CH508802A

CH508802A - Türscharnier

Info

Publication number: CH508802A
Application number: CH747769A
Authority: CH
Inventors: Rapp Hermann
Original assignee: Franke Ag Walter
Priority date: 1969-05-16
Filing date: 1969-05-16
Publication date: 1971-06-15

Description

Türscharnier
Die Erfindung betrifft ein Türscharnier.

Einfache ältere Türschamiere, die eine Schwenkung der Türe um 1800 zulassen, wobei die Türe in der Öffnungslage vor einer in Schliesslage neben ihr liegenden Wand zu liegen kommt, haben eine vor der Aussenfläche der Türe gelegene Scharnierachse; die Scharnierteile ragen also über diese Aussenfläche hinaus, bedingen also einen durch die ganze Türdicke gehenden Schlitz in der Türe.

Es sind verschiedene Türscharnierbauarten bekannt geworden, welche diesen Nachteil nicht aufweisen. Bei einer Ausführungsart ist ein einfaches Scherengelenk mit zwei Führungsnuten vorgesehen, wobei der Scherendrehpunkt sich längs eines Kreisbogens bewegt. Eine andere Bauart ist auf dem Prinzip der einfachen Schere mit einer Führungsbahn und einem Lenker aufgebaut.

Eine weitere Bauart hat einen Scherenmechanismus, bei dem ein beweglicher Scherengelenkzapfen vorhanden ist, der in einem der Scherenglieder gehalten ist, ferner in einer geraden Führungsbahn des anderen Scherengliedes und in einer kreisbogenförmigen Führungsbahn des feststehenden Teiles verschiebbar ist.

Diesen bekannten Ausführungsarten haften verschiedene Nachteile an.

Die Erfindung betrifft nun ein Türscharnier mit einem zur Befestigung an einer Schrankwand bestimm- ten Führungsglied mit ebener Auflagefläche, einem zur Befestigung an der Türe bestimmten Tragteil und Mitteln, welche den Tragteil so mit dem Führungsglied verbinden, dass der Tragteil um 1800 schwenkbar ist, wobei die Ausbildung eine solche ist, dass das ganze Türscharnier bei geschlossener Türe hinter dieser versteckt ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Türscharnier dieser Art zu schaffen, welchem die Nachteile der vorerwähnten bekannten Ausführungsarten nicht anhaften. Unter anderem soll erreicht werden, dass a) die beweglichen Teile in keiner Lage weit in den Winkelraum zwischen Schrankwand und geschlossener Türe hineinragen, b) die Herstellung rationeller wird (weniger Bauteile, keine gekrümmte und keine geknickte Führungsbahnen), c) die Voraussetzung für die Herstellung der Hauptteile als Stanzteil, Stanzziehteil oder Stanzbiegeteile z. B. aus Cr-Ni-Stahlblech gegeben ist, d) die der Verschmutzung ausgesetzten Flächen glatt sind, e) ganz allgemein eine geringere Verschmutzungsanfälligkeit und dank weitgehender Vermeidung von schlecht zugänglichen Toträumen eine leichte Reinigung gegeben ist.

Diese Aufgabe soll erfindungsgemäss dadurch gelöst werden, dass auf dem als Schiene ausgebildeten Teil des Führungsgliedes ein Schieber geführt und am vorderen Ende des Führungsgliedes das eine Ende eines Lenkers angelenkt ist und dass ferner der Tragteil an einem das vordere Ende des Führungsgliedes überkragenden Arm des Schiebers und daneben am anderen Ende des Lenkers angelenkt ist, wobei a) die Gelenkachse, um welche der Tragteil am Schieberarm drehbar ist, mindestens angenähert in der Ebene der Führungsgliedauflagefläche liegt, b) die Gelenkachse, um welche der Tragteil am Lenker drehbar ist, in der Schliesslage in der Verlängerung des Schieberarmes im Abstand von der unter a) genannten Gelenkachse, und zwar in der gleichen, zur Führungsgliedauflagefläche im rechten Winkel stehenden Ebene wie diese,

und in der Öffnungslage angenähert in der die Gelenkachse zwischen Führungsglied und Lenker enthaltenden Parallelebene zur Führungs gliedauflagefläche gelegen ist und c) die zuletzt erwähnte Gelenkachse auf der Mittel senkrechten der Sehne des Kreisbogens gelegen ist, den die Achse der Anlenkung des Tragteiles am Lenker während der Öffnungs- bzw. Schliessbewegung beschreibt.

