CH521378A - Verfahren zur Herstellung von organischen Zinnverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von organischen Zinnverbindungen

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CH521378A
CH521378A CH1729665A CH1729665A CH521378A CH 521378 A CH521378 A CH 521378A CH 1729665 A CH1729665 A CH 1729665A CH 1729665 A CH1729665 A CH 1729665A CH 521378 A CH521378 A CH 521378A
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Description


  
 



  Verfahren zur Herstellung von organischen Zinnverbindungen
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur
Herstellung von organischen Zinnverbindungen.



   Die organischen Zinnderivate von Mercaptosäuren, z. B. Diorganozinn-mercaptocarboxylate, wie Di-n   butylzinn-ss-mercaptopropionat,    sind wertvolle Verbin dungen, welche beträchtliche Aufnahme in der techni schen Praxis, beispielsweise als Stabilisatoren für halo genierte Harze, gefunden haben. Die vollen Verwen dungsmöglichkeiten dieser Verbindungen wurden jedoch noch nicht erschöpft, da ein bequemes, einfa ches und billiges Verfahren für ihre Herstellung fehlte.



   Diese Verbindungen wurden bisher durch Umset zung eines Diorganozinnoxyds mit einer Mercaptosäure hergestellt. Es wurde bisher angenommen, dass die
Herstellung dieser Verbindungen in reiner Form nur durchgeführt werden kann, indem man hochreine Mer captosäure verwendet, um unerwünschte Nebenpro dukte auszuschalten (welche bei Verwendung unreiner
Säure erhalten wurden), die das gewünschte Produkt in unerwünschtem Masse verdünnen können, dessen Ver halten als Stabilisator verschlechtern, Verfärbung mit sich bringen, Fleckenbildung bewirken, eine Vergeu dung an Ausgangsmaterial bedeuten und dgl., und die schwierig oder unmöglich vom gewünschten Produkt abzutrennen sind.



   Ein Ziel der Erfindung besteht in einem neuen Ver fahren zur Herstellung von Verbindungen, welche ein oder mehrere Glieder der Formel    [-R'2SnSCR(CR2)11C00-]    (III) enthalten, in welcher R' ein gegebenenfalls substituier ter Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl-, Aryl- oder Alkaryl rest ist, R Wasserstoff oder dasselbe wie R' bedeutet oder je 2 Gruppen R mit dem Kohlenstoffatom, an das sie gebunden sind, zu einer cyclischen Struktur vereint sind, und n 0-2 darstellt, welches sich durch seine Ein fachheit und die Fähigkeit, hohe Ausbeuten an   hoch-    reinem Produkt zu erzielen, auszeichnet.

  Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass von einfachen und billigen Rohmaterialien ausgegangen werden kann und die Notwendigkeit der Reinigung der Mercaptosäurereak   tionskornponente    ausgeschaltet werden kann, ohne die Reinheit des gewünschten Endproduktes zu beeinträchtigen.



   Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung derartiger Verbindungen aus einem Diorganozinnoxyd und einer Mercaptocarbonsäure ist dadurch gekennzeichnet, dass man ein Diorganozinnoxyd der Formel R'2SnO mit einer Mercaptocarbonsäure der Formel
HSCR2(CR2)nCOOH (I) in Gegenwart einer Verbindung der Formel    S[CR2(CR2)nC H]2    (II) worin R, R' und n die obige Bedeutung aufweisen, wobei die Mercaptocarbonsäure in einer Menge von mindestens 1 Mol je Mol Diorganozinnoxyd vorliegt, zur Bildung von Verbindungen, welche ein oder mehrere Glieder der Formel III enthalten, und Wasser umsetzt und diese Verbindungen praktisch frei von der Verbindung der Formel II gewinnt.



   Wenn n in der erhaltenen Verbindung den Wert   0    bedeutet, ist sie ein Diorganozinn-a-mercaptocarboxylat; wenn n den Wert 1 bedeutet, ist sie ein Diorganozinn-ss-mercaptocarboxylat, und wenn n den Wert 2 bedeutet, ist sie ein Diorganozinn-y-mercaptocarboxylat. Vorzugsweise sind die erfindungsgemäss erhältlichen Produkte Diorganozinn-ss-mercaptocarboxylate.



