DE1300118B - Verfahren zur Herstellung von 1-Oxa-3-thia-cycloalkan-2-onen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 1-Oxa-3-thia-cycloalkan-2-onenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von l-Oxa-S-thia-cycloalkan-Z-onen der allgemeinen
Formel
R1
Q-(CH)n-S
in der R11 Wasserstoffatom, 1 Hydroxymethylgruppe
oder Alkylgruppe mit 1 bis 18 C-Atomen und η 2, 3 oder 4 bedeutet.
Es ist bekannt, z. B. aus J. Am. Chem. Soc, 74 (1952), S. 2100, J. Am. Chem. Soc, 79 (1957),
S. 3455, und J. Am. Chem. Soc, 82 (1960), S. 2928, cyclische Carbonate durch Umsetzung von Glykolen
mit Dialkylcarbonaten herzustellen. Aus J. Am. Chem. Soc, 79 (1957), S. 3455, ist es auch bekannt,
cyclische Polymethylenmonothiolcarbonate durch Einwirkung von Phosgen auf Glykole herzustellen.
Aus J. Am. Chem. Soc, 79 (1957), S. 4951, ist es ferner bekannt, l-Oxa-3-thia-cyclopentan-2-on durch
Umsetzung von 2-Mercaptoäthanol mit Phosgen herzustellen. Schließlich ist es auch aus J. Org. Chem.,
26 (1961), S. 5122 und der USA.-Patentschrift 3 072 676 bekannt, l-Oxa-3-thia-cyclopentan-2-on
durch Umlagerung von Äthyl-2-hydroxyäthylthiolcarbonat
in Gegenwart einer starken Säure herzustellen.
Die bekannten Verfahren zur Herstellung von l-Oxa-3-thia-cycloalkan-2-onen besitzen den Nachteil,
daß entweder die Ausbeuten schlecht sind, daß die Verfahrensdurchführung kompliziert ist oder daß
.beachtliche Mengen unerwünschter Nebenprodukte, insbesondere polymerer Nebenprodukte, gebildet
werden.
überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sich l-Oxa-3-thia-cycloalkan-2-one in einfachster
Weise aus leicht zugänglichen Ausgangskomponenten, nämlich einem Mercaptoalkanol und einem
CarbonatdieSter, herstellen lassen. '
R1
HO(— CH —)„SH + R2OCOR2
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von l-Oxa-S-thia-cycloalkan^-onen der
allgemeinen Formel
• R1
0-(CH)n-S
Il
ο
in der R1 1 Wasserstoffatom, 1 Hydroxymethylgruppe
oder Alkylgruppe mit 1 bis 18 C-Atomen und /2 2, 3 oder 4 bedeutet, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß man ein Mercaptoalkanol der allgemeinen Formel
R1
HO-(CH)n-SH
in der R1 und /; die angegebene Bedeutung besitzen,
in Gegenwart eines Thoriumsalzes als Katalysator mit einem Carbonatdiester der allgemeinen Formel
R2OCOR2
in der R- eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen oder eine mononucleare, carbocyclische Arylgruppe
ist, auf Temperaturen bis zum Siedepunkt des Reaktionsgemisches erhitzt.
Besitzt R1 die Bedeutung einer Alkylgruppe, so
besteht diese vorzugsweise aus einer niedrigmolekularen Alkylgruppe, wie beispielsweise einer Methyl-,
Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, sec-Butyl- oder tert.-Butylgruppe. Besitzt R2 die Bedeutung
einer mononuclearen, carbocyclischen Arylgruppe, so besteht diese beispielsweise aus einer
Phenyl-, Tolyk oder Xylylgruppe, vorzugsweise einer gegebenenfalls substituierten Phenylgruppe. Besitzt·
R2 die Bedeutung einer Alkylgruppe, so besteht diese vorzugsweise aus einer Methyl- oder Äthylgruppe.
Das Verfahren der Erfindung läßt sich durch folgende summarische Reaktionsgleichung wiedergeben:
R1
—> O(— CH —)„S + 2R2OH
—> O(— CH —)„S + 2R2OH
\C/
Ganz offensichtlich entstehen jedoch zunächst gemäß folgender Reaktionsgleichung Hydrocarbylmercaptoalkylcarbonate:
R1 O OR1
I I! Il I
HO(—CH-)„SH + R2OCOR2
R2OCO(— CH-JnSH f R2OH
die sich dann nach folgender Reaktionsgleichung in l-Oxa-S-thia-cycloalkan-I-ooe umlagern:
O R1 R!
