CH504951A - Schneidevorrichtung an einem Extruder zum Abschneiden eines extrudierten Schlauches aus Kunststoff - Google Patents

Description

  
 



  Schneidevorrichtung an einem Extruder zum Abschneiden eines extrudierten Schlauches aus Kunststoff
Die Erfindung betrifft eine Schneidevorrichtung an einem Extruder zum Abschneiden eines extrudierten Schlauches aus Kunststoff mit einem Messerkopf, der durch eine Betätigungsvorrichtung periodisch   betiitigt    und durch eine Arretiervorrichtung in seiner Ausgangslage vor dem Schneidvorgang festlegbar ist.



   Die Herstellung von bestimmten   Verpackungsbehäl-    tern aus Kunststoff, wie z. B. Flaschen und Tuben, erfolgt in der Regel durch Blasen von   Schläuchen    aus Kunststoff in einer Backenform.



   Der aus dem Extruder kontinuierlich austretende Kunststoffschlauch   muss    im gleichen Rhythmus wie der   Ellilvorgang    der Backenformen am Extruder abgeschnitten werden. Zu diesem Zweck wird eine Schneidevorrichtung   benötigt,    welche den Schlauch rasch und einwandfrei im Rythmus mit der Formbewegung abschneidet. Das Abschneiden der   Schläuche    wird dadurch erschwert,   dass    das Material beim Austreten aus dem Extruder noch weich ist.   Ausserdem    besteht ein Problem darin,   dass    sich die Schneidkanten der Klinge   zu    rasch   abntitzen,    wodurch relativ   häufige      Betnebsunterbriiche    entstehen.



   Bei einer bekannten Schneidevorrichtung werden die   Schläuche    mittels einer hin und her gehenden Klinge abgeschnitten, die nach jedem Schnitt in die Ausgangslage   zurückgeführ.    werden   mums.    Dabei   muss    die Klinge, weil sich der aus dem Extruder heraustretende Schlauch   während    des Schnittes weiter nach unten bewegt hat, auf dem   Rückweg    mittels einer Kurvenscheibe seitlich vom Schlauch gefiihrt werden. Demzufolge wird die   Führung    der Klinge kompliziert und die bewegten Massen miissen zweimal pro Schnitt abgebremst und beschleunigt werden.   Ausserdem    wird die einzige Klinge dieser Vorrichtung stark beansprucht und demzufolge relativ rasch abgenutzt.



   Es ist weiter eine Schneidevorrichtung bekannt, welche als Schere ausgebildet ist. Diese Vorrichtung ist in ihrem Aufbau   ausserordentlich    kompliziert und hat den Nachteil,   dass    die bewegten Teile eine bin und her gehende Bewegung   ausführen.    Die Teile dieser Vorrichtung miissen demzufolge praktisch dauernd abgebremst und beschleunigt werden.



   AuBerdem werden die Schneidekanten ebenfalls rasch abgenutzt, weil sie beide bei jedem Schnitt eingesetzt werden.



   Zweck der Erfindung ist es, eine verbesserte Schneidevorrichtung an einem Extruder zum Abschneiden eines extrudierten Schlauches aus Kunststoff anzugeben, die einfach im Aufbau ist und den Einsatz   mehrerer    Klingen   ermöglicht.   



   Die eingangs genannte   erfindungsgemässe    Schneidevorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,   dass    der Messerkopf an einer mindestens   angenähert    parallel zur AusstoBrichtung des Schlauches angeordneten Welle befestigt ist und mindestens eine sich in einer Radialebene der Welle um diese drehende Klinge aufweist.



   Die Schneidevorrichtung ist vorzugsweise so ausgebildet,   dass    die Klinge elektrisch heizbar ist, wobei man die Aufheizung   zweckmässigerweise    regulieren kann.



   Eine besonders   zweckmässige      Ausfiihrungsform    der Schneidevorrichtung weist mehrere, vorzugsweise vier, Klingen auf, die jeweils in gleichem Winkelabstand voneinander angeordnet sind. Durch diese Ausbildung wird die Standzeit eines Messerkopfes auf das der Anzahl der Klingen entsprechende Vielfache   erhöht.   