  Im typischen Fall können diese Verbindungen in einer Ringstruktur existieren, welche monomer, dimer, trimer oder von höherer Ordnung sein kann. Es können  auch lineare Strukturen vorliegens Aus Bequemlichkeitsgründen können diese Verbindungen durch die monomere cyclische Struktur
EMI2.1     
 wiedergegeben werden, doch sei darauf hingewiesen, dass diese Formel nur einen Teil der erfindungsgemäss erhaltenen Verbindungen einschliesst.



   Das Diorganozinnoxyd, das im erfindungsgemässen Verfahren verwendet wird, weist die Formel R'2SnO auf, worin R' ein gegebenenfalls substituierter Alkyl-, Cycloalkyl-,   Arallryl-,    Aryl- oder Alkarylrest ist. Wenn R' ein Alkylrest ist kann er im typischen Fall ein geradkettiger Alkylrest oder ein verzweigter Alkylrest sein, einschliesslich von Methyl, Äthyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl,   sec.-Butyl,      tert. Butyl,    n-Amyl, Neopentyl, Isoamyl, n-Hexyl, Isohexyl, Heptyle, Octyle, Decyle, Dodecyle, Tetradecyl, Octadecyl und dgl. Zu bevorzugten Alkylresten gehören Alkylreste mit weniger als etwa 9 Kohlenstoffatomen, also Octylreste und niedrigere Alkylreste. Wenn R' einen Cycloalkylrest bedeutet, kann er im typischen Fall Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cylcoheptyl, Cyclooctyl, und dgl. sein.

  Wenn R' Aralkyl bedeutet, kann es im typischen Fall Benzyl,   -Phenyläthyl,    y-Phenylpropyl, ss-Phenylpropyl und dgl. sein Wenn R' Aryl bedeutet, kann es im typischen Fall Phenyl, Naphthyl und dgl.



  sein. Wenn R' Alkaryl bedeutet, kann es im typischen Fall Tolyl, Xylyl,   p-Athylphenyl,    p-Nonylphenyl und dgl. sein. R' kann mit inerten Substituenten versehen sein, beispielsweise einem nicht reaktionsfähigen Substituenten, wie Alkyl-, Aryl-, Cycloalkyl-, Aralkyl-, Alkaryl-, Äther-, Halogen-, Nitro-, Estergruppen und dgl. aufweisen. Zu typischen substituierten Alkylresten gehören 3-Chlorpropyl, 2-Äthoxyäthyl, Carboäthoxymethyl und dgl. Zu substituierten Cycloalkylresten gehören 4-Methyl-cyclohexyl, 4-Chlorcyclohexyl und dgl. Zu inert substituierten Arylresten gehören Chlorphenyl, Anisyl, Biphenyl und dgl. Zu inert substituierten Aralkylresten gehören Chlorbenzyl, p-Phenylbenzyl, p-Methylbenzyl und dgl. Zu inert substituierten Alkarylresten gehören 3-Chlor-5-methylphenyl, 2,6-Di   tert.-butylchlorphenyl    und dgl.



   Gemäss den obigen Ausführungen kann das Diorganozinnoxyd im typischen Fall Dimethylzinnoxyd, Diäthylzinnoxyd, Di-n-propylzinnoxyd, Di-isopropylzinnoxyd, Di-n-butylzinnoxyd,   Di-sec. -butylzzanoxyd.   



  Diamylzinnoxyd, Dihexylzinnoxyd, Dioctylzinnoxyd, Didodecylzinnoxyd, Dicyclohexylzinnoxyd, Dibenzylzinnoxyd, Diphenylzinnoxyd, Di-p-tolylzinnoxyd und dgl. sein. Die bevorzugten Diorganozinnoxyde sind die Dialkylzinnoxyde, worin R' niederes Alkyl bedeutet, und die am meisten bevorzugten Diorganozinnoxyde sind Dibutylzinnoxyd und Dioctylzinnoxyd
Die Gruppe R bedeutet Wasserstoff oder dasselbe wie R' oder je 2 Gruppen R sind mit dem Kohlenstoffatom, an das sie gebunden sind, zu einer aromatischen oder nichtaromatischen cyclischen Struktur vereinigt.



  Es müssen nicht alle Gruppen R gleich sein. Vorzugsweise ist R Wasserstoff.



   Zu typischen verwendbaren   s-Mercaptocarbonsäu-    ren gehören: a-Mercaptoessigsäure, a-Mercaptopropionsäure, a-Mercaptobuttersäure, a-Mercaptovaleriansäure, a-Mercaptocapronsäure,   a-Mercapiocaprylsäure,    a-Mercaptolaurinsäure,   a-Methyl-a-mercaptoprnpions änre,    a-Methyl-a-mercaptobuttersäure, a-Mercapto-cyclohexansäure und dgl.



