Verfahren zur Herstellung von Sulfonylharnstoffen oder -semicarbaziden
Es wurde gefunden, dass man auf einfache Weise durch Umsetzung von Sulfonsäurehalogeniden mit Harnstoffen oder Semicarbaziden zu Sulfonylharnstoffen oder Sulfonylsemicarbaziden gelangen kann, wenn man die Sulfonsäurehalogenide in einem aromatischen Lösungsmittel unter Ausschluss von Feuchtigkeit mit Alkalisalzen der Harnstoffe bzw. Semicarbazide umsetzt. Die Reaktion führt in sehr guten Ausbeuten direkt zu den gewünschten Sulfonylharnstoffen bzw.
-semicarbaziden.
Als Ausgangsmaterialien eignen sich insbesondere Sulfonsäurebromide und -chloride, von denen die Chloride wiederum bevorzugt sind. Die Herstellung der Sulfonsäurehalogenide ist bekannt. Die Herstellung der zur Umsetzung mit den Sulfonsäurehalogeniden benötigten Alkalisalze geschieht zweckmässig dadurch, dass man auf die Lösungen von Harnstoffen oder Semicarbaziden in einem aromatischen indifferenten Lösungsmittel ein Alkalimetall oder Alkaliamid oder vorzugsweise ein Alkalihydrid einwirken lässt, wobei die Reaktion unter Umständen durch Erwärmen etwa auf Temperaturen von 40 bis 80" C in Gang gebracht bzw. zu Ende geführt wird. Zur gleichmässigen Verteilung der im verwendeten Lösungsmittel im allgemeinen unlöslichen Alkalimetalle oder -verbindungen ist kräftiges Rühren zweckmässig.
Je nach der Natur der eingesetzten Harnstoffe oder Semicarbazide gelingt die Herstellung der Salze in kurzer oder längerer Zeit. Im allgemeinen ist die Reaktion in zwei bis drei Stunden beendet.
Zweckmässig wird als Lösungsmittel bzw. Suspensionsmittel ein aromatischer Kohlenwasserstoff wie Benzol, Toluol oder Xylol verwendet, der gegen die Alkalimetalle oder -verbindungen beständig ist.
Die Harnstoffe bzw. Semicarbazide werden vorzugsweise in Form ihrer Natriumsalze zur Anwendung gebracht. Man kann aber auch von den Kalium- oder Lithiumsalzen ausgehen. Ein Überschuss an Harnstoff- bzw. Semicarbazidsalz ist zweckmässig. Nicht umgesetzter Harnstoff bzw. nicht umge- setztes Semicarbazid kann zurückgewonnen werden.
Zur Herstellung der Natriumharnstoff- bzw. Semicarbazide kann man Natrium, Natriumamid oder vorzugsweise Natriumhydrid anwenden. Die Kaliumsalze der Harnstoffbzw. Semicarbazide werden erhalten, indem man in eine durch starkes Rühren und Erhitzen erhaltene Suspension von Kalium oder Kaliumhydrid den Harnstoff bzw. das Semicarbazid einträgt.
Die erhaltenen Alkaliharnstoff- bzw. -semicarbazidsalze brauchen nicht isoliert zu werden, vielmehr kann man zur weiteren Umsetzung der Reaktionslösung bei mässiger Temperatur direkt eine Lösung oder Suspension eines Sulfonsäurehalogenids in einem aromatischen Lösungsmittel zugeben. Im Bedarfsfall kann sodann zur Vervollständigung der Reaktion weiter, gegebenenfalls auch auf höhere Temperatur, erhitzt werden. Zweckmässig verwendet man zwei Mol Harnstoff bzw. Semicarbazid auf ein Mol Sulfonsäurehalogenid. Als Lösungsmittel hat sich hier besonders Benzol bewährt. Ebenso können andere indifferente Lösungsmittel wie Toluol oder Xylol verwendet werden. Bei der Wahl des Lösungsmittels sollte auf ein gewisses Lösungsvermögen sowohl für die Harnstoffsalze bzw. Semicarbazidsalze als auch für die Sulfonsäurehalogenide geachtet werden.