   Eine   zweckmässige    Betätigungsvorrichtung des Messerkopfes weist eine mit dem Messerkopf gekoppelte Einwegkupplung, beispielsweise eine Rastenkupplung, auf, an der ein Hebelarm angeordnet ist, an dem ein linear wirkender Motor angreift. Ein solcher linearer Motor kann beispielsweise ein Elektromagnet mit einem verschieblichen Kern sein. Vorzugsweise verwendet man jedoch ein Kolben-Zylinder-Aggregat, das hydraulisch oder   zweckmässigerweise    pneumatisch   betä-    tigt wird.



   Als Betätigungsvorrichtung kann beispielsweise auch ein rotierender Motor vorgesehen sein, der tiber ein Malteserkreuz mit dem Messerkopf gekoppelt sein kann.



  Auch die Zwischenschaltung einer Schaltkupplung zwischen Motor und Malteserkreuz ist   möglich.     



   Nachstehend werden   Ausfiihrungsbeispiele    der er   findungsgemässen    Schneidevorrichtung anhand der   Zeichnung      näher      erläutert.    Es stellen dar:
Fig. 1 eine Anlage zur Herstellung von geblasenen   Behältern,    in Seitenansicht und teilweise geschnitten,
Fig. 2 die   Schneidevorrichtung    in Ansicht von oben und
Fig. 3 die Schneidevorrichtung der Fig. 2 in teilweiser geschnittener Seitenansicht.



   In Fig. 1 ist ein Extruder 1 mit einem Winkelspritzkopf 2, einer Schneidevorrichtung 3, einem kontinuierlich austretenden Schlauch 4, einem Blasautomat 5, und einer Backenblasform 6   dargestellt.   



   Die Fig. 2 und 3 zeigen die Schneidevorrichtung im Detail. Eine   Betätigungsvorrichtung    fiir einen Messerkopf weist ein hydraulisch oder pneumatisch be   tätigtes    Kolben-Zylinder-Aggregat 11 und eine als Einwegkupplung dienende Sperrklinkenkupplung 12 auf, welche an der Welle 13 angeordnet ist. Die Sperrklinkenkupplung bewegt die Welle in der Drehrichtung G, wogegen sie in der   umgekehrten    Drehrichtung F eine Freilaufbewegung   ausfiihrt.    Die Welle 13 ist in einem in einer   Trägerplatte    15   eingebauten    Lager 14   Slagert.   



   Zum Festlegen des Messerkopfes der Schneidevorrichtung in der Ausgangslage einer Klinge des Messerkopfes, welche diese vor dem Schneidevorgang eingenommen hat, ist eine Arretiervorrichtung vorgesehen.



  Letztere weist ein   unterhalb    der Sperrklingenkupplung 12 angeordnetes Rastenrad 16 auf, welches vier gleich   mässig    am Umfang verteilte Rasten 25 besitzt. Ein Sperrteil 17 wird mittels einer Druckfeder 19 gegen den Umfang des Rastenrades 16 bzw. in die Rasten 25   gedriickt.    Der Sperrteil 17   trägt    einen Ansatz 27, der mit einer an der Sperrklinkenkupplung 12 angeordneten   Fiihrungskurve    18 zusammenwirkt.



   Wird nun das Kolben-Zylinder-Aggregat   betätigt,    so bewegt sich dessen Kolbenstange 26 in Richtung A und dreht die Sperrklinkenkupplung 12 tiber einen an letzterer angeordneten Hebelarm 28. Dadurch wird gleichzeitig die   Fiihrungskurve    18 bewegt und zieht den Sperrteil 17   tiber    den Ansatz 27 aus der Raste 25 des Rastenrades 16, so   dass    die Welle 13 gedreht werden kann, bis der Sperrteil 17 in die   nächste    Raste 25 einrastet.



   Der Messerkopf 21 der Schneidevorrichtung ist unterhalb der   Trägerplatte    15 an der Welle 13 mittels eines Keiles und einer Sicherungsmutter 20 befestigt.



  Er   trägt    vier Klingen 22, die um 900 zueinander versetzt am Umfang des Messerkopfes angeordnet sind.



  Die Klingen 22 erstrecken sich radial zur Welle 13 und liegen in einer Radialebene der Welle. Da die Welle 13 parallel zur AusstoBrichtung des extrudierten Schlauches liegt, wirken die Klingen senkrecht zur   Ausstossrichtung    auf den Schlauch ein.



