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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schneiden von Stäben zu masshaltigen Rohlingen, mit einem Förderer zur Zuführung der Stäbe zu einer Schneidvorrichtung, sowie mit Sammelbehältern für die masshaltigen, geschnittenen Rohlinge.
Derartige Vorrichtungen werden in der Metallbearbeitung beispielsweise zum Schneiden von geraden Drahtstücken zu masshaltigen Rohlingen, im Werkzeug- und Vorrichtungsbau beim Herstellen von Nadelfräsern sowie in andern Fällen, die masshaltige Rohlinge in grossen Mengen erfordern, verwendet.
Es sind solche Vorrichtungen bekannt, bei welchen das Schneidgut den Messern längs der Rohlingsachse zugeführt wird. Anderseits sind auch Vorrichtungen bekannt, bei welchen das Schneidwerk längs der Rohlingsachse verschoben wird. Bei diesen Vorrichtungen wird das Schneidgut den Messern intermittierend zugeführt, weshalb die mittlere Vorschubgeschwindigkeit verhältnismässig niedrig ist. Einer Vergrösserung der Vorschubgeschwindigkeit des Schneidgutes ist durch die Arbeitsgeschwindigkeit des Schneidwerkes eine Grenze gesetzt. Längendifferenzen der abgeschnittenen Rohlinge sind wegen Gleitens des Schneidgutes in der Zuführungseinrichtung sowie wegen ungenauen Anhaltens des Schneidwerkes nicht zu vermeiden.
Werden die Rohlinge von Drahtrollen geschnitten, so werden an die Qualität der Rollen ziemlich hohe Anforderungen gestellt. Jede Rolle soll aus einem einzigen Drahtabschnitt mit genau gelegten Windungen bestehen. Andernfalls kann sich der Draht beim Abwickeln von der Rolle verwickeln und hiebei unbrauchbar werden. Die abgeschnittenen Rohlinge fallen in einen Bunker, wo sie manuell zu Bündeln zusammengesetzt werden. Diese ermüdende und wenig produktive Arbeit bringt oft Handverletzungen der Arbeiter mit sich.
Es ist ferner eine Vorrichtung zum Schneiden von masshaltigen Rohlingen aus Bündeln bekanntgeworden, die Richtrollen, einen Mechanismus für die Zuführung des Schneidgutes zu den Messern und eine Trenneinrichtung enthält. Die Zuführungsvorrichtung ist in Form zweier Walzen ausgebildet, von denen eine an einem abgefederten Hebel montiert ist. Die Trenneinrichtung ist mit einem beweglichen Messer versehen, welches von einem rotierenden Nocken betätigt wird.
Bekannt ist weiterhin eine Schneidevorrichtung, die ein Spannwerk für Stäbe, eine Trenneinrichtung und einen Mechanismus für die Verschiebung der Messer enthält. Die Trenneinrichtung ist in Form zweier, dicht aneinander angedrückter gleichachsiger Scheiben ausgebildet, in welchen Öffnungen vorgesehen sind, deren Anzahl und Durchmesser der Zahl und dem Durchmesser der zu zerschneidenden Stäbe entsprechen. Die Einrichtung mit dem Antrieb zum Drehen einer der Scheiben um ihre Achse ist an einem Wagen montiert. Der Wagen, der sich längs der Achse der Stäbe bewegt, bringt die Messer zur Schneidstelle.
Bei allen bekannten Vorrichtungen ist die Arbeitsgeschwindigkeit relativ gering, was auch daran liegt, dass der Draht von ein oder zwei Rollen abgewickelt werden muss.
Es ist ein Ziel der Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, die eine schnellere Herstellung von masshaltigen Rohlingen zulässt, und bei welcher die manuelle Arbeit beim Einsammeln der abgeschnittenen Rohlinge mechanisiert ist. Auch sollte eine höhere Genauigkeit beim Schneiden der Rohlinge sichergestellt sein.
