Schussfadenschneide- und -Klemmvorrichtung an einer Webmaschine
Die Erfindung betrifft eine Schussfadenschneide- und -klemmvorrichtung an Webmaschinen mit ausserhalb des Webfaches befindlichen Schussfadenvorratsspulen und kontinuierlicher Schussfadenabgabe, mit einem feststehenden und einem beweglich geführten Messer.
Es ist eine Ausführungsform einer Schussfadenschneide- und -klemmvorrichtung - deutsche Patentschrift Nr. 826 274 bekannt, bei der ein bewegliches Messer mit einem vorspringenden Teil zwischen einem festen Messer und einer Andrückplatte geführt und hin- und herbewegt wird, wobei das bewegliche Messer so ausgebildet ist, dass in der offenen Stellung ein Raum freibleibt, in welchem beim Eintragszyklus der Webmaschine der Schussfaden eingelegt wird. Beim Betätigen einer Stange durch einen Stössel wird das bewegliche Messer und ein beweglicher Fadenklemmteil synchron in Richtung der Schneide des festen Messers sowie des festen Fadenklemmteiles bewegt, wobei der Schussfaden eingeklemmt und zugleich geschnitten wird. Der Nachteil dieser Einrichtung besteht darin, dass der Schussfaden zwischen den beiden Messern und der Klemmvorrichtung rechtwinklig abgebogen wird.
Nach dem Freiwerden des Schussfadenendes, d. h. beim Öffnen des Messers und der Klemmvorrichtung, behält der Schussfaden die abgewinkelte Form annähernd bei. Beim Ausziehen des Schussfadenendes in Form einer Schlaufe durch den Nehmergreifer ist die Gefahr gegeben, dass sich das abgewinkelte Schussfadenende mit einem Kettfaden des Webfaches, besondes des Oberfaches, verhängt und es je nach Fadenstärke zu einem Schuss- oder Kettfadenbruch kommt und somit die Webmaschine einer beträchtlichen Funktionsunsicherheit ausgesetzt ist.
Aufgabe der Erfindung ist, eine Schussfadenschneide- und -klemmvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, durch welche die vorgenannten Nachteile vermieden werden,die ausserdem einen einfachen konstruktiven Aufbau und eine besonders grosse Funktionssicherheit aufweist.
Die erfindungsgemässe Schussfadenschneide- und -klemmvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass an der Schneidkante des beweglichen Messers eine Klemmfläche angrenzt, welcher ein Klemmstück gegenüber angeordnet ist, das unter Federspannung steht und zwischen dem feststehenden Messer sowie mindestens einer Andrückplatte verschiebbarlgeführt ist.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Schneide- und Klemmvorrichtung in Klemmstellung,
Fig. 2 eine Ansicht in Pfeilrichtung nach Fig. 1 bei geöffnetem Messer und vorhandenem, nicht eingeklemmtem Schussfaden,
Fig. 3 eine Ansicht in Pfeilrichtung nach Fig. 1 mit geschnittenem Schussfaden, wobei das eine Fadenende noch eingeklemmt ist,
Fig. 4 eine Explosions-Darstellung der Schneide- und Klemmvorrichtung,
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Figur 1 im Zeitpunkt kurz nach dem Schnittvorgang des Schussfadens, und
Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie V-V der Figur 1, jedoch in einem späteren Zeitpunkt der Klemmung während eines Teiles des nachfolgenden Schusseintrages.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht der Schneide- und Klemmvorrichtung, wobei an einem Messerträger 1 für die Lagerung einer Schiebestange 6, welche von einem nicht dargestellten Antriebsorgan betätigt wird, die Stege 2, 3 mit den Lagerbohrungen 4, 5 vorgesehen sind. Zwischen den Stegen 2, 3 ist auf der Schiebestange 6 eine Druckfeder 7 angeordnet, welche sich gegen den Steg 3 und einen auf der Schiebestange 6 festklemmbaren Stellring 8 abstützt und somit die Schiebestange 6 in die Grundstellung zurückdrückt. Auf dem Ende der Schiebestange 6 ist ein Messerhalter 9 angebracht, welcher mittels einer Mutter 11 gegen einen Anschlag 10 gezogen wird und somit mit der Schiebestange 6 wirkverbunden ist.
Fig. 2 und 3 zeigen eine Ansicht in Pfeilrichtung gemäss Fig. 1, wobei ein bewegliches Messer 12 mit dem in Fig. 4 ersichtlichen vorspringenden Teil 15 zwischen einem festen Gegenmesser 17 sowie einer Andrückplatte 18 seitlich geführt ist.
