Farbstabiles Desinfektionsmittel enthaltendes flüssiges Wasch-, Reinigungs- und Spülmittel Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung der in üblicher Weise zusammengesetzten farbstabilen, Desinfek tionsmittel enthaltenden flüssigen Wasch-, Reinigungs- und Spülmittel nach dem schweizerischen Hauptpatent Nr. 484 268 mit einem Gehalt von 5 bis 40 Gew % an anioni schen und/oder nichtionischen Tensiden, 0,1 bis 5 Gew.- /o an organischen Desinfektionsmitteln und, bezogen auf das Gemisch aus Tensiden und Desinfektionsmitteln, einem Gehalt von 0,01 bis 5 Gew.-% an wasserlöslichen Reduk tionsmitteln.
Die erfindungsgemässen Präparate sind dadurch ge kennzeichnet, dass sie als Desinfektionsmittel substituierte Diphenyläther der allgemeinen Formel
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in der X, Y und Z ein Chlor- oder Bromatom darstellen, wobei aber Y oder Z auch Wasserstoff sein kann, enthal ten. Hierzu zählen beispielsweise 2-Hydroxy-2',4-dichlordi- phenyl-äther, 2-Hydroxy-2',4-dibromdiphenyl-äther und vor zugsweise 2-Hydroxy-2',4,4'-trichlordiphenyl-äther. Darüber hinaus können noch folgende Zusätze vorhanden sein: 0 bis 20, vorzugsweise 10 bis 15 Gew.-o/o an Lösungs vermittlern, 0 bis 35, vorzugsweise 0 bis 15 Gew.-% an wasserlösli chen anhydrischen Phosphaten und/oder anderen bekann ten Komplexbildnern, 0 bis 3, vorzugsweise 0 bis 0,5 Gew.-% an Trübungsmit tel z. B.
Polystyrol, Äthylenglykoldistearat usw.
Ausserdem können kleinere Mengen an Puffersubstan zen, Duftstoffen, Konservierungsmitteln und Farbstoffen eingearbeitet werden. Auch können ihnen mit besonderem Vorteil 0,001 bis 2 vorzugsweise 0,01 bis 1 Gew.-%, bezo gen auf Festsubstanz, übliche optische Aufheller für Cellu losefasern und synthetische Fasern wie z. B. Abkömmlinge der 4,4'-Diaminostilbendisulfonsäure, 1,3-arylsubstituierte Pyrazoline, Aufheller auf Basis Cumarine, Carbostyril, Benz- oxazol (beispielsweise 2,2'-Bis-Benzoxazolthiophen Benzi- midazol u. a. zugesetzt werden, da sich die Desinfektions mittel gegenüber den Aufhellern indifferent verhalten.
Aufhellerfreie Textilwaschmittel mit einem Gehalt bei spielsweise an 2-Hydroxy-2',4,4'-trichlordiphenyläther eig nen sich dementsprechend besonders gut zur Wäsche von mit optischen Aufhellern avivierten Textilien, da sie die Aufhellerwirkung nicht nennenswert beeinträchtigen.
Beispiele für übliche optische Aufheller sind z. B. Ver bindungen aus der Klasse der Diaminostilbensulfonsäure- derivate gemäss folgender Formel
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X und Y: z. B. -NH2, -NH-CH3, -NH-CH2- CH2OH, I CH3-N-CH2-CH2OH, -N(CH2- CH2OH)2, Morpholino, Dimethylmorpholino, -NH-C6H5, -NH-C6H4-S03H, -OCHS, Cl, wobei X und Ygleich oder ungleich sein kön nen.
Weiterhin können optische Aufheller vom Typ der Diarylpyrazoline gemäss nachstehender Formel anwesend sein:
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In dieser Formel bedeuten: R ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest oder Arylrest, gegebenenfalls substituiert sein können, Ar + Ar' Arylreste, wie Phenyl, Diphenyl oder Naph- thyl, die weitere Substituenten tragen können, wie Hydro- xy-, Alkoxy-, Hydroxyalkyl-, Amino-, Alkylamino-, Acylami- no-, Carboxyl-, Sulfo- und Sulfonamidogruppen oder Halo genatome.
Bevorzugt werden 1,3-Diarylpyrazoline verwendet, in denen R ein Wasserstoffatom darstellt.
Die in den folgenden Rezepturen erwähnten salzarti gen Komponenten lagen, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes erwähnt ist, als Natriumsalze vor.
Beispiel 1 Ein flüssiges Spülmittel bestehend aus (in Gew: %) 5,0 % Laurylsulfat 5,0 % Myristylsulfat 8,0 % eines Anlagerungsproduktes von 8 Mol Äthyl- oxid an 1 Mol Fettsäuremonoäthanolamid (14 bis 20 Koh lenstoffatome im Fettsäurerest) 0,0004 % eines roten Farbstoffes (Handelsprodukt: Rhodamin B) 10,0 % Isopropanol 0,05 % Parfüm 2,0 % 2-Hydroxy-2',4,4'-trichlordiphenyläther 0,5 % Natriumsulfit Rest Wasser behielt auch nach vierwöchiger Lagerung unter Einwir kung von hellem Tages- und Sonnenlicht seine klare, leuch tend rote Färbung; ohne Zusatz von Sulfit schlug die Fär bung schon nach einer Woche in schmutziges Grau um.