Die Aufarbeitung der Reaktionsansätze kann in einfacher Weise dadurch geschehen, dass man die gebildeten Sulfonylharnstoffe bzw. Semicarbazide durch Ausschütteln mit Wasser oder Lauge in eine wässrige Phase überführt, aus der sie dann durch Ansäuern ausgeschieden werden können.
Die erhaltenen Sulfonylharnstoffe bzw. -semicarbazide sind grösstenteils bereits schmelzpunktrein. Falls erforderlich, können sie ohne merkbaren Ausbeuteverlust durch Aufnehmen in etwa 1 %dem wässrigem Ammoniak und Wiederansäuern des Filtrats weiter gereinigt werden.
Die Ausbeuten sind gut, sie betragen in der Mehrzahl der Fälle 80 bis 90% der Theorie an Sulfonylharnstoffen und bis 70% an Sulfonyl-semicarbaziden, bezogen auf das eingesetzte Sulfonsäurehalogenid.
Nach dem Verfahren gemäss der Erfindung können insbesondere Sulfonylharnstoffe oder -semicarbazide der Formel RSO2-NH-CO-NH-Rt hergestellt werden. In dieser Formel bedeuten
R einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen oder einen ein- oder mehrkernigen cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit bis zu 12 Kohlenstoffatomen;
Phenylniederalkyl, das im Phenylkern ein- oder mehrfach substituiert sein kann;
Phenyl, das ein- oder zweifach durch Niederalkyl, Niederalkoxy, Niederalkoxyniederalkoxy oder Niederalkenyl, Cycloalkyl, Cycloalkoxy, Phenyl, Phenylniederalkyl, Phenoxy, Niederalkanoyl; Aroyl; Halogen;
Nitro, Trifluormethyl, Trifluormethoxy, Trifluormethylmercapto; Niederalkanoylamino; oder Halogenniederalkyl oder Carbamidniederalkyl substituiert sein kann, wobei die Substituenten gleich oder verschieden sein können; ein gegebenenfalls teilweise hydriertes kondensiertes aromatisches Ringsystem;
Thienyl, das durch Niederalkyl oder Niederalkoxy oder durch Halogen substituiert sein kann; und Rt aliphatische Kohlenwasserstoffreste mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen; ein- oder mehrkernige, auch ungesättigte cyclische Kohlenwasserstoffreste sowie solche, die im Cyclus ein Sauerstoffoder Schwefelatom enthalten;
Phenylniederalkyl oder Cycloalkylphenyl; einen gegebenenfalls ungesättigten Alkyleniminrest mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen im Ring, der durch 1 bis 2 Methylgruppen oder eine Methoxygruppe substituiert sein kann;
einen Pentamethyleniminorest, der durch einen Endoalkylenrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen substituiert ist; einen Hexamethyleniminorest, der durch eine Endoäthylengruppe in ss-e-Stellung substituiert ist; oder einen Hexahydroindolin-, einen Tetrahydroisoindolin-, einen 4,7-Endoalkylenhexahydro- oder -tetrahydroisoindolinrest, wobei die Endoalkylengruppe 1 bis 2 Kohlenstoffatome enthält und die Doppelbindung der Tetrahydroverbindung in 5,6-Stellung angeordnet ist.
Beispiele für geeignete Sulfonsäurehalogenide sind:
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sowie die diesen entsprechenden Sulfosäurebromide.
In den vorstehenden und folgenden Definitionen steht Niederalkyl entsprechend den Gepflogenheiten auf dem Gebiet der Benzolsulfonylharnstoffe und Benzolsulfonyl semicarbazideim allgemeinen stets für ein solches mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in gerader oder verzweigter Kette. Die Alkanoylreste enthalten dementsprechend im allgemeinen bis zu 4 Kohlenstoffatome.