Beiliegende Zeichnung stellt ein Ausführungsbei spiel des Erfindungsgegenstandes dar. Es zeigen:
Die Fig. 1, 2 und 3 drei einander ähnliche Ansichten des Türscharniers, und zwar in der Schliesslage, in der Öffnungslage bzw. in einer Zwischenlage,
Fig. 4 einen Querschnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 1 und
Fig. 5 einen Querschnitt nach der Linie V-V der Fig. 1.

In den Fig. 1 bis 3 sind zwei aneinanderliegende Schrankwände mit 1, 2, eine Türe mit 3 und eine neben dieser gelegene Türe oder Schrankfrontwand mit 4 bezeichnet.

Das dargestellte Türscharnier setzt sich zusammen aus einem Führungsglied 5, einem Tragteil 6, einem Schieber 7, einem Lenker 8, vier kurzen, durch Verstemmen der Enden axial festgehaltenen Gelenkstifte 9, 10, 11, 12 und zwei Reihen von zur Wälzlagerung von 7 an 5 dienenden Kugeln 13. Die Teile 5, 6, 7, 8 sind vorzugsweise aus Cr-Ni-Stahl gefertigt, als Stanzteil (Lenker 8), Stanzziehteil (Tragteil 6) bzw. als Stanzbiegeteile (Führungsglied 5 und Schieber 7). An den Enden des Schieberteiles 7a sind Lappen 7d vorgesehen, die umgebogen sind und die Kugeln 13 in den Laufkanälen gegen Herausfallen sichern.

Das Führungsglied 5 hat eine ebene Auflagefläche 5a an einer Wand mit Löchern zum Durchlassen von Befestigungsschrauben 14; über dem weitaus grössten Teil seiner Länge hat es die aus Fig. 5 ersichtliche Querschnittsform bzw. es ist als Schiene 5b ausgebildet, an welcher der Schieber 7 mit seinem hintern Teil 7a mittels der Kugeln 13 parallel zur Auflagefläche 5a beweglich geführt ist, und zwar dank einer gewissen Biegespannung der Teile 5b, 7a, die an den Kugeln 13 zur Auswirkung gelangt, spielfrei. Der vordere Endteil des Führungsgliedes 5 hat die aus Fig. 4 ersichtliche Querschnittsform; er bildet ein Paar vn Lappen 5c, an denen das eine Ende des Lenkers 8 mittels des Gelenkstiftes 12 angelenkt ist.

Der Schieber 7 hat nebst dem hinteren Teil 7a einen Mittelteil 7b und einen vorn von diesem rechtwinklig abstehenden, das Führungsglied 5 überkragenden Arm 7c; dieser hat wie der Mittelteil 7b einen U-förmigen Querschnitt, wobei die Schenkel am Ende des Armes 7c mittels der zueinander koaxialen Gelenkstifte 9, 10 an den entsprechenden Seitenwänden des wannenförmigen Tragteiles 6 angelenkt sind.

Dieser Tragteil 6 hat einen Flansch 6a mit Löchern zum Durchlass von zur Befestigung an der Türe 3 dienenden Schrauben 15. Er hat ausserdem ein Paar von ausgebogenen Lappen 6b, in denen der Gelenkstift 11 sitzt, mittels welchem der Lenker 8 an ihm angelenkt ist.

Das Türscharnier hat eine besondere Geometrie , die wie folgt umschrieben werden kann: a) Die Gelenkachse, um welche mittels der Stifte 9,
10 der Tragteil 6 am Schieberarm 7c drehbar ist, liegt mindestens angenähert in der mit der strichpunktierten
Linie 16 (Fig. 3) angedeuteten Auflagefläche 5a des
Führungsgliedes (nämlich auf der Ebene, die in Fig. 3 mit der strichpunktierten Linie 16a angedeutet ist).

b) Die Gelenkachse, um welche der Tragteil 6 mittels des Stiftes 11 am Lenker 8 angelenkt ist, ist b a) in der Schliesslage (Fig. 1) in der Verlängerung des Schieberarmes 7c im Abstand von der unter a) erwähnten Gelenkachse (9, 10) gelegen, und zwar in der gleichen, zur Auflagefläche 5a im rechten Winkel stehenden Ebene (strichpunktierte Linie 17 in Fig. 1) wie diese und b b) in der Öffnungslage (Fig. 2) angenähert in der die Gelenkachse (Stift 12) zwischen Führungsglied 5 und Lenker 8 enthaltenden Parallelebene - in Fig. 2 mit der strichpunktierten Linie 18 angedeutet - zur Auflagefläche 5a gelegen, die Abweichung ist durch das Mass 19 angegeben.

c) Die Gelenkachse zwischen Führungsglied 5 und Lenker (Stift 12) ist auf der Mittelsenkrechten 20 der Sehne 21 des Kreisbogens 22 gelegen, den die Achse (Stift 11) der Anlenkung des Tragteiles 6 am Lenker 8 während der Öffnungs- bzw. Schliessbewegung beschreibt.