R2OCO-(CH)n-SH » O—(CH)11-S + R2OH
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung besonders geeignete Mercaptoalkanole sind beispielsweise:
2 - Mercaptoäthanol, 2-Mercaptopropanol, 2-Mercapto-l-methyläthanol, l-Äthyl-2-mercaptobutanol,
l-Butyl-2-mercaptoäthanol, 2-Mercaptoheptanol.
3-Mercaptopropanol, 3-Mercapto-l-methylpropanol,
2-(Mercaptomethyl)-butanol, 3-Mercaptohexanol, 1,2 - Diäthyl - 3 - mercaptopentanol,
3-Mercaptooctanol, 4-Mercaptobutanol, 1-Äthyl-4-mercaptobutanol,
4 - Mercapto - 2 - methylbulanol, 3-(Mercaptomethyl)-hexanol, 4-Mercaptopentanol,
2-Äthyl-4-mercaptohexanol, 4-Mercapto-1 -methylpentanol,
4 - Mercapto - 1,2,3 - trimethylpentanol, 3 - (Mercaptomethyl) - octanol, 1 - (Hydroxymethy)}-2-mercaptoäthanol,
2-(Hydroxyrnethyl-3-mercaptopropanol
und 2-(Hydroxymethyl)-4-mercaptobutanol.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung besonders geeignete Carbonatdiester sind beispielsweise
Dimethylcarbonat, Diäthylcarbonat, Dipropylcarbonat, Diisopropylcarbonat, Dibutylcarbonat,
Diisobutylcarbonat, Dipentylcarbonat und Diphenylcarbonat.
Das Verfahren der Erfindung läßt sich bei normalem Druck, bei Unterdruck oder bei überdruck durchführen.
Vorzugsweise wird es bei Atmosphärendruck durchgeführt.
Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, die beiden Reaktionskomponenten in flüssiger Phase miteinander
umzusetzen, d. h., daß bei Temperaturen zwischen Schmelzpunkt und Siedepunkt der Reaktionsmischung
gearbeitet werden kann.
Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, bei Durchführung des Verfahrens der Erfindung die Reaktionsmischung bis auf den Siedepunkt zu erhitzen und
dabei die gebildete Hydroxyverbindung, wenn diese den niedrigsten Siedepunkt besitzt, nach der Bildung'
von der Reaktionsmischung abzutrennen. Hierdurch verschiebt sich das Reaktionsgleichgewicht auf die
Seite der Reaktionsprodukte, wodurch sich besonders gute Ausbeuten an cyclischen Polymethylenmonothiolcarbonaten
erzielen lassen.
Da zur Umsetzung eines Moles Mercaptoalkanol ein Mol Carbonatdiester benötigt wird, ist es zweckmäßig,
zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung annähernd äquimolekulare Mengen an Ausgangsverbindungen
zu verwenden. Selbstverständlich läßt sich das Verfahren der Erfindung auch mit stöchiometrischen Überschüssen an einer der beiden
Ausgangsverbindungen durchführen. Die Verwendung eines stöchiometrischen Überschusses kann
gegebenenfalls sogar vorteilhaft sein.
Die Konzentration des die Reaktion bewirkenden katalytisch aktiven Thoriumsalzes kann sehr verschieden
sein. Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, etwa 2 · 10~5 bis etwa 500 ■ 10 5 Mol katalytisch
aktives Thoriumsa!2 je Mol Reaktionsprodullt zu verwenden. Als besonders vorteilhaft haben sich
Katalysatorkonzenirationen von etwa 10 - 10 5 bis
etwa 200 ■ 10 5 Mol Katalysator je Mol Reaktionsprodukt erwiesen.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung besonders geeignete katalytisch aktive Thoriumsaize
sind beispielsweise Thoriumnitrat, Thoriumcarbonat, Thoriumacetylacetonat, Thoriumchlorid, Thoriumsulfat,
Thoriumoxalat, Thoriumacetat und Thoriuaistearat.