Als Beispiele für R1 seien erwähnt: Methyl, Äthyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sec.-Butyl, Isobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Cyclooctyl, 213-Cyelohexenyl, 4-Methyl-d 3-cyclohexenyl, 4-Methyl-cyclohexyl, 4,4-Dimethylcyclohexyl, 4-Methoxy-cyclohexyl, 2-Methoxy .4-methyl-cyclohexyl, 4-Äthyl-cyclohexyl, 4-n-Propyl-cyclohexyl, Cyclohexylmethyl, Cyclohexyläthyl, 2,5-Endoäthylencyclohexyl, 2,5-Endomethylen-cyclohexyl, 2,5-Endomethylencyclohexyl-methyl, 2,5 -Endomethylen-cyclohexen-3-yl, 2,5-Endomethylen-cyclohexen-3-yl-methyl, Allyl, 3-Methoxy-n-propyl, 2-Methylmercapto-äthyl, Nortricyclyl, Adamantyl,
und weiterhin
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Es sind bereits zahlreiche Verfahren für die Herstellung von Sulfonylharnstoffen bzw. -semicarbaziden bekanntgeworden. Alle diese Verfahren gehen jedoch von Weiterverarbeitungsprodukten der Sulfonylhalogenide, z. B. von Sulfonamiden oder Sulfonylcarbaminsäurederivaten aus oder sie benutzen Abkömmlinge von Harnstoffen wie Isoharnstoffäther oder Parabansäuren, die eine nachträgliche Verseifung der Verfahrensprodukte zu den gewünschten Sulfonylharnstoffen bzw. -semicarbaziden erforderlich machen. Das erfindungsgemässe Verfahren gestattet es, die als technische Grossprodukte zugänglichen Sulfonylhalogenide direkt mit den ebenfalls in technischem Massstab zugänglichen Harnstoffen bzw.
Semicarbaziden in einem Reaktionsschritt unmittelbar und mit ausgezeichneten Ausbeuten zu reinen Sulfonylharnstoffen bzw. -semicarbaziden umzusetzen.
Beispiel 1 N4-Chlor-benzolsulfonyl-N' -cyclohexyl-harnstoff a) 7,1 g Cyclohexylharnstoff werden in 150 ml absolutem Benzol gelöst, 2,4 g einer 50%igen ölhaltigen Natriumhydridzubereitung werden unter Rühren zugegeben. Man erhitzt dann 2 Stunden unter weiterem Rühren auf Siedetemperatur und kühlt ab.
b) Zu dem nach a) erhaltenen Natriumsalz des Cyclohexylharnstoffs gibt man unter gutem Rühren eine Lösung von 5,3 g 4-Chlorbenzolsulfonsäurechlorid in 50 ml absolutem Benzol. Man rührt 4 Stunden bei 40-45 C, kühlt ab, zersetzt mit Wasser, gibt etwas Isopropyläther zu und trennt die wässrige Phase ab. Die organische Phase wird noch 3mal mit verdünntem Ammoniak ausgeschüttelt, die wässrigen Phasen werden vereinigt und angesäuert. Man erhält eine Fällung, die man in verdünntem, etwa 1 %dem Ammoniak aufnimmt. Durch Ansäuern erhält man den N-(-Chlor benzolsulfonyl) -N' -cyclohexyl-harnstoff, den man absaugt und trocknet. Ausbeute 91 % der Theorie, bezogen auf das Sulfochlorid. Die Substanz schmilzt bei 176-178 C.
Es wurde gefunden, dass der in der Literatur angegebene Schmelzpunkt von 158-159 V einen Umwandlungspunkt darstellt. Nach Sintern bis Schmelzen und Wiedererstarren schmilzt das Produkt erneut bei 178 C.
In analoger Weise erhält man bei Verwendung von 4-Methylbenzolsulfonsäurechlorid den N-(4 -Methyl-b enzol- sulfonyl)-N' -cyclohexyl-harnstoff vom Schmelzpunkt in 85 %iger Ausbeute.
Beispiel 2
N-(4-Chlor-benzolsulfonyl)-N' -n-propyl-harnstoff a) 4,4 g n-Propyl-harnstoff werden in 150 ml Benzol gelöst. Man gibt unter Rühren eine 50 %ige Zubereitung von Natriumhydrid in Öl zu in einer Menge von 2,4 g und erhitzt 2 Stunden zum Sieden unter Rückfluss. Dann kühlt man auf Raumtemperatur ab.
b) Zu dem nach a) erhaltenen Ansatz lässt man eine Lösung von 5,3 g 4-Chlorbenzolsulfonsäurechlorid in 30 ml absolutem Benzol zufliessen. Man rührt 3 Stunden bei 45" C nach und arbeitet analog der im Beispiel 1b gegebenen Vorschrift. Man erhält den N-(4-Chlorbenzolsulfonyl) -N' -n-propylharnstoff in reiner Form und in einer Ausbeute von 80%.
