichtung 16 durch die Sprühvorrichtung 18
zerstäubt und auf den zu beschichtenden Gegenstand
aufgebracht. Zum Wiederbefüllen des Lackaufnahmebehälters 12
wird zuerst die Hochspannung abgeschaltet, und anschließend
wird eine elektrische Verbindung durch die Trennvorrichtung 8
mit der Zuführseite 10 wieder hergestellt.
Die elektrostatische Trennvorrichtung 8 umfasst einen
Leitungsabschnitt 22 mit einer Länge von wenigstens 300 mm.
Bei dieser Länge der Luftisolationsstrecke ist bei den
auftretenden Spannungen (100 kV) mit Sicherheit eine den
Anforderungen genügende Isolation erreicht. Dieser
Leitungsabschnitt 22 ist von einem hochspannungsfesten
Schlauchstück oder von einem bruchgesicherten, druckfesten
Glasrohr gebildet. Innerhalb des Leitungsabschnitts 22 ist ein
Molch oder Molchkörper 24 in Richtung des Doppelpfeils 26,
also in Längsrichtung des Leitungsabschnitts 22, hin- und
herbewegbar untergebracht. Zum Hin- und Herbewegen des Molchs
sind an beiden Enden des Leitungsabschnitts 22 ein
Zuführanschluss 26 bzw. 28 für Druckluft vorgesehen, die in
der Fig. 1 schematisch dargestellt sind. Desweiteren sind
Spülmittelzuführ- und -abführanschlüsse 30, 32 vorgesehen.
Durch Druckluftbeaufschlagung über die Druckluftanschlüsse 26,
28 kann der Molch 24 in der einen oder anderen Richtung von
einer jeweiligen Endstellung in die andere Endstellung bewegt
werden. Beim Hindurchbewegen des Molchs 24 durch den
Leitungsabschnitt 22 wird die innere Oberfläche des
Leitungsabschnitts 22 quasi abgerakelt bzw. abgezogen, so dass
die Oberfläche vollständig von leitfähigem
Beschichtungsmaterial gereinigt wird. Der Leitungsabschnitt 22
wird über die mit dem Doppelpfeil 26 dargestellte
Isolierstrecke elektrisch isolierend, und zwar ohne dass eine
mechanische Trennung von leitungsbildenden Komponenten
vorgenommen werden müsste. Nach einer ersten Betriebsart ist
der Molch 24 in der in Fig. 1 angedeuteten oberen
Endposition. Über den Farbdruckregler 4 und die
Mengendosiervorrichtung 6 wird eine programmierte Lackmenge
durch den Leitungsabschnitt 22 hindurch in den
Lackaufnahmebehälter 12 gefördert. Das Ende dieses
Befüllvorgangs wird durch den Molch 24 übernommen, indem
dieser mit Hilfe geregelter Druckluft über den
Druckluftanschluss 26 von seiner ersten oberen Endposition in
seine zweite untere Endposition, die mit dem Bezugszeichen 34
bezeichnet ist, bewegt wird und hierbei die in dem
Leitungsabschnitt 22 befindliche Lackmenge ebenfalls in den
Lackaufnahmebehälter 12 verdrängt. Dabei wird die Innenseite
des Leitungsabschnitts 22 von Lack gereinigt, und es wird
hierdurch eine Hochspannungsisolation erreicht. Es können nun
der Lackaufnahmebehälter 12 und die ihm nachgeschalteten
Komponenten auf Hochspannung gebracht werden und der
Lackiervorgang durch Ausdrücken des in dem
Lackaufnahmebehälter 12 vorhandenen Beschichtungsmaterials
durchgeführt werden.
Nach dem Lackiervorgang wird die Hochspannung wieder
abgeschaltet, und es kann bei Bedarf ein separates Spülen des
Leitungsabschnitts 22 über die Spülmittelanschlüsse 30, 32
erfolgen. Danach wird der Molch 24 wieder mittels geregelter
Druckluft über den Anschluss 28 in seine erste obere
Endstellung bewegt. Damit ist das System wieder bereit für den
nächsten Befüllvorgang.