   Zu den entsprechenden   a,a'-Thio-bis-carbonsäuren    der Formel II gehören   a, a'-Thio-bis-(buttersäure), a,a -Thio-bis-(valeriansäure), a,a'-Thio-bis-(capronsäure), a,a'-Thio-bis-(caprylsäure), a,a -Thio-bis-(laurinsäure), a, a -Thio-bis-(a-methylpropionsäure), a,a'-Thio-bis-(a-methylbuttersäure), a,a'-Thio-bis-(a-toluolsäure),      a,a'-Thio bis-(cyclohexallsäure),    und dgl.



   Zu typischen verwendbaren   ss-Mercaptocarbonsäu-    ren gehören: ss-Mercaptopropionsäure, ss-Mercaptobuttersäure, ss-Mercaptovaleriansäure,   ss-Mercapto capronsäure, ss-Mercaptocaprylsäure,    ss-Mercaptolaurinsäure,   a-Methyl4-mercaptopropionsäure, ss-Methyl-ss-mercaptobuttersäure,    ss-Mercaptocyclohexansäure, und dgl.



   Zu den entsprechenden geeigneten   ss,ss'-Thio-bis-    carbonsäuren des Formel II gehören:   ss.ss'-Thio-bis-(propionsäure), ss,ss'-Thio-bis-(buttersäure), ss,ss'-Thio-bis-(valeriansäure), ss,ig'-Thio-bis-(capronsäure),    ss,ss'-Thio-bis-(caprylsäure),   ss,ss'-Thio-bis-(laurins äure),    ss,ss'-Thio-bis-(a-methylpropionsäure),   ss,ss'-Thio-bis-(ss-methylbuttersäure),    ss,ss'-Thio-bis-(cyclohexansäure), und dgl.

 

   Zu typischen verwendbaren y-Mercaptocarbonsäuren gehören:   y-Mercaptobuttersäure, r-Mercaptovaleriansäuren    r-Mercaptocapronsäure, r-Mercaptocaprylsäure,   y-Mercaptolaurinsäure, a-Methyl-y-mercaptovaleriansäure, ss-Methyl-y-mercaptobuttersäure, o-Mercapto-a-toluolsäure,    y-Mercaptocyclohexansäure, und dgl.



   Zu den entsprechenden geeigneten   y,y'-Thio-bis-    carbonsäuren der Formel II gehören:   y,y'-Thio-bis-(buttersäure), nr'-Thio-bis-(valerians äure), r,Y -Thio-bis-(capronsäure), y,j-Thio-bis-(capryls äure), y,y'-Thio-bis-(laurinsäure), y,y, -Thio-bis-(a-methylvaleriansäure), y,y'-Thio-bis-(ss-methylbuttersäure)7 o,o'-Thio-bis-(a-Toluolsäure),    y,y'-Thio-bis-(cycIohexansäure), und dgl.  



   Das bevorzugte Gemisch ist ein Gemisch von ss-Mercaptopropionsäure und ss,ss'-Thio-bis-(propionsäure).



   Die gemische von Mercaptocarbonsäuren mit   Thi-bis-curbonsäuren    können leicht hergestellt werden, beispielsweise durch Umsetzung eines Lactons der Formel
EMI3.1     
 mit einem wasserlöslichen anorganischen Sulfid in einem polaren Lösungsmittel, vorzugsweise Wasser.



  Auch andere äquivalente Arbeitsweisen können angewandt werden, wie die Umsetzung von Halogencarbonsäuren, im typischen Fall Chlorcarbonsäuren der Struktur   Cl-CR2-(CH2)nCOOH,    mit einem anorganischen Sulfid in einem polaren Lösungsmittel, wie Wasser.



   Die bevorzugten Gemische einer ss-Mercaptocarbonsäure mit einer   ss,ss'-Thio-bis-carbonsäure    können beispielsweise bequem und leicht durch Umsetzung eines aliphatischen ss-Lactons mit einem wasserlöslichen anorganischen Sulfid, wie in der US-Patentschrift   2 449    989 beschrieben, hergestellt werden. Im typischen Fall kann das gewünschte Gemisch von ss-Mercaptocarbonsäure und   ss,ss'-Thio-bis-carbonsäure    durch Umsetzung eines ss-Lactons der Formel
EMI3.2     
 worin R die oben angegebene Bedeutung hat, mit einem wasserlöslichen anorganischen Sulfid in Gegenwart eines polaren Lösungsmittels hergestellt werden.