Die Substanz schmilzt bei 128-130 C.
Beispiel 3 N-(4-Chlorbenzolsulfonyl)-N' -cyclohexyl-harnstoff a) 1,95 g Kaliummetall werden in 100 ml Toluol gegeben. Durch kräftiges Rühren und Erwärmen auf 100" C stellt man eine feine Suspension her, in der man 7,1 g Cyclohexylharnstoff, gelöst in 100 ml Toluol, eintropfen lässt. Man rührt 3 Stunden bei 100" C nach und lässt dann auf Zimmertemperatur abkühlen.
b) Zu dem nach a) erhaltenen Kaliumsalz gibt man langsam eine Lösung von 5,3 g 4-Chlorbenzolsulfonsäurechlorid in 50 ml absolutem Toluol. Man rührt 21/2 Stunden bei 45" C nach und versetzt zunächst mit Methanol und dann mit Wasser. Durch Aufarbeiten gemäss Beispiel 1b erhält man den N-(4-Chlorb enzolsulfonyl-N' -cyclohexylharnstoff vom Schmelzpunkt 176-178" C in 70%iger Ausbeute.
Beispiel 4
N- (B enzolsulfonyl) -N' -cyclohexyl-harnstoff a) Aus 7,1 g Cyclohexylharnstoff und 2,4 g einer 50%igen Zubereitung von Natriumhydrid wird in 150 ml Benzol gemäss Beispiel la das Natriumsalz des Cyclohexylharnstoffs erhalten.
b) Durch Zugabe von 4,4 g Benzolsulfonsäurechlorid zu dem nach a) erhaltenen Reaktionsgemisch und nach Aufarbeitung gemäss Beispiel 1b werden 6,1 g N-Benzolsulfonyl N'-cyclohexyl-harnstoff ( 87% der Theorie, bezogen auf das Sulfochlorid) vom Schmelzpunkt 191-193" C erhalten.
Beispiel 5 N-(3 ,4-Dichlorbenzolsulfonyl) -N' -n-propyl-harnstoff a) Gemäss Beispiel 2a stellt man das Natriumsalz von n-Propyl-harnstoff her, ausgehend von 4,4 g Propylharnstoff und 2,4 g 50 %dem Natriumhydrid.
b) Zu dem nach a) erhaltenen Salz gibt man 6,15 g 3,4-Dichlorbenzolsulfonsäurechlorid, gelöst in 30 ml absolutem Benzol bei Zimmertemperatur. Man rührt 3 Stunden bei 45" C nach und arbeitet gemäss Beispiel 1b auf. Der in einer Ausbeute von 80 % erhaltene N-(3 ,4-Dichlorbenzolsulfonyl) - N'-n-propyl-harnstoff schmilzt nach dem Trocknen bei 143-145 C.
Beispiel 6
N-(4-Methyl-benzolsulfonyl) -N' -n-butyl-harnstoff
11,4 g n-Butylharnstoff werden in 200 ml absolutem Benzol suspendiert und unter Rühren bei 50" C mit 5 g 50 %igem Natriumhydrid portionsweise versetzt. Man rührt 2 Stunden bei 50 C, tropft dann eine Lösung von 9,5 g p-Toluolsulfochlorid in etwa 50 ml Benzol zu und rührt noch 3 Stunden bei 40-50" C nach. Der Ansatz wird nach Abkühlen mehrfach mit Wasser ausgeschüttelt, die wässrige Phase angesäuert und das Produkt abgesaugt. Nach Umkristallisieren aus verdünntem Äthanol erhält man den N-(4-Methyl-benzolsulfonyl) N'-n-butyl-harnstoff in einer Ausbeute von 11,2 g (83 % der Theorie), Schmelzpunkt 127-129 C.