Beispiel 2 Ein flüssiges Feinwaschmittel folgender Zusammenset zung (in Gew.-%) 10,0 % geradkettiges Dodecylbenzolsulfonat, 10,0 % Oleylalkohol, veräthert mit 10 Mol Äthylenoxid 5,0 % Äthanol 5,0 % Cocosfettsäurediäthanolamid (8 bis 18 Kohlen stoffatome im Fettsäurerest) 0,7 % 2-Hydroxy-2',4,4'-trichlordiphenyläther 0,18 /0 2-Hydroxylaminsulfat 0,1 % Parfüm 0,25 % Baumwollaufheller gemäss Formel 1 in der X den Rest NH-C6H5 und Y den Morpholinring bedeuten; (100%ig) 0,0-0,2 % Formaldehyd 0,2 % Äthylendiamintetraacetat 10,0 % Kaliumtoluolsulfpnat blieb nach längerem Lagern unter den in Beispiel 1 ange gebenen Bedingungen farblos, während ohne Zusatz von Hydroxylaminsulfat starke Braunfärbung einsetzte, die das Präparat unansehnlich machte.
Hydroxylaminsulfat zeigt zusätzlich eine konservierende Wirkung.
Beispiel 3 Es wurde ein flüssiges Feinwaschmittel hergestellt, des sen Zusammensetzung der von Beispiel 2 entsprach, je doch wurden statt 0,0005 % Baumwollaufheller gemäss Beispiel 2 nunmehr 0,1 % (100%ig) Polyamidfaseraufheller der Formel II eingearbeitet, in der R Wasserstoff, Ar den Phenylsulfonamidrest und Ar' den p-Chlorphenylrest be deuten. Das Verhalten des Präparates hinsichtlich seiner Farbstabilität entsprach dem von Beispiel 2.
Mit den flüssigen Feinwaschmitteln gemäss Beispiel 2 und 3 wurden Proben eines handelsüblichen Gewebes aus Polyamidfasern (Perlon 9) und aus ungefärbter Baum wolle in emaillierten Gefässen 20 Minuten lang bei 60 C gewaschen. Die Konzentration des flüssigen Waschmittels betrug 4,5 g/Liter, das Flottenverhältnis (kg Wäsche pro Liter Waschflotte) 1 :40. Das verwendete Leitungswasser wies einen Härtegrad von 16 dH auf. Parallel hierzu wur den weitere Gewebeproben mit einem desinfektionsmittel freien Feinwaschmittel analog den Beispielen 2 und 3 ge waschen.
Nach je zwanzig Wäschen wurde die Entscheinerwir- kung der Waschmittel in bezug auf die optischen Aufhel ler anhand des Weissgrades der getrockneten Proben mit einem Photometer ( Elrepho der Fa. Carl Zeiss) be stimmt, wobei drei verschiedene Farbfilter verwendet wurden, um gemäss DIN 5033 eine dem Tageslicht ähnli che Spektralverteilung zu gewährleisten. Die Berechnung des Weissgrades W erfolgte nach der von A. Berger in der Zeitschrift Die Farbe , 8 (1959), Seiten 187 bis 201, vorgeschlagenen Formel W = R,. + 3 (R,-Rx), wobei Rx den mit Rotfilter FMX/C, Ry den mit Grünfilter FMY/C, R, den mit Blaufilter FMZ/C gemessenen Reflexionswert angibt. Als Eichsubstanz diente Magnesiumoxid mit einem Reflexionswert von R = 100.
Der auf diese Weise erhaltene Wert W stimmt weitgehend mit dem physiologischen Helligkeitseindruck überein, da insbesondere auch ein leichter, mit dem Auge deutlich wahrnehmbarer Gelbstich quantitativ erfasst wird. Ein derartiger Gelbstich ergibt bei der früher ge bräuchlich photometrischen Messung unter Verwendung eines üblichen Tageslichtfilters keinen messbaren Hellig keitsabfall und damit auch keinen reproduzierbaren Mess- wert.
Wie der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen ist, wird der Aufhellereffekt durch Waschen mit einem erfindungs- gemässen Feinwaschmittel im Vergleich zum Waschen mit einem desinfektionsmittelfreien Feinwaschmittel kaum beeinflusst.
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Baumwollgewebe <SEP> Polyamidgewebe
<tb> (Aufhellertyp <SEP> 1c) <SEP> (Aufhellertyp <SEP> 111)
<tb> Waschmittel <SEP> WEISSGRAD
<tb> ohne <SEP> Desinfektions- <SEP> 182,6 <SEP> 164,9
<tb> mittel, <SEP> sonst <SEP> wie
<tb> Beispiel <SEP> 2
<tb> mit <SEP> 2-Hydroxy-2',4,4'- <SEP> 180,8 <SEP> 160,1
<tb> trichlordiphenyläther,
<tb> nach <SEP> <U>Beispie</U>l <SEP> <U>2</U> Wäschestücke aus Baumwolle oder synthetischen Fa sern, die durch Spezialavivage mit Aufhellern behandelt wurden, werden in ihrer Weissgradwirkung kaum beein trächtigt, wenn sie mit aufhellerfreien Waschmitteln gewa schen werden, die erfindungsgemäss als Desinfektionsmit tel 2-Hydroxy-2',4,4'-trichlordiphenyläther enthalten.