Das Messer 12 ist mit einer Schneide 20 und einer daran angrenzenden Klemmfläche 21 versehen und wird durch einen Bolzen 13 bewegt sowie durch einen Bolzen 14 am Verdrehen gehindert, wobei die Bolzen 13, 14 am Messerhalter 9 befestigt sind. Das feste Gegenmesser 17 mit einer Schneide 47 liegt in einer Ausnehmung 19 eines Führungsstückes 16, und die Andrückplatte 18 mit einer Distanzplatte 23 und einer Andrückplatte 25 liegen in einer Ausnehmung 22 des Führungs stückes 16. In einer Bohrung 31 des Führungsstückes 16 ist eine Feder 26 mit einer Nachstellschraube 27 vorgesehen. Die Feder 26 drückt gegen einen Schieber 28, der in einer Ausnehmung 30 des Führungsstückes 16 angeordnet ist.
Ein Klemmstück 29 ist mittels eines Bolzens 32 mit dem Schieber 28 gelenkig verbunden und hat eine Klemmfläche 35, welche sich an die gleich ausgebildete Klemmfläche 21 des Messers 12, bedingt durch die Schwenkbarkeit des Klemmstückes 29, satt anlegt. Das Messeraggregat, bestehend aus den Teilen 17, 16, 18, 23, 25, 28, 29, wird mittels der Schrauben 24 verbunden und amMesserträger 1 befestigt.
Im Schieber 28 ist im Langloch 34 eine Distanzbüchse 33 angeordnet, damit der Schieber 28 im Bereich der Schrauben 24 nicht zwischen dem Messer 17 und der Andrückplatte 18 festgeklemmt wird.Zumungehinderten Durchgang des Schussfadens 38 bei den Andrückplatten 18 und 25 ist je eine Aussparung 36, 37 vorgesehen. An der Andrückplatte 25 ist ein Umlenknocken 39 angeordnet, welcher eine Abwinkelung des Schussfadens 38 verhindert. Der Steg 3 ist mit einem Halter 42 versehen, an welchem eine Stellschraube 40 mit einer Mutter 41 angeordnet ist.
Die Stellschraube 40 wird gegen die Andrückplatte 25 gezogen und mittels der Mutter 41 gekontert. Durch die Anordnung der Distanzplatte 23 zwischen den Andrückplatten 18, 25 wird das bewegliche Messer 12 seitwärts federnd gegen das feste Messer 17 gedrückt.
Die Arbeitsweise der beschriebenen Vorrichtung ist die folgende:
Beim Eintragszyklus der Webmaschine wird von einer nicht dargestellten Kurvenscheibe die Schiebestange 6 mit dem Mes serhalter 9 und dem Messer 12 gegen den Druck der Feder 7 betätigt, wodurch die Messer 12, 17 gemäss Fig. 2 geöffnet werden. Der Schussfaden 38 läuft frei durch die Aussparungen 36, 37 der Andrückplatten 18, 25. Sobald die nicht dargestellte Kurvenscheibe im weiteren Verlauf des Eintragszyklus die Schiebestange 6 nicht mehr belastet, wird dieselbe durch den Druck der Feder 7 in eine rückwärtige Position gebracht.
In der rückläufigen Bewegung werden die Klemmfläche 21 des Messers 12 und die Klemmfläche 35 des Fadenklemmstückes 29 gemäss Fig. 3 in Wirkverbindung gebracht und das Fadenklemmstück 29 gegen die Wirkung der Feder 26 um einen kleinen Betrag zurückgedrückt, wobei der Schussfaden 38 eingeklemmt und anschliessend mittels der Schneiden 20, 47 geschnitten wird. Der abgetrennte Schussfaden 44 wird gemäss Fig. 3, 5 in das nicht dargestellte Webfach eingetragen, wobei der von dem Garnkörper 43 kommende Schussfaden 38 mit seinem Fadenende 46 zwischen den Klemmflächen 21, 35 gehalten wird.
Während des nachfolgenden Schusseintrages gemäss Fig. 6 wird der Schussfaden 38 beim Einlaufen des schematisch dargestellten Schusseintragorganes 45 mit nicht dargestellten Mitteln bei der Übergabe um den Umlenknocken 39 gelegt, wodurch eine Abwinkelung und somit eine dauernde Verformung des Schussfadens verhindert wird.
Die beschriebene Schussfadenschneide- und -klemmvorrichtung hat den Vorteil, dass der abzutrennende Schussfaden während des KIemm- und Schneidevorganges keiner Richtungsänderung unterworfen ist und es somit zu keiner bleibenden Verformung oder Deformierung des Schussfadens kommt. Das Fadenende bleibt also eine Gerade und kann störungsfrei in das Webfach eingetragen werden, ohne sich mit den Kettfäden zu verfangen.