  Zu den verwendbaren anorganischen Sulfiden gehören Schwefelwasserstoff, Ammoniumsulfid, Ammoniumhydrosulfid, Alkalisulfid, Alkalihydrosulfid und dgl. Die   Mydrosulfide    können als solche verwendet oder in situ durch Einleiten von Schwefelwasserstoff in eine wässrige oder alkoholische Lösung von Ammonium- oder Alkalihydroxyd oder -sulfid hergestellt werden. Das bevorzugte anorganische Sulfid ist ein Alkalihydrosulfid, z. B Natriumhydrosulfid. Vorzugsweise ist das polare Lösungsmittel Wasser oder Alkohol, z. B.   Ätha-    nol, und ganz besonders vorzugsweise Wasser.



   Vorzugsweise kann das ss-Lacton zu einer Lösung des anorganischen Sulfids zugegeben und das so gebildete Gemisch unterhalb etwa   30     C, und vorzugsweise bei   0-20     C, z. B.   10     C, während der Zugabe gehalten werden. Vorzugsweise wird das anorganische Sulfid in einer Menge von etwa 1,0-1,5 Mol, insbesondere 1,05 Mol, je Mol ss-Lacton verwendet. Nach beendeter Zugabe kann das Reaktionsgemisch vorzugsweise bei   0-200C,    insbesondere   10"C,    für weitere 45-120 Minuten, insbesondere 60 Minuten gehalten werden, um eine maximale Ausbeute zu gewährleisten.



   Das nach dieser Arbeitsweise erhaltene Produkt enthält im typischen Fall ein Gemisch der Salze der ss-Mercaptocarbonsäure und der   ss,ss'-Thio-bis-carbon-    säure. Diese können in die entsprechenden Säuren überführt werden, indem die Lösung mit einer geeigneten Säure, z. B. Salzsäure, auf einen pH-Wert von etwa   0-1,5,    insbesonder 1,0, angesäuert wird. Das Gemisch von   ss-Mercaptocarbonsäure    und   ss,ss'-Thio-bis-carbon-    säure kann aus der angesäuerten Lösung durch Extraktion mit einem organischen Lösungsmittel, vorzugsweise einem organischen Äther und ganz besonders vorzugsweise Isopropyläther, gewonnen werden.



   Das Produktgemisch der erhaltenen   Säuren    enthält im allgemeinen etwa 65-90, z. B. 80   Gew.-Teile    Mercaptocarbonsäure, und etwa 10-35, z. B 20 Gew. Teile   Thio-bis-carbonsäure,    und die Gesamtausbeute an gemischter Säure kann etwa   65-950/o    der Theorie betragen.



   Es ist ein besonderer Vorteil der Erfindung, dass bei der Umsetzung dieser Gemische von Mercaptocarbonsäure und Verbindung der Formel II mit Diorganozinnoxyd gemäss der Erfindung eine praktisch quantitative Ausbeute des gewünschten Diorganozinn-mercaptocarboxylats erhalten werden kann, und dass diese Verbindung praktisch frei von Verunreinigung durch unerwünschte Materialien, einschliesslich der Verbin   dung    der Formel II oder von Salzen davon gewonnen wird.



   Die Umsetzung des Diorganozinnoxyds mit dem Gemisch von Mercaptocarbonsäure und Verbindung der Formel II gemäss der Erfindung wird bewirkt, indem die Reaktionskomponenten miteinander in solchen Mengen verwendet werden, dass im Reaktionsgemisch mindestens 1 Mol Mercaptocarbonsäure je Mol Diorganozinnoxyd vorliegt. Vorzugsweise beträgt das Molverhältnis von Mercaptocarbonsäure zu Diorganozinnoxyd etwa 1,0-1,5:1 und ganz besonders vorzugsweise im wesentlichen 1:1, insbesondere 1,0-1,05:1, z. B.