Nach einer zweiten Betriebsart wird der Molch 24 vor Beginn
des Befüllvorgangs von seiner ersten oberen Endstellung in
seine zweite untere Endstellung 34 verschoben, und der
Lackaufnahmebehälter wird hiernach mit einer vorgegebenen
Lackmenge befüllt. Danach wird der Molch 24 mittels geregelter
Druckluft wieder in die erste obere Endstellung bewegt. Dabei
wird die in dem Leitungsabschnitt 22 vorhandene Lackmenge
verlustfrei in die Lackzuführseite 10 zurückgedrückt. Auch
hierdurch wird die Innenseite des Leitungsabschnitts 22
gereinigt und eine Hochspannungsisolierung über die mit dem
Doppelpfeil 26 bezeichnete Strecke erreicht. Der nachfolgende
Lackiervorgang kann beginnen.
Im unteren Teil der Fig. 1 beidseits der Leitung 14 ist eine
insgesamt mit dem Bezugszeichen 36 dargestellte
Spülvorrichtung 36 für die Sprühvorrichtung 18 dargestellt.
Über einen Anschluss 38 und einen Druckregler 40 wird
Spülmittel in den zuführseitigen Teil 36a der Spülvorrichtung
36 eingebracht und von dort zum Spülen der Sprühvorrichtung 18
weitergeleitet und schließlich über den rückführseitigen Teil
36b der Spülvorrichtung 36 und einen Anschluss 42 aus dem
System abgeführt. Sowohl im zuführseitigen Teil 36a als auch
im rückführseitigen Teil 36b der Spülvorrichtung 36 ist eine
erfindungsgemäße Isolierstrecke 44 ausgebildet. Auch dort ist
ein Leitungsabschnitt 46, durch den das Spülmittel
hindurchgeführt wird, vorgesehen und innerhalb des
Leitungsabschnitts 46 ist ein Molch 48 hin- und herbewegbar,
wodurch in vorstehend beschriebener Weise eine Reinigung der
inneren Oberfläche des Leitungsabschnitts 46 und damit eine
Hochspannungsisolation über die Strecke 44 erreicht wird.
Es erweist sich desweiteren als vorteilhaft, dass der
Leitungsabschnitt 46 eine reproduzierbare Zumesseinrichtung
für die Spülmittelmenge bildet. Für einen Spülvorgang benötigt
man je nach Lackart und Lacksystem beispielsweise 20 bis 30
ccm Spülmittel. Bemisst man über den Querschnitt und die Länge
des Leitungsabschnitts 46 das benötigte Volumen
(einschließlich eines zusätzlichen Volumens für die dabei
komprimierte Luft), so kann man mit Hilfe des über den
Druckregler 40 justierbaren Spülmitteldrucks die für einen
entsprechenden Spülvorgang benötigte Spülmittelmenge in den
Leitungsabschnitt 46 einströmen lassen. Je höher der Druck
desto stärker wird das Luftvolumen komprimiert und desto
größer ist die eingebrachte Spülmittelmenge. Das darin
enthaltene Luftvolumen wird sich dann am oberen Ende des
Leitungsabschnitts 46 ansammeln und kann über einen
Entlüftungsanschluss 50 abgelassen werden. Über einen
Druckluftanschluss 52 kann dann die im Leitungsabschnitt
vorhandene Spülmittelmenge der Sprühvorrichtung 18 zugeführt
und schließlich über den rückführseitigen Teil 36b
zurückgeführt werden.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Position der Anschlüsse
sowohl bei der Trennvorrichtung 8 als auch bei der
Spülvorrichtung 36 lediglich schematisch angedeutet sind. Die
Vorrichtungen sind derart ausgebildet, dass der jeweilige
Molch 24, 48 keinen der dargestellten Anschlüsse blockiert.
Fig. 2 zeigt eine Schnittansicht eines Molchs 50 mit einem
Molchgrundkörper 52 und daran angeformten, die Stirnseiten
bildenden Elastomerkörperteilen 54. Die Elastomerkörperteile
54 umfassen schräg zur Längsrichtung 56 geneigte in
Umfangsrichtung konzentrisch umlaufende Dichtlippen 58, welche
die Innenseite eines nicht dargestellten Leitungsabschnitts
abrakeln. Wenn auf der Schubseite mittels eines
Verdrängermediums, beispielsweise Druckluft, ein Überdruck
erzeugt wird, so wird hierdurch die jeweilige Dichtlippe 58
unter Vorspannung gegen die Innenseite des Leitungsabschnitts
gedrückt. Hierdurch wird eine besonders gute Reinigung der
Innenseite des Leitungsabschnitts erreicht.