Dieses Ziel lässt sich mit einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art erreichen, bei welcher erfindungsgemäss als Schneidvorrichtung eine Mehrscheibenschere vorgesehen ist, bei welcher zwei Gruppen von Schneidscheiben im wesentlichen übereinander auf zwei parallelen Wellen angeordnet sind, dass das Tragelement des Förderers senkrecht zur Achse dieser Wellen bewegbar und zur Aufnahme der Stäbe in zu den Wellen parallelen Lagen eingerichtet ist, wodurch der in die Mehrscheibenschere gelangende Stab gleichzeitig zu mehreren Rohlingen zerschnitten wird, und dass jedem Paar von Schneidscheiben eine Vorrichtung zur zwangsweisen Abfuhr der masshaltigen Rohlinge unmittelbar aus der Schneidzone und zur Beförderung der Rohlinge in die Sammelbehälter zugeordnet ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung kann mit Vorteil einen Förderer für die Zuführung von Stäben aufweisen, der von mehreren endlosen Förderbändern, deren Bewegungsgeschwindigkeit der Umlaufgeschwindigkeit der Schneidscheiben gleich ist, sowie von einem heb- und senkbaren Tisch zum Auflegen der Stäbe gebildet ist, wobei in dem Tisch Nuten ausgebildet sind, deren Anzahl der der Förderbänder entspricht und die senkrecht zu den Wellen der Mehrscheibenschere ausgeführt sind, und die endlosen Bänder in diesen Nuten derart untergebracht sind, dass beim Absenken des Tisches die auf ihm befindlichen Stäbe auf die Förderbänder gelangen.
Es ist zweckmässig, wenn die obere Welle der Mehrscheibenschere gegenüber der unteren Welle in Richtung der Zubringerseite versetzt ist und die Schneidscheiben an die endlosen Fördererbänder angedrückt sind, wodurch bei der Zuführung der Stäbe zuerst deren Einspannen und dann das Zerschneiden erfolgt.
Auch kann es vorteilhaft sein, wenn als Vorrichtung zur zwangsweisen Abfuhr der masshaltigen Rohlinge endlose Bänderpaare vorgesehen sind, deren Bänder in einer senkrechten Ebene übereinander angeordnet sind und in innigem Kontakt miteinander stehen, wobei der geschnittene Rohling in der Schneidzone zwischen den Bändern eingespannt und in diesem Zustand bis zu den Sammelbehältern befördert wird.
Es empfiehlt sich ferner, dass eine der Wellen der Mehrscheibenschere gleichzeitig eine Umlaufwelle des Förderers für die Zuführung der Stäbe ist.
Es ist auch zweckmässig, dass benachbarte Bänderpaare die geschnittenen Rohlinge in Ebenen bewegen, die unter einem Winkel gegeneinandergeneigt sind.
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Es kann ferner günstig sein, wenn eine der Wellen der Mehrscheibenschere gleichzeitig Umlaufwelle der endlosen Bänderpaare ist.
Bei der erfindungsgemässen Vorrichtung werden die Stäbe der Schneidzone quer zu den Stabachsen zugeführt, wobei jeder Stab mit hoher Genauigkeit gleichzeitig zu mehreren masshaltigen Rohlingen geschnitten wird. Hiedurch wird die hohe Leistungsfähigkeit der Vorrichtung sichergestellt. Die Länge der Rohlinge wird durch den Abstand benachbarter Schneidscheibenpaare bestimmt. Eine niedrige Qualität der Drahtrollen übt keinen Einfluss auf die Arbeit der Vorrichtung aus, da die Rollen nicht abgewickelt werden müssen.
Die Erfindung samt ihren weiteren Vorteilen und Eigenschaften ist im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, welches in den Zeichnungen veranschaulicht ist. Es zeigen Fig. l die erfindungsgemässe Vorrichtung in schematischer, schaubildlicher Darstellung, Fig. 2 einen Schnitt nach der
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geänderter Lage der Vorratsbehälter.
Gemäss Fig. l ist auf einer Grundplatte--l--der Vorrichtung eine Schere --2-- angeordnet, die handoder motorbetätigt ausgeführt und zum Schneiden von Drahtrollen --16-- zu einem Bündel langgestreckter Drahtstäbe --17-- dient. Weiters ist ein heb- und senkbarer Tisch-3-mit den zugehörigen Gestängen usw. vorgesehen. In seiner oberen Endstellung wird der Tisch durch eine Druckfeder --18-- gehalten ; mittels eines Fusshebels --19-- ist er gegen die Kraft dieser Feder absenkbar. In Lagern--26-- (Fig. 2) sind zwei
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5--,beiden Wellen--4, 5--entspricht der Länge der zu schneidenden Stäbe bzw. Drahtstücke, der Abstand --1-- (Fig. 2) zweier Schneidscheiben hängt von der Sollänge der geschnittenen Rohlinge ab.