  1,02:1. Die Menge an Mercaptocarbonsäure, die im Gemisch der Säuren der Formel I und II vorliegt, kann leicht durch Analyse auf Schwefel und die Säurezahl bestimmt werden. Die Mercaptocarbonsäure enthält 1   Aquivalent    Säure je Mol Schwefel und die Verbindung der Formel II enthält 2 Äquivalente Säure je Mol Schwefel. So kann die Zusammensetzung des Gemisches der Säuren aus dem Verhältnis von Säureäquivalenten zu Gesamtschwefel berechnet werden, und die Menge an Säuregemisch, die zur Erzielung der gewünschten Menge an Mercaptocarbonsäure erforderlich ist, kann bestimmt werden. Alternativ kann das Säuregemisch auf Mercaptoschwefel analysiert werden, und die Menge an vorhandener Mercaptocarbonsäure kann dadurch direkt bestimmt werden.



   Das Diorganozinnoxyd kann mit dem Säuregemisch durch Zusammenmischen, vorzugsweise in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels, umgesetzt werden. Bevorzugte Lösungsmittel sind inerte organische Lösungsmittel, einschliesslich von Kohlenwasserstoffen, wie Benzol, Toluol, Xylol, n-Hexan, organische Äther, wie Äthyläther, Butyläther, Isopropyläther, Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon und dgl. Organische Äther sind bevorzugt, und Isopropyläther ist ganz besonders bevorzugt. Vorzugsweise ist das inerte Lösungsmittel dasselbe Lösungsmittel, das bei der Extraktion des Gemisches von Säuren verwendet wird. 

  Das inerte Lösungsmittel kann in ausreichender Menge verwendet werden, um eine arbeitsfähige Viskosität und guten Wärmeübergang zu erzielen, im typischen Fall in einer Menge von etwa 100-500 ml, vorzugsweise 140-180ml, z.B.   160ml,    an Lösungsmittel je 100g   Diorganozinnoxyd.     



   Die Umsetzung des Diorganozinnoxyds mit der Mercaptocarbonsäure ergibt das gewünschte Diorgano   zinx-mercaTtocasbo: at als upnplott cab    als Nebenprodukt. Die Umsetzung kann durch Entfernung des gebildeten Wassers aus dem Reaktionsmedium begünstigt werden. Dies kann im typischen Fall durch Erhitzen auf eine ausreichend hohe Temperatur zum Abtreiben des Wassers als Wasserdampf oder in Form eines azeotropen Gemisches, z B. etwa   60-120  C,    insbesondere   650 C,    erfolgen. Andere äquivalente Massnahmen zur Entfernung von Wasser, z. B. Trocknungsmittel, die Verwendung von mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmitteln und dgl. können ebenfalls angewandt werden.

  Die Umsetzung kann bis zur Beendigung fortgesetzt werden, beispielsweise bis kein weiteres Wasser gebildet wird, im typischen Fall für etwa 45-120, insbesondere 60 Minuten.



   Nach beendeter Reaktion kann das Reaktionsprodukt, Diorganozinn-mercaptocarboxylat, aus der Lösung ausfallen, während praktisch die gesamte Verbindung der Formel II und jeglicher   Überschuss    an Mercaptocarbonsäure in der Lösung zurückgehalten werden können. Wenn die Reaktion in einem Lösungsmittel durchgeführt wird, in welchem das Diorganozinn-mercaptocarboxylat löslich ist, kann das gesamte Reaktionsgemisch zur Trockne eingedampft werden, beispielsweise mittels eines Drehschichtverdampfers, und danach in einem Nichtlösungsmittel für das Diorganozinn-mercaptocarboxylat, vorzugsweise Aceton oder Isopropyläther, verteilt werden.



   Die Gewinnung von Diorganozinnmercaptocarboxylat in hoher Reinheit kann durch Abfiltrieren desselben vom Lösungsmittel und Waschen mit einer kleinen Menge an weiterem Lösungsmittel bewirkt werden.



  Die Ausbeute an Produkt kann auf einem Maximum gehalten werden, indem es auf mindestens etwa   25     C vor dem Filtrieren gekühlt wird. Im typischen Fall ist die Ausbeute an gewünschtem Produkt grösser als   950/0    der Theorie, bezogen auf das Diorganozinnoxyd. Bei den bevorzugten Ausführungsformen kann die Ausbeute an Produkt fast quantitativ sein, bezogen sowohl auf Diorganozinnoxyd als auch auf Mercaptocarbonsäure.