Der Lenker 8 sorgt dafür, dass bei der Öffnungsbe wegung die Türe 3 vor die Wand oder Türe 4 zu liegen kommt, wobei der Schieber 7 verschoben wird, dabei aber die Scharnierhauptachse - diejenige der Stifte 9, 10 - in der Parallelebene 16a zur Auflagefläche 5a verbleibt, die mit dieser letzteren zumindest angenähert übereinstimmt. Mehr Worte über den Bewegungsablauf erübrigen sich, da dieser aus der Zeichnung leicht ersichtlich ist.

Am beschriebenen Ausführungsbeispiel könnten mannigfache Änderungen vorgenommen werden. Anstatt Kugeln 13 könnten Rollen als Wälzkörper vorgese-hen sein, oder es könnte eine Gleitlagerung von 7 an 5 vorgesehen sein, wobei dann vorzugsweise die Gleitflächen mit einem geeigneten Belag zu versehen sein wären.

Claims

PATENTANSPRUCH

Türscharnier mit einem zur Befestigung an einer Schrankwand bestimmten Führungsglied mit ebener Auflagefläche, einem zur Befestigung an der Türe bestimmten Tragteil und Mitteln, welche den Tragteil so mit dem Führungsglied verbinden, dass der Tragteil um 1800 schwenkbar ist, wobei die Ausbildung eine solche ist, dass das ganze Türscharnier bei geschlossener Türe hinter dieser versteckt ist, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem als Schiene ausgebildeten Teil (5b) des Führungsgliedes (5) ein Schieber (7) geführt und am vorderen Ende (5c) des Führungsgliedes das eine Ende eines Lenkers (8) angelenkt ist und dass ferner der Tragteil (6) an einem das vordere Ende des Führungsgliedes überkragenden Arm (7c) des Schiebers und daneben am anderen Ende des Lenkers angelenkt ist, wobei a) die Gelenkachse (9, 10), um welche der Tragteil (6) am Schieberarm (7c) drehbar ist,

mindestens angenähert in der Ebene (16) der Führungsgliedauflagefläche (5a) liegt, b) die Gelenkachse (11), um welche der Tragteil (6) am Lenker (8) drehbar ist, in der Schliesslage in der Verlängerung des Schieberarmes im Abstand von der unter a) genannten Gelenkachse, und zwar in der gleichen, zur Führungsgliedauflagefläche im rechten Winkel stehenden Ebene (17) wie diese, und in der Öffnungslage angenähert in der die Gelenkachse (12) zwischen Führungsglied und Lenker enthaltenden Parallelebene (18) zur Führungsgliedauflagefläche (5a) gelegen ist und c) die zuletzt erwähnte Gelenkachse (12) auf der Mittelsenkrechten (20) der Sehne des Kreisbogens (22) gelegen ist, den die Achse (11) der Anlenkung des Tragteiles am Lenker während der Öffnungs- bzw. Schliessbewegung beschreibt.

UNTERANSPRÜCHE 1. Türscharnier nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (7) mittels zweier Reihen von Wälzkörpern (13) am Führungsglied (5) geführt ist.

2. Türscharnier nach Uneranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die die Laufbahnen für die Wälzkörper (13) besitzenden Teile (5b, 7a) des Führungsgliedes (5) und des Schiebers (7), die beide aus Blech bestehen, unter Biegevorspannung an den Wälzkörpern anliegen.

3. Türscharnier nach Unteranspruch 2, dadurcn gekennzeichnet, dass der Schieber (7) auf beinahe seiner ganzen Länge im wesentlichen U-förmigen Querschnitt hat, wobei im hinteren Längsteil (7a) die Schenkel V-förmig profiliert sind ebenso wie solche (5b) des Führungsgliedes, zur paarweisen Bildung von die Wälzkörper (13) aufnehmenden Kanälen (Fig. 5).

4. Türscharnier nach Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der aus Blech bestehende Tragteil (6) wannenförmig ausgebildet ist, wobei beide Seitenwände durch zueinander koaxiale Gelenkstifte (9, 10) an entsprechenden Fortsätzen der Schenkel des Schieberarmes (7c) angelenkt sind.

5. Türscharnier nach Unteranspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der in der Querschnittssymmetrieebene des Scharniers angeordnete Lenker (8) an einem Paar von umgebogenen Lappen (5c) am vorderen Endteil des Führungsgliedes und an einem Paar von umgebogenen Lappen (6b) des Tragteiles (6) angelenkt ist.