Wie bereits dargelegt, erhöht sich die Ausbeute an l-Oxa-3-thia-cycJoaikan-2-onen durch Anwendung
relativ hoher Reaktionstemperaturen. Des weiteren läßt sich die Ausbeute jedoch auch durch Erhöhung
der relativen Katalysatorkonzentration erhöhen.
Die Reaktionszeit kann sehr verschieden sein und hängt von der Reaktionsfähigkeit der Ausgangsverbindungen
ab. Maximale Ausbeuten an 1-Oxa-3-thia-cycloalkan-2-onen
werden dann erhalten, wenn die Reaktion so lange durchgeführt wird, bis 2 Mol Hydroxyverbindung je Mol Reaktionsprodukt erzeugt
worden sind.
Die nach dem Verfahren der Erfindung herstellbaren l-Oxa-3-thia-cycloalkan-2-one stellen wertvolle
chemische Verbindungen dar. Besonders gut eignen sie sich als Mercaptoäthylierungsmittel zur
Mercaptoäthylierung von Aminen. Aus den Verfahrensprodi! kten lassen sich des weiteren auch
cyclische Sulfide herstellen, die wiederum zur Herstellung von Aminoäthanolen geeignet sind oder
sich, wie beispielsweise insbesondere Äthylensulfid, in der Textilindustrie zur Verbesserung der Dimensionsstabilität
von Wolle eignen. Aminoäthanthiole stellen des weiteren wertvolle photographische
Fixiermittel dar und lassen sich als Antistrahlungschemikalien verwenden. Monothiolcarbonate, wie
beispielsweise Äthylenmonothiolcarbonat, lassen sich schließlich auch mit Aminen zu Mercaptoalkyl·
carbamaten, beispielsweise 2-Mercaptoäthylcarbamaten, umsetzen, die wiederum wertvolle Fungizide
und Photosensibilisierungsmittel sind.
Die folgenden Beispiele sollen das Verfahren der Erfindung näher veranschaulichen.
3 Mol (234 g) 2-Mercaptoäthanol, 4MoI (480 g)
Diäthylcarbonat und 0,2 g (4,25 ■ 10~5 Mol) Thoriumnitrat
wurden in einen 1-1-Rundkolben, auf den
eine etwa 36 cm lange, mit Glaskörperchen gefüllte Kolonne aufgesetzt war, gebracht. Die erhaltene
Lösung wurde durch einen Magnetrührer in Bewegung gehalten und zum Sieden erhitzt. Die
Kolonne war mit einem durch ein Solenoid betriebenen Destillationskopf ausgerüstet. Durch die
Kolonne wurde unterhalb 79° C Äthanol abdestilliert. Im Verlaufe einer 20stündigen Umsetzung destillierten
etwa 345 g Äthanol. Daraufhin wurden unter vermindertem Druck 215 g l-Oxa-3-thia-cyclopentan-2-on,
entsprechend einer 70%igen Ausbeute, mit einem Siedepunkt von 108° C bei einem Druck von
13 mm, AiS5 = 1,5100 abdestilliert.
Das im Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde wiederholt, jedoch wurden diesmal 72 Mol (5616 g)
2-Mercaptoäthanol mit 97MoI (11520 g) Diäthylcarbonat
in Gegenwart von 5,6 g (1,18 · 10 2 Mol) Thoriumnitrat umgesetzt. Es wurden 5570 g 1-Oxa-
(io 3 - thia - cyclopentan - 2 - on, entsprechend einer
74,3°/qigen Ausbeute, erhalten.
Gleich günstige Ergebnisse wurden erhalten, wenn als Carbonatdiester Dimethylcarbonat verwendet
wurde.