Beispiel 7
N-(Benzolsulfonyl)-N' -n-butyl-harnstoff a) 5,8 g n-Butylharnstoff werden in 150 ml absolutem Toluol gelöst. 2,4 g einer 50%igen Natriumhydridölzubereitung werden zugegeben. Es wird unter Rühren 11/2 Stunden auf 50-60 C erwärmt. Dann wird auf Zimmertemperatur abgekühlt.
b) Zu dem nach a) bereiteten Reaktionsansatz tropft man unter gutem Rühren 4,41 g Benzolsulfonsäurechlorid zu und erwärmt und rührt dann während 21/2 Stunden bei etwa 45" C. Man kühlt ab, versetzt mit Wasser und etwas Isopropyläther, trennt die wässrige Phase ab, schüttelt die Toluollösung 3mal mit 1n Natronlauge durch und vereinigt die wässrig-alkalischen Auszüge. Durch Ansäuern erhält man den N-Benzolsulfonyl-N'-n-butyl-harnstoff, den man absaugt, mit etwa 1 %igem Ammoniak in Lösung bringt und durch Ansäuern wieder in reiner Form ausfällt. Die Ausbeute beträgt nach dem Trocknen 75 % der Theorie, bezogen auf Benzolsulfonsäurechlorid. Die Substanz schmilzt bei 131 bis 133 C.
In analoger Weise erhält man aus dem Natriumsalz des ss-Phenyläthylharnstoffs, der analog Beispiel 7 aus ss-Phenyl äthylharnstoff und Natriumhydrid in Toluol bereitet wird und Benzolsulfonsäurechlorid den N-Benzolsulfonyl N'-ss-phenyläthylharnstoff vom Schmelzpunkt 137-139 C in einer Ausbeute von 80%, bezogen auf das eingesetzte Sulfochlorid.
Beispiel 8
N-(4-Methylbenzolsulfonyl) -N' -n-butylharnstoff
2,3 g n-Butylharnstoff werden zusammen mit 1 g 50%igem Natriumhydrid 3 Stunden bei 40-50 C in 50 ml absolutem Benzol gerührt. Man kühlt auf 10-15 C ab und tropft eine Lösung von 2,3 g 4-Methylbenzolsulfonsäurebromid in 30 ml absolutem Benzol zu. Dann rührt man 3 Stunden bei 50 nach, destilliert das Benzol im Vakuum ab und rührt den Rückstand mit 1 'Hoigem Ammoniak aus, säuert an und kristallisiert den Niederschlag aus Äthanol und wenig Wasser um.
Ausbeute 2 g (72%), Schmelzpunkt 127-129 C.
Beispiel 9 N-(B enzolsulfonyl) -N' -cyclooctylharnstoff
3,4 g Cyclooctylharnstoff werden mit 1 g 50 %dem Natriumhydrid in 50 ml absolutem Benzol 3 Stunden bei 80" C gerührt. Dann gibt man eine Lösung von 1,8 g Benzolsulfosäurechlorid in 20 ml Benzol tropfenweise bei 10-15 C zu, erwärmt wieder auf 40-50 C und rührt 3 Stunden nach.
Das Benzol wird im Vakuum entfernt, der Rückstand mit 1 XOigem Ammoniak in Wasser angeteigt, weiter mit 1 %dem Ammoniak verdünnt und 1/2 Stunde ausgerührt, filtriert und das Filtrat mit 2n Salzsäure angesäuert, der Niederschlag mit Wasser gewaschen und getrocknet. Der Sulfonylharnstoff ist bereits schmelzpunktrein. Schmelzpunkt 149 C, Ausbeute 2,6 g (84%).
In analoger Weise wurden dargestellt unter Verwendung von 4-Chlor-benzolsulfonsäurechlorid der N-(4-Chlorbenzolsulfonyl)-N'-cyclooctylharnstoff vom Schmelzpunkt 124 bis 128 C (3,1 g = 92%) und unter Verwendung von p-Toluolsulfonsäurechlorid der N-(4-Methylbenzolsulfonyl) -N' cyclooctylharnstoff vom Schmelzpunkt 144" C (2,5 g = 80%).
Beispiel 10
N-(4-Methoxybenzolsulfonyl) -N' -butylharnstoff
2,3 g n-Butylharnstoff werden mit 1 g Natriumhydrid und 50 ml Benzol 3 Stunden bei 50 C gerührt. Dazu tropft man bei Zimmertemperatur 2 g 4-Methoxybenzolsulfonsäurechlorid in 60 ml absolutem Benzol. Nach 3stündigem Nachrühren bei 40 C entfernt man das Benzol im Vakuum, rührt den Rückstand mit 1 %dem Ammoniak aus und säuert das Filtrat an. Der ausgefallene Niederschlag wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Man teigt die Substanz mit wenig absolutem Äthanol an, saugt ab und trocknet den Rückstand, der bei 121" C schmilzt. Ausbeute etwa 70%.