Die Wellen --4, 5--sind mittels Zahnrädern --9-- miteinander verbunden und über ein Getriebe --8-- von einem Motor--7--angetrieben.
Wie am besten an Hand der Fig. l und 3 ersichtlich, laufen mehrere endlose Förderbänder--10--um
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und senkrecht zu den Achsen der Wellen--4, 5-angeordneten Nuten des Tisches bzw.-bei betätigtem Fusshebel-knapp oberhalb der Tischebene. Jedem Paar Schneidscheiben ist eine Vorrichtung zum Abführen der geschnittenen Rohlinge aus der Schneidzone zugeordnet. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist diese Vorrichtung von zwei endlosen Förderbändem --13,14-- gebildet, die so übereinander angeordnet sind, dass die geschnittenen Rohlinge zwischen dem Untertrum des oberen und dem an diesem anliegenden Obertrum des unteren Bandes zu Sammelbehältern --15-- geführt werden können (Fig. l, 3). Nebeneinanderliegende Förderbänder --13,14-- verlaufen jeweils in einem Winkel zueinander.
Die entsprechenden Sammelbehälter liegen daher in unterschiedlichen Höhen. Hiebei ist die Darstellung nach Fig. l der guten übersichtlichkeit wegen etwas übertrieben gezeichnet.
Gleichlange Distanzhülsen --20, 21, 22-legen den Abstand zwischen den Schneidscheiben --6-- und somit die Schnittlänge fest (Fig. 2). Dabei sind je zwei Schneidscheiben mit Hilfe von elastischen Ringen --23-- gegen die Distanzhülsen --21-- gedrükt. An beiden Enden der Hülsen--21, 22--sind elastische Scheiben --24-- mittels Ringen --25-- mit guten Gleiteigenschaften frei drehbar angeordnet. Die Distanzhülsen--21 bzw. 22--dienen gleichzeitig als Umlenkrollen für die Förderbänder --13 bzw. 14--.
Die durch die Achsen der beiden Wellen--4, 5-gehende Ebene ist zu der Ebene der Zubringer-förderbänder - unter einem Winkel a geneigt (Fig. 3). Dieser Neigungswinkel wird in Abhängigkeit von Durchmesser und Material der zu schneidenden Stäbe bzw. Drähte gewählt ; er beträgt etwa 70 bis 850.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung arbeitet folgendermassen : Drahtrollen --16-- werden mit der Schere --2--zuDrahtstäben--17--zerschnitten.
Der Draht soll hinreichend elastisch sein, damit er nach dem Zerschneiden der Rolle von selbst die Gestalt gerader Stäbe annimmt. Die Stäbe --17-- werden auf dem heb- und senkbaren Tisch--3--ausgebreitet.
Hierauf wird der Tisch--3--durch Betätigen des Hebels --19-- abgesenkt und die Stäbe--17-- gelangen auf die Förderbänder--10--.
Am Ende des Hubes des Hebels --19-- wird der Motor --7-- eingeschaltet, der die Vorrichtung in Bewegung setzt. Die Stäbe --17-- werden dem Schneidbereich zugeführt und durch die Förderbänder --10-- und durch die elastischen Scheiben--24--gegen die Schneidscheiben ---6-- der oberen bzw. unteren Welle --5,4-- gedrückt. Die Stäbe --17-- werden vor dem Beginn des Schneidvorganges eingeklemmt, wodurch eine genaue Schnittführung und die Beförderung der geschnittenen und masshaltigen Rohlinge in die Sammelbehälter--15--ermöglicht wird.
Die Leistungsfähigkeit der erfindungsgemässen Vorrichtung übersteigt die Leistungsfähigkeit bekannter Vorrichtungen etwa um das 100fache. Beispielsweise beträgt die Leistung bekannter Vorrichtungen beim Schneiden von Drähten mit 0, 3 mm Durchmesser 0, 4 kg/h. Von denselben Drähten können auf der Vorrichtung gemäss der Erfindung 50 kg pro Stunde geschnitten werden.