   Beispiel
56 g Natriumhydrosulfid wurden in 200 ml Wasser gelöst, und die erhaltene Lösung wurde auf   10     C abgekühlt. 72 g ss-Propiolacton wurden zu der gekühlten Lösung unter Rühren im Verlaufe von 60 Minuten zugegeben, und die Temperatur wurde während der Zugabe bei 100 C gehalten. Nach beendeter Zugabe wurde die Lösung 60 Minuten bei 100 C gerührt. Dann wurde sie auf einen pH-Wert von weniger als 1 durch Zugabe von 110 g 350/oiger wässriger Salzsäure angesäuert. Die saure Lösung wurde dann im Gegenstrom mit 250 g Isopropyläther extrahiert.

  Der   Ätherextrakt    zeigte bei der Analyse einen Gehalt von   6,65 /o    Mercaptoschwefel und hatte eine Säurezahl von 145, was einer Lösung entspricht, die 22   Gew.-O/o    ss-Mercaptopropionsäure und 4,5   Gew-O/o    ss,ss'-Thio-bis-(propionsäure) enthält. 173 g der Isopropylätherlösung (0,36 Mol ss-Mercaptopropionsäure) wurden mit 89,5 g (0,36 Mol) Di-n-butylzinnoxyd gemischt, und das Gemisch wurde 2 Stunden zum Rückfluss (650 C) erhitzt. Dann wurde das Reaktionsgemisch auf Zimmertemperatur abgekühlt, und das ausgefallene Di-n-butylzinn-ss-mercaptopropionat wurde abfiltriert, mit Methanol gewaschen und getrocknet. Die Ausbeute an Produkt betrug 115,1 g   (960/e    der Theorie). 

  Die Analyse des Produktes    l@ipte 35 Jo Xt (Theone = );,28)o3 unl 6, /o S gTheo-    rie =   9,5 /o).    Demgemäss war das Produkt ein hochreines   Din-n-butylzinn-ss-mercaptopropionat,    das praktisch frei von Verunreinigung durch ss,ss'-Thio-bis-(propionsäure) war.



   Aus diesem Beispiel ist ersichtlich, dass das erfindungsgemässe Verfahren eine hohe Ausbeute an hochreinem Produkt ergibt, das im wesentlichen vollständig frei von unerwünschten Verunreinigungen ist. 

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH
    Verfahren zur Herstellung von Verbindungen, welche ein oder mehrere Glieder der Formel -Rt2snscR2(cR2)nCoo- (III) enthalten, worin R' ein gegebenenfalls substituierter Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl-, Aryl- oder Alkarylrest ist und R Wasserstoff oder dasselbe wie R' bedeutet oder je 2 Gruppen R mit dem Kohlenstoffatom, an das sie gebunden sind, zu einer cyclischen Struktur vereint sind, und n 0-2 darstellt, aus einem Diorganozinnoxyd und einer Mercaptosäure, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Diorganozinnoxyd der Formel R'2SnO mit einer Mercaptocarbonsäure der Formel HSCR2 (CR2)0COOH (1) in Gegenwart einer Verbindung der Formel S[CR2(CR2)nCOOH]2 (11) wobei die Mercaptocarbonsäure in einer Menge von mindestens 1 Mol je Mol Diorganozinnoxyd vorliegt, zur Bildung von Verbindungen,
    welche ein oder mehrere Glieder der Formel III enthalten, und Wasser umsetzt und diese Verbindungen praktisch frei von der Verbindung der Formel II gewinnt.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass n den Wert 1 darstellt.
    2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass R Wasserstoff bedeutet.
    3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass R' niederes Alkyl bedeutet.
    4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Mercaptocarbonsäure in einer Menge von im wesentlichen 1 Mol je Mol Diorganozinnoxyd vorliegt.
    5. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Diorganozinnoxyd der Formel R'2SnO, worin R' niederes Alkyl bedeutet, mit einer ss-Mercaptocarbonsäure, HSCR2CR2COOH, in Gegenwart einer ss,ss'-Thio-bis-carbonsäure, S(CR2CR2COOH)2, worin R Wasserstoff oder einen niederen Alkylrest bedeutet, wobei die ss-Mercaptocarbonsäure in einer Menge von mindestens 1 Mol je Mol Diorganozinnoxyd vorliegt, umsetzt.
    6. Verfahren nach Unteranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass R Wasserstoff bedeutet.
    7. Verfahren nach Unteranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels durchgeführt wird.
    8. Verfahren nach Unteranspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion in Gegenwart eines organischen ethers als inertes Lösungsmittel durchgeführt wird.
    9. Verfahren nach Unteranspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion in Gegenwart von Isopropyläther als inertes Lösungsmittel durchgeführt wird.
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