Beispiel 11
N-(4-Methylbenzolsulfonyl) -N' -cyclohexylharnstoff
Hergestellt analog Beispiel 1 mit Natriumamid statt Natriumhydrid liefert eine Ausbeute von 40%.
Beispiel 12
N-(4-Chlorbenzolsulfonyl)-N' -(4,4-dimethylcyclohexyl) harnstoff
8,5 g N-4,4-Dimethylcyclohexyl-harnstoff werden in
150 ml Toluol suspendiert und mit 1,2 g Natriumhydrid 2 Stunden unter Rückfluss gekocht. Eine Lösung von 5,3 g 4-Chlorbenzolsulfochlorid in Toluol wird zugetropft und anschliessend 3 Stunden bei 40 C nachgerührt.
Nach Abdestillieren des Lösungsmittels wird der Rückstand mit verdünnter Natronlauge gerührt, filtriert und das Filtrat angesäuert. Nach Umkristallisieren des Niederschlages aus Methanol erhält man 5,9 g (70%) vom Schmelzpunkt 173-175 C.
Beispiel 13
N-(4-Methylbenzolsulfonyl)-N' -(2,4-dimethylcyclohexyl) harnstoff
8,5 g N-2,4-Dimethylcyclohexyl-harnstoff werden in 150 ml Benzol gelöst und mit 1,2 g Natriumhydrid 2 Stunden unter Rückfluss gekocht. Bei Zimmertemperatur wird eine Lösung von 4,7 g Toluol-4-sulfochlorid in Benzol zugetropft und anschliessend 3 Stunden bei 40 C nachgerührt. Nach Zugabe von einigen Tropfen Methanol wird mit 1 %iger Natronlauge der Harnstoff extrahiert und die extrahierte Lösung angesäuert. Der Niederschlag wird durch Lösen in 1 %dem Ammoniak und Ansäuern gereinigt. Man erhält 5,6 g N-(4-Methylbenzolsulfonyl)-N'-(2,4-dimethylcyclohexyl)-harnstoff (70%), Schmelzpunkt 181-182 C (Methanol).
Beispiel 14
N-[4-Methyl-benzolsulfonyl]-N' -piperidyl-harnstoff
7,1 g 1,1-Pentamethylen-semicarbazid werden in 150 ml absolutem Benzol gelöst. Man gibt 2,4 g einer 50 %igen Öl- zubereitung von Natriumhydrid zu und erhitzt 2 Stunden unter Rühren und Rückfluss zum Sieden. Nach Abkühlen auf Zimmertemperatur tropft man unter weiterem Rühren 4,76 g p-Toluolsulfonsäurechlorid zu und erhitzt anschliessend 2 Stunden auf 60-65 C. Nach dem Abkühlen versetzt man mit Wasser und schüttelt gut durch und trennt die wässrige Phase ab. Die Benzollösung wird noch 2mal mit etwa 1 %dem Ammoniak durchgeschüttelt. Die wässrigen Lösungen werden vereinigt und mit Essigsäure angesäuert.
Der erhaltene Niederschlag von N-[4-Methyl-benzolsulfonyl]-N'piperidyl-harnstoff wird abgesaugt, gewaschen und getrocknet. Das Produkt schmilzt bei 204-206 C.
In analoger Weise erhält man aus 1 ,1-Pentamethylensemicarbazid und Benzolsulfochlorid den N-[Benzolsulfonyl]-N'-piperidyl-harnstoff vom Schmelzpunkt 184-185 C, 1,1 -Pentamethylensemicarbazid und 4-Chlorbenzolsulfonsäurechlorid den N-[4-Chlor-benzolsulfonyl]-N' -piperidyl- harnstoff vom Schmelzpunkt 213-214 C, 1, 1-Pentamethylensemicarbazid und 4-Methoxybenzolsulfochlorid den N-[4-Methoxybenzolsulfonyl]- 1,1-piperidyl- harnstoff vom Schmelzpunkt 172-173 C (aus Methanol).