2 Mol (4IS g) Djphenylcarbonat und 2 Mol (152 g)
2-Mercaptoäthanol wurden in einen 1-1-Rundkolben
gebracht und unter Atmosphärendruck zwecks Entfernung von Feuchtigkeit auf 1500C erhitzt. Zu der
Lösung wurden dann 0,1 g (2,13 · 10 4 Mol) Thoriumnitrat
gegeben, worauf das Reaktionsgemisch auf 18O0C erhitzt wurde. Durch eine 25 cm lange,
mit Füllkörpern gefüllte Kolonne wurden 265 g Phenol n" = 1,543 abdestilliert. Zu diesem Zeitpunkt
enthielt der Destillationskolben 195 g eines Gemisches, das zu 50% aus Phenol und zu 50%
aus l-Oxa-S-thia-cyclopentan^-on, entsprechend
einer 46,7%igen Ausbeute, bestand. Diese Ergebnisse wurden durch Dampfphasenanalyse erhalten.
Das Gemisch wurde dann abgekühlt, wobei das Phenol auskristallisierte und im Vakuum abfiltriert
werden konnte. Durch Destillation wurden insgesamt 63 g (31%) l-Oxy-3-thia-cycIopentan-2-on
erhalten.
Das im Beispiel 6 beschriebene Verfahren wurde
wiederholt, jedoch wurden diesmal 0,2 g Thoriumacetylacetonat als Katalysator verwendet. Bei einem
Druck von 11 mm siedete das erhaltene 1-Oxa-3-thia-cyclopentan-2-on
bei 923C. nis = 1,5104.
20
In einen 500 ml-Kolben wurden 75 g (0,83 Mol)
3-MercaptopropanoI und 100 g (0,84 Mol) Diäthylcarbonat gemeinsam mit 0,2 g (4,25 · 104 Mol)
Thoriumnitrat gegeben. Die Lösung wurde mit Hilfe eines Magnetrührers in Bewegung gehalten
und bei Armosphärendruck unter einer 30 cm langen, mit Glaskörperchen gefüllten Füllkörperkolonne
zum Sieden erhitzt. Die Kolonne war mit einem durch ein Solenoid betätigbaren Destillationskopf
ausgerüstet. Der Destillationskopf wurde durch ein Relais derart gesteuert, daß unterhalb 79CC
Äthanol abdestillieren konnte. Nach einer Reaktionsdauer von 18 Stunden wurde das Reaktionsprodukt
im Vakuum destilliert. Das l-Oxa-3-thia-cyclohexan-2-on
ging bei einem Druck von 7 Mikron bei 134° C über, «f? = 1,502.
40
In eine Vorrichtung, wie im Beispiel 4 beschrieben, wurden 97 g (0,91 Mol) 4-Mercaptobutanol, 145 g
(1,2 Mol) Diäthylcarbonat und 0,4 g (8,5 ■ 10 4 Mol)
Thoriumnitrat eingefüllt. Die Lösung wurde 48 Stunden auf etwa 190° C erhitzt, wobei Äthanol abdestilliert
wurde. Nach Abdestillation des Äthanols wurde das Reaktionsprodukt im Vakuum destilliert.
Das erhaltene l-Oxa-3-thia-cycloheptan-2-on besaß bei einem Druck von 4 Mikron einen Siedepunkt
von 124JC. H?? = 1,496.
55
In eine Vorrichtung, wie im Beispiel 4 beschrieben, wurden 292 g (2 Mol) Dipropylcarbonat, 156 g
(2 Mol) 2-Mercaptoäthanol und 0,1 g(2,13 · 10 4MoI)
Thoriumnitrat gegeben. Die Lösung wurde 20 Stunden zum Sieden erhitzt, wobei n-Propanol abdestilliert
wurde. Das Reaktionsprodukt wurde anschließend im Vakuum destilliert. Es siedete
bei einem Druck von 14 mm bei 100°C. /iff = 1,5103.
Das Infrarotspektrum des erhaltenen l-Oxa-3-thiacyclopentan-2-ons
entsprach dem Spektrum eines auf andere Weise hergestellten l-Oxa-3-thia-cyclopentan-2-ons.
In eine Vorrichtung, wie im Beispiel 4 beschrieben, wurden 108 g (1 Mol) S-Mercapto-l^-propandiol,
140 g (1,2MoI) Diäthylcarbonat und 0,2 g (4,25·
10 4 Mol) Thoriumnitrat gegeben. Das Gemisch wurde 42 Stunden erhitzt, wobei Äthanol abdestil-"
liert wurde. Das Reaktionsprodukt wurde dann durch Vakuumdestillation isoliert. Das i-Oxa-3-thia-S-hydroxymethyl-cyclopentan^-on
siedete bei einem Druck von 0,1 mm bei 115°C. ni5 = 1,521.