Ferner wird darauf hingewiesen, dass ein molchbarer
Leitungsabschnitt bei Lackieranlagen mit mehreren,
insbesondere in Reihe geschalteten Aufnahmebehältern auch
zwischen diesen angeordnet sein kann.
Claims (11)
1. Lackiereinrichtung mit einem Lackaufnahmebehälter (12)
und einer Sprühvorrichtung (18), wobei der
Lackaufnahmebehälter (12) und die Sprühvorrichtung (18)
zum Aufbringen von Lack auf einen zu lackierenden
Gegenstand, insbesondere eine Kraftfahrzeugkarosserie,
gegenüber dem Gegenstand auf elektrisches Potential
bringbar und mittels einer elektrostatischen
Trennvorrichtung (8) gegen eine Lackzuführseite (10)
elektrostatisch isolierbar ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die elektrostatische Trennvorrichtung (8) einen
elektrisch isolierenden auf der Zuführseite (10) des
Lackaufnahmebehälters (12) vorgesehenen Leitungsabschnitt
(22), der auch der Lackzuführung in den
Lackaufnahmebehälter (12) dient, und einen im Inneren des
Leitungsabschnitts (22) hin- und herbewegbaren Molch (24)
umfasst, der beim Hindurchbewegen durch den
Leitungsabschnitt (22) dessen innere Oberfläche von
elektrisch leitender Flüssigkeit befreit.
2. Lackiereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass der Leitungsabschnitt (22) eine
Länge von wenigstens 100 mm aufweist.
3. Lackiereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass der Leitungsabschnitt (22) aus einem
hochspannungsfesten Kunststoffschlauchmaterial gefertigt
oder von einem bruchgesicherten hochfesten Glasrohr
gebildet ist.
4. Lackiereinrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, dass das elektrische Potential oberhalb
von 50 kV, vorzugsweise oberhalb von 70 kV, insbesondere
zwischen 70 und 100 kV liegt.
5. Lackiereinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Leitungsabschnitt (22)
zur Horizontalen schräg, vorzugsweise im wesentlichen
vertikal angeordnet ist.
6. Lackiereinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Molch (24) wenigstens
eine als Dicht- oder Abzugsmittel dienende und gegen die
innere Oberfläche des Leitungsabschnitts unter Spannung
anlegbare Sicke oder Lippe (58) aufweist.
7. Lackiereinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass auf der einen und anderen
Seite des Leitungsabschnitts (22) ein Spülmittelzuführ-
bzw. -abführanschluß (30, 32) vorgesehen ist.
8. Lackiereinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass auf der einen und/oder
anderen Seite des Leitungsabschnitts (22) ein
Zuführanschluß (26, 28) für ein Verdrängermedium zum
Hindurchbewegen des Molchs (24) durch den
Leitungsabschnitt (22) vorgesehen ist.
9. Lackiereinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verdrängermedium
gasförmig ist.
10. Lackiereinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine der Sprühvorrichtung (18)
zugeordnete Spülvorrichtung (36), die eine zusätzliche
elektrostatische Trennvorrichtung mit einem elektrisch
isolierenden Leitungsabschnitt (46) zwischen einem
Spülmittelzuführanschluß (38) und der Sprühvorrichtung
(18) und einem im Inneren des Leitungsabschnitts (46)
hin- und herbewegbaren Molch (48) aufweist, der beim
Hindurchbewegen durch den Leitungsabschnitt (46) dessen
innere Oberfläche von elektrisch leitender Flüssigkeit
befreit.
11. Verwendung eines durch einen Leitungsabschnitt hindurch
bewegbaren Molchs zum elektrostatischen Trennen zweier
Anlagenteile, beispielsweise einer Lackieranlage, indem
der Molch durch den Leitungsabschnitt hindurchbewegt und
dabei die innere Oberfläche des Leitungsabschnitts von
elektrisch leitender Flüssigkeit befreit wird.
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DUERR SYSTEMS GMBH, 70435 STUTTGART, DE |
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8130 | Withdrawal |