Beispiel 15 N-[4-Methyl-benzolsulfonyl] -N' -hexamethylenimino harnstoff
7,85 g Hexamethylensemicarbazid werden in 100 ml absolutem Benzol gelöst. Nach Zugabe von 2,4 g einer 50 %igen Ölsuspension von Natriumhydrid erhitzt man unter Rühren 2 Stunden zum Sieden unter Rückfluss. Nach Abkühlen tropft man eine Lösung von 4,76 g p-Toluolsulfonsäurechlorid in 25 ml absolutem Benzol zu und rührt und erhitzt weiter.
Nach 2 Stunden wird abgesaugt und wie im Beispiel 1 angegeben aufgearbeitet. Man erhält den N-[4-Methylbenzolsulfonyl]-N'-hexamethyleniminoharnstoff vom Schmelzpunkt 167-169 C.
Beispiel 16 N- [4-Methyl-benzolsulfonyl]-N' -(3-azabicyclo- [3,2,2]-nonyl-3)-harnstoff
9,15 g 3-Azabicyclo-[3,2,2]-nonyl-3-harnstoff werden in 150 ml Benzol gelöst und in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise mit 2,4 g Natriumhydrid-Zubereitung umgesetzt. Anschliessend versetzt man mit 4,76 g p-Toluolsulfochlorid, erhitzt unter Rühren und Rückfluss zum Sieden und arbeitet wie in Beispiel 1 beschrieben auf. Der erhaltene N-[4-Methyl-benzolsulfonyl]-N' -(3 -azabicyclo-[3,2,2] - nonyl-3)-harnstoff schmilzt bei 164,5-168 C.
In analoger Weise erhält man unter Verwendung von 4,41 g Benzolsulfochlorid den N-[Benzolsulfonyl]-N' (3-azabicyclo-[3,2,2]-nonyl-3)-harnstoff vom Schmelzpunkt 163,5-165 C.
Beispiel 17 N-[4-Äthyl-benzolsulfonyl]-N' -piperidyl-harnstoff
7,2 g 1,1-Pentamethylensemicarbazid werden in 100 ml absolutem Benzol mit 2,4 ml 50 %dem Natriumhydrid zur Bildung des Natriumsalzes 3 Stunden bei 50 C gerührt. Anschliessend tropft man 5,2 g Äthylbenzolsulfochlorid in etwas Benzol zu und rührt 3 Stunden bei 50". Nach Kühlung wird der Ansatz mit Wasser versetzt, die wässrige Phase abgetrennt und das Benzol mit 1 XOigem Ammoniak ausgeschüttelt.
Man säuert die vereinigten wässrigen Extrakte mit Salzsäure an, saugt das ausgefallene Produkt ab und kristallisiert es aus Wasser-Äthanol um. Der N-[4-Äthyl-benzolsulfonyl] - N'-piperidylharnstoff schmilzt bei 174-176 C.
Beispiel 18 4-(3 ,4-Dichlor-benzolsulfonyl) - 1, 1-p entamethylen- semicarbazid
14,3 g (= 0,1 Mol) Pentamethylen-semicarbazid werden in 300 ml absolutem Benzol mit 2,4 g Natriumhydrid 2 Stunden auf 50 C erhitzt. Bei Zimmertemperatur wird eine Lösung von 12,3 g (= 0,05 Mol) 5,4-Dichlor-benzolsulfochlorid in 25 ml absolutem Benzol zugetropft und anschliessend 3 Stunden bei 80O C nachgerührt. Nach Zugabe von einigen Tropfen Methanol wird im Vakuum zur Trockne eingeengt, der Rückstand mit verdünnter Essigsäure behandelt und anschliessend abgesaugt. Das Produkt wurde durch Lösen in 1 Wsigem Ammoniak und Ansäuern mit verdünnter Essigsäure gereinigt und aus Alkohol umkristallisiert.
Man erhält das 4-(3,4-Dichlor-benzolsulfonyl)-1,1- pentamethylen-semicarbazid vom Schmelzpunkt 192-193" C.
Ausbeute 14,2 g = 81% der Theorie.