Vergleichsbeispiel
Die Tatsache, daß sich das aus J. Am. Chem. Soc, 82 (1960), S. 2928, bekannte Verfahren, nach
dem cyclische Carbonate durch Umsetzung von Glykolen mit Dialkylcarbonaten in Gegenwart
von Natrium hergestellt werden können, nicht auf die Herstellung von l-Oxa-3-thia-cycloalkan-2-onen
übertragen läßt, ergibt sich aus folgendem Versuch:
1,1MoI (130 g Diäthylcarbonat, 1 Mol (78 g)
2-Mercaptoäthanol und 0,5 g metallisches Natrium wurden in einen 500 ml fassenden Kolben, ausgerüstet
mit magnetischem Rührer, einer etwa 35 cm großen, mit Glaskörperchen gefüllten Kolonne und
einem Destillationskopf eingefüllt. Die erhaltene homogene Lösung wurde 4 Stunden auf Rückflußtemperatur
erhitzt, wobei die bei 30 bis 400C und anschließend bei 60 bis 700C abdestillierten Fraktionen
aufgefangen wurden. Durch Dampfphasenchromatographie zeigte sich, daß das Destillat aus
Äthanol bestand, mit einer Spur (weniger als 1%) Äthylensuliid. Nach Beendigung der Rückflußerhitzung
wurde die Reaktionsmasse im Kolben milchig weiß. Beim Abkühlen erstarrte das Reaktionsgemisch zu einer weichen, wachsartigen Masse.
Diese war in Aceton löslich. Die Acetonlösung entfärbte eine Jodlösung, was auf das Vorhandensein
von Mercaptogruppen hinwies. Durch Elementaranalyse ergab sich, daß die wachsartige Masse aus
einem Oligoäthylensulfid der folgenden Strukturformel bestand:
HO(CH2CH2S)nH
Die Herstellung cyclischer Sulfide aus den Monothiolcarbonaten kann in der Weise erfolgen, daß die
Monothiolcarbonate auf ihre Zerfallstemperatur erhitzt werden. So läßt sich beispielsweise aus
5-(Hydroxymethyl)-äthylenmonothiolcarbonat durch Erhitzen auf Zerfallstemperatur (Hydroxymethyl)-äthylensulfid
herstellen. Aus Trimethylenmonothiolcarbonat und Tetramethylenmonothiolcarbonat lassen
sich entsprechend Thietan bzw. Tetrahydrothiophen herstellen. Äthylenmonothiolcarbonat liefert dementsprechend
Äthylensulfid.
Die nach dem Verfahren der Erfindung herstellbaren l-Oxa-3-thia-cycloalkan-2-one lassen sich nach
folgenden Reaktionsgleichungen, erläutert am Beispiel des l-Oxa-S-thia-cyclopentan^-ons, mit Aminen
zu Aminoäthanthiolen umsetzen:
H2C CH2
O S
+ R2NH
R2NCH2CH2SH + CO2
Il
ο
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von l-Oxa-3-thiacycloalkan-2-onen
der allgemeinen Formel
R1
Q-(CH)n-S ·
Q-(CH)n-S ·
in der R1 1 Wasserstoffatom, 1 Hydroxymethylgruppe oder Alkylgruppe mit 1 bis 18 C-Atomen
und η 2, 3 oder 4 bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Mercaptoalkanol
der allgemeinen Formel
R1
HO-(CH)n-SH in der R1 und η die angegebene Bedeutung besitzen,
in Gegenwart eines Thoriumsalzes als Katalysator mit einem Carbonatdiester der allgemeinen
Formel
Il
R2OCOR2
in der R2 eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen oder eine mononukleare, carbocyclische Arylgruppe
ist, auf Temperaturen bis zum Siedepunkt des Reaktionsgemisches erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart
von 2 ■ 10 "5 bis 500 · 10 "5 Mol Thoriumsalz je
Mol zu erwartenden Schwefel enthaltendes Reaktionsprodukt durchführt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Thoriumsalz
Thoriumnitrat, Thoriumcarbonat oder Thoriumacetylacetonat verwendet.
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