   Bei jeder   Betätigung    des Kolben-Zylinder-Aggregates dreht sich die Welle 13 und somit der Messerkopf 21 um einen Winkel von   900.      Während    dieser Bewegung wird der vom Extruder kommende Schlauch abgeschnitten. Damit   inshesondere      bei      besflmmten    Kunststoffarten oder Temperaturen des Schlauchmaterials eine verbesserte Schneidewirkung erzielt wird,   können    die vier Klingen 22 elektrisch geheizt werden.



     Zu    diesem Zweck wird eine Isolationsscheibe in den Messerkopf eingesetzt, welche zwei Schleifringe 23 aufweist, die mit einer elektrischen Heizung der Klingen 22 in Verbindung stehen. Die   Stromiibertragung    zu den Schleifringen findet mittels Biirsten, z.B. Kohlenbiirsten, statt, welche dauernd an den Schleifringen 23 anliegen.   Zweckmässigerweise    ist eine nicht gezeigte Einstellvorrichtung vorgesehen, mittels welcher die Beheizung der Klingen 22 den   Erfordemissen    des Betriebs bzw. des zu schneidenden Materials   angepasst    werden kann.   Wenn    erforderlich   können    die Klingen auf   Glüh-    temperatur gebracht werden.



     Für    die   Betätigung    der Schneidevorrichtung im gleichen Rythmus wie das Fiillen der Formen ist eine nicht gezeigte Steuervorrichtung vorgesehen. Mit Hilfe dieser Vorrichtung wird   dafter    gesorgt,   dass    der Messerkopf die Schneidebewegung im genau richtigen Zeitpunkt   ausfiihrt.   



   Die neue Schneidevorrichtung besitzt   gegeniiber    den bekannten vorrichtungen eine Reihe von Vorteilen. Der Aufbau ist   ausserordentlich    einfach und demzufolge betriebssicher. Die Klingen werden nur in einer Richtung bewegt, was zu einem ruhigeren Betrieb und kleineren   Verschleiss    fiihrt. Von den vier Klingen kommt bei einem Schnitt jeweils nur eine Klinge zum Einsatz, d. h. die Vorrichtung besitzt eine viermal so lange Standzeit wie die bekannten bevor ein Austausch der Klingen erforderlich ist. 

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH

   Schneidevorrichtung an einem Extruder zum Abschneiden eines extrudierten Schlauches aus Kunststoff mit einem Messerkopf, der durch eine Betätigungsvor- richtung periodisch betätigt und durch eine Arretiervorrichtung in seiner Ausgangsiage vor dem Schneidvorgang festlegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Messerkopf (21) an einer mindestens angenähert parallel zur AusstoBrichtung des Schlauches (4) angeordneten Welle (13) befestigt ist und mindestens eine sich in einer Radialebene der Welle (13) um diese drehende Klinge (22) aufweist.

   UNTERANSPRÜCHE 1. Schneidevorrichtung nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinge (22) elektrisch heizbar ist.

   2. Schneidevorrichtung nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Messerkopf (21) mehrere, vorzugsweise vier, Klingen (22) aufweist, die jeweils in gleichem Winkelabstand voneinander angeordnet sind.

   3. Schneidevorrichtung nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Beta#tigungsvorn.ch- tung eine mit dem Messerkopf (21) gekoppelte Einwegkupplung aufweist, an der ein Hebelarm (28) angeordnet ist, an dem ein linear wirkender Motor angreift.

   4. Schneidevorrichtung nach Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der linear wirkende Motor ein Kolben-Zylinder-Aggregat (11) ist.

   5. Schneidevorrichtung nach Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einwegkupplung eine Sperrklinkenkupplung (12) ist.

   6. Schneidevorrichtung nach Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daB die Arretiervorrichtung ein mit dem Messerkopf (21) gekoppeltes Rastenrad (16) aufweist, in dessen Rasten (25) ein mittels einer Feder (19) vorgespannter Sperrteil (17) eingreift, wobei der Sperrteil einen Ansatz (27) aufweist, der mit einer Fiihrungskurve (18) an der Einwegkupplung zwecks Betätigung zusammenwirkt.